Silber vs Gold

  • Wie fast immer ist es wichtig zu klären, wovon man eigentlich beim aktuellen Thema spricht. Eine Pauschal-Antwort kann irreführend sein. Es gibt zwei Ausgangspunkte die relevant sind: ein Stress-Szenario oder ein Krisen-Szenario. Worin liegt der Unterschied? Bei einem Stress-Szenario bleibt die soziale Einheit erhalten und Behörden sind zwar überlastet, jedoch noch immer einsatzbereit. Bei einem echten Krisen-Szenario ist das nur minimal oder überhaupt nicht mehr der Fall. Bei Ersterem sind Wertanlagen in Form von Edelmetallen sinnvoll und brauchbar. Beim Zweiten sind sie nahezu nutzlos. Wenn die strukturelle Integrität der staatlichen Stellen resigniert, herrscht auf den Straßen und in den Häusern Anarchie. In diesem Fall geht es bei Edelmetallen nur mehr um Gier und nicht mehr um Tauschwerte. Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in diesem Fall der reine Tauschhandel mit Verbrauchsartikeln zum Tragen kommt.

    Wenn wir also über den Nutzen von Edelmetallen sprechen, dann beziehen wir uns lediglich auf Stress-Szenarien. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Naturkatastrophen aller Art bis hin zum gern zitierten Reaktorunfall. Hier spielt der Faktor Zeit die größte Rolle. Wenn man fluchtartig den Standort wechseln muss, kann schon mal die komplette Habe auf der Strecke bleiben. Man fängt dann bei Null wieder an. Hier macht es Sinn, auch seine finanziellen Werte mobil zu halten. Eine Diskussion über Gold-'Barren' sollte man in diesem Fall relativieren. Wer relativ flott seinen Wohnbereich räumen muss, wird sich mit Großbarren wortwörtlich schwer tun. Daher rate ich dringend zu CombiBars. Sie sind klein, handlich(Scheckkartengröße) und 'dosierbar'. Damit passen Werte um die 2.000 Euro in die Hosentasche und sind jederzeit verfügbar. Selbst in größter Not besteht eine realistische Chance, sie noch mitnehmen zu können. Sie haben auch den Vorteil, gut versteckbar zu sein. Auf diese Weise kann man sich nach einem solchen Szenario zumindest in einem brauchbaren finanziellen Rahmen wieder zurecht finden. Von allen anderen Größen und auch Münzen rate ich dringend ab. Die Gründe sollten einleuchten. Auch von der Unterbringung in diversen Rucksäcken oder Packs aller Art rate ich dringend ab. Finanzielle Werte sollten bzw müssen immer 'am Mann' sein. Wie man sich in der Hinsicht am Besten vor Dieben bzw Überfällen schützt, kann man gerne in einem anderen Thread abhandeln.

    Zum Thema Silber: Silber schlägt Gold als langfristige Wertanlage um Längen. Wer auf lange Sicht Werte sichern möchte, sollte auf keinen Fall in Gold investieren. Gold ist zwar im Vergleich sehr leicht handelbar, unterliegt jedoch fortwährend starken Schwankungen. Auf lange Sicht ist die Steigerungsrate vernichtend gering. Ganz im Gegensatz zu Silber. Silber kann und wird über Jahrzehnte hinweg enorme Steigerungsraten bieten. Das gilt allerdings nur für ruhige Zeiten. Für genannte Krisenfälle sind Silberbarren zwar ebenfalls in CombiBars erhältlich und auch in sehr geringen Chargen teilbar, allerdings wird man in Krisenfällen vor ihrem Gebrauch zurück scheuen. Sie sind sehr schwer handelbar. Ein Laie lässt sich relativ leicht für Gold begeistern. Bei Silber ist es Laien fast unmöglich, sich vor Fälschungen zu bewahren. Man schreckt also leicht davor zurück, sie als Wert anzunehmen. Als Notreserve ist Silber somit untauglich.

    Kritik und Meinungen sind erwünscht.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Hallo,

    Also bei der Münze Österreich ist einkaufen sicher nicht anonym. Da brauchts eine Lieferadresse, e-mail Adresse und man muß sich anmelden. Die sehen schon ganz gut, wieviel man schon gekauft hat.

    @arbito: bei Combibars zahlt man aber ganz schön drauf. Die kleine Stückelung kostet Dich in der Anschaffung sehr viel. Die Vorteile die du aufzählst sind ganz einfach keine. 2000€ in Goldmünzen sind genau so schwer wie 2000€ in Combibars. Nur die Anschaffungskosten für Münzen sind geringer.

    Zum Thema Silber schlägt Gold: Silber ist mindestens gleich volatil wie Gold. Außerdem: 1 Unze Silber: 20€ 1 Unze Gold 1200€. Um 1200€ in Edelmetall aufzubewahren brauche ich also 60 Unzen Silber oder 1 Unze Gold.

    Wie kommst Du darauf, daß Silber über die Jahre enorme Steigerungsraten hat und Gold nicht? Hast Du dazu einen Chart? Das wäre mir eigentlich total neu.

    Deine ganzen Ausführungen sind so ganz entgegengesetzt zu dem was ich bis jetzt über das Thema gelesen habe und passt mMn von der ganzen Ausführung her nicht. Deshalb bitte ich Dich nicht nur zu schreiben, sondern auch deine Auführungen zu belegen.

    Meine Meinung ist: Man sollte sowohl Gold, als auch Silber haben. Und zwar beides als Wertaufbewahrung, nicht als potentielles Zahlungsmittel.


    Gruß
    Kern



  • Zitat von Kern im Beitrag #62
    Also bei der Münze Österreich ist einkaufen sicher nicht anonym. Da brauchts eine Lieferadresse, e-mail Adresse und man muß sich anmelden. Die sehen schon ganz gut, wieviel man schon gekauft hat.

    arbito: bei Combibars zahlt man aber ganz schön drauf. Die kleine Stückelung kostet Dich in der Anschaffung sehr viel. Die Vorteile die du aufzählst sind ganz einfach keine. 2000€ in Goldmünzen sind genau so schwer wie 2000€ in Combibars. Nur die Anschaffungskosten für Münzen sind geringer.

    Meine Meinung ist: Man sollte sowohl Gold, als auch Silber haben. Und zwar beides als Wertaufbewahrung, nicht als potentielles Zahlungsmittel.


    Beim Einkauf schummeln

    und immer falsche Email Adressen angeben würde funktionieren? Man könnte ja Silber durch Platin ersetzen, das trägt sich leichter. Blöd nur ist die Umsatzsteuer. Stellt sich noch die Frage ob man einige Platin Rands oder Maples relativ Problemlos aus dem Urlaub mitbringen kann, Umsatzsteuerfrei???

    Btw, der 3 MonatsChart

    schaut nicht gut aus.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • @paperprepper : Wie gesagt, man muß sich bei MÖ registrieren, und die Lieferadresse ist immer die gleiche. Man kann ja die Münzen auch direkt bei der Bank am Schalter kaufen, also quasi anonym. oder Barren bei Ögussa, das ist auch 100% anonym.


    "Btw, der 3 Monats Chart schaut nicht gut aus." wie meinst Du das?

    lg Kern

  • Zitat von Kern im Beitrag #64
    paperprepper : Wie gesagt, man muß sich bei MÖ registrieren, und die Lieferadresse ist immer die gleiche. Man kann ja die Münzen auch direkt bei der Bank am Schalter kaufen, also quasi anonym. oder Barren bei Ögussa, das ist auch 100% anonym.


    "Btw, der 3 Monats Chart schaut nicht gut aus." wie meinst Du das?


    Das mit dem Registrieren ist halt blöd, weil gespeicherte Daten niemals sichere Daten sind, denke gerade an asiatische Hacker die ihre Miningergebnisse an lokale Panzerknacker weiterreichen.

    Ich meinte er schaut nicht gut aus wenn man kaufen möchte, komischerweise wird immer ein Jahr angezeigt, aber auf den 3Monate Butten gedrückt sieht man eine steile von links Unten nach rechts Oben zeigende Kurve.

    LG

    PP

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Ich meine, bei Edelmetallen (zumindest Gold und Silber, bei Platin etc. ist es wohl wieder anders) muss man zumindest drei „Spielarten“ unterscheiden, um nicht aneinander vorbeizureden:

    1. Längerfristige Inflations- und Wertsicherung. Dafür muss man das Metall nicht physisch vor Ort haben, das geht zB in einem Zollfreilager (gerade bei Silber, wegen der Umsatzsteuer) evtl. sogar besser. Hier sind möglichst große Stückelungen/Barren günstig. Sowas ist im Bereich von „private banking“ in einem gewissen (5-20%) Umfang eines defensiven Portfolio nicht unüblich.

    2. potentiell kurzfristige inflationsgesicherte Wertreserve, die man bei einer Bank oder einem Händler verkaufen oder sogar direkt als Tauschmittel einsetzen kann, wenn sich das lokale/nationale Bargeld in einer Inflationsspirale befindet, wie zB in Argentinien oder Venezuela. Hier funktioniert grundsätzlich auch Goldschmuck und Münzen/Barren kleiner Stückelungen, denn hier ist der Wertverlust weniger wichtig als die Liquidität.

    3. Eiserne Notfall-Tausch-Reservewährung „am Mann“. Dafür fehlt mir glücklicherweise die Erfahrung, und daher kann ich auch überhaupt nicht abschätzen, wie gut diese schokoladenförmigen Combibars in solchen Fällen „funktionieren“.

  • Zitat von Kern im Beitrag #62
    2000€ in Goldmünzen sind genau so schwer wie 2000€ in Combibars. Nur die Anschaffungskosten für Münzen sind geringer.



    statt 50x 1g combibars würd ich mir auch eher 16 x 1/10 Unzen oder 40 x 1/25 Unzen Philharmoniker zulegen.

    Münzen werden seit 2700 Jahren schon geprägt. Combibars kannte ich bis heute garned mal.

    So 1g Plättchen ist auch sehr wuzelig klein, und hat irgendeinen Shop eingestanzt. Wiedererkennungswert 0

    Philoro combibars sind aber bei 50x1g komischerweise billiger als das entsprechende Gewicht 1/10 oder 1/25 Philharmoniker .

  • @Kern : Natürlich hast du bezüglich des Gewichts recht. Aber ich denke, wir sollten erst einmal abklären, wovon wir überhaupt reden. Ich gehe nicht davon aus, dass der Großteil der Personen hier über mehrere tausend Euro an Rücklagen verfügt. Wenn du fluchtartig dein Zuhause verlassen musst, bekommst du mit den von dir angesprochenen Mengen an Rücklagen ohnehin ein Problem. Und selbstverständlich bin ich nicht so weltfremd, die CombiBars als den großen Wurf anzupreisen. Vielleicht kommt das etwas falsch rüber bei meinen Ausführungen. Mir geht es vor Allem darum, soweit das irgendwie möglich ist, in einer echten Krise nicht plötzlich völlig ohne gültiges Zahlungsmittel da zu stehen. Münzen wären in diesem Fall sicher eine Option und sind auch leicht an den Mann zu bringen. Sie haben aber auch den Nachteil, sehr schwer vor Dieben und Plünderern versteckbar zu sein. Im angesprochenen Fall bist du somit deine Zahlungsmittel innerhalb ein paar Tagen los, ohne auch nur den Hauch einer Gegenleistung zu erhalten. Die CombiBars sind so gut versteckbar, dass man sie problemlos unterbringen kann und durch ihre Teilbarkeit findet ein Dieb nie alle Verstecke. Man muss immer die angesprochene Situation im Auge behalten.

    Was das Thema Gold zu Silber angeht: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. An Silber wird ein Händler nie reich werden. Es liegt also in seinem eigenen Interesse, dir Gold möglichst schmackhaft zu machen. Ist ja auch nicht weiter schwierig. Um die gleiche Summe des Barwertes in Silber im Gegensatz zu Gold zu deponieren, müsstest du deutlich mehr Platz reservieren. Allerdings kehrt man auch sehr gerne das damit verbundene Risiko unter den Tisch. Die Charts arbeiten sehr gerne mit unrealistischen Skalen und vermitteln bei Gold eine Sicherheit, die in der Form völlig unrealistisch ist. Ich will hier nicht dem Silber das Wort reden, sondern lediglich aufzeigen, dass auf sehr lange Sicht Silber mehr Sicherheit bietet als Gold. Nicht mehr und nicht weniger. Entsprechende Charts muss ich dir leider schuldig bleiben, da sie aus erwähnten Gründen sehr rar sind und man daher nur schlecht an glaubwürdige Quellen kommt. Ein Freund von mir ist Mathematiker und könnte dir in zwei Minuten zeigen, wie man Charts zu Gunsten von Gold manipulieren kann. Das ist sehr überzeugend, was er da macht, bleibt aber letzten Endes wieder eine Glaubensfrage. Aber falls hier der Verdacht aufkam, ich würde den Edelmetall-Experten geben, entschuldige ich mich für das Missverständnis. Das würde weder der Realität entsprechen, noch wäre es meine Intention.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Hallo,

    Warum sollten CombiBars gut versteckbar sein, und Münzen nicht? Was ich mit dem einen machen kann, kann ich genau so mit dem anderen. Der einzige Unterschied ist: Barren = eckig, Münze = rund.

    Ich sehe das leider noch immer nicht. Was ich sehe ist, daß der Silber und Goldwert ziemlich gleich verlaufen. Dabei muß ich keine Statistik manipulieren, sondern nur den Chart für Gold der letzten 100 Jahre über den für Silber legen. Alle Werte sind 100% nachprüfbar. Und in jedem Chart wirst Du dann sehen, daß Gold und Silber fast paralell laufen. WEnn überhaupt, schneidet Silber auf Dauer schlechter ab.

    Und wie gesagt, daß braucht es keinen Statistiker, sondern nur den Silber und Gold Chart. Ich denke nicht, daß Du deine Behauptung irgendwie belegen kannst. Ich kann das bei meiner jeder Zeit.

  • Man kann sehr leicht die „gold silver ratio“ googeln, um zu sehen, dass Gold in den letzten Jahren gegenüber Silber massiv aufgewertet hat. Freilich könnte sich dieses Verhältnis auch wieder umkehren (ich bin einer, der darauf spekuliert, dass genau das passieren wird und Silber gegenüber Gold wieder an Wert gewinnt), aber der Trend spricht klar für Gold und gegen Silber.

  • Zitat von arbito im Beitrag #68
    … Ich gehe nicht davon aus, dass der Großteil der Personen hier über mehrere tausend Euro an Rücklagen verfügt. ...



    Und wieso nicht?