Sicherheitsraum ohne Filter

  • Unter Sicherheitsraum ohne eingebauten Filter - entspricht dem Behelfsschutz laut ÖNORM S 6000 - versteht man einen Wohnraum der ohne bauliche Adaptierungen, nur durch einfache Maßnahmen (Fenster schließen, ev. verkleben, Notvorrat anlegen) Schutz bietet.
    Wenn möglich, sollte bei der Auswahl des Raumes auf eine massive Bauweise der Außenwände geachtet werden.
    Dicke Ziegel- oder Betonwände bieten einen wesentlich besseren Schutz als Leichtbauweise.
    Außerdem sollte der Raum möglichst wenig bzw. kleine Fensterflächen haben und genug Platz für einen längeren Aufenthalt bieten. Wenn Lüftungsöffnungen vorhanden sind, müssen diese verschlossen werden können.

    Bei einer Verunreinigung der Luft im Freien müssen sofort alle Fenster geschlossen werden und Lüftungsöffnungen sowie undichte Fenster abgedichtet werden. Die Schadstoffe können damit nur langsam in den Raum eindringen.
    Türen ins Freie sollten nur in unbedingt notwendigen Fällen kurzzeitig geöffnet werden.
    Vorsicht bei vollkommen abgedichteten Räumen: 1 Person braucht ca. 1 Kubikmeter Luft pro Stunde!

    Bei guten, relativ dichten Fenstern kann eine Reduktion der schadstoffbeladenen Aerosole (Staubteilchen) in der Raumluft auf etwa ein Viertel derer im Freien erfolgen. Bei schlechten Fenstern (größere Undichtheiten) können sie auf etwa die Hälfte reduziert werden. Ebenso wichtig wie das Schließen von Fenstern und Türen ist das gründliche Lüften nach dem Wolkendurchzug. Nur durch Lüften kann die in den Raum durch undichte Stellen eingedrungene Aktivität ins Freie gebracht werden.

    Vorteile:
    Geringe Vorbereitungsmaßnahmen
    Auch noch im letzten Moment großteils durchführbar
    Kostengünstig
    Verbleiben in gewohnter Umgebung möglich
    Bei massiver Bauweise relativ guter Schutz gegen äußere Strahlung.


    Nachteile:
    Bei Leichtbauweise der Außenwände oder Decken, direkt unter Flachdächern oder in kleineren freistehenden Gebäuden nur geringer Schutz gegen äußere Strahlung.
    Je nach Dichtheit der Fenster nur geringer Schutz gegen Schadstoffe in der Luft .
    Wenig Schutz gegen Gewalteinwirkung (Explosion, Splitter und Trümmereinwir-kungen), die durch kriegerische Ereignisse, Terrorismus, technische Katastrophen, verursacht werden können.

    Conclusio: Besser als Nichts