Altlasten

  • Nach dem Fund von 10 Tonnen Kampfmittel und Explosivstoffen aus dem 2. Weltkrieg im Boden eines Privatgrundstücks im Münchner Stadtteil Freimann streiten die Bewohner und die Behörden darum, wer die Räumung bezahlen muss. Die Besitzerin des Hauses soll 200.000 Euro bezahlen.

    Zuerst jedoch muss der gefährliche Bodenfund entsorgt werden. Anfänglich mussten die Bewohner ihre Häuser nur tagsüber während der Räumarbeiten verlassen. Inzwischen wurde festgestellt, dass durch den Zustand der Funde die Gefährlichkeit grösser ist als angenommen. Daher hat die Polizei einen Sperrkreis von zunächst 50m auf 100m erweitert. Die rund 200 betroffenen Anwohner müssen ihre Häuser nun komplett verlassen und in Hotels wohnen. Erste Schätzungen besagten, dass die Räumung bis zu 40 Tage dauern wird. Je nachdem, was man noch alles findet, kann das natürlich auch länger dauern.

    Es wäre interessant zu wissen, wie viele der 200 Personen vorbereitet war und zumindest die wichtigsten Dokumente mitnehmen konnte.

    Gruß,
    der Bayer

  • Hallo Bayer

    Verwende doch nächstes mal die

    Zitat
    Zitat Funktion

    .
    Dazu wäre ein Link sowie die Quellenherkunft toll zu wissen.


    Zu deiner Frage:
    Zwecks Räumung hatten die genannten Bewohner nach meiner erfahrungsmäßigen Einschätzung genug Zeit (Schätzungsweise min. 30-40 Min, wenn nicht überhaupt länger) um sich das wichtigste einzupacken und die Whg. zu verlassen.
    Wie viele davon bereits die Tage davor sich zumindest ein bisschen was gerichtet haben ist unklar. Aber normalerweise sagt dir so was der gesunde Hausverstand.

    Gruß

    "Der Weltuntergang am frühen Morgen kann einem den ganzen Tag versauen."
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    P.s. Ich mache keine Rechtschreibfehler....Ich verschlüssel nur meine Nachrichten ;)

  • https://www.gmx.at/magazine/panorama/pho...aeumen-32224700

    Zitat
    München (dpa) - Nach dem Fund von gefährlichem Phosphor aus Kampfmitteln des Zweiten Weltkriegs dürfen rund 200 Anwohner in München für voraussichtlich zehn Tage nicht in ihre Häuser.

    "Die Räumung ist abgeschlossen, alle sind aus dem Bereich heraus", sagte Feuerwehrsprecher Stefan Kießkalt am Freitag. Die Munitionsreste im Stadtteil Freimann wurden zur Sicherheit mit nassem Sand abgedeckt, um eine Selbstentzündung zu verhindern.

    Um welche Menge es sich handelt, war zunächst unklar, ebenso, welche weiteren Chemikalien auf dem Gelände lagern. "Es wird alles noch analysiert. Es handelt sich um verschiedene Munition aus dem Zweiten Weltkrieg", sagte Kießkalt. Ein Sprengmeister hatte den Phosphor am Vortag bei der laufenden Räumung des Geländes unweit der Allianz-Arena entdeckt und daraufhin die Sperrzone von 50 Metern Radius auf 100 Meter ausgeweitet.

    Die Anwohner mussten die Häuser in dieser Zone bis 8.00 Uhr am Freitagmorgen verlassen. Anders als an den vorangegangenen Tagen dürfen sie auch am Abend nicht zurückkehren. Sie wurden teils in Hotels untergebracht, teils kamen sie bei Freunden unter. In den nächsten Tagen sollen sie zwischendurch mal das Nötigste aus ihren Wohnungen holen können - Wäsche zum Wechseln oder Medikamente zum Beispiel.

    Seit Tagen sind auf dem Gelände Spezialkräfte im Einsatz, weil ein Munitionsdepot mit rund zehn Tonnen Sprengstoff aus dem Zweiten Weltkrieg geräumt wird.




    Das hört sich nicht nach einer überhasteten Räumung an sondern die Leute hatten Stunden Zeit sich vorzubereiten.


    Aber mit solchen Altlasten muss man immer wieder mal rechnen in allen Städten und Bereichen wo entweder Material während des 2. Weltkrieges gelagert, Produziert oder abgeworfen wurde.Wer weiß was alles direkt neben einem lagert.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Das große Problem dabei ist, die Besitzer wußten sicher nichts davon und nun sollen sie bezahlen,
    Die Behörden sollten sich am Verursacher schadlos halten, läßt sich sicher feststellen, welche Nation das vergraben hat.

  • Welche Nation das vergraben hat, ist egal, Österreich hat sich verpflichtet im Staatsvertrag in Artikel 14, das sie die Entsorgung und Vernichtung der Kriegsrelikte übernimmt, aber da steht eben nichts das auch die Suche und die Bergung usw vom Staat bezahlt werden müssen. Von 2006 bis 2011 hat der Rechtsstreit der Stadt Salzburg und einer betroffenen Grundstücksbesitzerin gedauert, durch alle Instanzen, bis der Verfassungsgerichtshof feststellte das der Staat dafür nciht aufkommen muss, weil es keine gesetzlich eGrundlage gebe.


    Zitat
    ... Eine entscheidende Frage ist derzeit nämlich nur höchst unbefriedigend geklärt: Wer für die Bergung eines Weltkriegs-Blindgängers zahlen muss.

    Der Bund übernimmt nur die Kosten für die Entschärfung einer Bombe, er finanziert aber nicht die Suche nach Kriegsrelikten und deren oft sehr aufwendige Freilegung. Diese bittere Erfahrung musste im Jahr 2006 eine Salzburger Supermarktkassiererin machen, die nach einer auf ihrem Grundstück vermuteten Fliegerbombe graben ließ.

    Bereits die Suche nach dem explosiven Überbleibsel kostete 8000 Euro, die Freilegung weitere 73.200 Euro. Die Frau schloss sich damals einem Musterprozess an, den die Stadt Salzburg gegen die Republik führte: Denn auch die Stadt wollte die Kosten für das Aufspüren alter Fliegerbomben auf ihren Grundstücken nicht tragen.

    Der Rechtsstreit zog sich durch alle Instanzen und endete erst 2011: Damals entschied der Verfassungsgerichtshof, dass der Bund nicht für die Suche und Freilegung aufkommen muss –, weil es dafür keine gesetzliche Bestimmung gibt.

    Die Höchstrichter gaben darum an die Politik die Empfehlung ab, das rechtliche Vakuum rasch mit einem neuen Gesetz zu füllen. Der Staat – konkret ist das (derzeit noch) das Innenministerium – habe eine Verpflichtung zur Gefahrenabwehr. "Der Bund hat sich bislang nur abgeputzt. 66 Jahre nach Kriegsende ist jetzt das Parlament gefragt", kritisierte damals auch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden. ...



    https://kurier.at/politik/streit-um-ents...-bomben/785.983

    Wer also an der gängigen Praxis etwas ändern will hat die Möglichkeit sich an seinen Abgeordneten zu wenden und auf eine Gesetzesänderung zu drängen.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Soweit ich das verstanden haben, stellen sich die bayrischen Behörden auf den Standpunkt, dass die Grundstückseigentümer auch die Eigentümer dessen sind, was sich im Boden befindet und daher für die Entsorgung zuständig sind. Wenn man also Kriegsschrott findet, bezahlt man selber. Süddeutsche Zeitung

    Interessant ist, dass die Behörden in fast ganz Deutschland ganz anderer Ansicht sind, wenn einer einen Topf voll alter Goldmünzen auf seinem Acker findet. Das gehört dann selbstverständlich dem Staat.

    Zitat
    Denn was Sie gefunden haben, gehört in Deutschland dem Staat, selbst wenn der Schatz auf Ihrem eigenen Grundstück liegt. Es sei denn, Sie leben in Bayern.

    Quelle des Zitats: Welt

    Gruss,
    der Bayer