• Wenn im Stressfall die Kommunikation mit dem Handy nicht mehr klappt wäre aus meiner Sicht ein Funkscanner für möglichst viele Frequenzbereiche eine Möglichkeit um passiv an Informationen zu kommen. Hat sich schon jemand so ein Teil besorgt und kann einem Anfänger einige Tipps geben?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hallo,

    ich hätte auch gerne einen, aber ich weiss da leider nicht wie die rechtliche Lage ist.

  • Besitz ist erlaubt, betrieb ist verboten.

    Hat jemand einen Vorschlag für ein brauchbares, bezahlbares Gerät mit AA oder AAA Batterien?

  • Und auch welche Frequenzen er können soll/muss. Es gibt Geräte die können zwischen 0,1 MHz und 13.000 MHz alles, ist das aber notwendig?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hallo,
    prinzipiell ist es so, dass jeder alles empfangen darf, was für die öffentlichkeit ausgesendet wurde.
    Also Radio, Fernsehen aber auch CB-, Amateurfunk (auch ohne Lizenz) oder pmr / lpd.
    Zb. Flugfunk oder Betriebsfunk abhören ist bei Strafe verboten.

    Die meisten Amateurfunk-Geräte sind im Empfang frei durchstimmbar, also quasi ein Scanner für zb 1-30MHz, und die sind erlaubt (Die Behörde traut dem Funker zu, dass er weiß was er darf und wie er es dann auch richtig macht).

    Ich habe jetzt auch noch jemanden gefragt, der für die Amateurfunk-Prüfung Recht unterrichtet. Er hat gesagt: "die meisten kaufen sich eh gleich ein Funkgerät, Scanner werden nur noch wenige verkauft" und da "Besitz erlaubt, Betrieb verboten" ist dann nur das Senden verboten? "Betrieb ist eigentlich schon einschalten".

    Also, Besitz erlaubt, Betrieb verboten.
    Wenn du ganz rechtens vorgehen möchtest, ein Empfänger/Funkgerät für CB, eines für LPD/PMR und ein Empfänger, der nur Amateurfunk erfassen kann.
    [1] 2. Abschnitt, §3:
    ...Bewilligung (Amateurfunkbewilligung) ... Davon ausgenommen sind
    ...
    2. die Errichtung und der Betrieb von Funkempfangsanlagen, welche lediglich die dem Amateur-
    funkdienst zugewiesenen Frequenzbereiche erfassen.

    Warum eigentlich Amateurfunk? Weil der im Kurzwellen-Bereich rund um die Welt geht.
    Es gibt sogar vorgeschlagene Notfunk-Frequenzen [2]

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

    [1] http://www.bmvit.gv.at/telekommunikation...esetze/afg.html
    [2] http://www.oevsv.at/notfunk/frequenzen/

  • ich kann es nur von Funkgeräten sagen die der Post/Telekom Ordnung ( so wie zB der Luftfahrtsfunk) unterstehen. wir haben beobachtet dass so ziemlich alles außer die Produkte von ICOM und deren gleich qualitativen Mitbewerber zum vergessen ist- da meine ich die Handgurken.

    Scanner:
    ein Scanner ist kein Problem, da greift man ja nicht aktiv in den Funk ein sondern hört nur mit. Probleme treten ja nur dann auf(können eintreten wenn jemand weiß dass man "mitfunkt" und aber man keine Lizenz/Berechtigung dafür hat) wenn man sich aktiv in den Funkverkehr einmischt.

    beste Grüße
    a_l

  • Welche Frequenzen das Gerät abdecken soll, hängt davon ab, was du damit theoretisch vor hast.
    Je höher die Frequenz ist, desto geradliniger breiten sich die Funkwellen aus. Desto mehr werden sie von Hindernissen blockiert.
    Das geht grob schon bei 100MHz los. [0]
    Ich würde also sagen:
    im Bereich 1-50 MHz geht es ganz gut Welt- bzw. europaweit.
    da sind die wichtigsten AFu Bänder und der CB Funk.
    wenn er auch LPD/PMR können soll, reichts bis 500MHz
    Ich finde es wichtiger, dass der Scanner auch die Betriebsart SSB kann, das ist für "longrange"-Sprechfunk wohl am meisten verwendet.
    und, wenn er mobil sein soll, dann schau trotzdem, ob die Antenne abnehmbar ist, das ist immer praktisch.

    Ein konkretes Gerät kann ich leider nicht empfehlen, aber zb. der Alinco DJ-X11E kann alles, was meiner Meinung nach ein Scanner können muss, er kostet doch schon über 300 euronen...


    [0] Praxisbeispiel in Wien: am Kahlenberg steht der Sendemast, wo u.A. Ö3 gesendet wird. Wenn du dich entlang der Donau nach norden bewegst, wirst du auf höhe des Leopoldsberges empfangsschwierigkeiten haben. Obwohl das viel näher ist, als zb. auf der Südautobahn, "schattet" der Leopodsberg das Signal bereits ab.

  • Es komt immer drauf an was man hören will. Informationen zu "Prepperrelevanten" Ereignissen wird man zumindest im Akutfall fast ausschliesslich über BOS Kanäle (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) bekommen können. Erst im späteren Umfeld und bei einem entsprechend großen Ereignis, wird sich auch auf den Notfrequenzen der Amateurfunker etwas tun (und dann vielleicht aber auch bald nur noch dort - Amateurfunker untersützen ab einer gewissen Ereignisgröße und Dauer auch die BOS).

    Mittlerweile haben die BOS in Österreich jedoch anteilsmäßig in einem sehr hohen Ausmaß auf Digitalfunk (=Tetra) umgestellt, welcher nicht mehr mithörbar ist. In den meisten Landeshauptstädten wird mittlerweile fast ausschiesslich darüber gefunkt und auch der Analogfunk wird immer mehr weg von Sprechfunk hin zu Datenfunk umgestellt (quasi das "SMS" beim Funken). Diesen kann man mit entsprechendem Gerät und Know how natürlich auch auswerten.

    Mittelfristig wird man auf den BOS Kanälen deshalb bald nichts mehr an Informationen abstauben können. Vielleicht eventuell noch im echten Katastrophenfall, wo räumlich begrenzt analog gefunkt wird (mangels Tetra Geräten und Stromversorgung) da dies immer noch die ausfallsicherste Variante darstellt.

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Papa Schlumpf im Beitrag #2
    Hallo,

    ich hätte auch gerne einen, aber ich weiss da leider nicht wie die rechtliche Lage ist.


    Die rechtliche Situation ist natürlich entscheidend.

    Stell dir vor die Krise bricht herein während du in einem Parkverbot stehst, da ist die Kacke dann aber echt am dampfen, wie kommst du dann dort innerhalb der erlaubten Haltezeit wieder weg?

    Prepper

  • Ich persönlich sehe bei Tetra folgendes Problem:
    Das ist ein System mit Basisstationen und Mobilgeräten, wie zb. das GSM Netz.
    Das bedeutet, dass jeder Nutzer wieder von einer vorhandenen Infrastruktur abhängig ist, die zb. bei einem Blackout eine gewisse Schwachstelle darstellt.
    Ein Freund von mir, der bei der Bergrettung ist, hat erzählt, dass sie bei einer Helikopter-Seilbergung das Problem hatten, dass der unten am Seil nicht mit dem Piloten kommunizieren konnte (weil sie "keinen Empfang" hatten).
    Freunde bei der Feuerwehr Zwettl haben wiederum gesagt, dass es "Direkt Kanäle" gibt, "die immer gehen".
    Ich weiß jetzt leider nicht, was damit gemeint ist. Ob es Geräte gibt, die dann ohne der Infrastruktur, alsowie walkie-talkies arbeiten können?
    genug zum Tetra...

    Ich sehe das wie Scavenger: kurzfristig ("Explosion in der Stadt" -> BOS; längerfristige Probleme -> Amateurfunk).
    Abgesehen davon, dass es verboten ist, dort mit zu hören, wird es wirklich umständlich, wenn es digital ist. Der einfache Scanner kann dir da nicht weiter helfen.

    macdermont

  • Das mit dem Tetra System ist leider im Krisenfall wirklich ein Problem. Wie oben schon beschrieben benötigt man für dieses System eine geissen Infrastruktur. Ist diese nicht mehr vorhanden gibt es für BOS keine Kommunkationsmöglichkeiten mehr.
    Manche Organisationen ( sprich aus eigener Erfahrung ) behalten sich allerdings zur Reserve die Analogen Funksysteme.

  • Zitat von macdermont im Beitrag #11
    Ich persönlich sehe bei Tetra folgendes Problem:...dass sie bei einer Helikopter-Seilbergung das Problem hatten, dass der unten am Seil nicht mit dem Piloten kommunizieren konnte


    So eine Direktverbindung sollte funktionieren, ich zitiere maltetranetz.at

    :

    "Weiters können auch ohne Funknetz die Funkgeräte untereinander funken wenn sie sich nahe genug sind, ähnlich wie derzeit auch beim analogen Funknetz. Dieser Betrieb wird bei TETRA dann DMO (Direkt Mode Operation) genannt."

    - Sollte also gehen.

    Des Weiteren ist möglich: Wenn nur ein Teilnehmer zur Basis durchkommt, gibt es auch eine Gateway-Funktion, so dass zum "Schwächeren" weitergeleitet werden kann...

    (im CB-Funk heißt das"die Paula machen"[Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/smile.gif]

    )

  • Ich habe immer noch keinen Scanner ... Kann mir wer einen Tipp geben welches Gerät (mit AA oder AAA) sinnvoll wäre?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja,
    vergiss den Scanner einfach, da kommt so und so nichts relevantes rein!

    Sorg dafür das Du im Krisenfall Internetzugang hast (über Sat) da kommt mehr Info rein, bin zumindest ich davon überzeugt!
    Das mit der Kommunikation unter Forenmitgliedern klappt leider nicht wie die letzte Übung gezeigt hat, aber im Netz findet sich sicher etwas da es ja wahrscheinlich außerhalb eines gewissen Ereignisradius ganz normalen Internetzugang geben wird.

    LG Wolfgang

  • Danke für den Tipp, aber ein Funkscanner ist EINE Möglichkeit um an Infos zu kommen. Und man sollte ja mehr als EINE haben

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Uniden Bearcat USC230 hat eigentlich alles, was man benötigt, ist klein und kann Kanäle sogar Alphanumerisch bezeichnen und ist (das ist für mich ausschlaggebend für ein hochpreisigeres Produkt) per PC programmiert werden.

    Billiger geht es natürlich auch: Uniden Bearcat UBC72XLT

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich versuche das bei mir zumindest für den Rucksack alles in nur einem Gerät zu bündeln und habe mir neulich ein Yaesu FT1 DXE gekauft und gleich die (nicht legale) Frequenzerweiterung dazu, um im Notfall auch im PMR446 und LPD Bereich senden zu können.

    Batteriefach für 3x AA gibt es dazu, dann aber nur noch maximal 0,8W Sendeleistung.

    Das Gerät hat zahlreiche Spielereien, so kann es im Digitalmodus z.B. die Position aller Mitglieder einer Funkgruppe übermitteln und daraus Richtung und Entfernung zur Gegenstation im Display anzeigen (vorausgestzt natürlich die andreen haben auch diesse Funktion), man kann Textnachrichten funken (muss also nicht ständig am Gerät kleben bleiben), hat zwei Kanäele, etc, pp
    Der Scanbereich geht von 0,5Mhz bis 1000Mhz, also vereinfach gesagt alles außer Langwelle. Senden geht nicht im CB Band (und auhc nicht auf langwelle), sonst auf allen relevanten Frequenzen.

    Nachteile gibt es natürlich auch:
    Das Gerät ist eine ganz andere Preisklasse als Baofeng & Co.
    Eine Universalantenne und ein Universalempfänger funktioniert nie so gut wie Speziallösungen. Ein schnödes UKW Radio hat idR einen besseren UKW Empfang als so ein Hightech Gerät
    Die Lernkurve ist sehr steil. Man kann das nicht einfach in die Hand nehmen und los legen, wie das mit einem Radio, Scanner oder PMR Fungerät möglich ist.

    Dass auf dem Scanner heute sonderlich viel reinkommt kann man übrigens vergessen, selbst das Mittelwellen- und Kurzwellenradio ist am Aussterben.

    Mein Plan A für die Krisenkommunikation und Informationsbeschaffung ist ein Thuraya Handy. Die sind nicht super billig aber gebraucht bezahlbar und das am leben erhalten der SIM kostet nur 5 Euro pro Jahr (bei Irridium kostte alleine das hunderte Euro im Jahr).

    Für die Datenübertragung via Satelitt (Internet) zahlt man dann 3,5 Euro/Minute, muss das also auf sehr datenarme Anwendungen beschränken, das sollte aber genügen und ist unter alle Anbietern immer noch das billigste.

    Anrufe kosten ganz grob 1 Euro/Minute, variiert aber je nachdem.

    Wenn es die Bodenstation irgendwo in der Wüste von Abu Dhabi zeitliche auch erwischt dann hat man vermutlich eh ein größeres Problem.

    Funk sehe ich erstmal für den Nahbereich in einer Gruppe.

    Wenn man ein normales Funkgerät hat sollte man nicht vergessen, dass im Umkreis von einigen km ALLE mithören können, die auch irggendein Billigteil irgendwo im schubladen liegen haben. Ich hab daher für PMR geräte mit Scrambler und bei AfU würde ich digital senden. Das macht das ganze zwar nicht "abhörsicher", schließt aber zumindest die 99% der Leute mit den billigen Geräten vom Mithören aus.
    So gesehen ist im Notfall der hohe Preis auch ein gewisser Schutz.

    MfG

  • Da hier im Forum ja nicht über illegalen Sachen geschrieben werden soll, möchte ich darauf aufmerksam machen, dass der Betrieb von Geräten wie das Yaesu FT1 DXE nur lizensierten Funkamateuren vorbehalten bleibt.
    Der Besitz ist also ok, durch eine Inbetriebnahme ohne Amateurfunklizenz macht man sich strafbar!

    LG Mik

  • Hallo Mik, danke das Du uns das jetzt gesagt hast, hätte hier sicher keiner gewusst!

    LG Wolfgang