Kryptowährung - Erfahrungen

  • Im Fall einer Internet-/Stromkrise sind Kryptowährungen nicht nützlich; im Fall einer Währungs-/Inflationskrise können sie durchaus interessant sein, wie man zB bereits in einigen afrikanischen Ländern (Zimbabwe, Nigeria) beobachten konnte.


    Wobei mir selbst Kryptowährungen "nur als Zahlungsmittel" auch nicht allzu hilfreich erscheinen (und ich hab ehrlich versucht, sie dafür einzusetzen, und auch ein paar wenige Zahlungen erfolgreich damit durchgeführt, allerdings wirklich eher als Test und nicht weil es praktischer als die Alternativen gewesen wäre). Vielmehr scheint mir die Blockchain als unveränderlicher, öffentlicher, fortlaufend erweiterbarer Datenspeicher für alle möglichen Arten von Transaktionen und Geschäftsvorgängen sehr sinnvoll, und daher glaube ich, dass in diesem Bereich noch zahlreiche Anwendungen und Innovationen passieren werden. Und damit das funktioniert, muss es eine gewisse "Zahlungsfunktionalität" samt Mining-Anreizen für diese Blockchain (es gibt ja viele davon, nicht nur eine) geben.


    Ich halte Kryptowährungen auf Blockchain-Basis daher für durchaus nützlich und zukunftsträchtig. Ob sich daraus wirklich eine Art "Währungssystem" (zB bei Facebooks Libra, das allerdings keine echte unabhängige Blockchain ist) oder gar "alternatives digitales Gold" entwickelt, da bin ich momentan noch etwas skeptisch.

  • Mein Zweifel (und als Trekkie bin ich nicht Zukunftsscheu) an diesen Kryptowährungen ist der: Wer steht dahinter? Niemand. (mMn). Wenn der Bitcoin auf 20.000 Euro pro BC steigt und dann auf 5.000 runterrasselt, verlieren viele Leute viel Geld. Davor ist er ja von wenigen Euro über Jahre hinweg auf eben die 20.000 gekraxelt. Wenn ich jetzt zu Anfangszeiten 10.000 Bitcoin um ein paar Euro gekauft hab und die zu Spitzenzeiten hätte umwechseln wollen, muß diese Spekulationsblase (was es meiner Meinung nach ist) doch platzen? Weil ich muß ja die eine Währung in eine andere tauschen und wer garantiert mir, daß ich das Geld jemals wiedersehe? Wenn die Festplatte, auf der die Dateien liegen, komplett crasht oder anderweitig zerstört wird, hab ich kein Geld mehr (ok, hab ich wenn mein Haus/Wohnung abbrennt und ich alles drinnen hatte, auch nicht, aber da kann ich wenigstens retten, was zu retten ist, die Festplatte in so einem Fall ausbauen aus meinem Rechner mach ich dann nimmer mehr). Oder seh ich da irgendwas falsch?

  • ... Wenn ich jetzt zu Anfangszeiten 10.000 Bitcoin um ein paar Euro gekauft hab und die zu Spitzenzeiten hätte umwechseln wollen, muß diese Spekulationsblase (was es meiner Meinung nach ist) doch platzen? Weil ich muß ja die eine Währung in eine andere tauschen und wer garantiert mir, daß ich das Geld jemals wiedersehe? Wenn die Festplatte, auf der die Dateien liegen, komplett crasht oder anderweitig zerstört wird, hab ich kein Geld mehr (ok, hab ich wenn mein Haus/Wohnung abbrennt und ich alles drinnen hatte, auch nicht, aber da kann ich wenigstens retten, was zu retten ist, die Festplatte in so einem Fall ausbauen aus meinem Rechner mach ich dann nimmer mehr). Oder seh ich da irgendwas falsch?

    Zum einen: Bitcoins sind ein Markt, ähnlich wie der Markt für Antiquitäten: Immer, wenn jemand mit Bitcoins einen Gewinn macht, weil er seine Bitcoins um mehr "Fiat" (=Euro, US-Dollar etc.) verkauft als er vorher für den Kauf ausgegeben hat, dann macht jemand anderer gewissermaßen einen Verlust. Aber "platzen" tut die "Blase" nur, wenn es ständig mehr Verkaufswillige als Käufer gibt und damit der Handelspreis auf ungefähr Null fällt. In so einem Fall würden diejenigen, die noch Bitcoin haben, durch die Finger schauen. Aber solange ein gewisser Bedarf nach Bitcoins (aus welchem Grund immer) besteht, gibt es auch einen Marktpreis, um den man handeln - kaufen und verkaufen - kann. Das ist jetzt schon einige Jahre lang der Fall, d.h. von einer richtigen Blase und der Gefahr von Totalverlust würde ich in Fall von Bitcoin nicht mehr ausgehen. Selbst wenn jemand jetzt 10.000 Bitcoins auf den Markt werfen würde, würde das den Preis zwar deutlich sinken lassen, aber würde nicht zu einem kompletten Crash führen - derzeit werden jeden Tag ca. 20.000 Bitcoin (200 Millionen Dollar) gehandelt. Allerdings gibt es schon massive Auf- und Abbewegungen, ähnlich wie bei hochspekulativen Aktien. Man kann also durchaus 20% oder auch 70% des investierten Geldes verlieren, wenn man zu ungünstigen Zeitpunkten kaufen und verkaufen muss. Als solides Investment kann man das also wirklich nicht betrachten, eher als interessante Spekulation.


    Zum anderen: Die geheimen Daten ("private key"), die man braucht, um auf seine Bitcoins oder andere virtuelle Währungen zugreifen zu können, lassen sich problemlos zB als kurzer Text oder QR-Code auf ein Stück Papier drucken oder als Datei in einer Email verschicken. Virtuelle Währungen sind nicht auf Festplatten gespeichert, sondern in der Blockchain - und die ist tausendfach auf der ganzen Welt auf vielen Computern repliziert; solange auch nur einer dieser Computer existiert, "gibt" es auch deine Bitcoins. Bitcoins sind also nicht wie "auf einer Festplatte gespeichertes Bargeld". Nur wenn man ALLE Kopien des private key verliert, dann ist die Kohle unwiederbringlich weg. Und wenn diese Schlüssel (Wallet) NUR auf EINER EINZIGEN Festplatte gespeichert waren, dann ist diese eine Festplatte natürlich ein Risiko... das sollte man also eher nicht tun.

  • nicht zuletzt sollten alle gamer den bitcoin verfluchen, da mining die preise für gute grafikkarten konstant auf hoch hält *lach*

    nope, asics sind ja schon seit 6-7 Jahren in verwendung. Grafikkarten verwenden nur die leute, die sonst die Bude auch mit Strom heizen oder den Strom Gratis von den Eltern bekommen.

    Ich frage mich generell, was mir eine Kryptowährung im Krisenfall helfen sollte, wenn ich ärztliche Hilfe benötige oder gar beim Bauern um Lebensmittel anfrage. Ich denke, die werden sagen, "nur Bares ist Wahres"

    Wenn du mit Kryptowährungen einen Wechselkurs mit lokaler inflationärer Währung umgehen kannst, und auf harte petro-dollar wechseln kannst macht es schon sinn.



    Bitte nicht "Krypto" für Kryptowährungen abkürzen!

  • Bitte nicht "Krypto" für Kryptowährungen abkürzen!

    Die Abkürzung "Krypto" stand für die dahinterstehende Technik wie Blockchain usw., nicht für Kryptowährungen.


    Aber im ernst, JEDER sollte sich etwas "Krypto-fit" machen, diese Technologie ist gekommen um zu bleiben und hat nur sekundär mit Währungen,Coins oder Token zu tun.


    Ich vergleiche das immer mit der Computertechnik und dem aufkommenden Internet in den 80ern, wer hätte damals geglaubt welchen Einfluss diese Technologien heute auf jeden von uns haben?

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"