Idee: Vorratsgemeinschaft in Gemeinden

  • Mein erklärtes Ziel ist es, dass die persönliche Krisenvorsorge Usus wird und die Nichtvorbereiteten als die Spinner angesehen werden. ;)


    Wird das Jahre, oder Jahrzehnte dauern? Vermutlich, aber ich bin ein geduldiger Mensch. ^^


    Das mit dem Überzeugen ist so eine Sache. Vor einem Jahr hättest auch niemanden von einer bevorstehenden Pandemie überzeugen können, wo Spielplätze geschlossen werden, mehr als 9 Monate alle Nachtclubs geschlossen bleiben und wir zum Maskentragen verpflichtet werden. ;)

  • Ich würde auch nicht erwarten, dass alle sofort mitmachen. Eine kleine Gruppe die einfach stätig wächst.......erinnert mich jetzt etwas an das Forum hier :D

  • Ich spinne mal weiter..


    Wenn und falls man sowas macht, müsste man da knallharte und klare Regelungen / Spielregeln machen.

    Eine Mitgliedschaft wäre da zwingend. Mitgliederbeiträge sowieso und vor allem dem Vermerk, das bei Nichteinhaltung von Überweisungen oder Anweisungen nach nur einer Mahnung, alles aber wirklich alles was man an Vorräte und Ausrüstung bis anhin "angehäuft" hat, verloren ist.

    Was denkt ihr dazu?

  • Rein rechtlich sollte man das als Verein anlegen, damit man nicht als Person dafür haftet. Wenn man monatlich etwas zahlt, dann wäre das ein Mitgliedsbeitrag. Wenn man aber etwas zahlt, um damit etwas zu erwerben, dann wäre das kein Mitgliedsbeitrag und weder der Betrag noch die dafür angeschafften Sachen dürften einbehalten werden. Wenn man bei einem Verein etwas kauft, dann ist das so ähnlich wie bei einem Unternehmen, nur hat der Verein keine Gewinnabsicht.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Naja....da fällt mir ein, dass der beste Plan dem ersten Feindkontakt nicht standhält.


    Will sagen, dass du nicht einfach Eigentum von anderen einbehalten kannst. Es sei denn, man ist auf Rechtsstreit und/oder Strafverfahren aus.


    Und das so eine Vorgehensweise Ärger einbringt, dürfte klar sein.


    By the way....wie soll sichergestellt sein, dass kein Mitglied/Eingeweihter die gebotene Diskretion hinsichtlich dieser Lagereinrichtung nach außen trägt? Ich halte alleine dieses für nicht praktikabel durchführbar. Wo viele Leute, wird auch (zu) viel geredet.

    Einmal editiert, zuletzt von Michamehl ()

  • By the way....wie soll sichergestellt sein, dass kein Mitglied/Eingeweihter die gebotene Diskretion hinsichtlich dieser Lagereinrichtung nach außen trägt? Ich halte alleine dieses für nicht praktikabel durchführbar. Wo viele Leute, wird auch (zu) viel geredet.

    Das wird kein Geheimlager, sondern soll allgemein bekannt sein. Es sollen sich ja möglichst viele der Gemeinschaft anschließen.


    Jetzt weiß ja auch jeder wo die nächsten Supermärkte oder Zentrallager von Spar, Hofer und Co. sind. Das heißt nicht, dass die geplündert werden.

  • Jetzt weiß ja auch jeder wo die nächsten Supermärkte oder Zentrallager von Spar, Hofer und Co. sind. Das heißt nicht, dass die geplündert werden.

    Auch wenn ich jetzt wieder negativ klinge, nach 1 Woche Stromausfall sind die Supermärkte geplündert worden, aber erst nach den Elektrogeschäften, denn eine PS5 und einen 65" Fernseher kann man nach der Krise auch noch brauchen :(

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • nach 1 Woche Stromausfall sind die Supermärkte geplündert worden

    Das wird bestimmt so sein. Dann wirst du aber als Mitglied der Vorratsgemeinschaft an Tag 1, 2 oder 3 deine Vorräte bereits ausgefasst haben. ;)

  • ich denke nicht, dass sich so etwas umsetzen lässt. Wer vorsorgen will, macht das jetzt schon. Nudeln und reis nehmen nicht so viel Platz, das kann man sogar in einem 30m2 Appartement lagern.


    Die Sache mit dem Rotieren ist auch schwierig. Wenn die Konserven dann das MHD erreichen hast du eine viel größere Menge, die keiner haben will. Und wie willst du die Kosten aufteilen?


    Und im Notfall müssen sie dir vertrauen, dass du die Vorräte dann echt herausrückst bzw werden dann andere, die nicht dabei waren, auch vor der Tür stehen. Ich denke, dass das Sicherheitssystem das du machen kannst aus Kostengründen nicht dem der Lager von Spar & Co entspricht (oder es wird halt nochmal alles teurer.


    Was machst du, wenn Ungeziefer reinkommt. Plötzlich motten alles niederfressen? Oder Lagerst du nur Konserven?


    Und zu guter Letzt outest du dich damit grossräumig, du selbst wenn das Lager leer ist, wissen sie, dass es bei dir was zu holen gibt und oder unterstellen dir, dass du Vorräte aus dem Lager abgezweigt hast für dich.

  • Als erstes frage ich mich: würde ich mich an so einem Projekt denn auch beteiligen?

    Die eindeutige Antwort: NEIN. Höchstens wenn es um Trinkwasser geht.


    Grund: Ich würde mich in einer echten Krise niemals auf das Wohlverhalten anderer verlassen. Die einzigen Personen, denen ich echt vertraue, wohnen gar nicht in meiner Gemeinde, sondern sehr weit weg.


    Außerdem: Der Raum/das Gebäude, in dem all die benötigten Sachen gelagert werden sollen, müsste ja auch erst einmal zur Verfügung stehen. Nicht jede kleine Gemeinde verfügt über entsprechende Räumlichkeiten, diese müssten also erst einmal gebaut werden. Und wer soll das bezahlen? Die ersten fünf Mitglieder, die die Sache gut finden? Oder die nächsten zehn, die sich anschließen?


    Ich halte das Ganze für nicht durchführbar.


    Außerdem: wir sind heutzutage so "individuell", soll heißen: "ich" mag die dicken Bohnen, die Rosinen und Dosenpilze nicht, die eventuell eingelagert werden. Den Weizen vertrage "ich" nicht, außerdem habe "ich" keine Handmühle, Fleisch esse "ich" auch nicht, also fällt auch die Linsensuppe mit Speck weg. Und die eingelagerten Batterien passen in "meine" Taschenlampe nicht rein... nur mal so als Beispiele.

  • Wie Don Pedro schon sagte, würde das natürlich über einen Verein aufgesetzt und abgewickelt.


    Wenn das MHD der Konserven erreicht ist, werden die ausgetauscht und natürlich vom entsprechenden Mitglied bezahlt. Die Kosten für diese Rotation werden wohl sehr überschaubar bleiben, wenn man sich ansieht was ein Notvorrat für eine 4 köpfige Familie für 14 Tage kostet, an normalen Lebensmitteln.


    Die Zentralläger der Supermarktketten sind nicht Fort Knox. Ich war berufsbedingt schon in einigen. Mehr als eine Alarmanlage und Videoüberwachung gibt es dort auch nicht.

  • Man würde damit die Leute ansprechen, die zwar vorsorgen wollen, aber einfach zu faul dafür sind, also nicht den typischen Prepper.


    Warum wohl werden bei Amazon und Co, sogenannte Krisensets wohl verkauft?


    Und genau solchen Leuten würde man damit etwas Starthilfe geben. Etliche werden sich auch danach nicht viel mehr Gedanken darüber machen, aber zumindest haben sie Minimum an Vorsorge getroffen.

  • Man würde damit die Leute ansprechen, die zwar vorsorgen wollen, aber einfach zu faul dafür sind, also nicht den typischen Prepper.


    Warum wohl werden bei Amazon und Co, sogenannte Krisensets wohl verkauft?


    Und genau solchen Leuten würde man damit etwas Starthilfe geben. Etliche werden sich auch danach nicht viel mehr Gedanken darüber machen, aber zumindest haben sie Minimum an Vorsorge getroffen.

    Danke, du hast meine Idee gut zusammengefasst. :)

  • Im Grunde müsste man nur wirklich gute, effiziente Sets zusammenstellen und geduldig bewerben. Ob "zentral gelagert" funktioniert? Schon möglich. Bei einer Privatinitiative bleibt halt immer ein gewisses Misstrauen, die Organisation über Gemeindeämter würden Interessenten vielleicht als "sicherer" empfinden.

    Don Pedro 's Ansatz finde ich durchaus überlegenswert:

    Was vielleicht eine Möglichkeit wäre ... Wie eine Art Ansparversicherung. Pro Person und Woche wirft man X Euro in den Topf, dafür hat man nacher garantiert Y Wochen Wasser & Lebensmittel. Wäre die ersten Monate sicher ein Minusspiel, später würden die Werte dann auf die Plusseite klettern und man könnte auch die Rotation finanzieren. Und natürlich so Sachen wie Kocher, Töpfe, Geschirr ...

  • aber ich denke doch einen Großteil der Menschen, die eigentlich vorsorgen wollen, sich aber nicht allzulang mit der Materie auseinander setzen möchten.

    hm, aber wo ist da das Problem ? Es geht dabei ja nicht um einen hochkomplexen Vorgang.

    Also wer will, der packt einfach von den gängigen Sachen die er regelmäßig braucht ein Stück mehr in den Schrank.

    Wer sich damit wirklich auseinander setzt, macht sich auch noch schlau was sinnvoll ist, oder was lange haltbar ist.

    Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt die da irgendwie zwischendrin hängen, die wollten aber nicht könnten.


    Wenn ich mein Umfeld so anschaue, entweder haben sie Vorräte in verschiedensten Größenordnungen

    oder sie halten das ganze eh nur für Blödsinn. - Braucht kein Mensch - was soll groß sein - Geldverschwendung -

    der Staat wird mich schon nicht verhungern lassen............... :/


    Grundsätzlich finde ich die Idee ja nicht schlecht......

    ich glaube aber nicht das du damit Menschen erreichst damit sie endlich mal anfangen für sich vorsorgen.

    Also solche die bisher damit nix am Hut hatten.

  • Don Pedro 's Ansatz finde ich durchaus überlegenswert:

    Ja, die Idee hat was. Da sehe ich aber große rechtliche Hürden, weil das ganz nach Sparverein oder eben Versicherung klingt. Und Bank oder Versicherungsgesellschaft will ich keine gründen. :)

  • Es geht dabei ja nicht um einen hochkomplexen Vorgang.

    Du beschäftigst dich auch damit. Für "Vorsorge-Laien" ist es in der Tat ein überwältigend großer Themenbereich, weil es ja nicht nur um Lebensmittel geht, sondern auch um verschiedenste Ausrüstungsgegenstände.


    Ich erhalte laufend E-Mailanfragen genau mit solchen Fragestellungen. Ein paar Beispiele kürzlich eingegangener Emails:

    • Was braucht man alles?
    • Sind FFP2 oder FFP3 besser?
    • Wo kauft man das am besten?
    • Ich habe Produkt XY gekauft, wie funktioniert das?
    • Die Apotheke hatte keine Kaliumjodidtabletten, wo kann ich die noch kaufen?
    • Gibt es jemanden den ich anrufen kann, um mich beraten zu lassen, was ich brauche?
    • etc.


    Ich habe vor einem Jahr sogar mit dem Chef eines großen Konzerns telefoniert, der mich per E-Mail kontaktiert hatte. Er war verunsichert wie er sich und seine Familie im Notfall schützen kann und wollte vorsorgen, hatte aber keine Ahnung wo er beginnen soll. Er hat mir Geld geboten um das alles für ihn zu erledigen. Ich habe dankend abgelehnt und ihn auf den Zivilschutzratgeber und die Checklisten auf unserer Website verwiesen.


    Genau solche Menschen sprechen ja auch Anbieter mit ihren überteuerten "Vorsorgekits" an, die meist billige Tools und Notnahrung enthalten.


    Ich würde daraus lieber ein Ehrenamt machen und Menschen die Möglichkeit bieten das zu bevorraten was sie wirklich brauchen inkl. Ausrüstung in guter Qualität.

  • Etwas in dieser Richtung (nur halt auf die eigene Bevorratung ausgerichtet) bietet ein EU Projekt, welches in Österreich vom Roten Kreuz angeboten wird:


    https://www.recheck-project.eu/copy-of-home


    Hier kommt ein Re-Check-Berater zu dem Interessieren nach Hause (auch Hausgemeinschaften!) und Checkt mit Ihnen ihre Resilienz durch und bietet entsprechend der definierten Ziele Lösungen und Beratung an.


    Ist nur leider durch Corona komplett eingeschlafen.

    viribus unitis - acta non verba

  • Etwas in dieser Richtung (nur halt auf die eigene Bevorratung ausgerichtet) bietet ein EU Projekt

    Interessantes Projekt. Weiß du da nähere Details? Sollten diese Besuche kostenlos sein?


    Zumindest lt. Website scheint sich seit dem Kick-off meeting 2016 in Österreich nichts getan zu haben.

  • Ja sind kostenlos.

    Doch doch - wir hatten mehrere Meetings und Schulungen diesbezüglich niederschwellig angeboten - 2019 noch. 2020 ist es leider dann in meinem Bereich komplett weggebrochen auf Grund vom bösen C ... Die Webseite ist generell anscheinend irgendwie "vergessen" worden.

    viribus unitis - acta non verba