Warum im Wald?

  • Ich habe schon einige Reality-Shows gesehen im Bezug auf Alaska, wie sie da leben.

    Einige haben ja nicht einmal Strom, sondern nur eine Holzhütte die sie selbst gebaut haben.

    Essen bekommen sie wirklich nur durch die Jagd, Geld bzw. Handel machen sie eher nur Fleisch und Fell-Verkauf oder durch Hundezucht.


    Wenn man da hört, wie da Junge Leute nach Alaska ziehen, die vorher nicht einmal Minus-Temperaturen erlebt haben, sie dann herumheulen wie schwer das Leben dort ist, frage ich mich oft: was für Vorstellungen haben sie da bitte?

    Glauben sie es ist wie in New York, wo du wenn du Hunger hast dir einfach mal von Luigi in der nächsten Ecke dir ne Pizza liefern lassen kannst?

  • Boarisches_Bier1988 falls du die Sendung „Alaskan Bush People“ meinst, die ist geskriptet, ist also zweifelhaft wie authentisch die ist.

    Öhmm...

    Naja leider meine ich das.... also die Serie oder ne Ähnliche.

    Dass die geskript sind ist mir klar.

    Aber so von der Grundidee nicht verkehrt. Dass sich wohl viele Leute das Leben tief im Wald (Alaska ist dabei extremer) wohl einfacher vorstellen als es eigentlich ist.

  • Ich schaue zwar hie und da "Survival"-Filme ganz gerne, nur stört mich, wenn der Protagonist schmachtend in die Kamera blickend verlauten lässt, dass er - wenn er jetzt nicht gleich einen Mehlwurm findet - verhungern wird.

    Lieber Freund - bitte doch Deinen Kameramann um einen Müsli-Riegel !!!!!!!!!!!!!!!8o

    Es gab allerdings einmal eine Doku, wo zwei Männer über Stock und Stein, durch die Wildnis und ohne Ausrüstung auf getrennten Wegen irgendwohin zu einem definierten Treffpunkt unterwegs waren. Da hatte ich den Eindruck, dass die Nahaufnahmen jeweils mit Selfie-Stick aufgenommen waren und nur für die Überblicks-Einstellungen externe Kameras verwendet wurden.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • da wirst recht haben 😁

    Ich habe es heute gesehen als ich mit den Auto mit meiner Familie zu Verwandten im bayerischen Wald reingefahren sind. Da kam es zu einer Umleitung, wo man mehr durch Wälder und kleineren Straßen fährt und kaum eine Hauptstraße sieht.

    Da habe ich mir einen Katastrophenfall vorgestellt, wenn ich auf den Bauernhof von meinem Onkel leben würde, dass da im Ernstfall über den "Landweg" keine Hilfe kommt, wenn die wichtigsten Zufahrtsstraßen blockiert sind.

  • Alaska ist in vielen Teilen immer noch „Frontier-Land“....und es verzeiht keine Fehler.

    Hab vor einigen Jahren auf einer Berghütte einen Amerikaner getroffen, der ständig in Alaska lebt.

    Der meinte über sein Heimatland eigentlich nur:


    Zitat:

    So wie aus manchen Filmen kennst ist es dort ca 1 1/2 Monate im Jahr.

    Das restliche Jahr greifst entweder in die Luft, machst eine Faust und die ist blutig....weil Du so viele Moskitos zerquetschst,

    oder es so kalt, das eigentlich nicht vor die Tür gehen willst.


    Mit den romantischen Vorstellungen die einige von Alaska haben, konnte der nicht viel anfangen. ;)

  • Das mit den Moskitos kann ich bestätigen, nach ein paar Wochen in der Wildnis Alaskas stören einen die Gelsen bei uns (sogar Abends in der Lobau) überhaupt nicht mehr.


    Und auch die Kälte im Winter (schnell ´mal unter -30°) ist nicht ohne !

    Ohne entsprechende Behausung (mit Heizung) hat man da kaum einen Chance.


    Allerdings kann man in Alaska einfacher (legal) jagen und fischen, in Europa ist das meist nicht so einfach möglich. Bei uns wird sich die Nahrungsversorgung also auf Pflanzen und Insekten beschränken, das reicht längerfristig aber kaum zum Überleben.


    Weiters ist man in Mitteleuropa nie weit von der Zivilisation entfernt, in der Wildnis Alaskas kann man zu Fuß schon ein paar Wochen unterwegs sein, bis man auf Menschen trifft. Bei einem Bug-Out in den Wald hat man bei uns im Ernstfall also auch noch mit (Nahrungs-)Konkurenz zu rechnen und auch die Wald-/Grundbesitzer werden es nicht einfach hinnehmen, wenn sich Leute bei ihnen breit machen.


    Man darf auch nicht vergessen, dass auch im SHTF-Fall die Gesetze weiterhin gelten (evt. sogar verschärft werden). Der Aufenthalt im Wald zu Erholungszwecken ist bei uns zwar meist erlaubt, das Lagern (bei Nacht) ohne Zustimmung des Besitzers aber fast überall verboten.

  • Was ich mich frage immer wieder beim Thema Wald:

    mir ist klar, die Idee kostet viel, wenn sie überhaupt realisier bar ist aber...


    wer von euch würde, wenn er ein Waldstück hätte und er da bauen darf, sich dort ein solides Haus bauen lassen, wer von euch würde da einen Bunker bauen lassen?

    Und wenn ja wie würde man sich das dann vorstellen können?


    Bei mir wäre es wohl mal so mal.

    Auf der einen Seite hätte ich nichts gegen einen tiefen weitreichenden Bunkerkomplex. Der also nicht nur tief sondern auch verzweigt wäre wo man auch mal herumgehen kann. (und ja mir ist klar, je größer sowas ist umso mehr Arbeit steckt dahinter es am Laufen zu halten, mehr Strom, mehr Überwachung für alles usw.)


    Und auf der anderen Seite würde es wohl ein Bunker direkt unterm Haus/Keller auch tun. Was ich aber NICHT haben will: einen "amerikanischen Bunker". Das sind diejenigen die glauben es würde reichen, einen Container zu vergraben oder sowas.

    Ich spreche von gut geplanten Räumen mit Strom- und Wasseranschluss, Räume wo man drin Arbeiten kann, und andere Räume wo man Leben kann.

  • Ein Schutzraum im Keller oder ein Keller welcher sich als Schutzraum adaptieren lässt ist ja prinzipell mal nix verkehrtes. Vor ein paar Jahren startete ein großer Ausverkauf beim Heer wo zahlreiche Parzellen mit Bunkern verkauft wurden und da sind sicherlich noch ein paar größere Anlagen zu haben, Anschaffungspreise wohl jenseits der 500kEUR. Einen Bunker allein irgendwo hinbauen würde ich nicht, die Baukosten und des eingeschränkten Nutzungswertes schrecken ab, wäre mir auch zuviel des Guten ... Ein Erdhaus hätte zweifelsohne was, aus dem Hippie-Alter bin ich mittlerweile rausgewachsen, also kratz mich das auch nicht so recht ;-)


    Ein Haus oder eine Hütte im Wald würde wohl jeder gerne haben und da sage ich sicherlich nicht nein zu sowas. Die Botenstoffe der Bäume (Terpene) haben ja positiven Einfluß auf unsere Gesundheit und unser Gemüt, was als wissenschaftlich erwiesen gilt. Eine offizielle Baugenehmung für ein beliebiges Waldstück zu bekommen ist schlicht aussichtslos, man muss also bereits eine Waldparzelle erwerben wo Bausubstanz drauf steht. Die Baubestimmungen werden sicherlich in Zunkunft noch verschärft um den Fortschritt der Bodenversiegelung einzbremsen, alleine schon aus diesem Titel heraus werden Häuser u. Hütten mitten im Wald tendenziell weniger.

    ------- Fragt mich nicht welches Gear ich besitze sondern was man damit machen kann! -------

  • Einen Bunker allein irgendwo hinbauen würde ich nicht

    Würd ich auch nicht mögen.

    Einfach nur "in den Wald" fahren weil da ein Bunker im nirgendwo steht, würde mir auch nicht gefallen.

    Lieber hätte ich dort mein Haus oder meinen Bauernhof wo ich auch noch an der Oberfläche Leben und Arbeiten kann.

    So ein Bunker würde für mich nur als einer der letzten Rückzugsorte gelten, nicht mehr. Weil hierbei würde mir persönlich der Spruch passen: "Lieber einen Bunker haben und nicht brauchen als einen zu brauchen und keinen zu haben"


    Aber ich habe die Frage ja nur gestellt, um beide Seite kennen zu lernen^^

  • Bunker muss ja nicht sein....bei dem Haus das wir uns voriges Jahr gekauft haben ist eine alte Kellerröhre dabei.

    Leider nur sehr klein mit ca. 25m2. Diese ein wenig auszubauen steht aber ganz weit hinten auf meiner Liste.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Mein Ziel war ja, Schwammerl/Pilze für eine gute Mahlzeit nach Hause zu bringen. Drein Stunden war ich unterwegs und habe dabei mit Sicherheit mehr Kalorien verbraucht als durch die geringe Ernte zugeführt werden konnte.

    Also habe ich den Wald wieder einmal durch Prepper- Augen betrachtet und dabei (für mich/uns) festgestellt:

    Wenn es keine feste "Hütte" gibt, in der man Vorräte usw. lagern kann, die gut getarnt steht ist das keine Option für uns.

    Denn,

    was/wer/wie heute aller schon im Wald unterwegs ist, ist erstaunlich.

    Die "Früchte des Waldes" werden immer weniger, bzw. müssen durch mehr Personen geteilt werden.

    Vielfach ist die Ruhe im Wald nicht mehr vorhanden.


    Was mich aber beschäftigt ist, ob man nicht ganz legal einmal eine der vielen Schutzhütten heranziehen könnte.

    Zum Beispiel als Vereinsmitglied gemeinsam mit anderen Mitgliedern einen Vorvertrag abschließen um im Bedarfsfall eine Hütte gemeinsam benützen zu können. Derartige Zahlungen könnten auch jetzt schon den Erhalt der Hütte zugute kommen.

    Vielleicht könnte man auch schon jetzt Material in der Hütte oder in Hüttennähe deponieren?

    Na ja .....

  • und das zu Zeiten wo Schwammerl ein Guti für den Speiseplan sind und kein Überleben davon abhängig ist.

    Wir waren heute lange im Wald unterwegs. Ja Schwammerl. Paar Holunderstauden - der aber ja roh giftig ist. Brombeeren hätte ich noch ne Handvoll gefunden......... Eberesche, Schlehe.

    Da ist nicht viel wenn man sich nicht von Wurzeln oder Rinde ernähren möchte. Ok, gäbe noch Würmer oder so Zeug. Wild war nicht sichtbar.

    Dazu viel zu viel Verkehr im Wald.


    also Überleben im Wald ist für mich auch ne Romantikvorstellung.

    Da stocke ich noch lieber mein Lager etwas auf.

  • Das Leben im und vom Wald ist hart, selbst für die Waldtiere. Im Ernst: Felder, Wiesen und Hecken sind wesentlich ertragreicher. Nicht umsonst treiben sich die Rehe lieber dort herum, plündern Wildschweine Äcker und Gärten, suchen Füchse und Marder ihre Beute im Hühnerstall.

    Grauer Wolf Pilze haben von Haus aus sehr sehr wenig Nährwert. Als Mahlzeit werden sie nur interessant mit viel Butter oder paniert. 😉

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • also Überleben im Wald ist für mich auch ne Romantikvorstellung.

    Gut, dass du geschrieben hast, für "Dich".

    Ich sehe es unter bestimmten Voraussetzungen nämlich anders:


    Es handelt sich wirklich um Wald, also nicht nur so ein 2x2km Stadtwald.

    Es sind wenig bis gar keine Menschen in der Nähe.

    Und man hat die Ausrüstung und Fähigkeiten.

    Und da hapert es bei den meisten.

    Die wenigsten sind Jäger, Fallensteller und Angler.


    Es fehlt an geeigneter Ausrüstung, so ein Flitzebogen ist nicht wirklich für die Jagd auf Wild geeignet.

    Wenige haben Fallen (da meine ich richtige schwere Fallen aus Metall) im Bestand.

    Wenige nehmen ein Netz zum Fischen mit.


    Kurzum:

    Jemand der

    - Ein Gewehr und geeignete Munition

    - 4-8 Fallen, wie die Conibear

    - Angelzeug inklusive Netz

    - idealerweise einen jagdlich brauchbaren Hund

    sowie die dazu notwendigen Fähigkeiten besitzt, ist durchaus in der Lage, sich aus dem Wald zu ernähren.

    Mit Kleinem Wild, wie Kaninchen, Feldhase,Dachs, Bisamratte, Nutria kommt man aber auch nicht weit.

    Da benötigt man täglich 1-2 Stück. Aber sowas ist Aufgabe der Fallenjagd, man muss da nur seine Fallen ablaufen.


    Bei der aktiven Jagd, sollte (eher muss) es Rehwild, Damwild, Rotwild oder Schwarzwild sein.

    Da hat man dann für 10-20 Tage Nahrung (Beim Rehwild etwas weniger).

    Muss aber in der Lage sein, das Fleisch für diesen Zeitraum haltbar zu machen.


    Pflanzenkunde ist ein kleiner Bonus, aber nicht notwendig. Sieht man sich die Nährwerte von Pflanzen hat, wird einem schnell klar, solche Mengen, die man jeden Tag benötigt, kann man gar nicht essen.

    Also Vegetarier, Veganer, Frutarier ect.pp. werden schnell am Ende sein.

  • Es sind wenig bis gar keine Menschen in der Nähe.

    Und das ist bereits der grundlegende Denkfehler. Bei einem Szenario wo die Lebensmittelversorgung zusammengebrochen ist und du dich "aus dem Wald" ernähren musst, bist du nicht der einsame Jäger. Da sind dann viele im Wald unterwegs.

  • Das ist kein "Denkfehler" sondern, das war eine Voraussetzung, damit es funktioniert.

    bestimmten Voraussetzungen


    Ich glaube trotzdem nicht, dass jeder in den Wald rennen wird. Es ist ja nicht so, dass jeder nur 180m (so wie ich) in den nächsten Wald hat. Und wenn doch, werden die meisten feststellen, die finden hier nichts zum essen und es ist die Mühe nicht wert, einige Kilometer hin und wieder zurück zu laufen.


    Im Hungerwinter 1946 (in Deutschland) sind auch nicht alle in den Wald gerannt.

    Man hat versucht auf den Felder noch was zu finden, oder vom Bauern was tauschen/stehlen.

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  • Diese Voraussetzung ist bei einer Hungersnot halt nicht gegeben, aber stimmt: Wenn du heute in Friedenszeiten alleine im Wald rumläufst als Jäger mit entsprechender Ausstattung und Fähigkeiten, kannst du dich davon ernähren.

    Im Hungerwinter 1946 (in Deutschland) sind auch nicht alle in den Wald gerannt.

    Man hat versucht auf den Felder noch was zu finden, oder vom Bauern was tauschen/stehlen.

    Weil sie vermutlich auch damals schon wussten, dass es kaum der Mühe wert ist im Wald auf Nahrungssuche zu gehen.