Terävä Skrama 200

  • Ähnlich wie Michamehl habe ich unlängst bei http://www.varusteleka.com eingekauft.

    Anders als bei ihm ist es kein Jääkaripukko, sondern ein Skrama 200 geworden (der kleine Bruder vom Skrama 240), wobei sich die Zahl jeweils auf die Klingenlänge bezieht.


    Beide Skramas sind vergleichsweise große Haumesser, wobei das 240-er nochmal ein schönes Stück länger und schwerer ist!

    Da ich bereits große Haumesser habe (z.B. das KA-BAR Kukri), habe ich mich für die "mittlere" Version entschieden (es gibt auch noch ein Skrama 80).


    Hier erst mal ein Bild, damit ihr euch was darunter Vorstellen könnt:

    Skrama_200.jpg


    Technische Details:

    • Gesamtlänge: 350 mm
    • Gewicht: 370 g
    • Klingenlänge: 200 mm
    • Breite der Klinge: 39 mm
    • Klingendicke: 4,2mm
    • Klingenstahl: 80CrV2, 52 bis 59 HRC

    Das Skrama hat zwei verschiedene Schliffwinkel: Nahe dem Griff (die ersten knapp 4 cm) ist die Klinge mit 25° angeschliffen, für feinere Schnitzarbeiten (z.B. Feather Sticks). Der Rest ist mit einem 34°-Schliff versehen, damit er die raue Arbeit beim Hacken, Batoning und so weiter gut verträgt.

    Der Griff ist aufgespritzter Gummi, welcher sehr griffig ist (zumindest trocken - ich hab' noch keine ausführlichen Tests gemacht). Gerade jetzt im Winter hat der Gummigriff den Vorteil, dass er nicht so schnell kalt wird wie bei einer Konstruktion, wo der Erl oben und unten sicht- und fühlbar ist. Und: Nein - der Erl ist ganz sicher keine Schwachstelle bei diesem Messer!

    Hinten raus ist noch ein riesiges Loch, wo man ein Lanyard (oder ein Kletterseil, wenn's sein muss ;)) durchziehen kann. Beim Hacken sicher kein Nachteil, weil einem das Messer so nicht aus der Hand fallen kann.


    Der Klingenstahl hat gem. Homepage zwei verschiedene Härten: Innen die Schneidlage (59 HRC), welche hart aber nicht ganz so zäh ist. Außen rundum ist derselbe Stahl (also kein Sandwich), der aber nur auf 52 HRC gehärtet ist und damit auch viel Zähigkeit mitbringt.

    Generell ist der Stahl (lt. diversen Webseiten, und das wird auch in zig YT-Videos bestätigt) für so ein Messer eine sehr gute Wahl, da er robust, schlagzäh, leicht schärfbar und dennoch schnitthaltig ist. Was er nicht ist: rostfrei - dazu ist viel zu wenig Chrom drinnen.


    Dieser "Härte-Sandwich" ist auch der Grund, warum der Klingenrücken angefast ist: Damit man (mit dem dort zu Tage tretenden harten Kern) einem Feuerstahl Funken entlocken kann.


    Terävä (Finnisch für "scharf") macht sogenannte "No-Nonsense-Messer". Also kein schmückender Schnickschnack, kein Griff aus stabilisiertem Einhorn-Kieferknochen oder so. Mir gefällt so was!

    Wenn die z.B. für die Wärmebehandlung ein Loch in der Klinge brauchen, dann machen die da auch ein Loch hin. Mehr Zweck hat es übrigens auch nicht - außer, man lässt sich da was einfallen. Allerdings habe ich noch keine brauchbaren Anwendungsgebiete dafür gefunden...



    Hier noch ein Vergleich mit dem noch um ein Stück größeren von-Tempsky-Bowie*):

    Skrama_200_vs_von_Tempsky-Bowie.jpg


    *) Die Griff-Wicklung ist nicht original, sondern ein zweckentfremdetes Tennisschläger-Griffband, welches mit zusätzlichen Strukturierungen für meine Finger versehen wurde, damit es nicht so leicht aus der Hand gleitet.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich habe auch ein Skrama 240, einfach weil es geil aussieht. Verwendet habe ich es noch nie, es ist mir irgendwie zu schwer und zu massiv. Aber das wusste ich vor dem Kauf nicht so genau. Irgendwie sah es auf den Fotos leichter und zierlicher aus.

    Aber was macht man mit einem Messer das man nicht verwendet? Kuscheln und streicheln :)

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Aber gibt's da mehr Details dazu? Ich hab keinen Schimmer wie das der Wärmebehandlung zuträglich sein soll... Außer man hängt die Rohlinge auf der Reise durch einen Ofen auf, aber das wär dann eher eine Prozesserleichterung, weniger ein Thema der Wärmebehandlung ansich.

  • Soweit ich das bisher recherchiert habe, da ich mich auch seit längerem für ein Skrama interessiere, geht es tatsächlich darum, das Messer am Loch aufzuhängen.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)