Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

  • Gasspeicher Haidach soll ab 1. August befüllt werden

    Die Befüllung des Erdgasspeichers Haidach soll ab 1. August erfolgen. Zuständig ist die RAG Austria AG als technische Betreiberin der Anlage, teilte das Klimaschutzministerium heute mit. Das Unternehmen habe bereits mit der Vermarktung der Kapazitäten begonnen, die Reihung von Anfragen aus der Wirtschaft erfolge nach dem „First come, first served“-Prinzip.

    Die Frage ist nur womit.

  • Saurugg hat seine Wortwahl verändert.


    Früher: "Blackout sehr hohe Wahrscheinlichkeit die nächsten 5 Jahre"

    Heute: "Katastrophenwinter steht bevor"


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    13 Seiten, ziemlich Wissenschaftslastiger Stil, mit allem möglichen Fußnoten zu Literatur, Autoren: Saurugg & Reisner

    Katastrophenwinter 2023 - Fiktion oder bald Wirklichkeit?
    „Wir können die Realität ignorieren, aber nicht die Konsequenzen einer ignorierten Realität.“


    Abstract:

    Dieser Beitrag zeigt ein sehr düsteres, aber realistisches Szenario für den kommenden Winter auf, welches für nur wenige Menschen wirklich vorstellbar ist. Verantwortungsträger neigen zur Truthahn-Illusion oder meiden wider besseres Wissen die notwendige Aufklärung und Sicherheitskommunikation, um die Gesellschaft auf einen möglichen Katastrophenwinter vorzubereiten. Meist mit dem Argument, dass man die Menschen nicht verunsichern möchte. Genau damit wird der Grundstein für ein chaotisches und unüberlegtes Handeln gelegt, weil Menschen unter Stresssituationen zum Tunnelblickverhalten neigen. Übertriebene „Hamsterkäufe“ sind etwa ein Ausdruck davon.


    Ein anderes Argument ist, dass die Menschen jetzt krisenmüde seien und man sie daher nicht mit einem weiteren Thema konfrontieren möchte. Wir haben aber nun nicht wie bisher nur eine Krise vor uns, sondern gleich mehrere schwere, die sich auch noch wechselseitig verstärken können. Daher wird es mit jedem nicht genutzten Tag schwieriger, den Ernst der Lage zu vermitteln, ohne Überreaktionen auszulösen. Uns fehlt als Gesellschaft die fundierte Basis („Resilienz“), um mit solchen Hiobsbotschaften umgehen zu können. Die fehlende Sicherheitskommunikation und „Geistige Landesverteidigung“ der vergangenen Jahrzehnte fällt uns jetzt auf den Kopf. Ein weiteres Zuwarten und hoffen, dass es schon nicht so schlimm kommen wird, ist jedoch noch fahrlässiger und verringert mit jedem Tag die gesellschaftliche Handlungs- und Krisenbewältigungsfähigkeit. Für die zwingend notwendige gesellschaftliche Krisenfitness braucht es jetzt eine rasche und transparente sowie ehrliche Sicherheitskommunikation, die auch das anspricht, was man nicht weiß und wo für alle Unsicherheiten bestehen. Die bisher fehlende Sicherheitskommunikation und gelebte Verantwortungsdiffusion hat bereits zu einem enormen Vertrauensverlust in die Verwaltung und Politik geführt und nimmt mit jedem weiteren untätigen Tag zu. Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint. Noch haben wir die Möglichkeit, sinnvolle Maßnahmen vorzubereiten und umzusetzen.

  • Wenn es noch Brennstäbe und Personal geben würde ...

    Brennstäbe kann man länger fahren, auch wenn der Wirkungsgrad schlechter wird. Und Personal läuft sowieso mit Kohle. :)


    Man wird sehen, ob noch andere Alternativen gefunden werden. Aber besser als Braunkohle ists allemal.

  • Wenn Erdgas Mangelware wird oder nicht mehr zur Verfügung ist, wie könnte sich das auf die Versorgung von Gas in Flaschen und Gaskartuschen auswirken?

    Üblicherweise reicht dieser Vorrat für ein paar Wochen. Was dann?

  • Wenn Erdgas Mangelware wird oder nicht mehr zur Verfügung ist, wie könnte sich das auf die Versorgung von Gas in Flaschen und Gaskartuschen auswirken?

    Üblicherweise reicht dieser Vorrat für ein paar Wochen. Was dann?

    Obwohl es auch da sicher massive Knappheit geben wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass auch nur ein einziges Prozent aller Erdgas-Abnehmer (Industrie und Haushalte) irgendwas mit Flaschen und Kartuschen anfangen kann. Sprich: Ja, sicherlich werden dann auch Gaskartuschen Mangelware sein, aber selbst wenn es davon genug gäbe, würde das nur in ganz wenigen Fällen die Probleme lösen, die durch einen Ausfall der Erdgasversorgung entstehen. (Außerdem vermute ich, dass es mit Kartuschen dann eine Menge Unfälle gäbe...)

  • Aktuell gibt es Gas in Flaschen bei den Baumärkten zumindest in südöstlichen Wien, Schwechat, Brunn nur noch "von der Hand in den Mund". Fr. wird geliefert, am Montag gibt es schon nichts mehr.
    Lösen tut das nur mein Heizproblem als Notheizung über den Winter.

    Die Industrie bereitet sich schon auf Ausfälle vor. Wenn ich mich an die Präsentation meiner Firma richtig erinner, wird aber von Vater Staat als worst-case-Szenario von 40% Gaslieferung an die Industrie ausgegangen.
    Unsere Werke bereiten sich wos geht auf Alternativen vor. Primär Öl & Kohle.

    Einmal editiert, zuletzt von Grim ()

  • Wenn Erdgas Mangelware wird oder nicht mehr zur Verfügung ist, wie könnte sich das auf die Versorgung von Gas in Flaschen und Gaskartuschen auswirken?

    Üblicherweise reicht dieser Vorrat für ein paar Wochen. Was dann?

    Stell Dir vor die Energie- und Gaswirtschaft kommt zum Erliegen - und sei es nur für Tage. Das wird natürlich eine enorme Auswirkung auf alles was brennt haben, so auch auf Gas und Gaskartuschen. Es wird Gas geben, nur wann, wo und wie viel wird genau so die Frage sein wie für wie lange man sich dafür anstellen muss und wer bereit ist die Phantasiepreise dafür zu bezahlen. Noch sind Gaskartuschen mehr oder weniger leistbar zu kaufen (wobei ich es generell schade finde, dass die Schraubkartuschen nicht recycelt werden bzw. mit Pfand neu befüllt werden können. Welch eine Verschwendung von Ressourcen.)

    Und die Behältnisse von 5 bzw. 11kg Gasflaschen gib es nur wenn man eine leere zur Befüllung bringt. Neue gibt es schon seit Wochen nicht mehr.


    Ich habe rechtzeitig damit begonnen mich bei Gas etwas breiter aufzustellen, also auf Gasflasche mit verschiedenen Schläuchen und Adaptern, Schraubkartusche und Steckkartusche und kaufe immer noch zu wenn es mir "günstig" erscheint. Zumeist gibt es immer wieder Angebote im Bereich von 12x500g bei Schraub- und 24x224g Steckkartuschen bei Butangas. (Isobutan leiste ich mir absichtlich nicht) Im Moment könnte ich also gut und gerne den ganzen Winter mit Kochen abdecken und auch mit einer mobilen Notheizung (Mr. Heater) den örtlichen Wärmebedarf abdecken und wenn ich damit nicht urasse komme ich damit noch weit darüber hinaus aus. Dennoch kaufe ich zu weil billiger wird es nicht mehr und es wird ein hervorragendes Tauschmedium sein. Der Vorteil ist wie immer, dass ich nun Aktionen zuwarten kann.

  • Zitat von orf.at

    Die Internationale Energieagentur (IEA) rät der EU zu Einsparungen beim Gasverbrauch, um leere Speicher und das Risiko von Versorgungsunterbrechungen in diesem Winter zu verhindern.

    Um die Gasvorräte bis zum Ende der Heizsaison auf einem angemessenen Niveau zu halten, müsse die Nachfrage im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um neun bis 13 Prozent reduziert werden...

    Quelle: orf.at

    9-13% Einsparung - ich weiß nicht, ob Industrie und andere Großverbraucher in der EU das hinbekommen können, aber für die Heizung von Haushalten wären das gerade mal 2 Grad weniger Raumtemperatur (bei gleichen Außentemperaturen). Das sollte doch zu schaffen sein!

  • aber für die Heizung von Haushalten wären das gerade mal 2 Grad weniger Raumtemperatur (bei gleichen Außentemperaturen). Das sollte doch zu schaffen sein!

    Da bin ich mir nicht so sicher. Ich höre von vielen Leuten in meinem Umfeld, dass sie nichts ändern werden bzgl. Energiesparen.

  • hoteisen

    weil du geschrieben hast, dass du Schraub-, und Stechkartuschen hast und auch diverse Adapter, weißt du vielleicht, ob es für die kleinen Gaskocher (Schraub/Stechkartuschen) auch Adapter gäbe für die großen 5 u. 10kg-Gasflaschen? Danke und LG

  • 9-13% Einsparung - ich weiß nicht, ob Industrie und andere Großverbraucher in der EU das hinbekommen können, aber für die Heizung von Haushalten wären das gerade mal 2 Grad weniger Raumtemperatur (bei gleichen Außentemperaturen). Das sollte doch zu schaffen sein!

    In Deutschland hat es die Industrie wohl bereits mehr oder weniger freiwillig (durch finanziell bedingte notwendig gewordene Gaseinsparungen z. B., also Minderproduktion) geschafft, um die 20% einzusparen.

    Bei den Privathaushalten wird dies schier unmöglich werden --- SO kalt wird niemand in seiner Wohnung existieren wollen (leben kann man's dann ja kaum noch nennen, wenn dauergefroren wird und auch die heiße Badewanne wegfällt, die heiße Dusche extrem kurz ausfällt)

    Es kommt halt auch sehr stark auf's Wetter drauf an.


    Unser Herr Müller, Bundesnetzagentur, ist so gar nicht zufrieden und vergleicht doch tatsächlich den Gasverbrauch der Privaten mit den beiden Vorjahres-Septembern: tja, 09/20 war den ganzen September über noch (Hoch)Sommer und auch 09/21 war es deutlich wärmer als in diesem Jahr.


    Wir hatten hier bereits zu Septemberbeginn mehrere Nächte mit nahezu Bodenfrost, bei klarem Himmel noch bestenfalls 2° C Lufttemperatur.... dazu dauerhaft kalte Tage mit 7° bis 11° C.

    Ist doch klar, daß die Leute heizen, die es sich noch leisten können. Der dicke Knüller, die Ohnmachts-Rechnung, kommt ja erst noch (im nächsten Jahr).

    Diejenigen, die schon immer an der Heizung sparen mußten, tun es sowieso.

    Alle, die es sich (noch) leisten können, machen es sich gemütlich, ergo warm. Höre ich im Bekanntenkreis ebenfalls ohne Ausnahme. Niemand in dieser Gegend ist bereit, freiwillig zu frieren.

    Außerdem hoffen ja nun alle auf diese ominösen 200 Mrd. "Rettung".



    Genügend Gas für die Industrie und zum Heizen wäre eigentlich vorhanden. Wenn Deutschland nicht so immens viel davon für Frankreich verstromen würde!

  • Habe einige meiner Fenster innen mit Luftpolsterfolie verkleidet um die Wärme besser innen zu halten.

    Ist man schon geschädigt wenn man bei "Fenster innen" und "besser innen" an gendern denkt? 🤓🤣