Szenario: Mangelware Strom ab 2023

  • Wie würdet ihr vorsorgen wenn es mal soweit ist? Wie weit seit ihr?

    Szenario: Sagen wir mal für 3-5 Stromausfälle pro Woche für je 4-6 Std.

    Denke bei oben beschriebenen Szenario ist ein laufender Generator noch nicht so kritisch was ungebetene "Gäste" betrifft.

    Möchte mein Dieselgenerator trotzdem nicht "ständig" laufen haben, schon aus Gründen der Treibstoffersparnis und weil´s auch nicht wirklich nötig ist.

    Meine Lösung: eine Menge Bleiakkus (sollten derzeit so um die 800 Ah gesamt sein) und ein Wechselrichter der auch mal kurzzeitig 3000 Watt Anlaufstrom leisten kann.

    Vorteil: Leise, quasi getarnt

    Hab ich auch schon getestet, kleiner Winkelschleifer mit 1000 Watt läuft problemlos. 1200 Watt Bohrmaschine ebenfalls.

    D.h. ich kann Elektrogeräte die unbedingt laufen sollen, wenn der Strom nicht da ist, zur Not mit dem Wechselrichter betreiben.

    Für größere Anwendungen (Drehstrom) oder auch zum Aufladen der Batterien dann den Diesel (oder eben mit Netzstrom laden, wenn der grad wieder da ist)


    Meine Bleiakkus stammen übrigens ursprünglich aus Brandmeldeanlagen. Da die Akkus sicherheitsrelevante Teile sind, müssen die alle 4 Jahre getauscht werden, obwohl denen eigentlich nix fehlt.

    Nett gefragt und ich hab die Teile geschenkt bekommen. :):):)

  • Grundsätzlich kann man so überschaubare und planbare Ausfälle schon gut mit einem Generator überbrücken. Wie Ichipan sehe ich in so einem Szenario auch noch nicht die hungrige Meute auf Plünderzügen umherstreifen und jeden lynchen der Strom oder Vorräte hat.


    Was mich persönlich allerdings stören würde: Wenn im Winter nachts der Strom abgeschaltet wird muss ich entweder aufbleiben/aufstehen um auf Generatorbetrieb bzw. wieder auf Netzbetrieb zu schalten oder in der Früh frieren oder den Generator die ganze Nacht laufen lassen. Die Pelletsheizung braucht im Betrieb nicht viel Strom, da ist selbst der kleine Honda Inverter mit 1,6 kW Dauerleistung im Sparmodus noch überdimensioniert und braucht über Nacht auch etwa drei Liter Benzin.


    Plan ist daher eine Batteriepufferung, mehr oder weniger eine große zentrale USV, für wichtige Stromkreise. Ob mit oder ohne Solar und mit welcher Batterietechnologie und einige andere Details beschäftigen mich schon eine Weile und ich bin noch sehr unschlüssig. Mit dem vorhandenen Material und Know-How kann ich mir aber brauchbar helfen, sollte es vor dem Ende der Umsetzung finster werden. Komfortverlust ist mir in so einem Fall recht egal, in Wahrheit ist das Batterieprojekt eigentlich Luxus. Einen vorübergehenden Ausfall der Heizung kann man auch mit zusätzlichen Decken ausgleichen, oder mit der berühmten "Infanterieheizung": Schneller bewegen oder näher zusammenrücken. Mein persönlicher Survivalrekord dahingehend ist eine Nacht bei -13 °C im unbeheizten Zweimannzelt, mit ISO-Matte, Schlafsack und Low-Tech-Kleidung. Damals war ich zwar noch jünger und fitter, dafür hab ich heute gut 10 kg mehr Isolierung auf den Rippen. Die Nacht war übrigens recht kurz und weit weg von angenehm, ein paar Stunden Marsch am nächsten Tag mit vollem Gepäck haben den Körper aber wieder ganz gut aufgewärmt. In einer Notsituation würde ich daher kürzere Schlafzyklen und dazwischen intensive Bewegung machen.

  • Also ich setze für kurzzeitige Stromausfälle auch auf Akkus, habe 3x100Ah = 3600Wh und einen 1500W Sinus-Inverter für die Notversorgung von Kühl-/Gefrierschrank und Heizung (Gastherme). Da der Inverter über ein eingebautes Netzteil und eine automatische Umschaltung Netz/Akku verfügt, werden die Verbraucher damit gut 20h notversorgt.


    Als Backup und für die mobile Anwendung habe ich eine 1000Wh Powerstation (ebenfalls mit 1500W Inverter) und dazu drei transportable 38Ah Akkus. Sind also nochmals ~1500Wh, wobei ich im Notfall (z.B. Inverter kaputt) die 100Ah Akkus auch noch an die Powerstation anschließen könnte.

    Bei Bedarf könnte ich damit sogar den Fernseher bzw. DVBT-/SAT-Receiver (für kurze Zeit) versorgen.


    Da die Powerstation auch mehrere USB-Ausgänge hat, kann ich damit auch Handy bzw. Akkus für Taschenlampen laden.


    Bei einem Blackout würde ich dann tagsüber mit dem Generator (Honda EU10i) alle Akkus laden, in der Nacht wäre es ruhig und unauffällig. Benzin habe ich in der Garage (2x20L und 1x10L Kanister), womit ich bei ~0,5L Verbrauch pro Stunde auf ~100h = ~10-14 Tage kommen würde.


    Da ich normalerweise mit Strom koche, habe ich mir für den Notfall 2 Gaskocher (+ Kartuschen) besorgt, die ich dann auf´s Ceranfeld des E-Herds stelle.

  • Bei einem Blackout würde ich dann tagsüber mit dem Generator (Honda EU10i) alle Akkus laden, in der Nacht wäre es ruhig und unauffällig.

    Weißt du schon wie lange es dauert einen Akku zu laden?

  • Ich habe es noch nicht ausprobiert, gehe aber von ~10 Stunden Generatorlaufzeit pro Tag aus.


    Die 100Ah Akkus werden vom Inverter geladen (eingebautes 20A Ladegerät).

    Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von Kühlschrank & Gefrierschrank (über längere Zeit gemessen) von ~130W/Std. würden sie in 14 Std. zu ~55% entladen (~2000Wh bei einem Inverterwirkungsgrad von ~90%).

    Das müsste sich in ~10 Std. wieder aufladen lassen (10h x 20A x 12V = 2400Wh).

    Der Inverter würde dabei ~450W Generatorleistung benötigen (incl. Leistung für Kühl-/Gefrierschrank).


    Die Gastherme würde ich dann mit der Powerstation versorgen, benötigt auch etwa 60W (läuft aber nicht ständig). Für die Powerstation habe ich auch ein 10A (230W) Netzteil, damit sollte sie in ~4.5 Stunden geladen werden können. Da ich hier auch über 12V bzw. USB Akkus auflade, brauche ich vermutlich auch ~8-9 Stunden. Generatorleistung für die Powerstation+Therme dann ~300W.


    Die drei 38Ah Akkus an der Powerstation lade ich dann auch mit einem eigenen 10A (CTEC-)Ladegerät.

    Braucht also auch ~150W Generatorleistung.


    Damit sollte ich mit den 900W Dauerleistung des Eu10i hinkommen, wenn ich das auf z.B. 2 x 5 Stunden pro Tag aufteile (ihn zu Mittag abkühlen lasse), sollte das für den Generator kein Problem sein.

  • Wenn man täglich mit 4-6h Netzabschaltung rechnet, die womöglich noch angekündigt werden, denke ich dass Kühlschrank und Kühltruhe nicht immer am Strom hängen müssen.

    Ein bisserl Management, rechtzeitig TK Ware in den Kühlschrank zum Auftauen gelegt, verringert den Temperaturanstieg im Kühlschrank. Noch dazu eine Kühltasche mit Akkus für die Jause und den Kleinkram, weswegen man dauernd im Kühlschrank herumrüsselt, verhindert das dauernde Öffnen des Kühlschrankes.

    Noch einige Thermobehälter und das stromlose Kühlgerätemanagement ist perfektioniert.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Ich denke auch, dass moderne Kühl- bzw. Gefrierschränke schon einige Stunden ohne Strom auskommen, bei einem Blackout oder einer Störung über mehrere Tage hinweg ist aber bald Schluss.


    Mein ursprüngliches Ziel war eigentlich meine Gas-Kombitherme (Heizung & Warmwasser) längerfristig zu versorgen (Gas sollte ja angeblich mindestens 3 Tage lang verfügbar sein). Angefangen habe ich mit einer 400Wh Powerstation und zwei 38Ah Zusatzakkus (gesamt 1300Wh) um meine Heizung etwa einen Tag lang mit Strom versogen zu können. Die beiden Akkus hatte ich aus meinem Geländewagen, waren zwar noch gut, ich habe sie aber sicherheitshalber getauscht (ich will nicht mitten im Winter im Wald stehen und nicht starten können).


    Nach dem Umbau der Versorgung meiner Therme (Einbau eines automatischen Umschalters für die Notversorgung) hatte sich leider gezeigt, dass das so nicht funktioniert (Therme ging ständig auf Störung). Zunächst hatte ich den 300W Wechselrichter der Powerstation im Verdacht, etwas Stärkeres musste her. Ich habe mir deshalb den Inverter (1500W Dauer-/3000W Spitzenleistung für 2s) und einen 100Ah Akku gekauft.


    Leider löste dies das Problem nicht, die Ursache war die isolierte Erdung der Powerstation bzw. des Inverters. Ich habe das jetzt mit Hilfe eines Trenntrafos gelöst, womit ich nun Erdung und Nullleiter auf Seite der Therme einfach miteinander verbinden konnte. Diese Lösung ist elektrisch sauber (ist auch so im Installationshandbuch der Therme beschrieben) und die Therme läuft damit problemlos, sowohl mit dem Inverter als auch mit dem Generator.


    Da ich unter meiner Sitzbank in der Küche jede Menge Platz hatte, sind nach und nach zwei weitere 100Ah Akkus und jetzt auch eine größere Powerstation dazu gekommen. Das Ganze habe ich auch noch mit einem automatischen Umschalter (~65€) ergänzt. Sobald vom Generator Strom kommt schaltet das System automatisch um. Kühl- und Gefrierschrank hängen jetzt fix am Inverter, die Therme mit Stecker am Inverter, kann aber jederzeit auf die Powerstation daneben umgesteckt werden.


    Stromausfälle bis zu einem Tag sind damit nicht mehr relevant, wenn´s länger dauert muss ich den Generator aus dem Keller holen und anwerfen. Zudem kann ich die Powerstation leicht abstecken und mobil verwenden. Mit 1500W Dauerleistung (3000W Spitze) laufen auch Bohrmaschine, Kreissäge und Trennschleifer problemlos. Da sie ständig am Netz hängt, ist sie auch immer voll geladen.

  • Interessant! Auch ich hab mir ein paar Gedanken in dieser Richtung gemacht..

    Aber nicht um Geräte zu betreiben. Dafür habe ich da eine andere Lösung.

    Sondern für Licht und nur für Licht. Richtige Lampen und keine Taschenlampen (Comfort). Taschenlampen sind da nur eine Notlösung.

    Alles ohne dieses trendige "Solar", denn von mir aus gesehen langt dort sagen wir mal nur ein grosser Stein und wenn da der Akku dann alle ist, ist alles für die Katz.. Falls es vorher zu keinem Kurzschluss kommt.

    Ich bin halt kein so grosser Fan von Kerzen, oder alles was Brennt (Laternen) im Haus.


    Deine Meinung über Vor- und Nachteile des ganzen Konstrukts?

  • Ich bereite mich neben Blackout genau auf dieses "Entwicklungsland"-Szenario, wie ich es nenne, vor:
    unzuverlässige Stromversorgung und / oder Strom wird sehr teuer.


    Natürlich gehört dazu das übliche und hier im Forum bekannte: Kerzen, Hindenburglichte, Brennpaste, Petroleumlampe, Kohleherd, Kaminofen, Powerbank usw.. Anschaffung einer Jackery Powerstation plus Solarpanel steht noch an.

    Parallel habe ich angefangen für diverse Haushaltsgeräte konventionelle (also nicht strombetriebene) Geräte zu besorgen.
    zB: Leifheit Teppichkehrer, dänischer Teigrührer, Keramik-Gewürzmühle, Kurbel-Waschmaschine ...

    Manche benutze ich jetzt schon im Alltag, zB. den Teppichkehrer und die Gewürzmühle.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Bei der Beleuchtung setze ich auf Lampen mit 18650 Lithium-Akkus.

    Das reicht von der kleinen Taschenlampe (Olight S30R mit einem Akku) bis zum Handscheinwerfer (Olight X7 mit 4 Akkus). Für stationäres Licht (zum Lesen im Zelt bzw. Abends beim Grillen) habe ich mehrere Goal Zero Lighthouse-Mini (mit einem 18650 Akku).


    Weiters im Einsatz habe ich mehrere Stirnlamen mit AAA-Batterien und Akkus (Eneloop) sowie kleine Olight I3E (1xAAA) auf jedem Schlüsselbund.


    Die Akkus kann ich mit mehreren Ladegeräten sowohl vom Netz, über 12V oder USB laden. Für die 12V bzw. USB-Versorgung habe ich meine Powerstations / Powerbank, welche ich auch über Solar laden kann. Solarpanels (zum Teil faltbar=transportabel) habe ich mit einer Gesamtnennleistung von fast 1000W.


    Sollte ich wirklich einmal eine starke, stationäre Lampe benötigen, habe ich auch noch eine Coleman Benzinlaterne.


    Ich halte es für wenig sinnvoll eine Notbeleuchtung für eine Wohnung/Haus einzurichten und behelfe mir lieber mit div. Lampen. Ein hell erleuchtetes Haus zieht bei einem Stromausfall nur (ungebetene) Gäste an, der Schein einer (Taschen-)Lampe ist da weitaus unverdächtiger.

  • Sollte es einmal soweit sein, wird es meiner Meinung nach nicht möglich sein, den liebgewonnenen Standard halten zu können.

    Reich ist nicht wer viel hat, sondern wer wenig braucht.

    (Niko Paech, Ökonom und Wachstumskritiker)


    Wer regelmäßig „draußen“ unterwegs ist oder war, hat schon einmal keine schlechten Karten.

    Dies trifft für uns zu. Als weiteren Vorteil sehe ich, dass uns übermäßige Haustechnik nicht sonderlich beeindruckt und auch nicht verwendet wird.

    Gute Ausrüstung war uns immer wichtig und so sind warme Kleidung, ein wirklich warmer Schlafsack, ein guter Kocher und eine zuverlässige Stirnlampe vorhanden.

    Im Laufe der Zeit habe ich, so wie die meisten von uns, jede Menge Zeug angesammelt, die ich aber eigentlich nicht verwenden möchte.

    Daher letzter (vorläufiger) Stand für Verbleib in der Wohnung:

    Tiefgekühlte Lebensmittel auf eine Menge reduziert, die innerhalb 5 Tagen verbraucht werden können. (Somit sollte nichts entsorgt werden müssen)

    Kleine Rezeptsammlung angelegt, die auf einfache Zubereitung aus rotierenden Vorrat abgestimmt ist. (Somit sind klare Vorgaben gegeben).

    Für Tischlampen habe ich 4 W LED-Leuchtkörper angeschafft, weil

    ich mir einen Goal Zero X200 gegönnt habe.

    Damit kann ich jedes Radio betreiben und bringe vernünftiges Licht in jede Ecke unserer Wohnung,

    und muss nicht dauernd mit irgendeiner (noch so schönen) Batterielampe hantieren.

    Auf AA und AAA Akkus verzichte ich, weil mir deren Aufladung viel zu lange dauert.


    Erst wenn dies alles verbraucht ist wird es „romantisch“ und Kerzen, Gaslampen, Petroleumlampen, Kurbelradio usw. kommen zum Einsatz.

    Tischlampe (2).JPG

    Ich bin mit meiner Laterne überall dort, wo ich Licht brauche

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    Tiefgekühlte Lebensmittel auf eine Menge reduziert, die innerhalb 5 Tagen verbraucht werden können. (Somit sollte nichts entsorgt werden müssen)

    Kleine Rezeptsammlung angelegt, die auf einfache Zubereitung aus rotierenden Vorrat abgestimmt ist. (Somit sind klare Vorgaben gegeben).

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    Ja, diese Strategie strebe ich (Einzelpersonen-Haushalt) auch an: Verbrauchen oder (mit Notkocher-Einwecken) rasch noch haltbar machen. Letzteres Equipment muss ich erst anschaffen und einmal ausprobieren - im Herbst (jetzt ist es mir zu heiß zum Anwerfen und längeren Betreiben irgendeines Kochgeräts), aber hoffentlich kann ich bald von meinen Experimenten berichten.

    Genauso wichtig ist es, für das Leben ohne Computer u/o Drucker alles Wichtige (Rezepte, medizinisches Not-Wissen etc.) schriftlich zu haben - das ist leider eine dem "papierlosen Büro/Haushalt" entgegengesetzte Entwicklung.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.