Rückblick: wie wart ihr auf den 31.12.1999 vorbereitet ?

  • Quer durch alle Bevölkerungsschichten bereiteten sich Menschen, im heutigen Sinne von preppen, ganz geheim auf die Jahrtausendwende vor.

    Geheim deshalb, weil sie kaum Ansprechpartner hatten und auch innerhalb der Familie als Spinner abgetan wurden.

    Es war mühsam an die notwendigen Artikel zu kommen. Trafen sich aber durch Zufall doch Gleichgesinnte, gab es einen regen Gedankenaustausch der zu vielen Verbesserungen der eigenen Ausrüstung führte.

    Zum Teil waren dies Menschen die schon vorher Vorbereitungen im Bezug auf Atomunfälle und Atomkrieg getroffen hatten.

    Diese Menschen waren ernsthaft besorgt, Extreme waren nicht darunter und die damals in Mode gewesenen "Survivalmesser" spielten dabei auch keine Rolle.

  • Punkto " Messer" fällt mir rückblickend ein, daß im Zusammenhang mit dem zu befürchtenden Stromausfall Themen wie Randale, Plünderungen,Sicherheit eigentlich kein Thema der Diskussion waren.

  • Vor 20 Jahren war auch die Automatisierung inkl. Abhängigkeit davon weit noch nicht so ausgeprägt. Auch wenn Industrie 4.0 modern genug sein sollte, dass es frühestens zum Jahreswechsel 9999/10000 die nächsten Probleme geben sollte, sind in Branchen mit sehr langen Maschinenlebenszyklen immer noch sehr alte Systeme in Betrieb. Auf diese werden oft nur neue Schichten aufgesetzt oder dran gebaut.


    Das nächste Schmankerl dürfte das Jahr-2038-Problem (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jahr-2038-Problem) werden, mal sehen ob das überall rechtzeitig behoben wird.

  • JoBe - interessant - DIESES Problem war mir nicht bewusst. Das Jahr 2038 noch zu erleben habe ich ein bisschen Chance (den Jahreswechsel 9999 auf 10000 erlebe ich höchstwahrscheinlich nicht mehr. Ich kann nur hoffen, dass es da die Menschheit überhaupt noch gibt =O )

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Punkto " Messer" fällt mir rückblickend ein, daß im Zusammenhang mit dem zu befürchtenden Stromausfall Themen wie Randale, Plünderungen,Sicherheit eigentlich kein Thema der Diskussion waren.


    Stimmt. Vor 20 Jahren war man da entspannter. Aber da war das ganze Land generell enspannter.

    Thema war es schon irgendwie, es gab die übliche Doppelseite in der KRONE BUNT, ich hab einiges im Internet dazu gelesen.

    ZB wurde vor den üblichen Ausfällen, Lift Schiebetüren Bankomat gewarnt, alles Probleme die einem die Feier in der Rooftopbar ordentlich vermiesen können.


    Wir wollten irgendwo hin fliegen( :evil: ) damals, haben das aber wegen des geringen Restrisikos unterlassen und es trotzdem nicht bedauert.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Jahreswechsel 1999 auf 2000 .... jaaa, da kann ich mich noch bestens dran erinnern ^^ :thumbup:


    Ich arbeitete am Flughafen Frankfurt in den Passagierdiensten (Schichtdienst) und hatte - nachdem ich wie immer an Weihnachten arbeiten "durfte" (also mußte) das erste Mal überhaupt an diesem Jahreswechsel frei.


    Einzige Sorge war, daß alle Computer ausfallen könnten und meine armen Kolleginnen und Kollegen dann alle Maschinen hätten manuell abfertigen müssen, also per Hand Passagierliste schreiben, Koffergewichte mit dem Taschenrechner zusammenzählen usw.


    Ich fuhr also ganz spontan, nachdem mir nix Besseres einfiel, zum ersten Mal im Leben nach Mecklenburg-Vorpommern, besuchte Waren/Müritz, das Pferdegestüt in Güstrow-Plaaz und dann ging's weiter nach Warnemünde, wo es tatsächlich im gleichen Hotel, wo Bekannte abstiegen, noch ein Zimmerle für mich gab.

    Ein herrliches Erlebnis, mehr als 200.000 Menschen bei heftigen Minusgraden auf den Beinen, alle Lokale und Kneipen voll, ein riesiges Volksfest draußen mit mehreren Live-Musik-Bühnen und einem Feuerwerk auf den Dünen und auf See, veranstaltet von der Stadt.


    Auf solch ein Schiffchen, die in dieser Nacht draußen kreuzten, kamen wir natürlich so kurzfristig nicht mehr drauf, aber das Spektakel war wirklich aufregend, schön und die vielen Bilder und Eindrücke, gemeinsam mit der allgemein überraschend friedlichen Stimmung, werden mich immer begleiten.


    Einzig unschön war der Böller, welchen jemand von hinten unter meinen langen Mantel warf (großer Schreck, GsD aber keine Verletzung) und die am nächsten Morgen von Durchgeknallten/Rowdies in Reihe abgetretenen Seitenspiegel aller, wirklich ALLER, draußen geparkten Fahrzeuge.

    Hatte ich schon wieder vergessen, fiel mir eben beim Schreiben erst wieder ein.

    Unsere Kfz standen in einer Tiefgarage, so kamen wir ungeschoren davon.

    Muß ja auch nicht sein, braucht kein Mensch, wenn das Jahr mit einem Schaden von vielen hundert - damals noch D-Mark - beginnt....


    Im Vertrauen darauf, daß alles gut gehen würde und die befürchteten Ausfälle nicht eintreten würden, hatte ich zwar genügend Bargeld für ENTWEDER Zimmerrechnung ODER Sprit für die Heimfahrt dabei. Für beides hätte es nicht gereicht und meinen Aufenthalt dort im Zweifel etwas verlängert ;)