Kunzer MPB120 - Akku-Starthilfe + Powerbank

  • Hallo Leute,

    wie vor kurzem schon geschrieben habe ich mir eine mobile Starthilfe/Powerbank zugelegt - einen Kunzer MPB120.

    Zuerst mal ein paar Fotos*, um einen Eindruck zu bekommen:

    Gesamter Inhalt der Tasche
    [[File:Tasche_offen.jpg]]

    Der Akku von oben (mit Leuchtmarker als Größenvergleich)
    [[File:Vergleich_von_oben.jpg]]

    Akku von der Seite, wieder mit Textmarker
    [[File:Verglech_seitlich.jpg]]

    Das Display mit der Akkustandsanzeige
    [[File:Display.jpg]]

    Der Akku mit den Krokoklemmen, als Starthilfeset
    [[File:Starterkit.jpg]]

    Der USB-Kabelbaum
    [[File:USB-Kabelbaum.jpg]]

    Nun die technischen Details und der Lieferumfang:

    Eigenschaften:
    - LiFePO4-Akku
    - Kapazität: 12.000 mAh @ 3,7V, entspricht 44,4 Wh
    - Ausgangsspannung: 5V / 2A (USB) und 12V, 16V, 19V / je 3,5A
    - Eingang: 12V / 1A
    - Gesamtladungszeit: 5 Stunden
    - Anlaufstrom: 200A, Spitzenstrom: max. 400A
    - Temperatur-Einsatzbereich: -20°C bis + 60°C
    - Abmessungen: (BxHxT) 76 x 26 x 160 mm (Akku)
    - Gewicht: 430 Gramm (Akku)
    - integrierte LED Lampe mit Dauer- SOS- und Stroboskopeffekt
    - LCD Ladezustandsanzeige in Prozent

    Lieferumfang:
    - Akku
    - Netzladegerät
    - Zigarettenanzünderkabel
    - USB-Verbindungskabel inkl. 4 Anschlüsse für iPhone "alt" und "neu", Mini-USB und Micro-USB
    - Laptop/Notebook-Verbindungskabel mit 8 Adaptern
    - Batterieklemmen-Kabel
    - Schutztasche
    - Bedienungsanleitung

    Nun etwas Text, um einem trockenen Datengerüst etwas Leben einzuhauchen:
    Seit dieser Woche ist das Akkupack inkl. USB-Verbindungskabel Teil meines GHBs. Ich habe es bisher zweimal zum Laden meiner Handys (3.000 bzw. 1.600 mAh-Akkus) genommen, was den Akkustand laut Display auf knapp über 50% reduziert hat. Beim Laden des Geräts wird natürlich ein Teil der Energie in Wärme umgesetzt, wodurch zum Laden mehr als die Nennkapazität benötigt wird. Insofern sollte die Kapazitätsanzeige halbwegs passen.

    Mit dem einzigen Bedienelement (Druckschalter) können die Ausgänge (sowohl USB als auch den 12/16/19V-Ausgang) eingeschaltet werden, welche sich nach einer gewissen Zeit der Nichtbenutzung automatisch abschalten. Mehrfaches Drücken schaltet die verschiedenen Spannungsniveaus durch. Langes Drücken schaltet die Lampe ein bzw. wieder aus. Im eingeschaltenen Zustand schaltet kurzes Drücken um auf Stroboskobeffekt, SOS-Blinken und danach aus.


    Der Starthilfe-Aspekt war mir zugegeben nicht so wichtig bei der Auswahl dieser Akkubank - mir kam es eher darauf an, eine Akkubank mit ausreichender Kapazität (> 40 Wh) auf LiFePO4-Basis und USB-Ausgang zu haben. Die Akkutechnik war mir deswegen wichtig, weil die Akkus oft schon tiefentladen aus dem Geschäft kommen (was herkömmliche Li-Ion-Akkus gleich mal ziemlich mitnimmt) und andererseits die Nennkapazität voll ausgeschöpft werden kann (was wiederum die nominell niederere Ladedichte etwas relativiert). Ausserdem sind LiFePOs ziemlich zyklenfest und nicht "brandgefährlich".


    LG,

    Bardo Thodol



    *) Ich bin Autor und Rechteinhaber aller hier verwendeten Bilder.

  • Der Ladefaktor für Akkus ist 1,4 d.h. du musst 1,4 mal so viel Energie hineinstecken wie er zum schluss gespeichert hat.

    Und 200 oder gar 400 A über die kleinen Kontakte als Starthilfe, das nenne ich vom Hersteller mutig, sehr mutig. Das wird ein paar mal gehen, aber wenn der Kontakt nicht wirklich stramm sitzt dann schmilzt der ganz flott raus da. Zudem 200A da rauszuquetschen bei 12 Volt, das wären gute 2400 Watt, da stellt sich die Frage wieviele Sekunden kann der Akku das hergeben bis er leer ist und das ist praktisch wie ein Kurzschluss, da hätte ich Sorge ob er das überhaupt überleben kann ohne draufzugehen bzw hochzugehen. Der wird heiss wie ne Ceranplatte im inneren bei der Leistungsabgabe und das gilt auch für den Wandler, der dürfte fast noch mehr leiden als der Akku bei der Belastung.

    Aber für Notfälle als Energiespeicher sicher mal nicht so schlecht, und selbst wenn er hops geht beim Starten eines Autos, manchmal muss etwas leiden oder zerstört werden um was anderes wichtigeres zum laufen zu bringen.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Guten Morgen Prepper, heute die warme Jacke nicht vergessen


    Irgendwo habe ich auch einmal ein Starthilfekabel gesehen, das über den Zigarettenanzünder-Stecker vom Auto funktioniert

    @Capt. Jack Reynolds
    Was ist eigentlich der Ursprung von, bzw was bedeutet "All good medicine"

  • Zigarettenanzünderstecker sind für 16 Ampere zugelassen, manche Hersteller sichern sie mit 20 bis 30 Ampere ab, aber mehr ist einfach nicht drinnen. Damit ein Auto zu starten kann benötigt es mindestens 40 - 60 Ampere für den Anlasser, bei einem Diesel kommen nochmal 40 - 60 Ampere für die Glühkerzen dazu, das bekommst du nicht über den Zigarettenanzünder durch ohne die Elektrik zu schädigen. Was aber geht man kann die Batterie des Empfängers aufladen mit der Lichtmaschine des Spenders. Ein Auto startet nicht mehr wenn die Batterie unter etwa 25 - 30 Prozent Ladung fällt weil dann beim starten die Spannung zu weit zusammenbricht. Der Effekt ist schlimmer wenn es kalt ist weil das die Leistungsfähigkeit der Batterie weiter einschränkt. Wenn du jetzt aber die Batterie auflädst mit Hilfe des Starthilfekabel über den Zigarettenanzünder bringst du zum einen Energie hinein was sie über die Schwelle heben kann die notwendig ist um ein Auto wieder anzulassen, zum anderen erwärmt sich die Batterie beim Laden, was ebenfalls hilft.

    Der Querschnitt der Verbindung begrenzt den Strom den man darüber leiten kann ohne das man Gefahr läuft das was schmilzt. Das ist auch nahezu unabhängig von der Spannung. Schau dir ne Kraftsteckdose an (CEE-Dose), was die für Kontakte hat, da wirst du darauf einen Markierung finden die bei den kleinen Modellen aussagt 16-6h oder 16A-6h. Diese Markierung sagt aus das du diesen Stecker mit diesen Kontakten maximal 16 Ampere für 6 Stunden belasten darfst. Darauf wurde er geprüft. Natürlich geht immer etwas mehr, aber dann ist halt auch schneller was kaputt. Und jetzt will dieser Akku da oben über Kontakte die kaum grösser sind 200 - 400 Ampere schicken, also bis zum 25-Fachen, das geht, aber halt nicht wirklich oft weil das die Kontakte usw sehr hoch belastet, so hoch das ich denke das der Stecker das nicht lange macht. Wahrscheinlich ist es aber so das der Hersteller davon ausgeht das der Akku leer ist bevor der Stecker schmilzt. Sind wir ehrlich, ich habe schon viele Lichtbögen gesehen, manche sogar vorsätzlich verursacht weil es halt nicht anders geht manchmal, aber ich würde keinen Akku so einer Belastung aussetzen, das ist praktisch ein totaler Kurzschluss, die Strommenge wird nicht durch eine Sicherung begrenzt sondern durch den Innenwiderstand des Akkus und den Widerstand der Kabel, und das ist in meinen Augen keine Sicherung, das ist gefährlich. Es gibt ein paar Methoden einen Akku zu zerstören mit entsprechender Thermischer Entwicklung, eine davon ist ihn zu beschädigen, eine andere ist ihn kapital kurzzuschließen.

    "All good medicine" ist ein Gruß den Scouts verwenden, er wünscht dir im Prinzip alles gute, allerdings in einem wesentlichen weiteren Sinne und nicht nur auf die Physische Welt bezogen.


    All good medicine - Christian

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  • Hallo BD
    Ich will Dich ja nicht enttäuschen aber Dein Teil hat keine LiFePo4 Akkus sondern LiIon Polymer Akkus welche besonders Brandgefährlich sind (Siehe auch da von Dir abgebildete Typenschild)
    LiFePo4 wären wesentlich teurer und hätten auch weniger Kapazität (die von Hecker sind welche).

    LG Wolfgang

  • @Austrianer: Hmm. Scheint, dass ich da einer Falschinfo aufgesessen bin :-(

    @Capt. Jack Reynolds: Die Klemmen sind etwa die selben wie bei einem normalen Starthilfekabel. Der Leitungsquerschnit ist - geschätzt - 6mm² (feinadrig). Lt. Beschreibung darf ein Startversuch auch nur maximal 4 Sekunden dauern, und ich bekomme damit sicher keinen LKW gestartet - das ist mir auch klar.

    Wenn ich die Kennlinien für LSS Typ B bei 1,45-facher Überlast hernehme, dann bin ich bei 4 Sekunden etwa beim 6-fachen Nennstrom. YF 6mm² wäre nach TAEV mit 35A abzusichern, somit kommt das mit den 4s @ 200A schon in etwa hin.
    Zusätzlich ist ja die Anschlussklemme selbst noch mal abgesichert (sieht man auf dem Bild - die Verdickung in der roten Leitung).

    Ich gehe mal davon aus dass Kunzer - immerhin seit fast 90 Jahren in Deutschland auf dem Markt - in etwa weiß, was die Geräte können und dürfen (ist ja nicht unbedingt ein Aliexpressteil, da wäre ich wesentlich vorsichtiger). Die kennen die Spezifikationen relativ gut, und nachdem das ganze ja TÜV-geprüft ist mache ich mir über die Einhaltung der Sicherheit wenig Sorgen.


    LG,

    Bardo Thdodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich habe das gleiche Teil nur anders gelabelt und verwende es nur als Jumpstarter da ich ohnedies andere Powerbanks für die normalen Zwecke habe.
    Bei meinem Benzinergolf ausprobiert und es funktioniert problemlos um ihn zu starten auch wenn die Batterie fast leer ist.
    Ich finde in diesem Zusammenhang die Polymer Technik auch sinnvoller da mich die Zyklenfestigkeit ja hoffentlich nicht zu interessieren braucht.
    Da zählt der Vorteil des geringeren Gewichts und der höheren Kapazität wesentlich mehr.

    LG Wolfgang

  • Sorry, dazu kann ich leider nicht viel sagen. Mir ist mal mein EDC-Rucksack geklaut worden. Habe jetzt eine normale Powerbank...

    There is no such thing as too much backup!