Temperatur bei Lagerung von Gas-Flaschen, Gasdosen, etc.

  • Leider hat mir die Suchfunktion kein passendes Ergebnis geliefert. (über die allgm. Lagerung von Gas schon).
    :!::?: Aber worauf ich hinaus will, bei welchen Temperaturen ist es möglich?

    Gleich ein Beispiel:
    Ich lagere in der Gartenhütte eine 8kg (Grill)gasflasche und mehrere so kleine Butan-Gasdosen für Campingkocher.
    Da es im Winter schon mal minus Grade hat und im Sommer in der Blech-Gartenhütte auch mal 40Grad Celsius, mache ich mir Gedanken, ob das nicht gefährlich ist.

    Weniger Sorgen mache ich mir um die 8kg Flasche, aber manche der kleinen "Dosen" sind schon einige Jahre alt.....ist ja nur dünnes Blech.
    Und Butan "gast" ja nicht mehr unter 0°C, oder? kann es gefrieren? Bei welcher Temp?

    Wie seht ihr das?


    LG Mik

  • Ich habe Campingaz-Kartuschen CV 470 bereits 13 Jahre lang in einem freistehenden, nicht isolierten Schuppen gelagert. Die Dosen zeigten an den Falzen leichte Rostansätze, haben aber bisher kein Gramm Gas verloren (werden vor dem Einlagern gewogen und beschriftet) . Die Temperaturspanne schätze ich auf -15 bis +40 Grad Celsius ein.


  • Und Butan "gast" ja nicht mehr unter 0°C, oder? kann es gefrieren? Bei welcher Temp?

    Laut Internet gefriert Butan erst bei -138°C (bei Normaldruck), und selbst wenn es das tut, dehnt es sich dabei nicht aus (Wasser ist da speziell) d.h. du solltest nie ein Problem mit der Lagerung von Kartuschen bei tiefen Temperaturen haben. Dass sie unter Null nicht mehr funktionieren, ist ein anderes Thema.

  • Die Kälte ist egal, außer das die kleinen Campingkartuschen eventuell einfrieren könnten. Aber das macht ihnen auch nichts, sobald sie wärmer werden taut wieder alles auf. Hitze in unseren Breiten macht auch nichts, erst bei Brand wird es gefährlich.


    Zitat

    Keine Gefahr bei Normaltemperatur

    Gasflaschen müssen aufgrund der Vorgaben für einen Druck von mindestens 50 Bar ausgelegt sein. Bei einer Umgebungstemperatur von 20 Grad Celsius herrscht in der Flasche ein Druck von 7 bis 8 Bar. Selbst bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius werden 50 Bar Druck nicht erreicht.

    Quelle: https://www.gok-blog.de/2017/0…sche-in-der-sonne-stehen/

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.



  • Draußen unterm Balkon, trocken im freien im Schatten lagern. Kälte is wurscht. Sehr große Hitze ist schlecht.



    Hornbach hat für die 11kg Flasche ein Sicherheitsdatenblatt das man lesen kann.

    Propan-Gas-11-kg-Fuellung-fuer-Pfandflasche


    Sicherheitsdatenblatt 11kg Propanflasche

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  • Dampfdruckkurve


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    von: http://www.c3h8.eu/g607.htm und haben auch lesenwertes zu Gas im Camping Bereich.



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    Flüssiggasflaschen sind mit einem Sicherheitsventil im Entnahmeventil ausgestattet, erkennbar an der eingepreßten roten Plastikscheibe und teilweise an der Einprägung
    „SV“. Das Sicherheitsventil spricht bei einem Überdruck von 25 +/- 5 bar an und schließt selbsttätig, wenn dieser Druck wieder unterschritten wird. Damit wird das Bersten
    einer Flüssiggasflasche bei sehr hohen Temperaturen, z. B. im Brandfall verhindert. Das Sicherheitsventil darf in keiner Weise manipuliert werde


    Bedeutet:

    Bei 70°C hats in der Propanflasche 23 Bar Druck.

    Bei 80°C hats irgendwas bei 36 Bar Druck.


    Die Flasche ist für +50 Bar ausgelegt.

    Das Sicherheitsventil ist für ~25 Bar ausgelegt.


    Bei 25Bar +-5 Bar, also schlimmstenfalls bei 20 Bar löst das Sicherheitsventil schon aus (unterste Toleranz), wenn die Lagerungstemperatur der Flasche 60°C erreicht.



    Bei Butan ist das alles wesentlich Druck-ärmer.

    Butan hat bei 80°C einen Eigengasdruck von 10 Bar.

    Butanflaschen sind deshalb wesentlich schwächer dimensioniert als Propan oder Propan-Gemisch Flaschen.


    Propan lässt sich nicht in Butan-only-flaschen lagern!

    Wenn jemand das trotzdem versucht, wird das Propan (eventuell) die Butanflasche bersten lassen, noch bevor das Sicherheitsventil bei 25 Bar anspricht.



    Aus den Dampfdruckkurven ergibt sich, warum Propan bei kalten Temperaturen immer noch gasförmig mit eigendruck aus dem Behälter strömt, Butan aber schon vollständig flüssig aufhört auszugasen.

    2 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Ergänzung zu Butan.

    Auf Grund der gegenüber Propan deutlich flacheren s.g. Dampfdruckkurve erfolgt bei Erwärmung auch ein deutlich geringerer Druckanstieg in Butanbehältern. Das ermöglicht den Butanabfüllern Behälter mit ebenfalls deutlich dünneren Wandstärken zu verwenden. Das ist nicht nur billiger sondern bietet auch den Vorteil geringeren Gewichtes. Gerade "outdoor" ein nicht unwesentlicher Faktor. Um nun die Berstsicherheit dieser dünnwandigen Blechdosen bei übermäßiger Erhitzung zu erhöhen, werden die Böden von dIesen Kartuschen/Druckdosen stark nach innen gewölbt. Wird nun so eine Kartusche/Druckdose zu stark erhitzt, und damit der Innendruck zu stark ansteigen, sollte sich vor einem endgültigen "Zerknall" der ganzen Dose erst mal der Boden schlagartig und ziemlich unüberhörbar von innen nach außen stülpen, was zu einem sofortigen Druckabfall innerhalb der Dose führen täte. Durch das gewonnene zusätzlich Volumen von etwa 10-20% wäre es dann wieder möglich den Behälter noch deutlich höher zu erhitzen, bevor es zum endgültigen Bersten des Behälters kommen täte. Womit dem Thema "durch zu starke Sonneneinstrahlung explodierende Druckdosen" eigentlich die Giftzähne gezogen sein sollte,


    Übrigens, Propan und Butan sind nicht brennbar! Bei Interesse dazu gerne mehr von mir ;-)

  • Wird nun so eine Kartusche/Druckdose zu stark erhitzt, und damit der Innendruck zu stark ansteigen, sollte sich vor einem endgültigen "Zerknall" der ganzen Dose erst mal der Boden schlagartig und ziemlich unüberhörbar von innen nach außen stülpen, was zu einem sofortigen Druckabfall innerhalb der Dose führen täte.

    ... würde mich tatsächlich sehr wundern wenn sich der gewölbte Boden tatsächlich 'rückbeult'. Hab irgendwo mal gelesen dass die (kleinen) Gaskartuschen eine Art 'Sollbruchstellen' eingebaut haben. Bei Ventilkartuschen kann dies event. das Ventil selbst sein dass bei zu hohem Druck einfach aufgerückt wird bis sich der Überdruck wieder abgebaut hat. Was den Boden betrifft denke ich dass dort einfach die Bördelung aufgeht und so ebenfalls das ausströmende Gas für Druckentlastung sorgt - wenn dabei bloß ein kleines Löchlein entsteht wird es wahrscheinlich vereisen. Solange da keine Flamme in der Nähe ist oder sich zufällig ein Funke bildet wird dabei nicht viel passieren. Gehe sowieso davon aus dass Kartuschen an einem gut belüfteten Platz und nicht im Erdkeller gelagert werden ;-)

    ------- Fragt mich nicht welches Gear ich besitze sondern was man damit machen kann! -------

  • ... würde mich tatsächlich sehr wundern wenn sich der gewölbte Boden tatsächlich 'rückbeult'.

    Weiß zwar nicht ob Feuerwehrschulen in der Angelegenheit kompetent genug sind, aber man kann zumindest in vielen aktuellen Ausbildungsunterlagen zum Thema Umgang mit Brenngasen und Gasbehältern, und im speziellen beim Unterthema Gaskartuschen, "Ein Ausstülpen des Bodens deutet auf das drohende Bersten hin." nachlesen. Und es wird auch dezidiert darauf hingewiesen, dass es eben KEINE Sollbruchstellen gIbt. Für die Glas-Guggel zwei Findwörter: "ausstülpen" + "Boden".

    Einmal editiert, zuletzt von Schmiedinger ()

  • Als Kinder haben wir früher zwecks 'Mutprobe' Gaskartuschen ins Lagerfeuer geworfen um zu sehen was passiert - sollte man nicht machen, ich weis ;-) Die meisten gingen sprichwörtlich 'ab wie eine Rakete' und flogen gefühlt 40-50m hoch in die Luft. Explodiert im eigentlichen Sinn sind die eigentlich nie und wenn dann halt geborsten mit kräftiger aber eher kurz brennender Stichflamme/ Feuerball. Kann mich gar nicht mehr erinnern dass es dabei die Böden ausgebeult hätte? Auffällig war allerdings wie lange es trotz der Hitze tatsächlich jedesmal dauerte bis die hochstiegen ...

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