Szenario: Mangelware Strom ab 2023

  • Fluid, ich bezweifle, dass in einem Privathaushalt noch so viel Energie gespart werden kann. Viele haben doch schon energiesparende Geräte oder LED-Lampen.

    Wäre vielleicht die Frage, ob das nächste Auto wirklich ein E-Auto werden soll.


    Interessanter wäre es vielleicht auch, sein Internetverhalten zu hinterfragen. Müssen Fernsehfilme wirklich über´n PC geguckt werden? Muss den ganzen Tag gegoogelt werden (also das, was ich gerade mache;-) ) usw.

    Ich habe gelesen, dass der Internet-Stromverbrauch bereits ein Viertel oder mehr des Stromverbrauchs weltweit ausmacht. Bitcoins waren da noch nicht eingerechnet.

  • Fluid, ich bezweifle, dass in einem Privathaushalt noch so viel Energie gespart werden kann. Viele haben doch schon energiesparende Geräte oder LED-Lampen.

    Fluid DAS ist mein Thema, hatte auch schon beruflich damit zu tun:
    Licht ist (und war selbst zu Glühlampenzeiten) fast nie der große Stromverbraucher.
    Motorbetriebene Geräte sind in der Regel auch nicht entscheidend, weil sie relativ kurz laufen: Handrührer, Kaffeemühle, Staubsauger, Bohrmaschine ...
    Bei Kühlgeräten lohnt es sich definitiv aufs Energiesparlabel zu schauen. Und es geht an den Geldbeutel, wenn man im Keller drei alte Tiefkühltruhen und Kühlschränke hortet ...
    Aber am meisten haut es rein, wenn Strom in Wärme verwandelt wird: Herd, Wasserkocher, Geschirrspüler, Waschmaschine. Bloß sind hier die Energielabel nicht so besonders aussagekräftig. Wichtig wäre eher das bewusste Nutzerverhalten und sich Gedanken machen: zB. passt für diese Waschladung jetzt das Energiesparprogramm oder brauche ich volle Power? Passt der Topf zu meinem Herd, der Deckel zum Topf und wieviel Power brauche ich dass die Erdäpfel fertig kochen? ...
    Als letztes nicht vergessen: was ist alles im Standby, Ladegeräte, Netzteile vor allem von Unterhaltungselektronik / Kommunikationstechnik?

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Aber am meisten haut es rein, wenn Strom in Wärme verwandelt wird: Herd, Wasserkocher, Geschirrspüler, Waschmaschine. Bloß sind hier die Energielabel nicht so besonders aussagekräftig. Wichtig wäre eher das bewusste Nutzerverhalten und sich Gedanken machen: zB. passt für diese Waschladung jetzt das Energiesparprogramm oder brauche ich volle Power? Passt der Topf zu meinem Herd, der Deckel zum Topf und wieviel Power brauche ich dass die Erdäpfel fertig kochen? ...

    Für mich ist das alles schon so selbstverständlich, dass ich mir kaum "bewusst" Gedanken darum mache (unbewusst aber ständig).

    Man muss seine Handtücher nicht nach jeder Benutzung waschen, Kleidung kann gelüftet und mehrmals getragen werden vor dem Waschen, Ich kann Gemüse im selben Topf mit den Kartoffeln garen usw usf.


    Bei den alten Glühbirnen stehe ich auf dem Standpunkt:

    Man braucht sie hauptsächlich im Winter, wenn es sowieso kalt ist. Wenn sie dann die Raumluft etwas erwärmen, muss die Heizung nicht so oft anspringen ;-)

    Die Bundesregierung will doch, dass ich vom Öl weg komme und auf Strom umschalte, oder nicht???

  • die Stromverknappung kein Problem sein

    Sag mal der Industrie, sie sollen jetzt stromsparen. Zum Beispiel einem Alu Werk. Die Heizen das Bauxit mit Strom auf.


    Oder irgend einer anderen Industrie, sie sollen jetzt 10% weniger Strom verbrauchen.

  • Ich hab mir gerade das selbe gedacht. Schöne Schmelzöfen die Stahl schmelzen indem sie einen Kurzen bauen. ^^ Und interessanter weise ist Energierückgewinnung da nicht überall ein Thema.

  • Ich hab mir gerade das selbe gedacht. Schöne Schmelzöfen die Stahl schmelzen indem sie einen Kurzen bauen. ^^ Und interessanter weise ist Energierückgewinnung da nicht überall ein Thema.

    Für solche energieintensiven Betriebe ist es schon ein Erfolg, wenn sie es schaffen bei ihren Prozessen 1% an Energie einszusparen. Das wichtigste ist dort natürlich, dass die Prozesse ohne Unterbrechung rund um die Uhr laufen.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Jup, ist mir klar, ich arbeite für einen Zulieferer dieser Industrie. Dennoch wundert es mich, dass Energierückgewinnung kein größeres Thema ist.
    Ich denke dass in der Sparte einfach wenig Mut für Innovation da ist, ich sehe das immer wenn wir bessere Lösungen anbringen wollen. Aber was nicht Jahrzehnte im Betrieb war ist immer gaaanz unheimlich.

  • Jaa.. Die Industrie.. Für die gelten sicherlich andere Regeln. Haben die denn keine eigenen Kraftwerke:/?

    In der Fabrik, wo meine Eltern bis zu ihrer Pensionierung gearbeitet haben, hatte die Fabrik ein eigenes Wasserkraftwerk.

    Ich dachte das es in diesem Szenario um "das Volk" (wir) ging. Denn genau dort wird wie immer das Sparhebel angesetzt werden, indem man den Strom massiv verteuern wird:rolleyes:.

    Darum wir als gute Vorsorger.. Stromspargeräte!:)

  • Das ist ja schon heute so.......

    Die Industrie zahlt ca 1/4 von dem was wir privat bezahlen.

    Mit Gewerbe, kleinere Firma biste irgendwo dazwischen.

    Privat hast du ja 2020 schon 52,4 % nur an Umlagen und Steuern bezahlt.

  • Das ist ja schon heute so.......

    Die Industrie zahlt ca 1/4 von dem was wir privat bezahlen.

    Mit Gewerbe, kleinere Firma biste irgendwo dazwischen.

    Privat hast du ja 2020 schon 52,4 % nur an Umlagen und Steuern bezahlt.

    Wobei man hier nicht vergessen darf, dass man da auch gewaltige Vorleistungen hat, um in den Genuss solch reduzierter Tarife zu kommen: Als Hausbesitzer bekommt man die Stromleitung ja bis vor die Haustüre gelegt.


    Als Industriebetrieb hingegen musst du auf eigene Kosten zumindest eine Trafoststion (für mehrere 10.000€) errichten und dann auch selber um Wartung und die vorgeschriebenen Prüfungen kümmern, Fehler beheben bzw. ggf. auf eigene Kosten austauschen. Tlw. geht es so weit, dass eigene Umspannwerke oder zumindest eigene Abgänge in bestehenden UWs errichtet werden (inkl. der Hochspannungskabel zw. UW und Werk). So was kostet dann 100.000-e bis Millionen von Euro.


    Auch die Verluste im Netz zahlt der Privatkunde mit der Stromrechnung mit, während der Industrieabnehmer diese (inkl. Trafoverluste) selber tragen muss.


    Auch kenne ich keinen einzigen Industriebetrieb, der sich mit dem eigenen KW auch nur ansatzweise selbst versorgen könnte. Und da ich ca. zwei Jahrzehnte in dem Sektor gearbeitet habe, kenne ich einige Industriebetriebe...

    There is no such thing as too much backup!

  • Als Hausbesitzer bekommt man die Stromleitung ja bis vor die Haustüre gelegt.

    Und zahlt auch dafür...

    Einerseits Aufschliessungskosten und dann die Leitungskosten die unabhängig vom Strom verrechnet werden.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Da muss man jetzt zwischen Netzzutrittsentgelt und Netzbereitstellungsentgelt entscheiden: Das NZE deckt die unmittelbaren Kosten ab, um die Zuleitung zu legen bzw. den Übergabekasten zu setzten. Das NBE deckt das vorgelagerte Netz ab.

    Beide Kosten fallen allerdings auch bei einem Industriebetrieb an. Da ich selbst Anschlüsse (bis hinauf in die Netzebene 3, also eigenes UW bzw. eigene UW-Abgangszelle) selbst verhandelt habe darf ich bemerken, dass zwar die spezifischen Kosten (je kW) niedriger sind, die Summen, die dafür notwendig sind, aber trotzdem enorm!

    Da müssen viele MWh über die Leitung fließen, bis sich das wieder rentiert.

    There is no such thing as too much backup!

  • Und noch ein Aspekt, der bei der Tarifgestaltung von Industriekunden eine Rolle spielt: die Vollastbetriebsstunden. Je größer diese Zahl ist, (im Idealfall 8750), desto angenehmer ist der Kunde für das EVU und desto günstiger die Konditionen.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Wobei die "Tarifgestaltung" bei Industriekunden wesentlich komplexer ist als beim Haushalt. Da gibt es nicht nur "Tarif X" oder "Tarif Y". Üblicherweise (zumindest ab einer Größenordnung im 2-stelligen GWh-Bereich) werden Portfolioprodukte (Mischung aus Termin- und Spotmarktpreisen) gewählt, wo dann jede Stunde einen eigenen Tarif hat.

    There is no such thing as too much backup!

  • Wir haben vor ein paar Tagen in einem unserer Häuser einen Smartmeter eingebaut bekommen.

    Hab bei der Gelegenheit auch mit dem Mitarbeiter etwas Smalltalk gemacht und er war überraschend ehrlich.


    Der Blackout, oder zumindest ein Brownout wird seiner Einschätzung nach mit Sicherheit kommen. Ist nur noch eine Frage wann.


    Zum Smartmeter mach ich mir so meine eigenen Gedanken. Nicht nur wegen dem Buch von Elsberg.

    Soll mir keiner mit der Geschichte kommen, wegen der Kontrolle des eigenen Verbrauchs usw. Ich denke das ist eine Augenauswischerei.


    ABER:


    Im Zusammenhang mit drohenden Brownouts wird der Smartmeter zum unverzichtbaren Werkzeug.

    Nur so können z.B. einfache Privathaushalte sofort vom Netz genommen werden, während das Krankenhaus daneben, die Rotkreuz-Zentrale, Feuerwehr, Polizei, Arztpraxen und wahrscheinlich auch der Supermarkt nebenan einfach weiterlaufen können.


    Im Covid Lockdown haben wir ja gesehen, dass die Logistik der Supermärkte elementar ist. So könnten trotz massivem Lastabwurf (Otto Normalo steht ja ohne Strom da) die Verteilzentren der Supermarktketten, ebenso die Pharmazie und eventuell einige Tankstellen einfach weiterlaufen.

    Krass wäre natürlich wenn z.B. auch die Häuser der Politiker weiter versorgt würden (aber ich denke da würde in kürzester Zeit eine Gruppe mit Fackeln und Mistgabeln vor der Haus eine spontane Demo abhalten. ;))


    Hab das auch dem Mitarbeiter/ Smartmeter-Monteur so gesagt, aber bekam als Antwort nur ein Lächeln. :rolleyes:


    Also was sagt ihr dazu???

    Statt z.B. eine ganze Stadt überall, also komplett abzuschalten, gezielter Lastabwurf für Private, während der Strom für Versorger und BOS weiter läuft????

  • (aber ich denke da würde in kürzester Zeit eine Gruppe mit Fackeln und Mistgabeln vor der Haus eine spontane Demo abhalten. ;))


    Hab das auch dem Mitarbeiter/ Smartmeter-Monteur so gesagt, aber bekam als Antwort nur ein Lächeln. :rolleyes:

    Der zählt gedanklich seine Fackeln. ;)

  • Der Blackout, oder zumindest ein Brownout wird seiner Einschätzung nach mit Sicherheit kommen. Ist nur noch eine Frage wann.

    Das ist eine Binsenweiseheit.


    Der nchste Blackout wird genauso sicher kommen wie der nächsten Börsencrash oder der nächste Flugzeugabsturz. Das gab es schon immer, warum soll das jetzt plötzlich aufhören?

    Natürlich weiß keiner, wann es das nächste Mal passiert.


    bei einem Brownout nur die Haushaltskundenen gezielt abzuwerfen machht Sinn, aber eiegntlich hat man dafür spezielle Tarife, zum einem bei bestimmten Industrien, aber auch für Wärmepumpen und demnächst Ladeboxen für ePKW.

    Die kann man dann eben mal für z.B. 2 Stunden vom netztrennen, wenn es gradnicht passt.


    Wenn das nicht reicht ist es eh ein unvorhergesehenes größeres Ereignis und dann siehe Anfang.


    Ob die Samrtmeter helfen oderProbleme verschärfen wird man sehen. Dass die Monteure von Zählern beruufsbedint irgendwelche besonderen Kenntnsse zur Stabilität der Stromversorgung haben zweifle ich an.

  • Auch eine "Binsenweisheit" enthält noch etwas Weisheit.

    Rumgesprochen hat sich das mit dem sicheren Blackout noch nicht, zumindest nicht in meinem Umfeld, wo ich nach wie vor belächelt werde, wenn ich das Thema anschneide.


    Wir scheinen auch unterschiedliche Auffassungen vom Begriff "Blackout" zu haben.

    Denke Du meinst Stromausfälle.

    Weil für den nächsten Blackout müsste ja erstmal der 1. schon mal passiert sein. Meines Wissens war das Europäische Netz noch nie vollständig am Boden. Vielleicht mal aufgetrennt/geteilt (8. Jan) oder z.B. nach der Eissturmkatastrophe in Slowenien kleinflächig am Boden, aber eben nie total.


    Grüsse I.

  • Das ist eine Binsenweiseheit.


    Der nchste Blackout wird genauso sicher kommen wie ... Das gab es schon immer, warum soll das jetzt plötzlich aufhören?

    Das Problem beim Blackout ist: So was gab's in Mitteleuropa noch nie.

    Die Zeit, wo es regelmäßig gehäuft zu lokalen Stromausfällen gekommen ist ist lang vorbei. Und damals war die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von der ständigen Stromverfügbarkeit nicht so hoch. Kühlgeräter überstehen ein paar Stunden ohne Strom, und abgesehen von Fernseher und Radio waren sonst keine Kommunikationsmittel betroffen.


    Die Verwundbarkeit bzw. Abhängigkeit vom reibungslosen Funktionieren der Lieferketten unserer modernen Gesellschaft wurde ja schon mit Covid deutlich: Kleine Turbulenzen in den Lieferketten brachten bzw. bringen ganze Industriezweige ins Stocken.

    Alleine der Ausfall der modernen Echtzeit- Kommunikation für mehrere Tage wäre schon eine mittlere Katastrophe.

    There is no such thing as too much backup!

  • Weiter im Szenario. Mangelware Strom und nicht Blackout versteht sich.

    Vom ominösen Blackout wurde schon ziemlich viel geschrieben (obwohl die Lösungen sehr ähnlich sind).

    Wie würdet ihr vorsorgen wenn es mal soweit ist? Wie weit seit ihr?

    Szenario: Sagen wir mal für 3-5 Stromausfälle pro Woche für je 4-6 Std.

    ..Da würde man schnell merken, dass Strom Mangelware ist..


    Wie würdet es ihr machen? Listet auch mal die Vor - und Nachteile auf, beziehungsweise und vor allem wichtig, die Schwachstellen.

    Denn genau die, sind von mir aus gesehen sehr, sehr wichtig! Die Schwachstellen entscheiden über ein Top oder Flop.


    Ich mach mal den Anfang:


    Stromgenerator:

    Vorteil: Günstig in der Anschaffung, Leistungsstark , Braucht wenig Platz.

    Nachteil: Treibstoff / Lagerung, Lärm, Zieht sehr schnell ungebetene "Kollega" an.