Was könnten wir von unseren Altvorderen lernen?

  • Makoto Egal ob 1916 oder 1960: ich denke es geht um was anderes, eher die Richtung so wie du es beschrieben hast.

    Also nicht Steinzeit oder Mittelalter, aber eine Situation oder evtl. auch eine längere Zeit ,die geprägt ist von Mangel, Versorgungsschwierigkeiten, usw.


    Und da schadet es nicht, wenn man weiß, wie man selber kocht, Vorräte anlegt, improvisiert, mit dem zurecht kommt, was vorhanden ist.

    Und das lernt man natürlich nicht von heute auf morgen. Obwohl ich haushalts- und vorratstechnisch schon recht fit bin, werde ich als nächstes mal das Thema Einkochen vornehmen. Klassischer Rex-Einkochtopf steht seit 3 Tagen im Keller, Gläser sind auch schon da, und nächstes Wochenende werde ich mal an Sauce Bolognese oder vielleicht in Gulasch gehen. Entlastet das Gefrierfach im Alltag, und im Blackoutfall muss man sich wegen Verderb keine Sorgen machen.
    Und bei der entsprechenden Einstellung schadet es nicht, selber mal eine Mangelsituation erlebt zu haben. Ich bin in den ersten Jahren meines Lebens auch noch mit Holzherd in der Küche, je einem Ofen in Wohnzimmer und Obergeschoss aufgewachsen, Warmwasser und Wäschewaschen am Herd, immerhin schon mit Elektroschleuder. Aber kein Staubsauger, sondern ein Handkehrer und Schaufel plus Besen, Obst wurde eingeweckt, für Marmelade wurden Beeren im Wald gesammelt, außerdem Pilze getrocknet.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Jongleur: Bitte kein Salz mit Rieselhilfe oder Jod zum Einkochen verwenden. Da könnte sich der Geschmack Richtung bitter verändern.

    Und auch nichts mit Mehl/Getreide/Stärke und Milchprodukten einkochen.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Jongleur: Bitte kein Salz mit Rieselhilfe oder Jod zum Einkochen verwenden. Da könnte sich der Geschmack Richtung bitter verändern.

    Und auch nichts mit Mehl/Getreide/Stärke und Milchprodukten einkochen.

    Ah, das mit dem Mehl ist interessant. Danke
    Mit Stärke stimmt wohl nicht ganz, Kartoffel zB zusammen mit Suppe oder Eintopf lassen sich nach den Rezepten gut einwecken.

    Aber das steht eher weniger zur Debatte, ich konzrentiere mich mehr auf den Fleischteil: bei Bolognese plane ich 0,5 l-Gläser zu verwenden, für Gulasch 0,75 l. Die jeweiligen Beilagen dazu kann man sich ja immer noch kochen.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Ah, das mit dem Mehl ist interessant. Danke
    Mit Stärke stimmt wohl nicht ganz, Kartoffel zB zusammen mit Suppe oder Eintopf lassen sich nach den Rezepten gut einwecken.

    Aber das steht eher weniger zur Debatte, ich konzrentiere mich mehr auf den Fleischteil: bei Bolognese plane ich 0,5 l-Gläser zu verwenden, für Gulasch 0,75 l. Die jeweiligen Beilagen dazu kann man sich ja immer noch kochen.

    und eindicken kann man auch beim warm machen. Meist wird das Mehl ja dafür verwendet.

  • Aber das steht eher weniger zur Debatte, ich konzrentiere mich mehr auf den Fleischteil..

    Zu dem Thema findest du im Forum einiges! Botulismus ist bei Fleisch und eiweißhaltigen Nahrungsmittel ein wichtiges Thema!

  • Zu dem Thema findest du im Forum einiges! Botulismus ist bei Fleisch und eiweißhaltigen Nahrungsmittel ein wichtiges Thema!

    Keine Frage. Ich werde mich streng an die Rezepte halten. 100 Grad 90 Minuten ...

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • ... und nach 2 Tagen ein 2. Mal einkochen um aus den Sporen entwickelte Bakterien auch kalt (eigentlich heiß;))zumachen..

  • ... und nach 2 Tagen ein 2. Mal einkochen um aus den Sporen entwickelte Bakterien auch kalt (eigentlich heiß;))zumachen..

    Mein Ziel ist nicht Haltbarkeit für die Ewigkeit. 3 bis 6 Monate reicht

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Keine Frage. Ich werde mich streng an die Rezepte halten. 100 Grad 90 Minuten ...

    Fleisch und andere eiweißhaltige Sachen (Bohnen etc.) bitte 120 min. bei 100 Grad. Einmal einkochen reicht.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • ... und nach 2 Tagen ein 2. Mal einkochen um aus den Sporen entwickelte Bakterien auch kalt (eigentlich heiß;))zumachen..

    Nein. Einmal einkochen (120 min., 100 Grad) reicht. Beim Pressure Canner sind's 90 min. bei 11 psi (abhängig von der Höhe ü. d. M.)

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Ich glaube nicht, dass Jongleur mit Pressure Canner arbeitet. Falls doch, hast du natürlich recht!;)

    Nein, klassisches Einwecken / Einrexen nach (Groß)-Elternart: Großer Topf mit Thermometer auf dem Herd, mit Gläsern, Gummis und Klammern. Und Original Weckrezepten.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von Jongleur ()

  • Nein, klassisches Einwecken / Einrexen nach (Groß)-Elternart: Großer Topf mit Thermometer auf dem Herd, mit Gläsern, Gummis und Klammern. Und Original Weckrezepten.

    Dann erreichst du maximal 100°, das tötet die Sporen nicht ab, daher zur Sicherheit nach 2 Tagen ein 2.Mal einkochen.

  • Dann erreichst du maximal 100°, das tötet die Sporen nicht ab, daher zur Sicherheit nach 2 Tagen ein 2.Mal einkochen.

    Weck und x Einkochforen sagen da etwas anderes. ;-)

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Empfehlung: Ein Besuch im Traiskirchner Museum https://www.museum-traiskirchen.at/sammlungen/

    Traiskirchen liegt in Niederösterreich zwischen Wien und Wr. Neustadt, nahe A2-Autobahn.

    Das Museum bietet u.a. einen wirklich umfangreichen Überblick über die Techniken unserer Altvorderen.

    Der Ort eignet sich sowohl für einen Familien-Ausflug (siehe unten: Sammlung Spielzeug) als auch für Betriebsausflüge (falls es sowas wieder einmal gibt) oder andere Gruppen-Ausflüge.

    Angenehm, dass die Umgebung auch ein Weingebiet ist und ausgezeichnete Gastronomie (Heuriger !) bietet.

    Leider ist das Gebäude nicht barrierefrei (kein Lift)


    Begeistert hat mich als Prepperin vor allem:


    Sammlung Alltag & Handel

    Im Museum findet man in der einzigartigen Ladenzeile alte Geschäfte und Handwerksbetriebe, die Zeugen einer vergangenen Epoche sind.

    Die detaillierte Ausstellung alter Handwerkskunst (größtenteils ohne Strom !) scheint mir besonders für Prepper interessant


    WEITERE SAMMLUNGEN:


    Sammlung Stadtgeschichte Traiskirchen

    Die Sammlungsobjekte zur Stadtgeschichte befinden sich im ganzen Museum verteilt: Schwurkreuz, Möllersdorfer Schlössl, Zunfttruhe, Modell des k. u. k. Lustlager 1828 in Oeynhausen, Sessel und Essbesteck der k. u. k. Artilleriekadettenschule, Diorama zur Heerschau Napoleons 1809 u.v.m.



    Sammlung Industrie

    Die ehemalige Kammgarnspinnerei , die älteste Industrieanlage Traiskirchens, ist heute Heimat des Museums. 150 Jahre lang – bis 1975 – wurden hier feine Garne und Zwirne produziert. Auch der Name des Reifenproduzenten Semperit ist mit der Stadt eng verbunden. Darüber hinaus boten sechs Ziegelwerke und viele andere Industriebetriebe Arbeitsplätze. Eine im Museum ausgestellte typische Arbeiterwohnung aus 1930 zeigt die Lebens- und Wohnbedingungen der Arbeiterklasse.



    Sammlung Verkehr & Mobilität

    Wichtige Verkehrsachsen ziehen sich seit jeher durch die Stadt: Erst in Form eines römischen Handelswegs, dann als Hauptroute für Pferdefuhrwerke von Wien Richtung Süden. Hinzu kam der Wiener Neustädter Kanal als wichtiger Transportweg für Brennholz, die Badner Bahn für den Ziegeltransport zur Wiener Ringstraße, seit 1881 die Aspangbahn und seit 1962 die A2 Südautobahn. Ergänzt wird diese Sammlung durch historische Fahrzeuge.



    Sammlung Technik im Wandel

    Zu diesem Ausstellungsschwerpunkt zählen eine Dampfmaschine aus dem Jahr 1911 sowie eine umfangreiche Fahrzeugsammlung (Motorräder, Fahrräder, Traktor, Auto). Historische Telefone sind Zeugen der Entwicklungen auf dem Gebiet der Kommunikation. Ein Ausstellungsraum ist ganz alten Maschinen des Buchdruck-Gewerbes gewidmet.



    Sammlung Feuerwehr

    Die große Feuerwehrsammlung umfasst Dutzende historische Löschfahrzeuge. Kleine Gerätschaften wie etwa eine Krückenspritze aus 1828, Einreißhaken, Leineneimer und verschiedene Kleinlöschgeräte zeigen die Entwicklung der Feuerwehrgeräte von ihren Anfängen bis heute. Zu sehen sind auch Helme und Uniformen ab dem Jahr 1896 bis heute und zahlreiche Informationen zu den regionalen Feuerwehreinheiten.



    Sammlung Spielzeug

    Der Schwerpunkt unserer Spielzeug-Sammlung liegt bei zwei Baukasten-Systemen, die schon vor mehr als 100 Jahren Kinderherzen erfreut haben. Dutzende Matador-Modelle etwa können im Museum in Bewegung gesetzt werden. Auch von den erstmals 1880 produzierten Anker Steinbaukästen hat das Museum eine umfangreiche Sammlung. Aber auch historische Puppen, Autos, Blechspielzeug, Brettspiele, Papiertheater und Puppenküchen sind ausgestellt.



    Sammlung Polizeikappen

    Diese Sammlung umfasst 486 Kappen und Helme von Polizei und Gendarmerie und ca. 3.000 verschiedenste Abzeichen aus 97 Staaten der Welt.



    Sammlung Radio- und Phonogeräte

    Diese umfangreiche Sammlung umfasst mechanische Musikinstrumente, Diktaphone, Magnetophone, Schallplattenwiedergabegeräte, Schneidegeräte, automatische Musikwiedergabegeräte und eine große Anzahl von Radiogeräten (von 1924 bis heute)



    Sammlung Mineralien

    Ein eigener Raum im Museum ist Mineralien gewidmet. Eine Karte zeigt die Fundstellen.



    Sammlung Bügeleisen

    Das Museum Traiskirchen besitzt Österreichs größte Bügeleisen-Sammlung mit besonderen Raritäten wie Kugel- und Satzeisen, Mangelbrettern und Blumeneisen, Glättkeulen und Plissierzangen.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Wer mal in Franken in Deutschland ist und viel Zeit (also wirklich viel Zeit) mitbringt, sollte das Fränkische Freilandmuseum besuchen.

    Dort ist ein ganzes Dorf als "Ausstellung".

    https://freilandmuseum.de/

    Das ist wirklich super. Außerdem in Nürnberg sehr empfehlenswert das Museum Industriekultur

    https://museen.nuernberg.de/mu…m-museum-industriekultur/

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Meiner Oma, Geburtsjahr 1903, habe ich immer gern zugehört und viel von ihr gelernt. Über's Leben allgemein, über die "alten Zeiten", moralische Werte usw.

    Meinem Vater, geb. 1927, ebenfalls aufmerksam zugehört und von ihm habe ich wohl dieses Vorsorge- und "nichts-wegwerfen-können"-Gen ;) (kann man alles noch mal gebrauchen!)


    Kochen lernte ich von Papa, der es richtig gut konnte (klassische Mehlschwitze und so, nix Maggi & Knorr!) und uns an den WE gern und häufig mit äußerst leckeren Gerichten verwöhnte.

    Backen brachte ich mir selbst bei, obwohl es damals kein Internet & Co. gab - Backbücher geschnappt, gelesen und losgelegt. Klappte übrigens hervorragend, frei nach dem Motto "wo ein Wille ist...."


    Meine Eltern waren Camper der ersten Stunde, da hab ich auch vieles mitbekommen, was man so bei diversen Krisen an Wissen, Techniken, Fähigkeiten und Mitteln bestens gebrauchen kann. Fängt bei der Essenszubereitung und -besorgung (z. B. Fische fangen, töten, ausnehmen, räuchern oder sonstig zubereiten) an, geht über die Körperhygiene bis hin zum Wäsche waschen usw.


    Vorratshaltung hab ich schon immer betrieben, seit ich nicht mehr im Elternhaus wohne, aber seit ich hier in Franken lebe - also seit ca. 20 Jahren - hat es sich sukzessive deutlich entwickelt und die Mengen und somit "Durchhaltezeiten" haben sich sehr gesteigert, die Vorräte wurden optimiert usw.


    Das Schlüsselerlebnis war nach dem Bau des Hauses (Innenausbau hab ich bis auf Wasser- & Elektrikanschluß selbst gemacht) ein plötzlicher hörbarer Schlag, während ich (Winterzeit hatte begonnen) gemütlich lesend im Haus saß und mich furchtbar erschrak: mit dem Geräusch war der Strom weg, ich saß im Dunkeln!

    Nagelneues Haus mit ergo neuer Technik, ein ruhiger, trockener, friedlicher Herbsttag Ende Oktober, kein Gewitter, keine sonstigen äußeren Einflüsse, keine Unmengen an Verbrauchern an: Zack, (fast) alles aus, aber alle Sicherungen und FI's noch drin. Raus an den Zählerkasten, Hausstromzähler dreht, Heizstromzähler tot.

    Des Rätsels Lösung: Ein Stromkreis, welcher fälschlicherweise an den Heizstrom statt den Haushaltsstrom angeschlossen war, wurde vom Energieversorger so wie vertraglich vereinbart während einer der Spitzenlastzeiten (später Nachmittag, früher Abend, wegen Zeitumstellung schon dunkel, alle kommen heim und nutzen jede Menge Strom....) für 60 Minuten abgeschaltet.

    Ich tat also nichts nach dem Telefonat mit dem Elektriker, sondern wartete ab, ob seine Vermutung zutraf: nach exakt einer Stunde war der Strom tatsächlich wieder da!


    Dies passiert also in jedem Winterhalbjahr täglich bis zu dreimal für immer exakt 60 Minuten zu wechselnden Zeiten - wegen der Gefahr eines Stromnetzzusammenbruches zu diesen Spitzenlastzeiten jeweils morgens und abends, meist also wenn es noch oder schon dunkel ist, schaltet der Versorger den Heizstrom (2. Zähler) ab.

    Dafür ist dieser Strom "günstiger" als normaler Haushaltsstrom.


    An diesem Abend ging also der Gedankengang "wie macht man sich unabhängiger vom Stromversorger" los und dieses Nachdenken hörte seither nicht mehr auf.

    Mit erstaunlichem Erfolg übrigens, nicht nur dem Wissen der Altvorderen, denen ich früher so gern zuhörte, sondern auch den Anregungen, die ich durch das Leben auf dem Land über die Jahre erhielt: ausnahmslos jeder Haushalt mit Eigentum verfügt hier z. B. über einen Kaminanschluß mit entweder Kachelofen, Schwedenofen, Kamin oder teils sogar noch (bzw. wieder) einem klassischen Küchenherd, welcher mit Holz & Kohle betrieben wird.


    Und so ergaben sich aus meinen Überlegungen ganz konkrete Maßnahmen, wie ich mich energietechnisch breiter aufstellen und somit von diesem einen Unternehmen unabhängiger machen könnte/konnte, um eben nicht an jeweils drei Einzel-Stunden täglich ohne Beleuchtung, Heiz- und Kochmöglichkeit, Warmwasser da zu sitzen.


    Das ist eine laaange Geschichte, die in mehreren Kapiteln erzählt werden sollte - ich suche grad noch nach dem richtigen Bereich dafür :)


    Dann geht's los, denn rückblickend ist diese Geschichte nicht nur für mich selbst interessant, es mal niederzuschreiben, wie sich das alles so entwickelte, sondern vermutlich auch noch für viele andere, die ev. für sich selbst noch so einiges an Wissen herausziehen könnten *hoff* ;)