Verhaltenspläne als Teil der Vorbereitung

  • Hallo!


    Ich wollte mal ein Thema ansprechen, das ich bis jetzt noch nicht im Forum gesehen habe, nämlich Checklists bzw. Verhaltenspläne für unterschiedliche Situationen.


    Für wichtig halte ich die einerseits, weil es wahrscheinlich schwierig ist in einer Krisensituation einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von der Panik verleiten zu lassen falsch zu handeln. Andererseits ist die mentale Vorbereitung in meiner Meinung auch wichtig, damit die Panik reduziert wird und um in einer bereits stressigen Situation nicht auch noch darüber entscheiden zu müssen was wann zu tun ist.
    Ich denke jeder Prepper hat schon mal im Geiste durchgespielt was sie / er in welcher Situation machen würde. Das habe ich auch, jedoch habe ich beim Niederschreiben gemerkt, dass es Unstimmigkeiten gab und, dass es mir doch schwer fiel meinen Plan zu konkretisieren.


    Die Idee habe ich bekommen, als ich mir im März Gedanken gemacht habe was ich wann für Handlungen setze (oder eben nicht mehr) bei gewissen Ausmaßen der Pandemie. Bei dem Plan ist aber natürlich die Schwierigkeit die Einschätzung der Gefahr (das bekommt ja nicht einmal die Ampelkomission hin). Prinzipiell war es aber trotzdem sinnvoll für mich gewisse Maßnahmen zu "bündeln" um dann kongruent zu handeln. Das hat mir den Stress erspart im Moment zu überlegen "soll ich jetzt oder nicht?".


    Hat jemand von Euch schon so etwas gemacht, findet Ihr es prinzipiell sinnvoll und für welche Situationen glaubt Ihr macht es Sinn?

    2 Mal editiert, zuletzt von Black Bunny ()

  • Tatsächlich hab ich vor ca 1 Jahr damit angefangen so ein Dokument zu erstellen. Im Prinzip habe ich erstmal versucht eine sinnvolle Aufteilung nach Themen (Blackout, Atomunfall,...) zu kreieren und diese dann weiter zu unterteilen (Treffpunkt, Kommunikation, sind die Kinder von der Schule schnellstmöglich nach Hause zu bringen/Wer, erste Schritte, benötigte Ausrüstung/Material...). Jetzt habe ich ein Grundgerüst als lebendes Dokument auf Google Drive (mit meiner Frau geteilt) und immer wenn mir wieder etwas einfällt bzw sich ändert, wird es angepasst. Von der Vollständigkeit her bin ich allerdings geschätzt erst bei ~40% , aber es läuft. 🤓☝

    „ ..., wenn man rechtzeitig d’rauf schaut, daß man’s hat, wenn man’s braucht.“


    – Josef Kirschner: Werbespots für Raiffeisen

  • Das mit Plan A, Plan B etc habe ich zwar so nicht direkt gemeint, finde es aber eine geniale Idee so Redundanz zu strukturieren - das muss ich auch umsetzen! Danke Don Pedro!


    Stoffl coole Idee das so dynamisch zu gestalten. Druckst Du die Pläne dann regelmäßig aus?

  • Black Bunny , ans Ausdrucken hab ich ehrlich gesagt noch nicht gedacht. Ist aber gerade im Blackoutfall essenziell um alles abarbeiten zu können. Ich muss mich echt wiedermal dahinterklemmen und das Dokument updaten und eine Zwischenversion ausdrucken. Danke für die Erinnerung 🤓☝

    „ ..., wenn man rechtzeitig d’rauf schaut, daß man’s hat, wenn man’s braucht.“


    – Josef Kirschner: Werbespots für Raiffeisen

  • Fixiert euch nicht zu fest an im Voraus auf niedergeschriebene Plänen.

    Meistens kommt es ganz anderst als man es sich vorgestellt und niedergeschrieben hat.

    Dann ist man plötzlich wie blockiert und enttäuscht, weil es nicht so ist wie es ist.


    So Pläne sind gut, wenn man ü 100 Leute herumkommandieren muss. Zum Beispiel beim Militär. Da braucht es fixere Strukturen. Fixe Strukturen haben einen Nachteil. Sie sind viel zu lahm bis sie anlaufen.


    Als "Verhaltensplan" im privaten Rahmen, würde ich empfehlen, flexibel zu bleiben und wenn es nicht langt, dann zu Improvisieren.

    Darum haben wir ja GHB`s, EDC`s usw.. Ausrüstungen um zu Improvisieren.


    Verhaltenspläne sind von mir aus gesehen Planspiele. Sie gehen auf, bis das erste Problem auftaucht. Ab da ist alles nur noch Schall und Rauch..

  • Da stimme ich dir zu Fluid.

    Ich bin auch gegen feste Dogmen, da sie einem die Flexibilität nehmen, und manch einen wahrscheinlich aus der trügerischen Sicherheit reissen können.

    Aber ein gewisser Leitfaden/ Checkliste (nennen wir es mal so) ist sicher nötig um nicht den Überblick zu verlieren. Besonders wenn man nicht alleine ist, und auch andere, nicht so sehr im Thema verankerte Personen, erste Maßnahmen ergreifen können müssen.

    „ ..., wenn man rechtzeitig d’rauf schaut, daß man’s hat, wenn man’s braucht.“


    – Josef Kirschner: Werbespots für Raiffeisen

  • Der große Vorteil von Plänen ist, daß man das Thema zumindest durchgedacht hat. Auch wenn der Plan nicht zu 100% zur aktuellen Situation passen mag, er ist 10 mal besser als in dem Moment mit der Planung anzufangen. Man hat eine Basis mit der man Arbeiten kann.


    Das schlimmste was im Stressfall passieren kann ist a) Schockstarre oder b) Panik. Mit einem Plan hat man sich schonmal mit der Situation beschäftigt und die Gefahr von Schockstarrre oder Panik ist deutlich geringer.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wenn man etwas theoretisch mal durchplant, mag es zwar nicht perfekt sein,

    aber oft fallen einen dann doch Dinge auf, die so nicht funktionieren oder was man vergessen hat.


    ist ähnlich wie mit dem Planspiel 23 Minuten bis zum Einschlag.

    Vorher hab ich mich mit sowas nicht ernsthaft auseinander gesetzt.

    Ich weiß jetzt mehr wie vorher über das richtige Verhalten, oder was besonders beachtet werden muß.

    Sicher nicht perfekt........ aber es bleibt was hängen.

    Wenn man sich das dann auch noch aufschreibt, bleibt noch mehr hängen - auch wenn man den Plan nicht zur Hand hat.

  • Man könnte vielleicht unterscheiden zwischen dem Szenario und dem technischen Ablauf. Das Szenario ist sehr dynamisch, also für Plan X weniger geeignet, aber einzelne Handlungsschritte durchaus schon. Mal grob gesagt, ob in einem Szenario das verrammeln des Hauses notwendig ist, ist nicht sicher, wenn aber diese Notwendigkeit auftritt, ist es sicherlich hilfreich eine ToDo Liste dazu zu haben.

    Also eher Pläne für "auf Notstrom umschalten", "Wasserversorung sicherstellen" als "Gesamtplan Zombieapakalypse" usw.

    Komplex wird es von alleine. Nehmen wir den Plan "Vorratsreichweite um eine Woche verlängern" - am einfachsten 10 Packerl Nudeln einkaufen - die drei Gaskartuschen - oder was auch immer man verwendet - werden aber meistens vergessen. Gute Checklisten (=Pläne) helfen weiter, aber nur zu einem Teil, für komplexe Lagen ist das kaum möglich, da hilft nur Erfahrung und Bauchgefühl - kann natürlich schiefgehen.


    Ich kann das jetzt auch nicht so stehen lassen. Eine Grundfrage hier ist ja die - auf welche Szenarien bereitet man sich vor - und da liegt vielleicht auch ein Problem. Praktisch ist es nicht möglich einfach so zu sagen "ich bereite mich auf einen Blackout vor", man muss eher das Szenario auf einzelne Probembereiche herunterbrechen. Wichtig dabei der Zeitansatz, 14 Tage Stromausfall kann ich mit ein paar Kanistern überbrücken, 14 Monate nicht.

    OK, jeder für sich kann sich natürlich perfekte Listen machen, da es ja aber auch um Austausch geht, sehe ich eher der Sinn in eher enger umrissenen Themen mit klarem Zeitansatz, so als Basis. Ok, wird wieder recht redaktionell - abspeichern als Vorschlag für Wiki/FAQ usw.

  • Für Wohnung und BOL habe ich ja vorgesorgt, auch dafür wenn ich unterwegs bin.

    Was aber ist sinnvoll zu machen wenn ich für einige Wochen auf Kur oder Rehab bin! Einiges kann ich dorthin ja mitnehmen.

    Wie aber wird sich die Situation dortselbst darstellen?

    Sind die Betreiber des Kurhauses vorbereitet?

    Ist es sinnvoll das Haus fluchtartig zu verlassen?

    Macht es Sinn den Kuraufenthalt so nahe wie möglich des Wohnsitzes/BOL zu wählen?

    Ich stelle mir vor, dass ich vom Kurort (z.B. im Waldviertel) leichter zur BOL (Weinviertel) leichter komme als von Bad Gastein aus.

    Was meint Ihr?

  • Ist ein bisschen wie im Urlaub, da muss man auch mit dem nötigsten an Vorsorge auskommen. Bei einer Kur fällt zumindest das Gewichtslimit des Gepäcks weg.

    Wenn man weiter weg ist muss man eine längere "Flucht" mit einplanen, wobei man dich nicht durch Angst leiten lassen darf.

    Ich darf nie nach Innsbruck, das ist viel zu weit weg falls es Ärger gibt...

    Wenn ich mit dem Auto fahre, dann packe ich mehr ein als üblich, sonst nur Kleinigkeiten wie eine extra Rettungsdecke oder ein Schlafsackinlet.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Genieße die Kur, wo immer du hinfährt, und orientiere dich dabei an medizinischen Aspekten.

    Ich hätte genug Wasser und Notnahrung im Auto, um mich im allerschlimmsten Fall eventuell auch zu Fuß bis zur BOL durchschlagen zu können.

    Innerhalb von Österreich ist das eigentlich von überall aus machbar, so man einigermaßen mobil ist. Im Notfall wächst man ja auch über sich hinaus...

  • ....

    .......

    Ist es sinnvoll das Haus fluchtartig zu verlassen?

    Macht es Sinn den Kuraufenthalt so nahe wie möglich des Wohnsitzes/BOL zu wählen?

    Ich stelle mir vor, dass ich vom Kurort (z.B. im Waldviertel) leichter zur BOL (Weinviertel) leichter komme als von Bad Gastein aus.

    Meine Meinung: Flucht oder Nicht-Flucht kommt auf die Art der Krisensituation an.

    Du wirst ja wahrscheinlich mit dem Auto zur Kur fahren ? Wenn Du den PKW vollgetankt abstellst, kannst Du im Notfall in ca. 5 Stunden die max. 500 km zur BOL im Weinviertel schaffen (ich hab mal jetzt Drasenhofen als äußerst nord-östlichen Ort im Weinviertel kalkuliert). Falls Hauptverkehrsstrecken nicht ratsam sind, dann dauert es halt länger - in dem Fall für Übernachtung unterwegs vorsorgen.

    Mit der Familie zu Hause würde ich absprechen, was jeweils zu tun ist. Gut wäre, wenn außer Handy auch andere Kommunikationswege möglich sind.

    Im übrigen würde ich Hauptaugenmerk auf den Kur-Erfolg richten und den Kurort nach medizinischen Gesichtspunkten wählen (falls Du die Wahl hast ;) )

    P.S.: würdest Du einen Urlaubsort ebenfalls unter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit der BOL wählen ??

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Hallo, der Treat ist schon etwas eingeschlafen. Da ich keinen anderen Treat gefunden habe mit meinem Anliegen, setz ich es mal hier mit rein.

    Mir schwirrt seid Tagen die Vorstellung durch den Kopf, eine Art Prioritätenliste zu haben bzw zu erstellen.

    Wenn eine Krise eintritt. Der Grund bzw die Krise sind dabei völlig egal. Was muss ich dann tun. Bzw mir beschaffen.

    Im Grunde genommen bereiten wir uns ja so vor, dass wir uns darüber keine Gedanken machen müssen. Aber was ist wenn alles vorbereitete nicht da ist. Oder jemand mitten in einer Krise anfangen muss eine Struktur aufzubauen.

    Ich sehe es als Checkliste die man durcharbeitet. Zum Beispiel so:

    1. Wasser

    2. Wärme

    3. Essen

    4. Sicherheit

    5. (Hier teilt sich die Liste) a: kann ich bleiben wo ich bin? B: muss ich fliehen?

    6.a Gesundheit/ Erste Hilfe

    7.a Strom

    8.a Komfort .....


    6.b wie fliehe ich

    7.b wohin?

    8.b Kraftstoff .....


    Wie schon in den vorangegangenen Beiträgen bzw bei "Plan A, Plan B,..." erwähnt, garnicht einen festen Plan für jede Eventualität haben, sonder eine Grundstruktur für den Beginn von 0.


    Was sind eure Ideen dazu? Oder hat schonmal jemand solch eine Liste angelegt?

  • Schönen guten Morgen,


    eine gute Idee. Ich werde mir auch eine Überlegen. Bin mir noch unschlüssig ob verschiedene je nach Szenario 🤔.


    Ich fände einen Punkt Kommunikation wichtig. Zu Beginn eines Vorsorgeereignisses die Familie zu informieren wo ich mich gerade befinde und wohin ich mich versuche durchzuschlagen. Vielleicht hat man unterschiedliche Rückzugsmöglichkeiten.


    Kommunikation vielleicht auch für Informationsbeschaffung um den aktuellen Stand der Entwicklungen verfolgen zu können.