Möchte Euch hier das Venator Wood des Solinger Messerherstellers Eickhorn vorstellen da man im I-Net nicht allzu viel zu diesem Schneidwerkzeug findet. Es ist ein äußerst robustes und damit outdoortaugliches Allroundmesser m. glatter Klinge, edlem Walnussgriff u. Cross-Draw Lederscheide:
Was das Design betrifft stand dem Venator Wood unverkennbar das Pohl Two Pate! Beim Venator wurden auf einige Design-Gimmicks wie z.B. den Recurve-Anschliff (gekrümmte Schneide), die gefakte Tanto-Spitze, usw. verzichtet, welche meiner Meinung nach nur zur Aufhüpschung und Effekthascherei dienen damit das Pohl eben tacticooler rüber kommt. Durch die schlichtere Gestaltung hat man mit dem Venator ein weitaus praxistauglicheres, universell einsetzbareres Outdoormesser geschaffen, wobei die taktische Note dennoch erkennbar blieb. Zudem ist das Venator Wood wesentlich preisgünstiger obwohl es aus der gleichen renomierten Solinger Messermanufactur kommt. Wer auf das Designerlabel von Dietmar Pohl verzichten kann spart locker 70-90 Euro ein, sofern man das Two Wood fabriksneu überhaupt noch bekommt ...
Das Venator Wood ist ein massives Teil von Messer mit großem Griff, satter Klingenstärke, kräftiger Spitze und markantem Fingerschutz. Die glatte Klinge besitzt einen sogen. Sabre Grind, also einen halbhohen Flachschliff mit sekundärer Schneidfase. Solche Anschliffe stellen gute Kompromisse zwischen vernünftigen Schneideigenschaften und Robustheit dar. Gegenüber einem Scandi ist der Schliff am Venator schneidfreudiger, er besitzt aber dennoch genug Rückgrad um auch mal Holz zu spalten. Die Klinge eignet sich sogar herforragend fürs batonen, der auf 58 HRC gehärtete Böhler N695 (440C) steckt Schlagbeanspruchung problemlos weg. Der Klingenstahl ist rostfrei, der dezent graue Farbton verleiht dem Messer ein sehr edles und wertiges aussehen und harmoniert klasse mit dem Holzgriff.
Die Klinge hat eine ausgeprägte Drop Point Form, an der Spitze ist eine leichte Fehlschärfe angebraucht, was sie optisch ein wenig verschlankt ohne dabei filigran zu wirken - sie bleibt denoch bullig. Mit einer Klingenlänge von ca. 11,5cm ist dieses Messer §42a konfrom und in Deutschland führbar (Stand 2022).
Der etwas unkonventionell gestaltete Griff ist von div. Pohl Messern bekannt und wurde für das Venator mit wenigen Adaptierungen übernommen. Er ist groß genug um auch mitsamt Handschuhen noch ordentlich arbeiten zu können, die Fingermulden gewährleisten sicheren Halt. Ein Unikum sind die Walnussholz-Griffschalen aus dem Hause Karl Nill mit typ. Fischgrätmuster (Rhomlas-Struktur) welches man von Jagdwaffen sicherlich kennt. Selbst bei Nässe ist diese feine Struktur äußerst rutschsicher und im Neuzustand ist sie derart scharfkantig dass es sogar schmerzt wenn man mit bloßer Hand kräftiger zufasst.
Die Holzschalen sind mit leicht goldgelb angelassenen Edelstahllinern hinterlegt, deren namensgebende Farbe man allerdings nur bei bestimmten Lichtverhältnissen u. -einfall erkennt. Was dieses Feature anbelangt hat die Marketingabeilung des Herstellers eindeutig zu dick aufgetragen, ohne künstl. Beleuchtung erscheinen sie eher recht hell silberfarben. An der Oberseite sind die Liner unterbrochen. Wirkt cool, trägt aber nur wenig zur Verbesserung des Grips bei und bei längerem arbeiten und kräftigen Schnitten gibt's Abdrücke auf der Haut. Im Gegensatz zum Pohl Two hat das Venator keinen spitzen Glasbrecher sondern eine gerade (Hammer-)Fläche als Griffabschluss. Inwieweit man ein Messer mit dünner Holzbeschalung als Schlagwerkzeug nutzt muss jeder selbst entscheiden, ist aber im Notfall sicherlich vertretbar. Ein Lanyardhole für Fangriemen od. Paracordflechtwerk ist vorhanden, die Lederschnur welche auf einigen Bildern zu sehen ist hab ich allerdings nachträglich angebracht.