Hundeangriff abwehren

  • www.krone.at/1769236

    Man sollte endlich mal eine allgemeine Beißkorbpflicht für Hunde im öffentlichen Raum einführen, nur Leine allein bringt wohl nichts.

    Weiß jemand eigentlich was man bei diesem Hundeführerschein lernen muss?

  • Direkt Hund einschläfern und Besitzer lebenslange Sperre auf den Kauf von Hunden verhängen. Wer seine Tiere so aggressiv abrichtet darf nicht mehr an eins kommen.
    Wenn er nochmal mit Hund erwischt wird gleich Freiheitsstrafe verhängen , denn das ist dann wie das führen einer Waffe ohne Genehmigung.

    Es ist schade das da immer die Tiere verteufelt werden, denn für das Verhalten vom Hund ist zu 99 % der Halter verantwortlich.
    Sogenannte Kampfhunde können mit der richtigen Ausbildung und Training wunderbare Familienhunde sein, andersherum kann man mit Training auch den liebsten Hund scharf machen.

    Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

  • Servus Interceptor,

    nach deinem 4. Satz verstehe ich deinen 1. nicht.
    wobei die lebenslange Sperre mir noch einleuchtet.
    Ich halte es aber ohnehin für verantwortungslos in einer Stadt solche Hunde zu halten.
    Hunde brauchen Auslauf. In der Wohnung haben sie den nicht.

    Wie sich ein Hund los reißen kann ist mir auch schleierhaft.
    Beißkorbpflicht für alle wäre natürlich eine Lösung. Die müsste aber dann rigoros durchgesetzt werden.
    Dabei muss man aber beachten, dass ein Hund dieser Größe selbst mit einem Beißkorb schwerste Verletzungen zu fügen kann.

    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • So tragisch dieser Vorfall auch ist. Wir haben keinen Einfluss auf die Gesetzgebung und daher bringt eine Diskussion darüber auch nichts.

    Da wir uns aber in einem Prepper-Forum befinden, können wir darüber diskutieren wie man sich vorbereiten kann und wie man so einen Angriff abwehrt.

    Das Kind im Artikel war in Begleitung von Erwachsenen. Hätten diese Pfefferspray zur Hand gehabt, wäre eine sinnvolle Reaktion auf den Angriff des Hundes möglich gewesen.

    Meine Empfehlung: Pfefferspray und Messer (Einhandöffnung!) griffbereit mitführen um einen Angriff eines Tieres abwehren zu können.

    Wie sehen eure Vorbereitungen aus?

  • Angriff vom Hund ist ähnlich dem Angriff vom Wolf.
    Pfefferspray ist gut, aber kein Allheilmittel.
    Ich habe immer einen dabei.
    Stock schadet auch nicht, kommt nur in der Stadt nicht so gut.
    Die Frage ist nur ob man nicht in der Situation so überrascht ist, dass man handeln kann bevor etwas passiert.
    In einem Artikel in der Heute zum gleichen Vorfall steht, dass der Hund durch Tritte von einer Zeugin abgewehrt wurde.
    Leider auch zu spät. Man erkennt die Absicht oft sehr spät, weil man mit so etwas gar nicht rechnet.

    Einen Hund einsprühen oder schlagen weil er auf mich zu läuft ist auch problematisch.
    Der Besitzer wird immer argumentieren, dass der Hund ganz wo anders hin wollte.

    Den Hund beim Zuschnappen (oder kurz davor) zu erwischen ist nahezu unmöglich und eigentlich schon zu spät.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Zitat von menatarms100 im Beitrag #5
    Einen Hund einsprühen oder schlagen weil er auf mich zu läuft ist auch problematisch.
    Der Besitzer wird immer argumentieren, dass der Hund ganz wo anders hin wollte.



    Interessanter Ansatz. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass der Gesetzgeber das Wohl des Menschen über das Wohl des Tieres (lt. Gesetz eine "Sache") stellt.

    Pfefferspray hinterlässt auch keine bleibenden Schäden, von daher würde ich mich in jedem Fall im Recht sehen, wenn mich ein Hund "attackiert" und ich ihn mit Pfefferspray abwehre. Ihn mit einem Stock schlagen wäre wohl übertrieben, wenns nicht darum geht einen unmittelbaren Angriff abzuwehren. Mit Zeugen natürlich leichter zu argumentieren, aber auch ohne hat der Hundesbesitzer Erklärungsbedarf im Hinblick auf Leinenpflicht, nicht?

  • Ich hatte mal so ein Erlebnis.
    Ich stand ca 5 m von meiner Tochter (damals so 5 Jahre) weg.
    Plötzlich kam ein Hund aus einem Grundstück und rannte laut bellend auf meine Tochter zu. Bis ich reagieren konnte war der Hund schon an meiner Tochter vorbei und lief laut bellend weiter.
    Hätte ich den Hund (der wirklich nahezu meine Tochter streifte beim vorbeilaufen) dort mit etwas bekämpft, hätte ich uU. Schwierigkeiten bekommen.
    Meine Tochter hat seitdem einen riesen Respekt vor Hunden, vor manchen sogar Angst.

    Und dabei darf man nie vergessen, das dann bei Gericht alle Zeit der Welt ist um das Geschehene zu zerpflücken.
    Rechtlich schwierig zu behandeln so ein Fall.

    Einen Angriff abwehren, obwohl kein Angriff vorliegt aber man glaubt das einer vorliegt heißt Putativnotwehr. Man verantwortet strafrechtlich zumindest Fahrlässigkeit.
    Die zivilrechtlichen Schadenersatzansprüche ganz außer acht gelassen.

    Leinenpflicht ja gut, aber wenn der Hund sich losreißt. Schwierige Situation.
    Pfefferspray ist auf jeden Fall eine gute Lösung, weil, wie du schreibst, keine bleibenden Schäden (im Normalfall) auftreten.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Zitat von menatarms100 im Beitrag #7
    Ich hatte mal so ein Erlebnis.
    Ich stand ca 5 m von meiner Tochter (damals so 5 Jahre) weg.
    Plötzlich kam ein Hund aus einem Grundstück und rannte laut bellend auf meine Tochter zu.



    Ich bin natürlich kein Richter und kann die Situation nur Laienhaft beurteilen.

    Aber wenn ein entlaufener Hund laut bellend auf meine 5jährige Tochter zuläuft und ich zufällig eine Schaufel in der Hand habe und ihm damit eins drüberhaue zahl ich die mögliche Geldstrafe gern.

  • Ich war schon in einer ähnlichen Situation. In der Badner Gegend komme ich gerade vom angeln, da stürmt bellend ein Hund auch mich zu, irgend was gemisches in der Größe eines Golden Retrievers. Natürlich ohne Leine und ohne Maulkorb, die Besitzer, ein Ehepaar 60+ ca. 20 Meter dahinter. Das Klappmesser hatte ich schon in der Hand, aber ein kräftiger Fußtritt hat ausgereicht.

    Und dann die Diskussion, warum ich den armen Hund trete, er wollte nur spielen, er tut keinem was. Und im Wald (eher ein 20 x 200 Wäldchen) darf man den Hund ja ohne Leine und Maulkorb laufen lassen. Nach der Frage ob ich die Polizei rufen soll oder sie hatten beide auf einmal kein Interesse mehr an einem Gespräch.

    Konklusio: Wenn ein Hund auf mich oder Kinder zuläuft, ohne Leine und Maulkorb, erst treten oder Pfefferspray oder Messer oder Stecken, dann fragen.
    Das schlimmste was (rechtlich) passieren kann ist eine Geldstrafe wegen Sachbeschädigung, aber nur in ganz seltenen Ausnahmefällen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Beruflich war ich mal bei einer mir Unbekannten Kundschaft, die hatten zwei Hunde, und in unseren Firmeninternen Unterlagen wurde eine Notiz mit "Nicht aussteigen bis Hunde weggesperrt" hinterlegt, also habe ich im Hof dann die besagte Kundschaft angerufen und diese meinte, dass wären noch die alten Hunde gewesen und das gilt nimma mehr...
    Ich ihr vertraut und steig aus. Der große kommt schnellen Schrittes angetrapt, mullmig war mir schon, der kleine verschwand im Augenwinkel hinter meinem Fahrzeug.
    Dann beschnupperte mich der große und im selben Moment biss mir der Kleine von hinten in mein Knie, allerdings hatte ich weite Kargohosen an und er biss tatsächlich nur in mein Geldtascherl und mein Victorinox, aber ich hab gleich mit der Faust von oben auf seinen Kopf geschlagen, dann war gleich eine Ruh, ganz entsätzt kam die Kundschaft auch schon angerannt...

    Hatte dann auch noch ein langes gespräch mit ihr...

    Be original, be you, but respect the others

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #9
    ...Das schlimmste was (rechtlich) passieren kann ist eine Geldstrafe wegen Sachbeschädigung...


    Tiere sind keine Sachen.

  • Zitat von menatarms100 im Beitrag #12
    Rechtlich (strafrechtlich) schon.


    Das wurde schon vor vielen Jahren abgeschaft.

    Es wundert mich eigentlich, dass das nicht mehr bekannt ist.

  • Also es kommt auf den Hund und den Grund für die Atacke an.
    Im normalfall, wenn der Besitzer Ahnung von Hunden hat und diese auch als solche sieht, und nicht als Modezubehör, hat sich der Hund seinem Besitzer unterzuordnen.
    Leute die das nicht kapieren sollten keinen Hund haben.
    Zu den vorfall würde ich den Hund einen fähigen Beditzer geben. Und den vorigen Besitzer einschläfern lassen.
    Ich gehöre zu den Menschen, die der Meinung sind, dass es bei den meisten vorkommnissen zu einem groben Fehlverhalten des Besitzers und nicht eine aggressivität des Hundes handelt.

    Meine Hunde sind lebhaft. Wird von manchen schon als gefährlich gesehen.
    Der Rüde meldet und bellt fremde am Grundstück an. Die Hündin begrüßt jeden, es sei den du bist eine Katze.
    Beißen tun beide in dieser Situation nicht.
    Wenn jemand eindringen würde, und jemanden von uns attackiert, und wir dabei die Kontrolle verlieren, dann würden ich nicht mehr meine Hand ins Feuer legen, dass sie nichts machen.

    Würde ein Stock oder Tritte nützen? Nein!
    Genauso wie Pfefferspray oder ein Messer.
    Warum? Ein mit Adrenalin vollgepumpter AmStaff spührt keinen Schmerz und würde sein Leben geben um seinen Besitzer zu schützen.

    FORTES FELIX SUNT

  • Zitat von derelefantimraum im Beitrag #13
    Zitat von menatarms100 im Beitrag #12
    Rechtlich (strafrechtlich) schon.

    Das wurde schon vor vielen Jahren abgeschaft.
    Es wundert mich eigentlich, dass das nicht mehr bekannt ist.



    Das stimmt NICHT. Tiere sind rechtlich Sachen. Deswegen darf zB die Polizei gegen wilde Tiere (zB freilaufende Hunde) anders agieren, als gegen Menschen. Denn, wenn ein Polizist auf einen Menschen schießt gilt das automatisch als lebensgefährdender Waffengebrauch wohingegen das bei einem Hund der frei und zB laut bellend auf einen zuläuft dies als "Sachabwehr" gilt!

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Zitat von EisBär im Beitrag #14
    Warum? Ein mit Adrenalin vollgepumpter AmStaff spührt keinen Schmerz und würde sein Leben geben um seinen Besitzer zu schützen.



    Davon habe ich schon gelesen. Dass manche Hunde nicht mal loslassen nachdem du schon massiv auf den Hund mit einem Messer eingewirkt hast. Das ist aber eher die Ausnahme und in diesem Fall muss man mit dem Messer auf Hals und Nacken des Hundes einwirken um ihn schnellstmöglich zu töten.

    Das wäre aber wirklich der Worst Case.

  • Keine Ahnung wie es offiziell heisst, ich habe es als "Beißkrampf" kennen gelernt, d.h. der Hund beisst so zu das selbst nach seinem Tod der Biß nicht aufhört. In so einem Fall müssen die Muskeln durchgeschnitten werden um das Maul wieder aufzubekommen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Scheint aber nichts dran zu sein am sogenannten "Beißkrampf":

    Zitat
    Im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der Ausbildung von Hunden, stieß ich des öfteren auf die unsinnige Meinung (und das überraschenderweise auch bei sogenannten Hundefachleuten), daß es bei bestimmten Hunderassen, so z.B. Pit Bullterrier, American Staffordshire Terrier sowie Bullterrier, zu einem „Beißkrampf“ kommen kann. Hierbei meinen viele Leute, daß der Hund seinen Griff sowohl von sich aus, als auch auf Kommando, nicht mehr lösen kann. Diese Meinung ist falsch.



    Quelle: https://www.wuff.eu/wp/das-maerchen-vom-kampfhund/

  • Interessant. Der American Stafford der sich in meiner Hose verbissen hat war da anderer Meinung. Trotz gebrochenem Genick hat er nicht losgelassen. Lt. Polizei entsteht das durch eine Muskelverkrampfung die sich erst nach einiger Zeit von selber löst, Die Rettung hat die Hose zerschnitten, war einfacher als die anderen Lösungen. Und ich hatte eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Tierquälerei ... aber ohne Folgen

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.