Heute im Postkasten gewesen: die aktuelle Stadtrundschau Urfahr mit einem Artikel über Prepper: "Gerüstet für die große Katastrophe" Seite 2+3
(ichs ehe grad auf deren HP, daß der Artikel auch in der Linzer Ausgabe ist)
Stadtrundschau Linz
Stadtrundschau Urfahr
Zum Inhalt: ein Linzer Prepper berichtet über den Stand seiner Vorbereitungen, es wird auch auf die Empfehlungen des Zivilschutzes zur Bevorratung hingewiesen. Des weiteren gibt es eine kurze Begriffserklärung (inklusive Verweis auf unser Forum) und einen Redaktionskommentar.
zum Redaktionskommentar von Herrn Johannes Grüner möchte ich etwas anmerken:
Zitat
...Was mich an der Prepper-Ideologie stört: Sie vermittelt das Gefühl, dass bei einer Krise jeder auf sich allein gestellt ist und sich am besten alleine in seinem Bunker verschanzen sollte...
Ja, Prepper sind zumeist Einzelgänger, was aber auch daran liegt, daß uns unser Umfeld, das wir von der Sinnhaftigkeit eines 14-Tage-Vorrates Wasser und Lebensmittel zu überzeugen versuchen, meist verständnislos mit den Schultern zuckt: "wieso, der Supermarkt hat doch eh immer offen?"
Ja, es gibt auch erklärte Einzelkämpfer, aber die meisten sorgen doch auch für ihre Familie vor. Wir netzwerken, kommunizieren, tauschen Erfahrungen aus. Und versuchen immer wieder, den Supermarktfans klarzumachen, daß es bei einem Stormausfall eben garnix mehr gibt. Kein Essen, kein Licht, keine Heizung, keine Tankstelle, kein Handy, kein Internet. Es tut doch niemandem weh, wenn er sich ein paar Konserven und Wasserflaschen ins Regal stellt.
aber: auch der geduldigste Prepper wird irgendwann müde, wenn er gegen Windmühlen redet. und irgendwie kann ich dann die Einzelkämpfer schon verstehen, wenn sie dann sagen: "als die Leute die Gelegenheit dazu hatten, sich Essen für ein paar Tage heimzutragen, haben sie es verweigert. ich habe sie immer und immer wieder darauf hingewiesen, und sie haben mich ignoriert. meine Bereitschaft, jemandem, der mich ignoriert und vielleicht sogar ausgelacht hat, etwas von meinen Wasservorräten abzugeben, ist begrenzt."
es ist simple Mathematik.
Wenn ich Wasser für 14 Tage zuhause habe und dann 4 Nachbarn kommen, die etwas von meinem Wasser haben wollen, bleibt pro Person Wasser für knapp 3 Tage.
Wenn jeder Haushalt Lebensmittel für 14 Tage zuhause hat, haben Feuerwehr, Bundesheer etc den Rücken frei, um Brände zu löschen, Menschen aus Fahrstühlen zu befreien, nicht transportfähige Kranke ins Krankenhaus zu bringen etc. wenn aber nach 2 Tagen sich die Leute zusammenrotten und nach Wasser schreien und Strom fürs Handy, gehen diese Ressourcen für die eigentlichen Massnahmen verloren. Die Polizei muß Mein-Handy-hat-keinen-Strom-tut-was-dagegen-Meuten bändigen anstatt gegen Einbrecher vorgehen zu können, die die Gunst der Stunde nutzen wollen. Wenn 20 Feuerwehren von 50 damit beschäftigt sind, Wasser zu den Menschen zu bringen, fehlen 20 Feuerwehren, um Brände zu löschen, Menschen aus demolierten Autos zu bergen.
ist es da nicht egoistischer, zu sagen: "ich trag mir nix heim, weil die anderen sollen sich gefälligst um meine Bedürfnisse kümmern" als zu sagen: "ich trage mir Vorräte nach Hause, damit ich meine Familie und engsten Freunde versorgen kann, meinen Nachbarn zeigen, wie sie sich ohne Strom ein Mittagessen wärmen können, ohne dabei das Haus abzufackeln?"
"Miteinander" bedeutet auch, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und nicht von anderen einzufordern, daß sie sich um einen kümmern und das tun müssen, was man leicht selbst erledigen könnte.
mich stört einfach, daß jene, die sich auf Stromausfälle, Wasserrohrbrüche, Hochwasser etc vorbereiten, als "asozial" hingestellt werden.
PS: das sage ich als diejenige, die total schüchern ist, aber trotzdem den Prepperstammtisch OÖ ins Leben gerufen hat, damit sich Leute kennenlernen und vernetzen können. und ich habe es keine Sekunde bereut, über meinen Schatten gesprungen und auf Menschen zugegangen zu sein.