Vorbereitet, aber plötzlich ist alles weg: Was nun?

  • Die Folgen könnten katastrophal für dich werden.

    Na ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. ;)


    Aber mal eine provokante Frage: Wären wir hier viel anders, wenn plötzlich all unsere Vorräte weg wären? Viele hier haben keine BOL. Wenn also das Haus durch Brand, Hochwasser oder Evakuierung nicht mehr erreichbar ist, wäre bei vielen von uns nicht auch der erste Weg zu den nächsten Angehörigen?

  • Ich glaube mein erster Weg wäre ins Hotel. 4 Leute von jetzt auf jetzt unterbringen geht nur bei entsprechender Unterkunft. Die erste Nacht vielleicht bei Freunden/Familie. Da schläft man eh nicht viel. Aber dann so schnell wie möglich ab in eine neutrale Unterkunft. Zumindest bei solchen Szenarien wie von Ben angesprochenen.

  • Wir würden auch ins nächste Hotel ziehen. Das würde unsere Versicherung übernehmen. Dafür bezahlen wir sie ja auch.

    Angehörige sind ja gut und recht, aber auf diese "Serviceleistung" würden wir wirklich wenn es irgendwie möglich ist, gerne darauf verzichten.

    Da ist unsere Privatsphäre wichtiger.

  • Naja! Das mit dem Lockdown.. Zur Not geht vieles. Mit dem Segen der Polizei gehen so Sachen, ratze-fatze bei uns.

    Wegen der nicht erreichbaren Geldbörse.. Haben wir in unsere GHB (in unsere Fahrzeuge) für mindestens 3 Tage für 2 Pers. reichlich Bares drin.

  • Selbst im Lockdown hatten einige Hotels offen (Geschäftsreisen gingen immer). Da würde ich auch keine Probleme sehen. Sollte wirklich kein Geld dabei sein, ist sicher einer meiner Freunde / Familie bereit mir eines zu borgen bzw. seine Kreditkarte als Sicherheit im Hotel anzugeben.

  • Selbst im Lockdown hatten einige Hotels offen (Geschäftsreisen gingen immer). Da würde ich auch keine Probleme sehen. Sollte wirklich kein Geld dabei sein, ist sicher einer meiner Freunde / Familie bereit mir eines zu borgen bzw. seine Kreditkarte als Sicherheit im Hotel anzugeben.

    Lockdown ??? Wir sprachen von BLACKOUT --> nix Bankomat, nix Kreditkarten-Lesegerät !!!!

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Aber mal eine provokante Frage: Wären wir hier viel anders, wenn plötzlich all unsere Vorräte weg wären? Viele hier haben keine BOL. Wenn also das Haus durch Brand, Hochwasser oder Evakuierung nicht mehr erreichbar ist, wäre bei vielen von uns nicht auch der erste Weg zu den nächsten Angehörigen?

    Ich beziehe mich auf dieses Szenario.

  • Selbst im Lockdown hatten einige Hotels offen (Geschäftsreisen gingen immer).

    Zu Anfang der Pandemie ging gar nichts.


    Deshalb habe ich damals auch die Frage aufgeworfen wo ihr eigentlich hingeht, wenn ihr um 2 Uhr morgens evakuiert werdet. Siehe Evakuierung um 2 Uhr morgens im Winter: Wohin?


    Viele haben wie selbstverständlich geantwortet, dass sie zur Familie gehen, haben aber meist nicht mit ihnen vorher über so einen Fall gesprochen.


    Ich denke gerne in Szenarien und bereite mich mindestens mental darauf vor. Denn eines ist mir klar: Egal wie unwahrscheinlich ein Szenario ist, egal wie gut ich vorbereitet sein mag, es können immer mehrere unglückliche Umstände zusammen kommen, die dazu führen, dass all das hinfällig war und ich eventuell mit nichts dastehe und dennoch zurecht kommen muss.


    Auch diesen Fall sollte man durchdenken, egal wie unwahrscheinlich er sein mag.

  • Habt ihr Verwandte/Freunde in unmittelbarer Nähe, die ihr zu Fuß erreichen könnt?

    Wenn evakuiert werden muss stehen doch meist Unterkünfte, die von öffentlicher Hand eingerichtet werden (Sporthalle, Feuerwehrhaus usw. ) zur Verfügung. Dort kann ich es mir mit meinen Fluchtrucksack schon halbwegs einrichten und nach einer Nacht ergeben sich schon wieder neue Perspektiven.

    Vernünftiges Gepäck und im Kopf auf alles mögliche vorbereitet zu sein könnte eine Lösung sein.

  • Dort kann ich es mir mit meinen Fluchtrucksack schon halbwegs einrichten

    Natürlich, aber ich meine mit "alles weg", dass wirklich alles weg ist. Kein Fluchtrucksack, keine Geldbörse, kein Handy, ... - nichts als die Kleider am Körper.

  • Geht auch nicht immer. Siehe Lockdown oder wenn bei Flucht aus dem Haus die Geldbörse nicht mehr erreichbar ist.

    Einspruch: Wenn das eigene Haus pötzlich nicht mehr bewohnbar ist und man eben nicht die Möglichkeit hat, schnell irgendwo unterzukommen, wird sich die zuständige Behörde darum kümmern. Wenn es nur im kleinen Rahmen ist, gibt es hier fast überall "Notfallwohnungen" die von der Gemeinde für so einen Fall vorgehalten werden. Das funktioniert übrigens auch um halb 3 uhr Morgens recht gut, wenn irgendwo ein Wohnhaus brennt.


    Bei uns im Bezirk haben wir den glücklichen Umstand, dass die Bezirkshauptstadt gleichzeitig Eigentümer eines 60 Zimmer Hotels ist, welches dann sehr schnell zur Verfügung steht.


    Wenn also nicht ein größeres Gebiet betroffen ist, wird es diese Möglichkeit auch ziemlich sicher anderswo auch geben. Im größeren Maßstab wird dann die zuständige Hilfsorganisation auch tätig werden udn zumindest ein Notquartier errichten (z.b. Hochwasser).

    viribus unitis - acta non verba

  • Einspruch: Wenn das eigene Haus pötzlich nicht mehr bewohnbar ist und man eben nicht die Möglichkeit hat, schnell irgendwo unterzukommen, wird sich die zuständige Behörde darum kümmern.

    Das ist natürlich ein Weg und man kann und soll selbstverständlich auf die Hilfe der BOS zurückgreifen.


    Spannender ist es natürlich sich selbst vorzubereiten und sich selbst zu helfen. ;)

    Selbst in einer Situation wo vermeintlich alles weg ist.


    Denn es ist natürlich besser mit einer Grundausstattung im Hotelzimmer zu sitzen als mit nichts.


    Ideen:


    1. BOL oder Familie möglichst fußläufig erreichbar mit Ausrüstung und Geld für den Notfall

    2. Cache im Gartenhaus lagern oder am Grundstück vergraben mit Ausrüstung und Geld für den Notfall

    3. Lagermöglichkeit in der Nähe, zum Beispiel bei Freunden, oder Self Storage oder Garage, mit Ausrüstung und Geld für den Notfall, natürlich auch Idealerweise fußläufig erreichbar


    Vor allem wichtig wäre Kommunikation: Das heißt ein (altes) Handy plus Lade Kabel in der Notausrüstung mit den gespeicherten Nummern von Familie und Freunden ist wichtig, damit man diese über die Situation informieren kann.

  • In meiner Wohnung ist vieles, aber nicht alles. Im Auto ist immer was untergebracht, bei meinem Vater steht eine Notfalltasche, eine Tonne ist bei einem Freund untergebracht und in meiner BOL (habe ich seit einem Monat) werden die Sachen auch immer mehr. Verbessern kann man immer was aber es ist irgendwann auch eine Frage der Finanz.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Vor allem wichtig wäre Kommunikation: Das heißt ein (altes) Handy plus Lade Kabel in der Notausrüstung mit den gespeicherten Nummern von Familie und Freunden ist wichtig, damit man diese über die Situation informieren kann.

    Da sprichst ein wichtiges Thema an.

    Ich muss endlich wie geplant meine personalisierte Notfallkarte ausdrucken und einlaminieren.

    Mobiltelefon-Nummern (die wichtigsten aus meinem Umfeld) sollen drauf stehen.

    Auf der anderen Seite die Daten, Frequenzen, Ablageshift usw. von den wichtigsten Amateurfunkrepeatern in meiner Gegend.

    Wollt ich schon lange machen. Außer meiner eigenen Mobilnummer kann ich KEINE auswendig (nicht mal die meiner Frau :whistling:)

  • Also ich habe in ~500m Entfernung von meinem Wohnort eine Garage/Lager in der mein BOV steht und sich mehrere (Zarges-)Boxen mit (Camping-)Ausrüstung, Werkzeug, Nahrung+Getränke und Treibstoff (2x20L Kanister) befinden. Im BOV befindet sich eine Pelibox mit Notfallausrüstung samt Handy+Wertkarten von 2 Providern, Ersatzwäsche, Notnahrung, Campinggeschirr+Kocher, 10L Trinkwasser, Verbandszeug und etwas Werkzeug.


    In ~20km Entfernung (erreichbar in ~45min mit dem Auto, 1Std. mit der Bahn und ~4Std. zu Fuß) hab´ ich einen Zweitwohnsitz. Dort befindet sich Alles (incl. täglich benötigte Medikamente) um mehrere Wochen über die Runden zu kommen. Auch ein Datenbackup (incl. Scan meiner Dokumente) und etwas Bargeld befinden sich dort.


    Sollte ich mein Heim plötzlich verlassen müssen, vertraue ich aber darauf, dass ich mein EDC (Umhängetasche bzw. Jacke im Winter) noch mitnehmen kann. Damit hätte ich zumindest Brieftasche (Geld, Ausweise,...), Schlüssel und Handy am Mann (selbst wenn ich sonst Barfuß im Schnee stehe).

  • Also ich habe in ~500m Entfernung von meinem Wohnort eine Garage/Lager in der mein BOV steht und sich mehrere (Zarges-)Boxen mit (Camping-)Ausrüstung, Werkzeug, Nahrung+Getränke und Treibstoff (2x20L Kanister) befinden.

    Na da bist ja perfekt für so einen Fall gerüstet.


    Zwei Fragen:


    Ist das Lager ohne Schlüssel zu betreten, zum Beispiel mit Kombinationsschloss?


    Liegt ein Ersatzschlüssel für das BOV vor Ort bereit?


    Was man nämlich bedenken muss:


    Selbst wenn man Geldbörse und Co am Nachttisch liegen hätte, in Panik weiß niemand genau wie man reagiert. Da kann's dir passieren, dass du bei Feuer aus dem Fenster flüchtest, aber die Geldbörse liegen lässt.

  • Die Ersatzschlüssel sind ein (identifiziertes) Risiko, sowohl Garage/Lager als auch Zweitwohnsitz sind nur mit Schlüssel zu betreten. Allerdings habe ich in meinem Alltags-PKW (am Parkplatz ~50m von meiner Wohnung entfernt) Schlüssel für Garage/Lager und BOV. Im Notfall wird bei dem eine (Seiten-)Scheibe eingeschlagen um an die Schlüssel zu kommen. Schlüssel für den Zweitwohnsitz hat auch meine Schwester (ist auch ihre Notfallwohnung), müsste ich mir nur von ihr holen.


    Allerdings würde ich selbst bei einem Feuer (da hab´ ich keine Panik, bin darauf trainiert) mein EDC mitnehmen, lediglich wenn ich z.B. nach einem Erdbeben verschüttet bin und geborgen werde, hätte ich nichts. Da vertraue ich aber auf die Familie und - wie gesagt - Scans meiner Dokumente habe ich in der Zweitwohnung...

  • Spannender ist es natürlich sich selbst vorzubereiten und sich selbst zu helfen. ;)

    Selbst in einer Situation wo vermeintlich alles weg ist.

    Sowieso - meinte nur, dass es keinen Sinn macht, zu stolz zu sein um diese Hilfe, wenn man quasi mitten in der Nacht bei vielleicht -15 Grad halbnackt auf der Straße steht. Ich biete diese Möglichkeit in solchen Fällen immer initial an - aus meinen eigenen Erfahrungen nehmen vielleicht 1/5 dieses Angebot auch an. Als BOS rechnen wir bei größeren Lagen wo auch Evakuiert wird übrigens (bei einer noch halbwegs geordneten Evakuierung) mit 10-15% an Personen, die ein solches Notquartier brauchen. Der Rest kommt bei Freunden oder Familie unter.


    Bei der Selbsthilfe, wirst du dann um ein externes Lager / Cache nicht herumkommen.

    viribus unitis - acta non verba