Wölfe: Angst in Bevölkerung wächst

  • Zitat
    Wie viel Wolf verträgt das Land? Eine Frage, die nach den jüngsten Wolfsrissen immer öfter diskutiert wird. Laut einer Studie herrscht in der Bevölkerung Verunsicherung. 31 Prozent der Befragten hätten Angst, in den Wald zu gehen.



    Zitat
    Für den Menschen sei der Wolf im Regelfall ungefährlich, sagte Wildtierbiologe Arnold. Ausschließen, dass Spaziergänger oder Wanderer angegriffen werden, konnte er aber nicht. „Und Sie werden auch keinen Experten finden, der das macht“, ergänzte Pernkopf.



    Quelle: https://noe.orf.at/news/stories/2931517/

    Ändert ihr euer Verhalten wenn ihr in den Wald geht oder dort übernachtet?

  • Solange sie nicht als Rudel unterwegs sind, werde ich meine Angewohnheiten nicht ändern. Ein einzelnes Tier ist kein Problem. Der hat mehr Angst vor dem Menschen als umgekehrt. Wenn ein ganzer Rudel dahergelaufen kommt, sieht die Geschichte ganz anderst aus. Dann wird es gefährlich.

  • Selbst wenn Wölfe im Rudel unterwegs sind, müssten sie schon verdammt hungrig sein um einen, oder mehrere, Menschen anzugreifen.
    Ich persönlich mache mir diesbezüglich genau NULL Sorgen, auch wenn wir in der "Wildniss" in Österreich übernachten.
    Und ganz ungeschützt ist man ja auch nicht unterwegs.
    Vor allem unser Kleinspitz würde den Wölfen gehörig einheizen

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Ich werde jedenfalls im Waldviertel keine Spaziergänge mit Hund unternehmen. Denn Hunde können sehr wohl einen Angriff provozieren durch ihre bloße Anwesenheit.

    There is no such thing as too much backup!

  • Wie begegnet man denn einem (theoretischen) Wolfsangriff am besten? Groß machen und laut rufen? Pfefferspray? ...

  • Nein zumindest aus hundesicht wäre das eine Herausforderung zum kampf. Bei Hunden gilt nicht in die Augen sehen (deshalb werden oft Leute attackiert die Angst vor Hunden haben weil sie direkt ins Gesicht des hundes glotzen und der hund das als Herausforderung annimmt) Augen blinzeln gähnen Kopf wegdrehen.
    Nicht weglaufen nicht ducken. Also wenn geht möglichst selbstbewusst stehen bzw gehen aber nicht aufbäumen oder so.

    Ob und wie weit das beim wolf auch gilt weiss ich nicht.

  • Zitat von ben
    Wie begegnet man denn einem (theoretischen) Wolfsangriff am besten? Groß machen und laut rufen? Pfefferspray? ...


    Wohl mit einer Schusswaffe. Wenn dich einer angreift dann hast du ne gute Chance das er dich schon ausgespäht hat und entdeckt hast bevor du Ihn entdeckt hast, vielleicht auch noch mit seinem Rudel. In diesem Fall ist sein Angriff vielleicht schon bewusst und beabsichtigt. Sehr unwahrscheinlich dieses Szenario.

    Pfefferspray zu dem zeitpunkt dann noch richtig anwenden, egal wie der wind grad pfeift... hmm stell ich mir schwierig vor.

    Die richtige Frage lautet eher: Wie kann ich bei Begegnung mit einem Wolf, zum Beispiel beim Wandern einen Angriff vermeiden.
    Wenn du einen Wolf entdeckst ist er wahrscheinlich auch überrascht, denn er sollte dich wohl vorher schon gewittert haben und hat sich meist schon entfernt bevor du Ihn entdecken konntest.

    verhalten-bei-einer-wolfsbegegnung

    Zitat von elli radinger
    Treten Sie selbstbewusst auf. Machen Sie sich groß, stellen sich breitbeinig hin, klatschen in die Hände und rufen laut „Hau ab“!



    wenn-ich-einem-wolf-begegne

    Zitat von chwolf.org
    Sollte es doch einmal zu einem dieser seltenen Zusammentreffen kommen, bleiben Sie stehen, verhalten Sie sich ruhig und geben Sie dem Wolf die Möglichkeit sich zurückzuziehen.



    verhaltensregeln-bei-wolfsbegegnungen

    Zitat von naturschutzbund.at
    Stehen bleiben & ruhig verhalten. Im Normalfall zieht sich der Wolf von selbst zurück.



    Wirf stein, wirf keine Steine, sei laut, sei nicht laut.
    Zeige kein Beuteverhalten: Weglaufen, Niederfallen beim Weglaufen, etc...
    Hunde an die Leine. Sollte im Wald aber eh normal sein.

  • So schön es ist das der Wolf wieder da ist, so unwahrscheinlich ist es einem Wolf oder gar einem Rudel in der freien Natur zu begegnen. Der Wolf agiert wie jedes echte Raubtier (und damit meine ich keinen Hund).
    Er schätzt dich ein, bist du eine Beute oder nicht.
    Alles was größer und bedrohlicher ist => keine Beute
    Alles was wegläuft und flüchtet => Beute
    Daher ist der Ansatz mit warten und der Möglichkeit des Einschätzens und ggf. groß machen, schreien und mit Steinen werfen ganz gut. Denn das macht keine Beute.

    Quelle: Ein Interview mit Helmut Pechlahner, Ex Direktor Zoo Schönbrunn, im Kinderprogramm.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wir befinden uns in einem Prepper-Forum, ergo ist die Wahrscheinlichkeit eines Szenarios sekundär. Wissen ist die beste Vorbereitung und deshalb ist es gut zu wissen wie man sich verhalten soll, wenn man (aus welchen Gründen auch immer) von einem oder mehreren Wölfen angegriffen wird.

    @rand00m Wir gehen mal davon aus, dass man als Wanderer ohne Waffenpass angegriffen wird und keine Schusswaffe dabei hat. Da bleiben nur legale Möglichkeiten wie Pfefferspray, Messer, usw.

    Unterschätzen würde ich das Thema nicht, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf#Angriffe_auf_Menschen

    Da der Wolf in Europa so gut wie ausgerottet war, gibt und gab es in der jüngeren Vergangenheit natürlich keine Vorfälle. In anderen Ländern sieht die Welt anders aus, speziell in Nordamerika, Russland und Indien. Dass es immer weniger Vorfälle mit Menschen gibt, hat auch damit zu tun, dass die Menschen heutzutage viel weniger im Wald unterwegs sind als noch vor 100 oder 200 Jahren.

    Aufgrund der Rückkehr des Wolfes würde ich nicht damit rechnen, dass es bei Null Vorfällen bleibt. Daher ist es wichtig zu wissen wie man sich, seine Kinder und seinen Hund im Wald schützt.

    PS: Da muss ich immer an diese Geschichte denken: Es wird immer gesagt, dass ein Kojote einem erwachsenen Menschen nicht gefährlich werden könne, und dann kam Taylor Mitchell und wurde die erste bekannte Erwachsene in der Geschichte die von zwei Kojoten getötet wurde. Warum sie angegriffen wurde ist unbekannt. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Taylor_Mitchell

  • Zur Frage am Anfang,

    In meiner Gegend derzeit noch nicht.
    Hatten zwar schon Wölfe nur ca. 20 km Luftlinie entfernt, aber nur einen.
    Das ist definitiv noch kein Grund sein Verhalten zu ändern. Der ist auf Reviersuche und stellt noch keine wirkliche Gefahr für einen Erwachsenen dar.
    Sollte sich bei uns in der Gegend aber ein Rudel etablieren, so ist eine Änderung des Verhaltens durchaus angebracht.
    Angst habe ich keine, dazu bin ich mit Wildtieren zu vertraut. Aber ich werde mich dann sicher zu wehren wissen.
    Auch wenn Angriffe unwahrscheinlich sind, auszuschließen sind sie nie.
    Kinder sind sowieso gefährdet.
    Hunde und andere Tiere in dieser Größe auch.
    Meine Meinung ist aber sowieso, dass große Beutegreifer nicht in eine Kulturlandschaft gehören die wir in Mitteleuropa haben.
    Zuwenig Platz für sie um Begegnungen zu vermeiden und Begegnungen können immer böse Überraschung haben, für beide Seiten.
    Wolf ist gut, dort wo er genügend Platz hat. Genauso der Bär oder der Luchs.

    Aber wie gesagt.
    Mein Verhalten ändert sich sicher wenn die Zahl der großen Beutegreifer in den Wäldern steigt.
    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Dieses Rudel näherte sich wirklich dem Harvester auf so kurze Distanz?
    Sehr arg, damit hätte ich nicht gerechnet.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • In Österreich ist es legal eine Schreckschusswaffe ohne irgendwelchen Behördenkram zu Führen.

    Während sich die Diskussion in Bezug auf die Sinnhaftigkeit einer solchen in einer "Mensch vs. Mensch" Diskussion erübrigt, ist ein "Mensch vs. Tier" Szenario hier imho doch schon etwas anderes - ich führe meine wenn wir tatsächlich im Wald (und damit mein ich jetzt nicht den gut erschlossenen Campingplatz neben der Hauptstraße mit ein paar Bäumen) unterwegs sind. Ein Pfefferspray und Messer hab ich sowieso immer dabei - daran ändert sich auch im Wald nichts.

    Wenn man genügend "Ressourcen" hat: Bei uns wird absichtlich in mehreren Richtungen abgehend vom Lager von den "Männchen" in der Gruppe präventiv "markiert".

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Mik im Beitrag #12
    dieses Foto hat einer Bekannter meiner Mutter vor einigen Tagen im Waldviertel gemacht. So viel zu, man sieht die Wölfe nicht.
    Er saß dabei im sicheren Harvester (https://de.wikipedia.org/wiki/Holzvollernter) bei Waldarbeiten.
    Dieses Waldstück ist übrigens nicht weit von der Ortschaft entfernt.



    Schönes Beispiel für Hörensagen. Das Bild ist ein Symbolbild und wurde von den Bezirksblättern für einen Artikel über Wölfe verwendet:https://www.meinbezirk.at/zwettl/politik...n-d2847251.html

  • Ich bin wenig im Waldviertel unterwegs und würde mein Verhalten jetzt auch nicht akut ändern. Denn Wölfe haben ja normaler Weise Angst vor dem Menschen und meiden uns. Der Wolf ist einfach ein Opfer von Märchen wie "Rotkäpchen" geworden.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Die Problematik ist eher, dass der Mensch die Scheu vorm Wolf verloren hat und nun mit Angst und Panik auf solche Berichte reagiert.
    Es gibt genug Studien die belegen, dass sich Wölfe positiv auf das Ökosystem auswirken (zB. die Ausbreitung von Krankheiten verhindern, da sie hauptsächlich schwache Tiere jagen). Für die Jäger heißt das natürlich weniger Abschüsse, aber auch weniger Flurschäden. Wenn man Berichte wie den von MIK oben weiterverfolgt, kommt meistens nichts mehr. Im Bericht wird vermutet, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat, die DNA-Analyse aber noch ausständig ist. Bewahrheitet sich der Verdacht gibt es einen Folgebericht, war es ein anderes Tier, hört man nie wieder was darüber und so bleibt nur hängen, dass die Wölfe immer mehr Tiere reißen, auch wenn es gar keine Wölfe waren.
    In der Toskana sind die Menschen stolz auf ihre Wolfsrudel (hab selbst eins im Urlaub gehört), da sie sich nur niederlassen, wo der Lebensraum in Ordnung ist, so wie bei uns in Allentsteig. Wird halt auch bei uns wieder Zeit für Hirtenhunde, funktioniert überall auf der Welt. Ich denke wir (Österreich) können es uns auch leisten, Bauern, deren Tiere nachweislich von Wölfen gerissen wurden zu entschädigen, sofern sie zumindest in betroffenen Gebieten Vorkehrungen getroffen haben. Bei uns im Koralmgebiet streifen immer wieder mal Bären durch, da kann man sich beim Schwammerlsuchen schon mal schrecken, wenn sich ein vermeintlicher Ameisenhaufen plötzlich in Bewegung setzt, aber diese Begegnungen sind sehr selten. Zurück bleibt, nachdem das Adrenalin langsam wieder aus dem Körper verschwindet, das tolle Gefühl etwas sehr Besonderes gesehen zu haben. Das ist wie bei dem Wolfsrudel in der Toskana, da kann ich mich heute noch an meine Gänsehaut erinnern, die ich beim Geheul bekommen habe, das hatte was Majestätisches, so als würde sich irgendwo in meinen Genen ein Überbleibsel eines Uhrahns rühren, aber keine Angst, eher Faszination. Ist halt in der freien Natur was anderes als im Tierpark, da wird das ja erwartet.
    Im Moment sind Onlinebeiträge über Wölfe halt bestes click-bait, damit kann man Besucherzahlen generieren, so wie Haiberichte zu Anfang der Urlaubszeit. Und jeder weiß, dass jährlich mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen werden als von Haien getötet. Beim Wolf ist es leider ähnlich. Wenn man sich die Weide- und Wildtierzahlen in Österrewich ansieht, bräuchte es tausende Wölfe, damit sich das wirklich bemerkbar macht und nicht die paar, um die es jetzt geht.

  • @Wolfzeit

    Grundsätzlich stimme ich dir zu. Panik zu verbreiten ist nicht angebracht. Andersrum halte ich aber auch überschwängliche Beschwichtigungen für deplatziert. Wie bereits weiter oben geschrieben werden in anderen Ländern sehr wohl Menschen von Wölfen verletzt oder getötet und das nicht zu selten. Ob man dann der erste oder einzige in Österreich ist, den es erwischt hilft einem dann auch nicht mehr. Wichtig ist es zu wissen was man tun muss und kann. Infos wie "passiert eh nicht" "Wahrscheinlichkeit zu gering" "der Wolf hat mehr Angst vor dir" nützen im Ernstfall halt nicht.