Preppermythos - Kann man Strom aus Orangen und Zitronen gewinnen?

  • PreppBusters im Einsatz - Folgernder Mythos geht immer wieder durch die Medien usw.

    Zitat
    Mittels ein paar Kupfernägel und verzinkten Nägel, die man in eine Zitrone oder Orange steckt, oder in mehrere davon, kann man eine kleinen Radio oder ähnliches antreiben.




    Schon um 250 vor Christus wurde in einer Siedlung nahe dem historischen Bagdad ein etwa 14 cm hoher Tontopf gefunden der im inneren einen mit Bitumen abgedichteten Kupferzylinder beherbergte in desen Zentrum von oben ein Eisenstab eingeführt war. Dei Erste Batterie war entdeckt. So eine Batterie, auch Bagdadbatterie nach dem Fundort genannt, kann eine Spannung von etwa 1 Volt erzeugen wenn man den Kupferzylinder mit Traubensaft, Orangensaft, Zitronensaft oder ähnlichen befüllt. Aber ist es wirklich so einfach Strom zu erzeugen? Und wieviel Strom bekommt man heraus?

    Der Versuchsaufbau sieht wie folgt aus, ich nehme ein Zitrone und stecke zwei flache verzinkte Plätchen und zwei gebogene dicke Kupferdrähte hinein, und messe die Spannung und den Strom der fliest wenn ich es kurzschließe.


    Hier Bilder des Aufbaus:
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    Quelle: Bin selber Urheber und Rechteinhaber / Exklusiv erstellt für www.austrian-preppers.net


    Hier ein Bild der Spannungsmessung:
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    Quelle: Bin selber Urheber und Rechteinhaber / Exklusiv erstellt für www.austrian-preppers.net


    Und hier ein Bild des Kurzschlusstromes:
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    Wie man in Bild eins sehen kann schummle ich nicht.

    In Bild zwei kann man die Spannung ablesen den diese "Batterie" erzeugt, satte 0,931 Volt. Bis hierher funktioniert es also.

    In Bild drei kann man den Strom ablesen der fliest wenn man die "Batterie/Zitrone" Kurzschließt. Ganze 0,31 mA oder aber 0,00031 A.

    Das ist praktisch nichts. natürlich könnte man jetzt die Ausbeute verbessern, wenn ich z.B: die Fläche des Kupfers und der Zinkplättchen vergrössere die in der Zitrone stecken, dann hohle ich mehr heraus. Sagen wir wir bekommen das zehnfache von meinen Messergebnissen heraus mit einer optimierten Schaltung, dann haben wir 3 mA. Nehmen wir weiter an wir wollen ein Gerät betreiben das 50 mA und 3 Volt benötigt, z.B. ein kleines Radio, wieviele Batterien/Zitronen würden wir brauchen?

    Einfache Rechnung, 50 mA geteilt durch 3 mA pro Zitrone ist etwa 17 Stück, da wir dann aber immer noch erst etwa 1 Volt haben brauchen wir diese in Reihenschaltung und Serienschaltung also 3 x 17, macht 51 Zitronen.

    Schlimmer wäre es noch wenn wir versuchen würden ein Handy zu laden das 5 Volt bei 500 mA benötigt. dazu brächten wir 850 Zitronen.

    Jetzt werdet ihr sagen aber sowas gibt es zu kaufen, es gibt kleine Uhren die mit zwei Kartoffeln oder ähnlichem betrieben werden können. Das stimmt, aber man darf nicht vergessen das solche Uhren mit einem bis 2 mA bei 1,5 - 2 Volt schon sehr glücklich sind und damit laufen können. Zudem haben die oft ein optimiertes Material dabei, also reine Kupferstäbe und reine Zinkstäbe, was den Wirkungsgrad verbessert.


    Fazit des ganzen:


    "PreppPlausible / Plausibel"

    Man kann damit Strom erzeugen, und wenn man sich eine Bagdadbatterie nachbaut könnte man bei genügend Materialeinsatz ein Radio mit Kopfhörer oder ähnliche Kleinverbraucher wie z.B. eine Uhr versorgen, aber zur wirklichen Stromgewinnung ist das absolut untauglich. Da ist man besser daran man bastelt sich einen Windgenerator aus nem alten Fahrraddynamo oder ähnlichem.



    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • danke fuers testen, nachdem wir dich ja gestern im chat erfolgreich davon abgehalten haben :)

    gruss,
    BB

  • Zitat von Capt J Reynolds im Beitrag #1

    . Zudem haben die oft ein optimiertes Material dabei, also reine Kupferstäbe und reine Zinkstäbe, was den Wirkungsgrad verbessert.


    Leider umgekehrt , mit einem reinen Kupferstab erzielst Du nur 0,75 Volt!

    Eine leichte Oxydschicht auf Deinem Kupferblättchen hat Dir die höheren Volt beschert.

    Eine dünne Oxidschicht aus Cu2+ ist dann auf ihr. Diese wird dann zu Kupfer reduziert.

    Oxidation: Zn  Zn2+2 e-

    Reduktion : Cu2+2e-  Cu

    Redox : ZnCu2+  Zn2+Cu

    Zum anderen besteht die Oberfläche einer gereinigten Elektrode nur aus elementarem Kupfer.

    Dann dient sie nur als Stromleiter, an dem die Protonen entladen werden. Die Protonen kommen von der Säure:

    H3O+ ⇔ H2OH+

    Diese werden dann an der Kupferelektrode zu H2 reduziert. Die Elektrode selbst wird dabei chemisch nicht verändert:

    Oxidation: Zn  Zn2+2 e

    Reduktion : 2H+2e-  H2

    Redox : Zn2 H+  Zn2+H2


    In diesen Redoxreaktionen wird die Zinkelektrode durch das edlere Kupfer, beziehungsweise

    durch Reaktionen an der edleren Kupferelektrode oxidiert.

    Zitiert aus dem von Don Pedro verlinkten PDF!

    LG Wolfgang



    LG Wolfgang

  • Ich glaube trotzdem nicht das man daraus eine sinnvolle Menge Strom gewinnen kann die einem was antreibt was man wirklich braucht.

    Egal welches Material du verwendest. Einzelne Früchte sind nicht stark genug, man müsste sie auspressen und den Saft verwenden, so wie in der Bagdadbatterie.



    Grüsse Capt J Reynolds

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  • 2 cl Gin
    2 cl weißer Rum
    2 cl Wodka
    1 cl Triple sec
    2 cl Tequila
    1 cl Zitronensaft
    2 cl Orangensaft
    ==> Long Island Ice Tea

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • @LANNERWEGMICHAEL

    Da wenn du nicht gerade Abteilungsleiter bist, kannst du jetzt zumindest Zitronen falten.


    Grüsse Capt J Reynolds

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