Warum im Wald?

  • Hallo meine Lieben.

    Nun, ich beschäftige mich ja seit einige Zeit mit Prepping. Habe natürlich auch viel gelesen und viel gelernt. Danke erstmal dafür.

    Was mich jedoch immer wieder beschäftigt, ist die Frage, warum viele d Flucht in ein Wald planen ??

    So, dass viele losziehen und dort übernachten und und ...
    Ist es eine Ansteckung durch "The Walking Dead"?

    Ok, der Wald gibt einen gewissen Schutz. Aber nur minimal, meiner Meinung nach.

    So, du gehst im Wald und 300.000 andere tuen es auch. Und nun?

    Also warum bitte Wald???
    LG

  • Also eine Flucht in den Wald planen meiner Meinung nur jene die sich nicht auskennen.

    Wie du selbst erwähnst wärest du im Wald nicht lange alleine, UND ernähren kann dich der heutige Wald in Europa auch nicht wirklich.
    Mehr Sicherheit versprächen eher gebirgige Gegenden, je schwerer zu erreichen umso besser, ABER was dann?......

    Fluchtszenarien eignen sich nur wenn man eine BOL hat oder gleich das Land in irgendeine Richtung verlassen muss.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Ich glaube das die "Flucht in den Wald" eher symbolisch zu sehen ist. Wenn du aus deiner Gegend raus musst und wo anders hin wanderst, so übernachtest du auch "im Wald", aber auch am Feld, in der Wiese, ... Nur gibt es dort nicht so viel Baumaterial
    Insgesamt würde ich die "Flucht in den Wald" als die Möglichkeit Outdoor zu übernachten/überleben sehen.

    Ich kann mir nicht vorstellen das jemand mit zig tausend anderen freiwillig im nächsten Wald wohnen will.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Das Problem ist halt, dass im Fall eines Szenarios ALLE in den Wald rennen und dann ists wohl aus mit der ich-verstecke-mich-im-grünen-Taktik.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Eine Flucht in den Wald kommt für meine Familie nicht infrage. Wir waren schon immer Einbunkerer.
    Es liegt genug Material bei uns herum um alle Fenster auf Erdgeschoßhöhe zuzumauern. Der Wald nebenan liefert nur Brennstoff und Schwammerl.

    Und wer schon ein paar mal draußen übernachtet hat, weiß seinen Bunker zu schätzen.
    Es ist eine gute Erfahrung, die ich nicht missen will, aber ich schlaf doch lieber in einem Bett als auf Blättern.

    Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

  • Bei mir ist der Wald mein Jagdrevier in den Türnitzer Alpen.. 1. Hab ich dort ne Jagdhütte mit Brunnen und Bevorratung, 2. kenn ich dort jeden Qm, und 3. gibts in den Talkessel nur einen Zugang durch ne Klamm mit knapp 20 m breite,.. alle anderen Eindringlinge müssten schon über die Bergkämme klettern..

    Besser ich kanns und brauchs nicht, als ich brauchs und kanns nicht

  • Aus gegebenem Anlass: Es ist gerade das dokumentarische Buch "Der Ruf der Stille" (Originaltitel: "Into the Wild&quot auf Deutsch erschienen.

    Es handelt von Christpher Thomas Knight, einem selbstgewählten Einsiedler. Er ist 1986 mit Campingausrüstung in die Wälder von Maine gegangen und dort ohne Kontakt zu anderen Menschen geblieben - bis er 2013 nach ca. 1.000 Einbrüche in diverse Häuser und Hütten gefasst wurde.

    Der Link zu einer Buchbeschreibung: http://orf.at/stories/2408453/2408452/

    Um den Inhalt mal aus meiner Sicht zusammenzufassen: Ein einziger Mensch, umgeben von nahezu grenzenlosen natürlichen Ressourcen muss dennoch regelmäßig in Häuser einbrechen, um überleben zu können!

    Ich möchte jetzt ja nicht behaupten, dass es unmöglich ist, in der Wildnis zu überleben (das haben u.a. unsere Vorfahren bewiesen). Allerdings fehlen uns (damit meine ich 98% der Menschen in allen Industrienationen) schlicht und ergreifend die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten.
    Dazu kokmmt, dass es in Mitteleuropa kaum noch echte Wildnis gibt, und man im Krisenfall definitiv kein Einsiedler ist - egal wohin man geht!

    Für mich sind die Wälder daher kein strategisches Ziel, bestenfalls eine letzte verzweifelte Option.

    There is no such thing as too much backup!

  • Danke Leute. Dann denkt ihr fast alle wie ich.Das freut mich.

    Interceptor
    Ja, ich bevorzuge auch mein Bettchen, als Blätter und Co.
    Also ist es doch viel sinnvoller mehr in seinem Häuschen zu investieren, als irgendwelche Outdoorzeug, die ja zum Teil nicht günstig sind. Wenn man manchmal liest, was der einer oder andrer dafür zahlt.

    Wenn ich fliehen müsste, dann hätte ich keine Chance mehr als 6 Km weit zukommen. Wohne zwar in einem "relativ Mini Ort"( ca 18 T EW😁, Mini 😂 aber mitten von 4 extreme Städte, bzw. Flughafen.
    Also mache ich doch alles richtig, in dem ich mein Zuhause, soweit möglich, sichrer gestalte.
    @Bardo Thodol
    "ohne Kontakt zu anderen Menschen geblieben"
    Das wäre absolut nichts für mich. Über 1000 Einbrüche! Das ist doch noch eine Bestätigung für mich, dass Wald Blödsinn ist.
    Ich gehe unheimlich gerne dort Pilze 🍄 (Nee, die 🍄 nicht 🤓sammeln

  • @Bardo Thodol
    Oooohhh lecker 😋 Genial 😂😂

    Ja, am liebsten sammle ich Steinpilze.
    Haben dieses Jahr im Garten, a Nussbaumstamm, Pilze gezüchtet und geerntet. Leider kann man keine Steinpilze züchten

  • Also ich denke auch das eine Flucht in den Wald nur symbolisch zu sehen ist. Jedoch sollte jeder, der sich in ein anderes Land retten will, einen Weg der vorwiegend aus Waldgebieten besteht wählen.
    Begründung ist, dass du in einem Wald, gekleidet mit Tarnfarben (und ich meine jetzt nicht militärische Tarnkleidung), nach spätestens 30 m nicht mehr zu sehen bist. Und wenn du dich noch dazu in einem Gebüsch versteckst kann man dich nicht mal mehr aus 3 m Entfernung mehr erkennen.
    Je nach Dichtheit des Waldes natürlich.
    Und was noch dazu kommt die Menschen von heute sind es nicht mehr gewohnt bei jedem Wetter im Wald zu leben. Deswegen wird es da sehr schnell wieder ruhig werden. Radikale Milizen werden sich auch eher im urbanem Raum aufhalten als irdenwo im dichten dunklen Wald.

  • ist zwar shcon etwas älter, aber das "alle" in den Wald laufen werden muss man doch schon stark in Zweifel ziehen, denn diese "alle" haben keine Ahnung was sie dort tun sollen, wie sie dorthin kommen, haben keine Ausrüstung,....ergo, die werden zuhause bleiben so lange es geht

  • Zitat von Tempos_fugit im Beitrag #11
    Also ich denke auch das eine Flucht in den Wald nur symbolisch zu sehen ist. Jedoch sollte jeder, der sich in ein anderes Land retten will, einen Weg der vorwiegend aus Waldgebieten besteht wählen.
    Begründung ist, dass du in einem Wald, gekleidet mit Tarnfarben (und ich meine jetzt nicht militärische Tarnkleidung), nach spätestens 30 m nicht mehr zu sehen bist. Und wenn du dich noch dazu in einem Gebüsch versteckst kann man dich nicht mal mehr aus 3 m Entfernung mehr erkennen.
    Je nach Dichtheit des Waldes natürlich.
    Und was noch dazu kommt die Menschen von heute sind es nicht mehr gewohnt bei jedem Wetter im Wald zu leben. Deswegen wird es da sehr schnell wieder ruhig werden. Radikale Milizen werden sich auch eher im urbanem Raum aufhalten als irdenwo im dichten dunklen Wald.


    Schon mal daran gedacht, dass es Feldstecher gibt? Ein Jäger oder Wildhüter sieht einem aus Kilometer Entfernung. Trotz Tarnkleidung.. Er kennt sein Revier. Er hockt an bester Lage (Hochsitz) und wartet nur bis man in Schussweite ist.

    Der lässt sich sicher nicht seine Nahrungsmittelquelle wegschnappen.

    Der dichte dunkle Wald in Europa gibt es schon lange nicht mehr.. Es wundert mich, dass die Waldwege noch nicht geteert worden sind..

  • Ja Fluid da gebe ich dir teilweise Recht. Aber glaubst du das sich ein Jäger in einer Krise darum schert ob du in seinem Revier in einem Kilometer vorbeimaschierst? Anders sieht es aus wenn du in seinem Revier offensichtlich ohne seine Erlaubnis jagst.

    Zum 2. Punkt. Sollten wir uns in Friedenszeiten mal begegnen, was mich sehr freuen würde, könnt ich dir zeigen das man mit grob 5 min Vorsprung komplett im Wald verschwinden kann. Sodas deine Verfolger dich nicht mehr finden. Obwohl du max. 500 m von deinem Startpunkt entfernt bist.

  • Etwas zum Nachdenken... Es gibt Leute die wirklich gut im Tarnen sind. Da wirst du sicherlich dazugehören. Ich persönlich hätte diese Fähigkeit nicht. Das gebe ich zu.
    Es gibt aber auch Leute die wirklich gut im Aufspüren und Jagen sind..
    Wenn man Hunger und Durst hat, muss man unweigerlich früh oder später aus dem Versteck raus. Wenn nicht Heute, dann Morgen oder Übermorgen. Soviel Proviant kann man gar nicht im Rucksack mitschleppen, dass man im Wald über einen Monat überleben könnte.. und ohne zu Jagen.. Nur von Wurzeln, Pilze und Beeren überleben zu wollen.. Müsste man jeden Tag, Kiloweise sammeln um auf ca. 2000 Kalorien zu kommen.
    Ehrlich gesagt, kenne ich keinen solchen Märchenwald. Lasse mich aber jederzeit eines besseres Belehren da ich in diesem Fachgebiet nicht so gut auskenne.

  • Nach dem Exkurs in täuschen und tarnen würd ich gern wieder zum thema zurückhopsen.


    Zitat
    So, du gehst im Wald und 300.000 andere tuen es auch. Und nun?
    Also warum bitte Wald???



    Na weil du im Wald eine geringere Bevölkerungsdichte hast. Weniger Menschen, weniger soziale Interaktion mit anderen notwendig.

  • Ich habe zwar noch nicht so viel Erfahrung in solchen Dingen, aber auch mir scheint eine Flucht in den Wald unrealistisch.

    Etwas völlig anderes ist es allerdings, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen dass man auf der Flucht zur BOL vorübergehend im Wald nächtigen muss (eine oder zwei Nächte oder so).
    Bei einer weiter entfernten BOL ist das nicht völlig auszuschließen.

    Meint der Nasenbär

  • Nicht das das jetzt falsch verstanden wird. Ich wollte dich nicht angreifen Fluid. Ganz im Gegenteil deine Argumentation hat mich zum Nachdenken angeregt und ich danke dir dafür. Und ich sehe auch sehr viel Sinn in deiner Ausführungen und teile auch deine Ansätze.

    Wie gesagt ich sehe das eher so das man sich ja dann auf der Flucht befindet und möglichst schnell von A nach B kommen möchte um der Gefahr zu entgehen oder um dieser auszuweichen. Und im Wald ist dies nun mal am besten möglich. Ist jetzt mal mein Ansatz dazu.

    Meine Überlegungen dazu wären.
    1. Wenig Menschen die dir dort begegnen.
    2. Widrige Umstände die dir als Schutz dienen könnten.
    3. Wenig Kontrollen, da eher Strassen, Eisenbahnlinien und Schifffahrtslinien überwacht werden.
    4. Keine freien Flächen wo man dich schon von 5 km (nur eine Hauszahl) mit freien Auge sehen kann.

    Klar gibt es heute schon Drohnen und weis der Teufel was noch alles. Aber werden die sich auf einzelne Personen im Wald konzentrieren wenn es in den Städten kracht und jede Partei erst die Kampflinien sichern muss?

  • Flucht in den Wald?
    Ja natürlich, wenn meine BOL im Wald ist.
    Nein, eher nicht wenn ich keine BOL dort habe. (dh. wenn ich gar keine BOL habe)
    Ja natürlich, um kurzfristig aus den Augen zu verschwinden.
    Nein eher nicht, wenn ich nicht sagen kann wie Lange es dauern wird.
    Ja natürlich wenn ich keine andere Möglichkeit mehr habe.
    Nein eher nicht, wenn ich meine Spuren dort hin nicht verwischen kann (Winter, schlammiger Boden etc.)
    Ja natürlich wenn der Weg zu meiner BOL so am einfachsten durchzuführen ist.
    Nein eher nicht, wenn ich nur ein Träumer bin und von der Waldromantik à "Der Förster vom Silberwald" glaube.

    Spricht einiges dafür und einiges dagegen.
    Jeder muss das nach seinen Möglichkeiten, Fertigkeiten, Fähigkeiten und nach eventuellen Besitzverhältnissen und Berechtigungen selber entscheiden.
    Die generelle Antwort Wald pfui oder Wald super gibt es nicht.

    Die oben genannte Überbevölkerung im Wald wird wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein.
    Endet spätestens dann wenn die Unvorbereiteten merken, dass das Leben im Wald nicht so einfach ist. (so nach 1 bis 5 Tagen, je nach Kondition)

    Leben im und vom Wald ist durchaus möglich.
    Der Komfort ist aber wahrscheinlich (ziemlich sicher) nicht der Selbe wie in einer Ortschaft.
    Kommt aber auch ganz auf die Vorbereitungen an.
    Wenn der Wald mir (oder meiner Preppergruppe) gehört, ist das Ganze wieder einfacher.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Also eine Flucht in den Wald planen meiner Meinung nur jene die sich nicht auskennen.

    Zwar ein älterer Beitrag, aber dennoch interessant.

    Für mich alleine wäre es der perfekte Rückzug aus der Stadt.

    Aufgrund meiner Ausbildung, hätte ich keinerlei Probleme dort längere Zeiten auszuharren oder zu überleben.


    Als Vorsorge ( seit 2 Jahren ) habe ich in meinen Revier eine unterirdische und einen oberirdischen Rückzugsort ( Höhle u. Baumhaus ), beide sind gepflegt und mit dem nötigsten bestückt.

    ( Konserven u. Wasser ), welche ich regelmässig erneuere.

    Da sie sehr abseits liegen und nur schwer erreichbar sind ( zudem getarnt ), hoffe ich das sie noch länger unentdeckt bleiben.


    Was mich aber nachdenklich macht wäre meine Familie, denke nicht ( kann mich aber auch irren! ), das sie mit den Gegebenheiten und Entbehrungen zurecht kämen.

    Es ist nicht so einfach wie es klingen mag.


    Darum alleine JA, mit Familie u.o. Fremden NEIN!


    Sollten wir aber eine Flucht antreten müssen, aus welchen Gründen auch immer, würde ich die Route durch den Wald jeder Anderen vorziehen.