Eine Immobilie vor der Krise kaufen

  • Wir haben erhebliche Bedenken, dass der Euro in die Knie geht, oder sonst dramatische Ereignisse bezüglich Staatsfinanzierung und Staatsbankrott eintreten könnten.

    Wir haben auch schon Anlagestrategien und Vorbereitungen diskutiert, Edelmetall, Diamanten, Bargeld, Devisen,... Das ist eher für kleinere Beträge geeignet - den Notgroschen,...

    Wenn jemand 100.000 Euro oder mehr zu veranlagen hat - oder Geld in dieser Höhe aus anderen Anlageformen "umschlichten" möchte, ist der Kauf einer Immoblilie eine gute Idee.
    Besonders dann, wenn jemand bei seiner Hausbank eine gute Bonität hat und noch einen sehr günstigen Kredit in dieser Höhe bekommt. Die Bank weiß schon, wie hoch die Einkommen der Kunden sind. Möglicherweist kann innerhalb der Familie eine andere Immobilie mit einer Hypothek belastet werden. Manchmal helfen Eltern, Schwiegereltern und Großeltern finanziell zusammen, sodass sie gemeinsam samt Bankkredit 200.000 bis 300.000 Euro für diese Investition aufbringen.

    Es wird vorausgesetzt, dass jemand diese Immobilie selber nutzt, bzw. ein anderes Familienmitglied. Für ein Spekulationsobjekt gelten andere Reglen, das habe ich nicht damit gemeint.

    Anmerkung: mein Urgroßvater hatte vor dem WK1 einen großen und schönen Bauernhof vorwiegend mit Schulden gekauft (andere Familienmitglieder haben ihm das Geld geliehen). Es war ziemlich riskant, dass er nicht genug erwirtschaften kann, um seine Schulden zurückzahlen zu können. Es kam der WK1 - und es folgte die Hyperinflation - Umtausch von Krone zu Schilling. Das war sehr vorteilhaft für ihn, er konnte seine Schulden leicht zurückzahlen. Er hat riskiert und gewonnen.

    Anmerkung 2: Es wird auch vorausgesetzt, dass jemand mit dieser Immobilie was anfangen kann, das braucht Organisationstalent und handwerkliches Geschick. Es ist also nicht geeignet für Personen, die keinen blassen Schimmer davon haben, was ihnen bevorsteht.

  • Meine Meinung dazu:

    - Immobilien sind durch die zur Zeit niedrigen Zinsen und den sogenannten "Anlagenotstand" heillos überbewertet
    - Wenn Du eine Immobilie auf Kredit kaufst, ist zu beachten, dass Zinsen steigen können
    - Steigen die Zinsen, steigt die Rate
    - Lebst Du mit der Rate am Limit und kannst nicht mehr zahlen, wird die Immobilie versteigert
    - Das kann natürlich eine Kettenreaktion auslösen, massenhafte Versteigerungen bei steigenden Zinsen lassen die Immobilienpreise fallen
    - Generell sollte man nie vergessen: Preise können steigen oder fallen
    - Nur weil sie in den letzten 40 Jahren immer gestiegen sind, bedeutet das noch lange nicht, dass das immer so ist
    - Eine Immobilie zur eigenen Nutzung ist, sofern man es sich leisten kann, natürlich immer eine gute Idee
    - Ich habe das Glück, eine Immobilie zur Eigennutzung zu besitzen und es ist mir scheißegal, wie viel die wert ist
    - Ich lebe darin, das ist mein Wert, den ich daraus ziehe

  • also... ich bin in der Immobilienwirtschaft. Kauft keine Immobilien, bis die Blase in sich zusammenfällt.

    nach dem Crash wird eine Immobilie wahrscheinlich das billigste sein, was es zu kaufen gibt. Nach dem WK II konnte
    man ganze Straßenzüge um eine Unze Gold kaufen.

    Abgesehen davon: Ackerland würde ich selbst gerne kaufen. Aber das gibts nicht... ist nicht verkäuflich und wenn doch,
    dann irgendwo im Nirgendwo. Da bringst mir nichts.

    Taken the red one.

  • In diesem Fall geht es um die Werte, die wir bis jetzt angesammelt haben (Geld, Sparguthaben, Wertpapiere), derart einzusetzen, dass nach der Krise auch noch was brauchbares davon vorhanden ist und nicht nur eine Kiste mit Papier. Natürlich kann man um die 100.000 Euro angenommene Esparnisse Gold kaufen und es irgendwo lagern (zu Hause im Tresor, im Bankschließfach).

    Zur Krise: Es ist keine Kriese genau wie die andere Krise. Nach dem WK2 war die Infrastruktur zerstört, viele Häuser waren zerbombt, es waren fast keine Waren zu bekommen (Hungersnot); die Staaten hatten keine Goldreserven mehr, die neue Währung war im Ausland nicht viel wert.

    In der zu erwartenden Krise werden - meiner Meinung nach viele Staaten in den Staatsbankrott gehen, nachdem sie vorher aus dem Euro ausgeschieden sind. Diese Staaten werden einen Schuldenschnitt mit den Gläubigern (30 - 40 % Restwert) verordnen. Das bedeutet, dass eine Währungsreform so erfolgen wird, dass die Lebensversicherungen und die privaten Pensionsversicherungen im Wert um 2/3 beschnitten werden. Es wird auch andere Sparformen, Sparbücher, Bausparbeträge,.. im gleichen Ausmaß betreffen.

    Fazit: die Sparer zahlen die Zeche für die Schuldenwirtschaft der Staaten. ....... Die Häuser sind nicht zersört, der Wert der neuen Währung gegenüber Hartwähgungen ist ungewiss, Importware und Energie könnten sich drastisch verteuern. Die Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

  • @decordoba: Das ist schon richtig. Aber seit Lehmann & Co sollte man wissen, wie trügerisch Wohn - Immobilien sein können. Und gewerbliche Immobilie fluktieren viel zuviel und die Bewertung ist schwer. Die Wahnsinnspreise für quadratmeter Baugrund reflektieren eigentlich nur die Unsicherheit der Menschen, wo sie geeignete Vermögensspeicher finden. Und ich selbst votiere nicht für Sparguthaben, sondern für Edelmetall.

    Taken the red one.

  • Sir Dodger mich würde interessieren wenn in ShtF ein Immobilienbesitzer von seinem auf dem ach so wertosen Grund angebautem Apfel abbeißt und Du von einer Feinunze Gold, wem es besser schmeckt. Im Gegensatz zu Edelmetallen ober anderen fiktiven Werten ist mir die Möglichkeit Essen von meinem Grund zu lukrieren 1000mal lieber. Glaubst Du wirklich das Du um eine Feinunze Gold viel lebensnotwendiges bekommst wenn es darauf ankommt?

    LG Wolfgang

  • Ein Vergleich OT:

    Bei mir wurden im Umkreis von 300 Metern innerhalb von 2 Jahren 3 Einfamilienhäuser gebaut.

    Ich habe mit den Leuten nicht gesprochen, aber man sieht, was sie sich leisten können. Sie hatten keinen Geldmangel und haben alles sorgfältig und hochwertig ausgeführt. Ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass sich die Eltern und andere an der Finanzierung beteiligt haben.

    2 dieser Häuser wurden auf Grundstücken errichtet, die seit 40 Jahren im Familienbesitz sind. Damals wurde der Grund als Wertanlage gekauft, der Preis betrug etwa 140 Schilling pro Quadratmeter. Heute kostet der Baugrund etwa 70 Euro pro Quadratmeter, kann in guten Lagen noch wesentlich teurer sein. Nun haben sich Nachkommen entschlossen, den Hausbau zu wagen und das Geld in ein Objekt zu stecken, das von der Finanzkrise (so eine kommt) nicht entwertet wird.

    Das habe ich damit gemeint - Geld in eine Immobilie investieren. In diesen Fällen war es kein Hauskauf und auch kein Kauf eines Bauernhofes. Der kleine Garten in diesen Häusern kann nur wenig zur Selbstversorgung der Leute in einer Notzeit beitragen, allerding wohnen diese Leute jetzt in neuen, perfekt gedämmten Häusern. Sie haben nicht weit zum Arbeitsplatz - im Vergleich zu einem Häusel an der tschechischen Grenze.

  • Ergänzung: "nicht entwertet" bezieht sich auf den Nutzwert für die Bewohner und Eigentümer der Häuser. Der tatsächliche Verkaufswert in der Krise und nach der Krise ist nicht relevant, weil diese Leute ohnehin nicht beabsichtigen, ihre Häuser zu verkaufen. Anders gesagt: Das ist keine Geldanlage als Spekulationsobjekt!"

  • Zitat von Austrianer im Beitrag #6
    Sir Dodger mich würde interessieren wenn in ShtF ein Immobilienbesitzer von seinem auf dem ach so wertosen Grund angebautem Apfel abbeißt und Du von einer Feinunze Gold, wem es besser schmeckt. Im Gegensatz zu Edelmetallen ober anderen fiktiven Werten ist mir die Möglichkeit Essen von meinem Grund zu lukrieren 1000mal lieber. Glaubst Du wirklich das Du um eine Feinunze Gold viel lebensnotwendiges bekommst wenn es darauf ankommt?

    LG Wolfgang



    Lieber Wolfgang, ich lebe selbst in meinen eigenen Haus auf meinen eigenen Grund und esse aus meinen Garten Äpfel, Zwetschkenn, Kirschen, Maulbeeren, Tomaten, Kürbisse, Birnen, Weintrauben, Mais, Kartoffel, Nüsse uvm. Wenn aber im nahen Tschechien ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt, wird das ganze gute Obst vermutlich verstrahlt und ich muss mich mit meiner Familie aufmachen und wo anders neu anfangen. Dazu ist es hilfreich ein transportables Wertmittel zu besitzen, welches auch in einer Krise seinen Wert behält, diesen sogar steigert. Dazu ist Edelmetall ideal.

    Wenn ich allerdings sehe, was ein m² Baugrund heutzutage kostet - in unserer Gegend um die 400 EUR: Wer soll sich das leisten, ohne sich nur für den Grund hoffnunglos zu überschulden. Das Haus selbst kostet auch in einer Größenordnung von 300 - 400 k, da komme ich ganz locker insgesamt auf um die 700 k - das ist in alten Geld 10 Mio. Diese Schulden kannst du, wenn du nicht ein Super - Verdiener bist, in 30 Jahren nicht mehr tilgen, d.h. viele können sich kaum die Zinsen leisten und tilgen ganz wenig. Auf gut Deutsch: Das sind Schulden für die nächste Generation, die dann in einem alten Haus mit noch mehr Schulden sitzt, weil saniert muss auch werden. Ein Analogikum zu dem Haus Österreich.....

    @ decordoba: wer einen Grund besitzt und günstig bauen kann und dann noch dieses Haus selbst benutzt, kaum Schulden hat: Wer kann da dagegen sein? Das ist ein Optimum und grundsolide, da stimme ich dir zu! Leider sind halt die wenigsten jungen Familien in dieser begünstigten Situation.

    Taken the red one.