Was der Prepper können sollte

  • Eine weitere "Fähigkeit" die schon in Normalzeiten von Nutzen sein kann, ist in meinen Augen das gepflegte Situationsbewusstsein (Situation Awareness).
    Man muss nur mal auf seine Mitmenschen in der Stadt achten, wie wenig wirklich auf ihre Umgebung achten und stupide auf ihr Smartphone starren.
    Hab mal was interessantes über das Ampelsystem in diesem Zusammenhang gelesen.

    Grün: Entspannter Zustand, meist in sicheren Umgebungen (z.B. Zuhause)
    Gelb: Sobald man das Haus verlässt -> Aufmerksame Wahrnehmung der Umgebung
    Rot: Höchste Aufmerksamkeit in Gefahrensituationen.

  • Eine sehr wichtige Eigenschaft ist für mich auch, Eigenständigkeit im Allgemeinen zu erlangen. Das gehört in sehr viele Themen: Hausmittel oder Alternatives gegen körperliche Beschwerden beispielsweise. Oder (vermutlich nur teilweise) Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Vielleicht doch eine Solaranlage oder Photovoltaik statt dem neuen Auto? Oder mal ein e-Bike ausprobieren. Oder mal einem Tauschkreis beitreten.

    Alles, was angewandt werden kann, ohne dass man jemanden benötigt, sollte schon im Normalfall forciert und getestet werden. Das wird dann ebenfalls etwas sein, was einer Bestätigung deiner eigenen Fähigkeiten zugutekommt.

  • Eine vermeintlich "nebensächliche" Fähigkeit: Nähen. Man muss fähig sein, sich zumindest einen Knopf an zu nähen. Ich verwende für meine "stofflichen Arbeiten "Siebener halblang". Es ist nämlich ein Mythos, dass alnge Nadeln besser sind. Schließlich muss ich sie ja durch den Stoff bringen. Das geht bei kurzen besser, als bei extrem Langen.

    Bei meinen Lederhosen, habe ich mir bei einem Säckler einige Tricks abgeschaut. Ich flicke mittlerweile meine kurzen Hirschledernen selber. Ebenso mit Sattlernaht meine Lederscheiden, oder andere Dinge, die aus Gurtenleder bestehen.

    Die Sattlernaht unterscheidet sich grundsätzlich von der Naht, die bei Bekleidung verwendet wird. Denn die Sattlernaht, wird mit zwei stumpfen/abgerundeten Nadeln durhgeführt, das gewachste Garn aufgedröselt und dann verzwirbelt. Ich habe mir vor 25 Jahren sogar ein eigenes Patronenetui genäht, ebenfalls einen Gewehrriemen.

    Ja, und mein "Preppernähzeug, findet Platz in einer alten Filmdose. Für das Garn (Kunststof, unzerreissbar), verwende ich eine Nähmaschinenspule, auf ddie das Garn aufgezogen wird. In die Löcher, kommen einige Nadeln. Der wichtige Fingerhut in passender Größe, liegt dann obenauf.

    Weiters nicht schlecht: Strümpfe stopfen, nicht zu unterschätzen. Dazu benötigt man Stopfnadeln

  • Eine wichtige Fähigkeit (auf die gerne vergessen wird) betrifft Kinder. Nämlich die Fähigkeit Kindern gegenüber Ruhe und Sicherheit in einer Krisensituation auszustrahlen, bzw ihnen Sicherheit zu geben. Kinder können ganz unterschiedlich auf solche Situation regieren, je nach Alter. Eine Fähigkeit die ich als Pädagoge Glücklicherweise mein Eigen nennen kann, aber ich habe auch KollegInnen die diese Fähigkeit nicht haben. Erst kürzlich hatten wir in unserer Schule einen Feueralarm (war glücklicherweise nur ein Fehlalarm), in dieser Situation war es wichtig Ruhe zu bewahren und mit den Kindern den festgelegten Sammelpunkt auf zu suchen. Mancher meiner KollegInnen gelang es nicht so gut Ruhe aus zu strahlen, das betraff dann auch die Kinder. Fragen wie: "Wo brennt es?" "Werden wir sterben?" bekam man schon zu hören. Noch dazu sind wir eine Sonderschule mit teilweise auch Kindern mit schwerer geistiger Beeinträchtigung, erinnere mich an einen Schüler bei dem die Panik dann ausbrach. Es kostete uns sehr viel Energie und Mühe dieses Kinder dann wieder zu beruhigen und nach Bekanntgabe das es ein Fehlalarm war wieder in die Klasse zu bekommen. Für uns Erwachsene ist vieles "Logisch", für Kinder aber nicht. Vorallem ist es auch immer wichtig Dinge so zu erklären das es von einem Kind verstanden werden kann. Man kann Kindern ALLES erklären, man muss nur in ihrer Sprache sprechen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kassiopeija ()

  • aber trotzdem finde ich wichtig, bei der Wahrheit zu bleiben. Einem Kind vorzulügen es wäre nix, wenn die Situation kritisch ist, finde ich auch falsch.


    Meinem Zwerg erkläre ich schon, dass er sterben kann, wenn er auf die Straße läuft und ein Auto ihn erwischt. Wenn er folgsam ist, kann ich ihn schützen. Wir hatten auch natürlich öfter die Situation, dass er dann nicht folgt und haben dann in aller Deutlichkeit möglichst Folgen besprochen. Inzwischen weiss er was eine Sicherheitsfrage ist und wann ich aus anderen Gründen was von ihm will.


    Ist natürlich in einer Schulklasse viel schwieriger.

  • Ich würde noch gerne das imho Wichtigste anhängen:


    MACHEN


    probieren, üben, herausfinden, optimieren....


    Es ist eine Sache, zu Hause vorm PC gemütlich über dieses und jenes zu recherchieren oder sich die besten und hochpreisigsten Outdoorprodukte bequem vor die Haustür liefern zu lassen.


    Meine BOB Liste existiert zwar seit 14 Jahren und hat sich nur geringfügig verändert, aber verändert hat sie sich, was sich vorallem in Packmaß und Gewicht ausschlägt und das gehörig, sowie in der Funktion der darin enthaltenen Sachen.


    Sicherheit gibt es nicht, Gewissheit schon gar nicht, das Einzige das zählt ist Erfahrung und die erlangt man nur beim Probieren. Die Fähigkeit Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren würde ich gleich als Zweites anhängen. Wer sagt, dass ich mein BOB überhaupt zu Verfügung habe oder meine super vorbereitete BOL erreiche?


    Also machen, machen, machen ;)


    Es ist erstaunlich wie man örtliche Strukturen und Dinge ins seiner Umgebung nutzen kann (Klassiker: versch. Arten Feuer zum machen, wer sich beim Feuerbohren schon zwei riesige Blasen an den Handflächen geholt hat, weiß was ich meine und dann hat man plötzlich ein ganz anderes Problem).


    Teste deine Ausrüstung! Und zwar auf Herz und Nieren, ich habe schon viele meiner Gegenstände wieder veräußert weil sie einfach obsolet geworden sind, nix taugten (draußen was zu repapieren, kann nahezu unmöglich sein) oder zu wenige Funktionen baten.


    Bsp. : Säge (die ich einer Axt def. bevorzuge, auch das begründet), hatte bereits zwei Klappsägen, erstere, mittleres Preisegment, funktionierte nur auf Zug (also braucht man doppelt so lange), zweitere hat zwar Beides (Zug & Schub) ist aufgrund der Qualität aber recht schwer.

    Neue Entscheidung: Bügelsäge, wobei ich nur zwei Blätter (Nass/Trockenholz bzw. Hybrid für Metall) mitführe und den Bügel selbst aus Haselnuss, mit Schnur verspannt fertige. Vorteil: Man kann weit aus größere Durchmesser sägen, sie zu zweit bedienen, findet für den Bügel überall Ersatz und das Beste, sie wiegt ob doppelt so groß, gerade Mal die Hälfte der Klappsäge.


    Pardon, ich beginne zu faßeln^^


    Be prepared


    Frey

  • Was der Prepper können sollte..

    Das ist mal was für die neuen, zahlreichen Zugänge unter uns. Zuerst ein herzliches WILLKOMMEN!


    Meine Antwort: Ab und zu mal Entspannen!

    Was ich teilweise hier mitbekomme.. Wie einige von uns vom Morgen bis am Abend nur eins im Kopf haben.. Vorbereiten-vorbereiten-vorbereiten... Auf Teufel komm raus. Man setzt sich selber unter Stress, weil man immer mehr in kürzester Zeit erreichen will/muss/sollte.


    Man will als "Neuling" möglichst schnell (womöglich innerhalb von ein paar Monaten), auf dem gleichen Level sein wie einer der es schon seit Jahrzehnte macht/betreibt.

    Dieses "Hobby" ist sehr teuer, wenn man es richtig betreiben will oder man alles vom Anfang an haben will.


    Dann kommt meistens die Enttäuschung, falls man seine Ziele nicht erreicht und da ja dann der Spass flöten geht, springt man ab.


    Ab und zu tut es mal gut einen Gang zurückzuschrauben, gegebenenfalls sogar einen Schritt zurück zu machen und mal überlegen was man da eigentlich tut. Ob alles sinnvoll ist, was man da gerade tut.

    Zu Betrachten was man erreicht hat und was man erreichen will und vor allem in welchem Zeitrahmen. Das stärkt das Selbstvertrauen!


    Tipp an unsere "Neulingen" (blödes Wort ich weiss).

    Damit das Vorsorgen auch Spass machen sollte.


    Die Welt dreht sich schon seit ein paar Jahrtausenden. Morgen und Übermorgen wird sie sich auch weiterdrehen. Man muss nicht immer alles jetzt und sofort erledigen. Ich hoffe das ihr meinen Gedankengang verstanden habt.


    Vorsorgen ist ein steter Fluss. Mal mehr, mal weniger und vor allem immer! Es gibt kein "Jetzt hab ich alles" oder "Jetzt kann ich alles".

    Es kommt immer etwas neues dazwischen und dazu.. Darum Relax.


    Gruss!

  • Ich glaube preppen/vorsorgen ist eine Lebenseinstellung. Das ist nicht getan mit einer vollen Vorratskammer. Man muss es mögen zu planen und zu "hamstern". Dinge ausprobieren, Alternativen finden, etc.

    Ich für meinen Teil hab seit Jahren Spass dabei. Und auch nur mit einem Extra-Päckchen Nudeln angefangen.

  • Der Thread ist sehr hilfreich, danke.

    Einige Eigenschaften habe ich zum Glück^^

    An anderen Sachen wie z.b. körperlicher Fitness kann man arbeiten, Pflanzenkunde kann man erlernen.

    Kochen kann ich. Es ist zwar jetzt nicht gut genug für ein 3 Sterne Restaurant aber zum überleben reicht es :D


    Was bei mir persönlich wohl den größten Widerstand gibt ist eher das technische.

    Ich kann zwar relativ schnell verstehen wie etwas funktioniert, erkenne Zusammenhänge. Aber wenn es darum geht, selbst hand anzulegen (ich meine an einen Gerät nicht an das was ihr denkt :D ) da habe ich 2 linke Hände. :(


    Aber was vor allem wichtig ist: jeder braucht einen gesunden Menschenverstand.

    Jemand der auf alles schießt/wirft was er hat nur weil es nen kleinen Stromausfall gibt wäre weniger optimal ^^