Trinkwasser aus der Luft: Neue Technologie gegen Wasserknappheit

  • Zitat
    Eine Innovation aus den USA könnte eine günstige Alternative sein, um Trinkwasser zu gewinnen. Dazu wird aus Luft Wasser gewonnen. Eine externe Energiequelle ist nicht nötig. So könnten pro Gerät täglich bis zu 37 Liter Wasser gewonnen werden Das US-amerikanisches Unternehmen VICI Labs könnte mit einer Innovation das Problem der Wasserversorgung und -verteilung in Regionen ohne ausreichenden Zugang zu Trinkwasser lösen. Gemeinsam mit der Universität Berkeley und der National Peace Corps Association hat die Innovationsschmiede ein Gerät mit dem Namen WaterSeer ("Wasser-Seher" oder "Wasser-Weissager" ) entwickelt, das durch Kondensation aus der Atmosphäre sauberes Wasser gewinnt. Das Novum bei dem altbekannten Konzept: Im Gegensatz zu ähnlichen Modellen benötigt WaterSeer zur Wassergewinnung weder zusätzlich zugeführte Energie noch Chemikalien.



    Quelle: http://derstandard.at/2000047159222/Trin...Wasserknappheit

    Interessante Idee, meint ihr nicht?

  • Das mag in kleinem Stil funktionieren, aber niemals im grossen, den woher soll die Energie kommen? Und du trocknest die Luft aus, welche Langfristigen Folgen das hat wenn ich anfange 10.000 von Liter aus der Luft zu nehmen, darüber kann man nur grob schätzen. Klar wird das momentan erforscht, aber hauptsächlich deshalb weil die Grundwasserreserven unter den Wüsten in einigen Jahren bis Jahrzehnten so ziemlich leer sind. Wasser das sich in Jahrtausenden angesammelt hat ist dann in wenigen Jahren verbraucht worden.

    Gehen wir das ganze mal wissenschaftlicher an. Bei 20 Grad Raumtemperatur entsprechen 100% Luftfeuchtigkeit etwa 17 Gramm Wasser pro KubikMeter. In der Regel haben wir etwa irgendwas zwischen 40 und 70 %. Gehen wir von 50% Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad aus, wären das nur 8,5 Gramm Wasser pro Kubikmeter.

    Der Mensch verbraucht selbst wenn er sehr wenig verbraucht mindestens 10 Liter am Tag für Nahrungszubereitung, minimale Hygiene, trinken usw. weniger wird auf Dauer nicht gehen. Aber gehen wir mal davon aus wir sind extrem sparsam und brauchen nur 5 Liter am Tag pro Person. Dann brauchen wir pro Person am Tag 5000 Gramm Wasser. Theoretisch wären 8,5 Gramm pro Kubikmeter in der Luft, aber das bekommen wir nie raus, die reden davon das es ab 20 Prozent Luftfeuchtigkeit funktioniert, also können wir wenn es gut läuft 30% entnehmen. Das wären etwa 5 Gramm pro Kubikmeter, oder anders gesagt, wir müssten 1.000 Kubikmeter Luft ausquetschen für den Tagesbedarf bzw 82 Kubikmeter in der Stunde tagsüber, da man ja die Sonne als Energiequelle braucht. So und jetzt gehen die die einen Abluftventilator im WC oder im Bad haben mal dahin und drehen ihn auf. Davon reden wir nämlich. Solche Ventilatoren schaffen etwa 40 - 90 Kubikmeter in der Stunde bei einem Verbrauch von mindestens 40 bis 60 Watt pro Stunde.
    Gut, man kann wie die Forscher das ganze auf das Dach eines Gebäudes bauen, wo man natürliche Luftströmungen ausnutzen kann, aber was wenn der Wind nicht so bläst wie man ihn braucht, was wenn die Luft trockener ist, was wenn es kälter ist usw.

    Für den Heimgebrauch ist das unbrauchbar, zum wandern sowieso. Zudem ist ungeklärt was mit den ganzen Schadstoffen passiert die sich ebenfalls in der Luftbefinden, werden die mitausgewasschen? Wie werden die ausgefiltert?

    Das mag einen Sinn haben wenn ich irgendwas entfeuchten will, aber um als Wasserquelle zu dienen reicht es einfach nicht, selbst in der Krise und im täglichen Bedarf wo jeder von uns die 10 fache Menge an Wasser mindestens benötigt kann es unmöglich funktionieren.

    Denn einen wesentlichen Punkt darf man nicht ausser acht lassen, wenn ich einer Luftströmung einmal die Feuchtigkeit entzogen habe, ist nichts mehr drinnen. Das mag bei einem Gerät auf dem Dach keinen Effekt haben, bei 10 Geräten pro Dach verteilt auf den meisten Dächern in einer Ortschaft, trockne ich die Luft aus, was ein nicht zu unterschätzender Eingriff ist, da Pflanzen dann noch mehr Wasser benötigen, Menschen noch mehr trinken müssen, Krankheiten an den Schleimhäuten und den Atemwegen sehr stark zunehmen usw.


    Das funktioniert im Labor, und in kleinem Massstab, aber als Wasserversorgung für Dörfer oder Städte, das läuft nicht, zumindest nicht so.



    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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