Bundesheer bereitet sich auf Blackout vor

  • ich glaub das wird nix. Die kasernen liegen immer irgendwo, kann mir nicht vorstellen dass jede kaserne da einen Brunnen für das wasser herzaubern wird.

    Strom vielleicht noch irgendwie. halt ein anhänger mit strom in eine garage stellen.


    aber wie gesagt, das budget reicht gerade um den rost mit RAL7013 zu besprühen.

  • Ich erkenne einen gewissen langsamen Fortschritt. Von ersten reinen Wortmeldungen und Probeläufen bis zu den ersten 10 Kasernen, an denen konkret schon gearbeitet wird. Jetzt sogar 100 in der Planung. Es tut sich also etwas.

    Ob das was gemacht wird, am Ende reicht, und vor allem ob es schnell genug ist, ist noch eine ganz andere Frage.
    Bis 2030 könnte das Stromnetz soweit umgebaut sein, dass Blackout kein Thema mehr ist. Ich sehe das größte Risiko die nächsten 3 Jahre.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Vielleicht erinnert ihr euch noch an den Zustandsbericht, den der Kurzzeit-Verteidigungsminister Starlinger erstellt hat: https://www.ots.at/presseausse…dsbericht-unser-heer-2030


    Dort hat er sehr plakativ den aktuellen Zustand des Heeres und den Reformstau aufgeführt. Neben einer Budgeterhöhung hat er einmalige Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich gefordert, um das Bundesheer modern aufzustellen und auszustatten. Nicht mal ein Bruchteil davon wurde seither tatsächlich ins Bundesheer investiert.

    Von daher bleibe ich dabei: Es sind nur Ankündigungen und der schwarze Peter wird in wenigen Jahren an den Nachfolger weitergereicht. Man muss sich halt eingestehen, dass es in der Bevölkerung keine Akzeptanz für die notwendigen Investitionen ins Heer gibt. There is no glory in prevention.

  • dass jede kaserne da einen Brunnen für das wasser herzaubern wird.

    Ich habe keine Ahnung, was das ÖBH genau plant, aber einen Brunnen bohren, wird der kleinste Teil des Budgets sein.

    Evtl. haben Eure Pioniere auch das Material/Ausbildung dazu, Kann ich aber nichts sagen, da ich über den kompletten Leistungskatalog des ÖBH´s keine Ahnung habe.


    Bei der Bundeswehr (D) ist auf jeden Fall, das Material und das Knowhow bei den Pionieren vorhanden.

    Würde Deutschland sowas machen wollen (Autarkie von Kasernen) würden einfach Pioniere, die Brunnen bohren.

    Eher gefriert aber die Hölle zu.

  • Im Vergleich zu den Kosten für irgendein neues Waffensystem, Panzer, Fahrzeug, Hubschrauber, sind das Peanuts. Dürften also schon irgendwo im Etat vorhanden sein.

    Neues Waffensystem etc ist ja auch nicht im Gespräch...wie auch? Aktuell ist gerade mal gedeckt die paar Blackhawk die wir haben in Betrieb zu halten.

    Einen Haufen Kasernen autark zu gestalten ist ja nicht günstig. Das sind X-Millionen die einfach nicht da sind.

    Wir reden von einem Budget dass so knapp bemessen ist, das nicht mal ausreichen Sprit da ist. Es ist noch geringer als zu der Zeit als ich meine GWD hatte und 2/3 des Geräts eingemottet war oder in irgendeiner Wiese verrostet ist, und die im 2.WK gebaute Kaserne am auseinander brechen war. :D

    Die müssen für Übungen Tieflader aus zwei Bundesländer weiter holen weil das Budget fürs Pickerl nimmer gereicht hat...

    Für die Relation. Etwas unspektakuläres wie das Funksystem Conrad hat 86 Millionen gekostet...und damit habens die riesen Kisten aus dem Vietnamkrieg abgelöst...2011 wohlgemerkt.

    Wir sind zu großen Teilen sehr weit weg von modernen Gerät und das Budget reicht noch nicht mal zum Erhalt des Vorhanden.

    Das Budget wurde das Jahr mit einmaligen Sondermitteln vergrößert....die nicht mal die Inflation abdecken. Das Verteidungsministerium hat einen Investitionsbedarf von 16Mrd. gesehen bevor noch von autarken Kasernen die Rede war.

    Ich würd mich freuen wenns kommt, aber ich seh nicht wie.

    Mit Brunnen bohren ist ja noch nichts gegessen. Wir haben beim Bundesheer auch tolle Experten zur Wasseraufbereitung.
    Aber man bräuchte ja wieder Küche, Vorräte und Personal in jeder Kaserne. Funktionierende und gewartete Notstromaggregate. Da verweise ich gerne auf den Test den sie bei der Garde gefahren sind und innerhalb kürzester Zeit 8 von 9 Aggregaten ausgefallen sind.
    Man muss Infrastruktur in den Kasernen schaffen etc.

    Aktuell gibt es keine Angelobungen mehr nach Dienstschluss weil sie ich keine Überstunden leisten können. ^^

  • Natürlich beschafft das Bundesheer mal dieses und mal jenes, zB ganz konkret neue Hubschrauber. Dass das Geld an vielen Stellen fehlt, ist damit trotzdem klar.

    Aber wenn mal ein Topf im Ministerium für Blackoutvorsorge eingeteilt worden ist, dann kann das auch dafür ausgegeben werden, egal ob gerade der Diesel für die Panzer oder die Übungsmunition fehlt.

    Wie gesagt: es tut sich was -> das ist positiv
    Wieviel sich tut und ob es das Richtige ist und rechtzeitig? Das wissen wir nicht, und kann sicher in Frage gestellt werden.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Wenn man nach "Gabelenzkaserne autark" googelt, kommt ein Artikel aus dem Jahr 2020, in dem noch immer die Umsetzung gefordert wird. Also hat sich anscheinend von 2018 bis 2020 nicht wirklich etwas getan:

    Ah, danke, hatte vergessen den Artikel auch zu verlinken. Ja, genau das meinte ich mit den Ankündigungen. Es passiert leider danach nichts bzw. fast nichts, weil der Wille dazu fehlt.

  • Wir reden von einem Budget dass so knapp bemessen ist, das nicht mal ausreichen Sprit da ist.

    Als ich beim Heer war, hatte man scheinbar gerade mal Budget für ein paar Kübel Farbe und hat dann die Systemerhaltersoldaten kurzerhand zum Kasernenausmalen eingeteilt. :rolleyes:

  • Natürlich beschafft das Bundesheer mal dieses und mal jenes, zB ganz konkret neue Hubschrauber. Dass das Geld an vielen Stellen fehlt, ist damit trotzdem klar.

    Aber wenn mal ein Topf im Ministerium für Blackoutvorsorge eingeteilt worden ist, dann kann das auch dafür ausgegeben werden, egal ob gerade der Diesel für die Panzer oder die Übungsmunition fehlt.

    Wie gesagt: es tut sich was -> das ist positiv
    Wieviel sich tut und ob es das Richtige ist und rechtzeitig? Das wissen wir nicht, und kann sicher in Frage gestellt werden.

    Die "neuen Hubschrauber" sind hauptsächlich Upgrades für unsere Alten, drei neue hat man sich gegönnt um auf 12 zu kommen....und die sind schon gebraucht aus Jordanien um 72,8 Millionen Dollar die sich aus dem Katastrophenschutzpaket von 2018 finanzieren. Die Upgrades sind auch wünschenswert gerade auch für den für uns besonders interessanten Katastrophenschutz.

    Der Topf steht dann bei den anderen Töpfen für 16Mrd.

  • Ich kenn jemanden von den Elektronikern beim ÖBH und ich glaub die Autarkie würd sich nix bringen wenn man nicht mal ein ordentlich funktionierendes Sicherheits- und Überwachungssystem hat (bei einem durchaus heiklen Standort).

    Gibt für das bestehende "System" keine Ersatzteile mehr und für ein neues kein Geld. Brauchst nur wissen wo du ansetzen musst (das ist nicht schwer auch nicht für Nichttechniker) und schwups biste drin.

    Ziemliches peinlich find ich.

  • Ich war lange Jahre für das ÖBH tätig und habe gelernt, das der Staat kein Interesse am Bundesheer hat.

    Beispiel: Eine Kaserne ein Jahr lang NICHT pflegen spart 1 Mio € pro Jahr ein. Nach 20 Jahren muss man aber 30 Mio € ausgeben um wieder eine funktionierende Kaserne zu haben. Aber 20 Jahre ist das Problem anderer Leute und nicht der aktuellen "Besetzung".

    Und die Hubschrauber ... Wenn es Galtür (Lawinenunglück) nicht gegeben hätte, dann würden wir immer noch nur die Hubschrauber aus dem Vietnamkrieg haben.

    Warum wurden die echten Küchen in den Kasernen eingespart? Aus Kostengründen und jetzt soll alles wieder autark werden?


    Meine Einschätzung: Es wird 1 oder 2 hübsche Standorte geben, wo man Fotos für die Presse machen kann und der Rest bleibt wie es momentan ist.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Als ich beim Heer war, hatte man scheinbar gerade mal Budget für ein paar Kübel Farbe und hat dann die Systemerhaltersoldaten kurzerhand zum Kasernenausmalen eingeteilt. :rolleyes:

    Besser als Geländetag, würde ich sagen. Da weiß man wenigstens, was man macht, und lernt noch was fürs Leben.8o
    Ich habe wenigstens den LKW-Führerschein machen dürfen.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Besser als Geländetag, würde ich sagen. Da weiß man wenigstens, was man macht, und lernt noch was fürs Leben.

    Also ich hab bei der Feldwoche wohl weit mehr gelernt, als meine Kameraden beim "Farbrolle über die Wand bewegen". 8o


    Dieser Vorfall ist halt exemplarisch für die Budgetsituation. Die Kaserne fällt auseinander (Bau aus dem 19. Jahrhundert) und gehört eigentlich professionell aufbereitet. Und stattdessen werden einfach ein paar Kübel weiße Farbe drüber geklatscht.