Neuanschaffung Zentralheizung

  • Nachdem ich meine aktuelle Erdgaszentralheizung aus mehreren Überlegungen (Gaspreis und Versorgung, Umweltgedanke, Alter des Geräts usw.) tauschen möchte habe ich mich etwas informiert.

    • Wärmepumpe welcher Art auch immer kommt bei mir leider nicht in Frage da meines Wissens nach wegen der niedrigen Vorlauftemperatur große und kostenintensive Umbauten notwendig wären. Derzeit sind in allen Räumen ältere Heizkörper montiert, Fussbodenheizung ist nicht verlegt.
    • Öl ist keine Alternative.
    • Fernwärme gibts bei mir nicht.
    • Pelletsheizung klingt sehr interessant, da es auch Kombinationsmöglichkeiten mit einer PV-Anlage gibt und die Heizung selbst (lt. Ökofen Seite) auch in einer Ausführung mit einem Aggregat Strom mitproduzieren kann. Dies wäre bei einem Blackout auch nicht zu verachten und mit einem Pelletvorrat hat man ja auch einmal eine Zeit seine Ruhe.

    Nun hätte ich gerne gewusst ob jemand von euch Erfahrungen mit Pelletsheizungen gemacht hat bzgl. Verlässlichkeit, Ausfallssicherheit und Bevorratung.

    Habe ich eine Heizart vergessen die ich noch in Betracht ziehen sollte?

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Kommt ganz auf deine Situation an. Wenn du in einem etwas ländlicherem Gebiet lebst, wäre auch eine Holzhackschnitzelheizung oder eine Stückgut Heizung mit Pelletsstarter möglich.

    Hackschnitzel brauchen mehr Lagerplatz sind aber ggf. auch von lokalen Produzenten zu bekommen.

    Moderene Stückgutzheizungen kommen mit einmal täglich füllen aus (bei gutem Pufferspeicher).


    Wir haben unsere Hackschnitzelheizung nun fast 30 Jahre ohne Probleme in betrieb.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Danke für euer Feedback, hab Informationstermine ausgemacht. Nur dürften dzt viele mit Gas- oder Ölheizungen, wahrscheinlich auch wegen des Ukrainekonflikts, die selbe Idee haben. 6-8 Wochen dauert eine Antwort wurde mir mitgeteilt. Mal sehen.

  • Meines Wissens gibts auch schon Wärmepumpen die mit Heizkörpern zurechtkommen. Die "normalen" sind glaube ich wie schon erwähnt wurde mit Heizkörpern überfordert wegen der niedrigen Vorlauftemperatur und eher als Wand- oder Fußbodenheizung gedacht. Ein Kollege hat auch eine Wärmepumpe in seinem Neubau mit 50er Ziegeln ohne zusätzliche Außendämmung und hat einen relativ hohen Stromverbrauch im Winter wenn der Flächenkollektor im Garten der entlang der Grundstücksgrenze in 3m Tiefe verlegt ist zu wenig Wärme erziehlt. Wir reden von 8 bis 10.000 kWh pro Jahr und letzten Sommer hat er eine 6 kWp PV Anlage aufs Dach gelegt um das ganze etwas abzufedern.

    In meinem Elternhaus steht seit knapp 10 Jahren ein HDG Holzvergaserkessel mit 2.000L Pufferspeicher, 1,25 Kesselfüllungen reichen um an "normalen" Wintertagen 2 Tage zu heizen - vorausgesetzt man ist berufstätig und möchte nicht über 22 / 23 Grad Raumtemperatur haben. Zusätzlich liegen auf dem dach 4 Solarkollektoren die das Warmwasser heizen und wenn der Speicher voll ist gehts weiter in die Pufferspeicher. Zum Holzverbrauch: der ist gegen den alten Kessel ohne Pufferspeicher sehr gering mit ca. 8 bis 14rm Holz - davor waren es jährlich 25rm. Allerdings wurde seitdem die Fassade zusätzlich gedämmt mit gesamt 15cm Styropor, Decke am Dachboden mit 15cm Styropor gedämmt und neue 3-Scheiben Fenster.

    Meine Schwiegereltern haben eine Solarfocus Pelletsheizung mit 1.000l Puffer und 3 Solarkollektoren für Warmwasser. Die Pellets werden aus dem Lagerraum mittels Saugsystem in den Vorratsbehälter des Kessels gesaugt. Von Pellets bin ich nicht so begeistert, da der Kessel mit Saugsystem manchmal eine Diva ist und man mit dem Staub im Lagerraum aufpassen muss sonst saugt er nicht oder die Zuführschnecke steckt. Außerdem ziehen die Preise auch immer mehr an.

    Wenn ich mich heute für eine neue Heizung entscheiden müsste, wäre es die Holzvergaser Stückgutheizung mit Pufferspeicher, da mir die Waldarbeit nichts ausmacht und alle Geräte für die Holzbringung vorhanden sind.

  • Danke für die ausführliche Antwort, ist sehr interessant.

    Ich habe für den 03.05. eine Energieberatung mit Begutachtung des Hauses und der Bausubstanz. Im Anschluss Beurteilung der Sanierungsmöglichkeiten und mögliche Heizarten.

    Bin schon sehr gespannt was da rauskommt.

  • Und da ich in diesem Bereich unterwegs bin...vergiss nicht auf den Puffer/ - Kombispeicher!


    Dieser hat grundsätzlich die Funktion einer Energiezentrale in deinem Haus. Idealerweise wird hier jede erzeugte Energie zusammengeführt und mit Priorität verteilt. Sprich die Ladung erfolgt durch den Kessel / Wärmepumpe / was auch immer, die Thermische Solaranlage bringt Wärme und wenn vorhanden wird der Überstrom aus der PV-Anlage ebenfalls eingebracht.


    Als erstes wird das Trinkwarmwasser erzeugt (durch eine Frischwasserstation, ein Edelstahlwellrohr oder einer Edelstahlblase im Puffer).

    Dafür muss stets das wärmste Wasser zur Verfügung stehen und lieber habe ich einige Zeit keine Heizung bevor das Warmwasser ausgeht!


    Dann erst kommt die Gebäudeheizung zum Zug.


    Ich empfehle sich darüber ein klein wenig Gedanken zu machen - allein bei der Isolierung gehen täglich mehrere kW Energie verloren.

    Da ist an das Thema Effizienz noch gar nicht gedacht!

    Wird also alle Energie an einem Ort gesammelt, kann dieser besser Isoliert und Ausgeführt werden - spart also bares Geld.


    In einem Komplettpaket mit Wärmepumpe, Speicher usw. geht es um günstig und für den Komfort des Installateurs, nicht um Effizienz und Sparsamkeit.

    Kleiner Tipp noch - die Wärmeverlustklassen sind bei 95% der Hersteller schlicht gelogen und stimmen nicht!

  • ich hab das thema in den nächsten 1 bis 2 jahren auch vor mir da die derzeitige gasheizung ihre lebensdauer erreicht hat. Energieeffizienz wird fix a thema. Spätestens seit meiner strom/gas nachzahlung letzte woche von 1100 Euronen...

  • Danke für den wertvollen Input, werde darauf achten. Freu mich auf den Beratungstermin, bin gespannt was ich da neues lerne.

    Ja der Speicher wird eine interessante Sache sowohl Stromspeicher als auch Warmwasser.

    Bin bezüglich Leistungsfähigkeit und Speicherkapazität unsicher ob nicht vllt auch Brennstoffzelle interessant wäre. Bin aber nicht bzgl. technischen Stand am Laufenden.

  • Mein Bruder hat seinen Wärmebedarf um 2/3 reduziert. Ein altes Bauernhaus ca 200m2 Wohnfläche, es wohnen ca. 3-7 Personen im Haus.


    An seiner Heizung hat er so gut wie nichts geändert, aber er hat das Haus mit viel Eigenleistung satt gedämmt, Je nach Möglichkeit hat er 20 - 35 cm Dämmmaterial verbaut.


    Die 2400 l Pufferspeicher und noch frei liegende Heizungsrohre hat er ebenfalls nochmals dick mit Dämmung verpackt. Heuer hat er statt 20m3, 6m3 Holz durch den 20 Kw Holzvergasser gejagt und die Heizintervalle auf 2,5 -3,5 Tage gestreckt. Für seinen Pufferspeicher hat er noch eine gute elektronische Steuerung mit Statusanzeigen verbauen lassen, gerichtet für eine Thermische Solaranlage, weil WW im Sommer wird ab jetzt nicht mehr elektrisch erzeugt.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Tolle Leistung!

    Es wäre sicher sinnvoll grundlegend zu sanieren aber mir graut davor alle Wände und Böden zu öffnen um Rohre zu isolieren, das kommt einer Grundsanierung gleich und wir müssten in der Zeit ausziehen ganz zu schweigen von den Kosten. Wenn das zur Debatte steht müsste auch das Elektrischesystem erneuert werden und das Dach und,... was bei einem Haus aus den 1960ern halt so repariert werden muss.

    Auch deshalb die Beratung um sinnvolle und machbare Sanierungsschritte zu identifizieren.

  • Rohre welche in unmittelbarer Nähe zum Puffer etc. zugänglich sind zu isolieren bringt ordentlich was und hilft Wärmeverluste zu reduzieren.

  • Tolle Leistung!

    Es wäre sicher sinnvoll grundlegend zu sanieren aber mir graut davor alle Wände und Böden zu öffnen um Rohre zu isolieren, . . . .

    Auch deshalb die Beratung um sinnvolle und machbare Sanierungsschritte zu identifizieren.

    Mein Bruder hat nur einige auf 3Scheiben Fenster getauscht, inklusive Einbau mit Luft-Dichtbänder. Der Wohnbereich war sonst bis auf Kleinigkeiten kaum betroffen. Die bereits gedämmten Leitungen und Pufferspeicher wurden nur im Keller zusätzlich mit massiv Mineralwolle nachgedämmt. Jetzt ist der Heizraumbereich wieder deutlich kühler.

    Im untergeordneten Bereich, Schmutzschleuse Bastelraum Abstellraum und Flur wurden Türen zusätzlich mit DIY Mineralwollepolster aufgerüstet und die Dichtungen gut nachbearbeitet.

    Rohre welche in unmittelbarer Nähe zum Puffer etc. zugänglich sind zu isolieren bringt ordentlich was und hilft Wärmeverluste zu reduzieren.

    :thumbup: Genauso . . .

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Durch einen glücklichen Zufall hab ich morgen Zeit um zur Messe Tulln zu fahren, freu mich schon.

    Bin auf das Informationsangebot gespannt.

  • Durch einen glücklichen Zufall hab ich morgen Zeit um zur Messe Tulln zu fahren, freu mich schon.

    Bin auf das Informationsangebot gespannt.

    Wir waren heute dort da wir auch eine neue heizung brauchen. Wieder mal habe ich fest gestellt, dass Messe nix für mich is...

    Abgesehen davon sehr viel pellets und hackschnitzel. Halt alles was grad gefördert wird. Und nichts was wir wollen. Das was uns was gebracht hätte war nur wenig angebot da und die waren dauernd belegt und schon drei leut.in der warteschlange angestanden. Alles unbedriedigend. Von dem was wir uns erhofft hatten haben wir nur kontaktdaten mit genommen. Aber dafür hat frau schatz was gekauft und is glücklich. Is ja auch was.

  • eine interessante Sendung

    am Ende geht es um Wärmepumpen. Vorher allgemein um Energiesparen.

    Danke für den Link, habe mir das mit Interesse angesehen. Es wäre für österreichische Medien auch mal an der Zeit, hier entsprechend gut recherchierte Berichte zu bringen. :thumbup:

    Plane das Schwierige da, wo es noch leicht ist (Zitat von Laotse)