Lagerung von Treibstoffen

  • Diesel:

    Diesel kann sich unter dem Einfluss von Licht und Sauerstoff sowie durch den Kontakt mit diversen Behältermaterialien bei der Lagerung verändern. Der Kraftstoff neigt zur Bildung von Sedimenten und Ausfällungen. Das kann bei Motoren zu Filterverlegungen und zu Problemen an der Einspritzausrüstung führen.

    Bei der Lagerung von Dieselkraftstoff gilt es daher folgendes zu berücksichtigen:

    Der Lagerbehälter muss aus geeignetem Material sein und vor der erstmaligen Befüllung fachgerecht gereinigt werden.
    Wenn der Kraftstoff länger gelagert werden soll, füllt den Lagerbehälter möglichst voll. Achtet darauf, dass der Behälter gut verschlossen ist und keine negativen Einflüsse wie Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit eindringen können.
    Vermeidet bei der Befüllung und Lagerung jede Art der Verunreinigung wie zum Beispiel Wasser oder Staub.
    Entfernt alle zwei Jahre abgesetztes Kondenswasser sowie Rost.
    Die Lagertemperatur des Kraftstoffes sollte nicht unter 0° Celsius liegen. Haltet außerdem die Temperaturschwankungen (Sommer/Winter) gering. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Erdtank oder eine Überdachung.

    Auf die Lagerdauer achten!

    Grundsätzlich ist die Lagerung vom Tank- bzw. Lagervolumen abhängig: Je größer Ihr Lagervolumen ist, desto länger kann man Diesel lagern. Bei oberirdischen Haustankanlagen mit circa 10.000 bis 15.000 Liter beträgt die Lagerdauer unter den erwähnten Voraussetzungen rund drei Jahre.
    Genehmigung für Lagertanks

    Für die ordnungsgemäße Lagerhaltung sind die Bestimmungen der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) einzuhalten. Bei Lagermengen von 1.000 bis 5.000 Liter erfolgt die Meldung an den Bürgermeister. Ab 5.000 Liter an die Bezirkshauptmannschaft.

    http://www.btf-dynea.at/links_skripten/S...tsstoffe_V2.pdf

    Quelle: Lagerhaus

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Lagerung von Benzin in Garage, Keller und Wohnung:

    Ich konnte für Österreich noch keine allgemeingültige Vorschrift für die maximal zulässige Lagermenge von Benzin finden.

    Das wäre aber für Prepper von Bedeutung. Im Handel werden Notstrom-Aggregate um billiges Geld angeboten, die mit Benzin betrieben werden - schon um 250 Euro zu haben. Dazu braucht man einen Vorrat an Benzin.

    In deutschen Vorschriften ist eine maximale Lagermenge von 20 Litern Benzin in der Garage zulässig. Die Lagerung erfolgt in dicht geschlossenen Behältern, das ist etwa ein Kannister aus Eisen oder Plastik.

    Für Österreich konnte ich noch keine passende Vorschrift finden. Die Gemeinde Zwettl verordnet eine maximale Lagermenge von 25 Litern Benzin.

    http://www.zwettl.at/Merkblatt_fuer_Lage..._Fluessigkeiten

    Diesel und Heizöl darf mehr gelagert werden. Größere Mengen betreffen die Landwirtschaft und das Gewerbe. Das ist alles genehmigungspflichtig nach der Bauordnung, das gilt auch für Heizöltanks in Wohnhäusern.

    Anmerkung: diese Notstromaggregate werden nicht so hochwertig sein, die Spannung schwankt. Das reicht für eine Kühltruhe, die bei einem Stromausfall zeitweise mit Strom versorgt wird, damit der Inhalt nicht verdirbt. Ein Laptop oder Tablet darf man nicht zum Aufladen anstecken. Die Spannungsspitzen könnten das Gerät ruinieren. Mir wurde schon darüber berichtet (aus dem Bekanntenkreis).

  • Bei Diesel muß man auch darauf achten, daß da gerne mal Bakterien drin leben (Dieselpest). Ich hatte das mal bei einem Auto, ist ne blöde Sache :/. Deshalb geben viele gerne einen Zusatz dazu (Grotamar heißt das glaub ich) Quasi ein Antibiotikum für Diesel :)

    Bei der Lagerung würde ich darauf achten, daß cih den Treibstoff nicht vom Tiefsten Punkt des Behälters nehme (Ablagerungen). Außerdem dunkel, trocken, kühl. Und den Tank möglichst voll machen, aber darauf achten, daß sich das Zeug gerne ausdehnt wenn es wärmer wird, also etwas Luft oder eine Entlüftung vorsehen.

    Tip: Wer plant größere Mengen zu lagern sollte sich so einen gebrauchten Öltank ansehen, die werden für kleines Geld verkauft, weil viele die raus werfen um auf Peletts und Co umzustellen.

    Für den Generator darf man auch Heizöl anstatt Diesel verwenden. (Billiger) Für das Auto nicht.
    Auf jeden Fall vor dem Einbau auf der Gemeide nachfragen welche Vorschriften es gibt. Ich vermute es gibt derer viele :)

    Bei Benzin wird es mMn noch krasser sein, weil ich persönlich Benzin wesendlich gefährlicher einschätze.

  • Billige Notstromaggregate haben einen hohen Benzinverbrauch, meines braucht pro Stunde etwa 1 L. Um das einige Tage zu betreiben, braucht man einiges an Benzin, und diese Menge darf man sicher nicht lagern.

  • Nicht ganz tactical

    Nachdem ich vor zwei Jahren meinen Dieselvorrat im Sommer notgedrungen mit Sommerdiesel aufgestockt habe,
    bin ich jetzt gerade dabei , meine Vorräte aufzubrauchen, um sie dann durch ordentlichem Winterdiesel zu ersetzen.

    Mit dem freihändigen Tanken aus 20 l Kanistern hab ich so meine Probleme . Man wird ja auch nicht jünger.

    Zur Abhilfe habe ich mir jetzt eine 10 Liter Heizölkanne aus Kunststoff gekauft.

    Heizölkanne zum Auffüllen in Wanne stellen, großen Deckel aufschrauben und großen Trichter rein .
    Befüllung aus 20 l Kanister geht ohne Probleme.

    Beim Betanken ist die Ölkanne wegen der beiden Griffe oben und unter leichter zu händeln.
    Mit abgenommenem Deckel läuft der Diesel auch schneller rein.

    Wenn dann die 60l Fässer dran sind, wird der Diesel mit der Handpumpe in die Kanne gepumpt und
    fix in den Tank .

    frieder

  • Zur Diesel-Pest:
    Den Diesel zwischendurch umzurühren oder den Behälter zu schütteln soll auch etwas bringen, da sich die Keime nur im Wasser vermehren, das sich unten absetzt. Deshalb ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass so wenig Wasser wie möglich in den Diesel kommt (zB. Kondenswasser durch Temperaturwechsel). Auf jeden Fall kommt es durch die Keime zu einem Qualitätsverlust des Treibstoffes und der sich bildende Dieselschlamm verstopft die Filter.
    Also auch wenn man den Diesel/das Heizöl vor der Verwendung filtert, kann sich der Bakterienbefall schon auf die Qualität des Treibstoff ausgewirkt haben. Für einen Heizölofen ist das egal, aber bei einem modernen Motor kann das zu einem erheblichen Leistungsverlust führen.
    Im Krisenfall ist aber schlechter Diesel besser als keiner.

    Zum Umfüllen oder Absaugen aus einem Tank verwende ich eine kleine Pumpe für die Bohrmaschine. Diese ist ausdrücklich nicht für Treibstoffe gedacht, hält bei mir aber schon ein paar Jahre, in denen ich Heizöl abgepumpt habe um ihn in Kanister für das Wochenendhaus zu füllen. Wenn man die Pumpe nach Verwendung reinigt hält die das schon aus. Für mich ausschlaggebend war die hohe Förderleistung und die Möglichkeit mit einem Akkuschrauber auch mobil zu sein. Mit der Handpumpe wird man bei ein paar hundert Litern schnell zum Schwammerl.

  • Hiho. Ist mir fast peinlich, aber ich hab notgedrungen zwei 10000l Erdtanks für Diesel und einen 5000er für Heizöl-Leicht. Alles zwar aus der Vorvorgängergeneration aber mit elektrischen Zapfsäulen Ich tanke leider mehrmals pro Jahr - immer so 5000l, ausser der Preis ist signifikant hoch oder niedrig. Beim letzten Dieseltief hab' ich 10000 L gekauft und die "wirklich schlimme Rechnung neben der schlimmen Rechnung in €s" nach ein paar Monaten präsentiert bekommen. Durch den Bio-Anteil im Diesel haben sich die berühmt- berüchtigten Bakterien gebildet, die mir die Dieselfilter meiner Trekker und Aggregate zugemacht haben. Nicht lustig - Tank reinigen auch nicht :/. Sobald der erste brauch- und leistbare Elektrotrekker rauskommt bin ich weg von dem Zeug. Momentan geht leider nix anderes in meinem Beruf. (Pöl hab' ich schon probiert - RME auch) - ich hoffe ihr schmeisst mich nicht gleich aus dem Forum nach dem Post - LG Echo Papa

  • Ja, Biodiesel ist ScheiBe. Aber dafür wurde ja Grotamar 82 erfunden: Das Zeug gibt's auch im 10 Liter-Kanister (400 €). Eine präventive Dosis (1:4.000) für den 10.000 l-Tank kostet demnach 100 €.
    Günstiger als eine Tankreinigung, würde ich mal vermuten...


    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Aha - Danke für den Tipp. Kenn' nir Liquimoly. Eine Tankreinigung kostet von ner Firma ~ 500€ und in Eigenleistung halt die Arbeitszeit und das Wasser vom Dampfstrahler...

  • Zitat von Mama Bär im Beitrag #4
    Hier der Link zum Gesetz: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassun...nummer=10007156

    Ich habs nicht durchstudiert, aber Paragraph 8 beinhaltet die Lagermengen.



    Dieses Gesetz hat laut Geltungsbereich nur Gültigkeit für Gewerbebetriebe, also nicht für den Privatbereich. Man kann es natürlich als Anhalt nehmen.

    Da stehen auch jede Menge Vorschriften drinnen was man zusätzlich zur Lagerung für Einrichtungen braucht, damit man überhaupt lagern darf.

    Habe gesucht und keine Vorschriften für den Privatbereich gefunden.

    Auch bei diversen Bekannten nachgefragt, wo ich weiß dass sie einiges an Treibstoffen lagern. Die lagern einfach ohne zu fragen, keiner kannte eine Vorschrift.

    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Auch für den privaten Bereich gelten entsprechende Vorschriften.
    In NÖ z.B in der NÖ Bautechnikverordnung 2014, LGBl. Nr. 4/2015.
    Auch wird bei der Feuerpolizeilichen Einschau (macht bei uns alle 6 Jahre der Rauchfangkehrer) auf entsprechende Punkte geachtet.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Wie lange kann man Diesel in Bezug auf die Dieselpest denn ohne den Grotamar-Zusatz lagern? Wegen der aktuellen Treibstoffproblematik habe ich angefangen eine kleine Menge Diesel zu lagern.

    Aber sobald der Notstand ausgerufen wird, läuft der Notstromgenerator nur noch mit Heizöl.

    COTG.

  • Wir haben einen großen Heizöltank - der reicht dem Traktor über Jahre ;)
    Für die kleinen benzinbetriebenen Arbeitsgeräte und die PKW haben wir 500l in 20l Kanistern (in Rotation). Die lagern abseits des Hauses, gut eingehaust, belüftet und versteckt...

    Zur Betankung aus großen Kanistern (20l) habe ich einen Tipp: Den Kanister über PKW Tankhöhe stellen (zB daneben auf einen Tisch oder ein Regal in der Garage). Dann einen Gartenschlauch (1/2 Zoll reicht schon) in den Kanister schieben (Schlauch muß mindestens 2x Kanisterhöhe plus ca. 30 cm. lang sein), das andere Schlauchende in die Tanköffnung stecken (no na), mit einer Hand die Kanisteröffnung um den Schlauch herum grob zuhalten (zwischen Daumen und Zeigefinger oder einen Fetzen verwenden) und mit der anderen Hand den Kanisterbauch gegen zB ein hochgehobenes Knie oder die Wand drücken, sodass eine gewisse Menge Benzin in den Schlauch gedrückt wird. Mit anderen Worten: den Kanister etwas zusammendrücken. Es muß nur so viel in den Schlauch gedrückt werden, dass es im Schlauch bis unter den Treibstoffpegel im Kanister rinnt; Ab dann leert die Schwerkraft den Kanister (Schlauch muß halt bis zum Kanisterboden reichen). Die Methode geht natürlich nur bei Kunststoffkanistern...
    So betankt man übrigens eine Fahrtenyacht auf See aus dem Reservekanister ;)

  • Diesel ist eine Treibstoffart, aber wie verhällt es sich mit Benzin? Wie ist da die Lagerfähigkeit. Ich habe einen Kanister mit 2 Jahre altem Inhalt und bin mir nicht sicher ob ich den noch in ein Auto schütten darf/soll/kann.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von consuli im Beitrag #15
    Wie lange kann man Diesel in Bezug auf die Dieselpest denn ohne den Grotamar-Zusatz lagern? Wegen der aktuellen Treibstoffproblematik habe ich angefangen eine kleine Menge Diesel zu lagern.

    Aber sobald der Notstand ausgerufen wird, läuft der Notstromgenerator nur noch mit Heizöl.


    Ich kann dir jetzt nichts wissenschaftliches berichten, aber....

    Normalerweise habe ich in den Vorratskanistern nur Winterdiesel drin, wegen der Zusatzstoffe. 2 Kanister waren jedoch mit Sommerdiesel befüllt und 5 Jahre nicht mehr rotiert.

    Habe sie heuer im Herbst je in einen halbvollen Tank geleert, um den alten mit neuem Diesel zu vermischen. Hatte natürlich Bedenken, aber es war überhaupt keine Veränderung festzustellen. Optik und Geruch war gleich wie frischer Diesel und im Sieb des Trichters war nichts zu finden.

    Gelagert wird bei mir der Diesel in Metallkanistern (in Plastk hält das niemals so lange), möglichst kühl, so gut das eben im Sommer geht...

  • Wenn der Kanister halbwegs voll ist, "atmet" er relativ wenig (Luftaustausch bei Temperaturänderung).
    Dadurch kommt auch weniger Feuchtigkeit in den Diesel, was wiederum das Wachstum von Mikroorganismen bremst. Genaue Angaben zur Haltbarkeit von Diesel kann ich auch nicht machen, weil ich die Vorräte jährlich rotiere (von Winterdiesel zu Winterdiesel).

    There is no such thing as too much backup!