Wien Energie: Finanzielle Probleme

  • Was machen wir Kunden jetzt sinnvollerweise? Anbieter wechseln? Kürzlich verschickte Angebote annehmen?

    Ich würde sagen: nichts (außer Kopf schütteln). Kann mir nicht vorstellen, dass ein Anbieterwechsel für uns Endkunden da irgendeine Auswirkung hat.


    Ich frag mich zwar schon still und heimlich, ob es irgendwann vielleicht doch so weit kommen könnte, dass die EU-Netzbetreiber sagen "die Wiener zahlen ihre Stromrechnung nicht mehr, also hängen wir mal Ostösterreich vom Netz ab", aber irgendwie kann ich mir das in dieser Konkretheit dann doch nicht vorstellen. Und es ist technisch schlichtweg unmöglich, dass die Energieerzeuger sagen "Wien Energie ist pleite, also liefern wir _deren_ Bestellungen nicht mehr ins Wiener Netz, nur die Bestellungen von den anderen solventen Stromanbietern in Wien liefern wir weiterhin".


    Ich meine also, Strom gibts weiterhin und wird es mE gerade so lange geben, wie die Produktion EU-weit den Verbrauch EU-weit decken kann, unabhängig davon, wie es Wien Energie finanziell geht. Der Strom, der bei uns aus der Steckdose kommt, fließt ja unabhängig davon, ob Wien Energie zahlungsunfähig ist oder nicht; die Strombörsen sind der Handelsplatz, aber tatsächlich Strom in Wien liefern tut das europäische Verbundnetz über die Leitungen von Wiener Netze. Zwar wird es juristisch wirklich spannend, sollte tatsächlich der Grundversorger Pleite gehen (der ja normalerweise alle Kunden versorgt, die bei einem anderen Versorger rausfliegen), aber soweit ich das sehen kann werden sich die Folgen auf juristisch-finanzielle Zores beschränken.

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    jo, hmm.



    blöd wenns stimmt.

  • Net böse sein, aber die Wien Energie gehört den Wiener Stadtwerke und die der Stadt Wien. Da darf sich gerne der Eigentümer beim Steuerzahler was ausborgen und dann mal zurückzahlen. Es kann aber wirklich nicht sein, dass der Rest von Österreich hier für die Zockerei in die Presche springt.


    Wenn Wien zu viel Strom braucht sollte vielleicht mal dort die Schraube angesetzt werden? Sämtliche öffentliche Beleuchtung aufs Minimum reduzieren (siehe Berlin), dann bitte hinterfragen, warum immer noch sämtliche Werbeschilder, Reklamen, Möbelhäuser, Einkaufszentren nach Schließung dennoch alle leuchten?


    Sind unsere Windräder, Kraftwerke, Solaranlagen eigentlich nur Zierde oder verkaufen wir unseren erzeugten Strom billig ins Nirvana? Diese Summen sind doch verrückt. Was um alles in der Welt kommt im Herbst und Winter da auf uns zu??? In der Früh warens noch 1,7 Milliarden, jetzt 10!!!!! Wer wirtschaftet da? Jolly Joker?

  • hoteisen Die Stadt hat bereits zweimal still 700 Mio überwiesen, davon hat niemand erfahren wäre nicht dieser irre Skandal. Jetzt hat sie nix mehr, darum wird einfach der Bund verpflichtet - oder die unschuldigen 2 Mio Kunden sitzen ab Januar im Dunkeln.


    Ich denk der Verbrauch in Wien ist bestimmt nicht optimiert, ist ja eine große Stadt da ist sicher noch Luft nach oben. Aber es wäre etwas naiv zu glauben, dass der Mehrverbrauch 8 Milliarden mehr benötigt, vor allem erklärt es nicht warum die Banken Wien Energie nichts mehr geben wollen. Die enorme Summe ist nie von heut auf morgen entstanden. Wahrscheinlich hat keiner von irgendwas gewusst und das was wir mitbekommen, ist nur ein Bruchteil. Es bleibt spannend, die Medien freuen sich über Klicks, Sanktionen wirken, alles wird billiger. Läuft ^^ :thumbup:


    Edit: Aus Sicht der Krone ein neuer Bericht Fehlspekulation? Wien Energie: Fünf Antworten zum Finanzdesaster

    Einmal editiert, zuletzt von nino808 ()

  • nino808 nun ja, würden die Banken mitspielen würde sich der Rettungsschirm auf sie umlegen. Das verschiebt nur das Problem nicht aber die Ursache. Die Befugnisse des Managements gehört sofort unter Kuratell gestellt, das wird noch ein Megaskandal der mal wieder Untersuchungsausschüsse beschäftigen wird. Das sind Summen........ die gab es so noch nie. Und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitraum wo auf der einen Seite der Staat das Sonderurlaubsgeld ähm Klimabonus ausbezahlt und auf der anderen Seite die Übergewinnsteuer diskutiert wird sowie die Energie Konzerne exorbitante Gewinne schreiben. Ich bin halt stinksauer, weißt Du wie viele Windräder man damit bauen hätte können? 10.000 Windräder. Das kann und darf nicht ohne Folgen bleiben und schon gar nicht Gras drüber wachsen lassen, sonst haben wir einen Dominoeffekt.

  • 2 Mio Kunden sitzen ab Januar im Dunkeln.

    Ausschluss von der Strombörse, rückabwicklung von verträgen ... da würds rund gehn.


    2 Mio Kunden ohne Strom, Gas und Fernwärme Anbieter.



    18 TWh Strom wurden an der Börse verkauft als Termingeschäft. das muss jetzt eingekauft werden am Spotmarkt um zu liefern.

    6 TWh werden pro Jahr von WE produziert.


    uff, Wolf in der ZIB2



    Wenn der Landesrat Hanke jetzt noch 1x "die Versorgung ist sicher" betont, fang ich an mir sorgen zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • hoteisen Stimmt, nur erklärt es nicht den Grund warum sie aussteigen. Rettungsschirme sind ja wie Geldregen. Die Auflagen sind lächerlich gegenüber dem Nutzen.


    Wird vielleicht befürchtet, dass die Preise für Kunden aufgrund der absurden Summe derart steigen müssten, dass aufgrund von Zahlungsausfällen ungenügend Einnahmen eingefahren werden? Hoffentlich wird auch darüber berichtet


    Edit:

    Begonnen hat es mit 2x700 Mio, dann 1,7 Milliarden, dann 6 Milliarden und zum Schluss 10 Milliarden.

    Vor kurzem wurden aus den fehlenden Milliarden doch eine Gutschrift über 400-700 Millionen. "Der verrückte Markt" - tolle Erklärung Herr Hanke - Kabarett vom feinsten.

    Millionen-Gutschrift Kurzfristige Milliardenhilfe doch nicht nötig?

    2 Mal editiert, zuletzt von nino808 ()

  • das ding ist, bei 1100€/MWh wurde ein Margin Call ausgerufen um 10Mrd €, was wenn der Preis auf 2000€/MWh steigt, ergibt das nochmal zusätzliche 10-12 Mrd €

  • Klar ist, so kann es nicht weiter gehen mit dem Strommarkt.


    Ich hoffe auf EU-Ebene wird hier nun rasch reformiert, denn niemand aus der Mittelschicht kann es sich leisten statt 100 Euro monatlich für Strom, plötzlich 1000 Euro zu bezahlen.


    Die Preise müssen wieder auf ein vernünftiges Niveau sinken, durch eine Strommarktreform und das am Besten gestern.

  • Das was hier am Strommarkt auffällt, das passiert genauso am Getreide- oder Fleischmarkt. Oder Rohöl oder Stahl oder Aluminium oder Währungen. Das ist das Problem der 100% freien Marktwirtschaft, es gibt (fast) keine Grenzen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Die eigentliche Ursache sollte man nicht vergessen: Sanktionen ohne Weitblick. Damit wurde das Merit-Order System/freie Marktwirtschaft etc. ins Absurde geführt und den Schaden tragen wir.


    Auf EU Ebene hege ich keine großen Hoffnungen, da wird wie meist angekündigt, beobachtet, runder Tisch ... bis die Sache aus den Medien ist, eh schon wissen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

  • Ich mach mir Sorgen wegen der Staatsverschuldung. Ich denke während Corona sind die Staatsschulden schon so um 50-60 Mrd gestiegen, jetzt kommen noch 10 Mrd dazu, due Zinsen steigen und damit die Zinskosten für die Staatsschulden und die Energie Unterstützungsmaßnahmen kosten auch einiges. Der Staat hat immer weniger Handlungsspielraum. Ich befürchte die nächste Regierung hat wenig Spielraum und wird eisern sparen müssen oder wir sacken auf das Niveau von Griechenland oder Italien ab.

  • Auf EU Ebene hege ich keine großen Hoffnungen, da wird wie meist angekündigt, beobachtet, runder Tisch ... bis die Sache aus den Medien ist,

    Wie soll denn diese "Sache" aus den Medien kommen? Dass sich die Durchschnittsfamilie keine 1.000 Euro pro Monat für Strom leisten kann, sollte klar sein. Deshalb muss es eine komplette Neustrukturierung der Strombeschaffung und -versorgung geben, damit die Preise wieder auf ein vernünftiges Maß gesenkt werden ohne, dass der Staat hier die Differenz übernehmen muss und sich dadurch ein Milliardendefizit aufbaut.


    Die eigentliche Ursache sollte man nicht vergessen: Sanktionen ohne Weitblick.

    Schuld sind nicht die Sanktionen, sondern Russlands Angriffskrieg, das Drehen an der Gasschraube durch Putin und das monatelange "Beobachten" unserer Entscheidungsträger. Man hätte hier schon viel früher auf EU-Ebene gegensteuern müssen. Denn die jetzige Entwicklung war absolut absehbar. Je näher der Winter kommt, desto mehr erpresst uns Putin über die Gaslieferungen und treibt so die Preise künstlich nach oben.


    Ich hoffe hier werden rasch Lösungen gefunden, um Gas komplett aus der Gleichung rauszunehmen.

  • Dass sich die Durchschnittsfamilie keine 1.000 Euro pro Monat für Strom leisten kann, sollte klar sein.

    Firmen können sich solche Preise auch nicht leisten.

    Nach wenigen Monaten - während dieser Zeit steigen die Herstellungskosten einer Ware X ins bald Unvermeßliche - kann und wird nichts mehr produziert und verkauft werden und es folgt eine unabsehbar große Konkurswelle.


    Die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts lassen grüßen....

  • Firmen können sich solche Preise auch nicht leisten.

    Richtig, aber Firmen sind in der Hinsicht nebensächlich.


    Warum? Globaler Markt, für jeden Furz gibt es Tausende Anbieter. Kann aufgrund der Kosten die Voest keine Stahlprodukte mehr in Österreich erzeugen, läuft die Produktion in der Türkei, in Indien oder den USA einfach weiter.

  • Richtig, aber Firmen sind in der Hinsicht nebensächlich.

    Nicht wirklich, meiner Meinung nach.

    Denn an all den produzierenden Firmen in der EU hängt die gesamte Volkswirtschaft.

    Deutschland rutscht gerade unaufhaltsam in die Rezession, das dürfte in anderen Ländern ähnlich sein.


    Das Wohl & Wehe jedes einzelnen arbeitenden Menschen hängt daran.

    Das der noch nicht und nicht mehr arbeitenden (oder nicht arbeiten könnenden) Menschen natürlich auch.


    Dieser Strudel aus explodierenden Energiepreisen ist erst der Anfang.



    Prepper werden diese Zeiten länger durchhalten, wenn's dann richtig dicke kommt.

    Momentan ist ja noch kaum etwas davon zu spüren, alle jammern über hohe Preise - aber SPÜREN werden es die ersten erst ab Spätherbst/Winter.


    Ich bin froh und dankbar, schon so lange Vorsorge betrieben zu haben und beiß' mir grad vor Ärger in den Boppes, daß ich nicht schon ein, zwei Jahre früher viel mehr gemacht hab. (also so viel wie eben grad)

    Die jetzt zu tätigenden Investitionen lassen mir keinen Spielraum mehr - erstmal wird alles zu entbehrende Geld sinnvoll investiert. Und zwar in all die Produkte, die am schnellsten am teuersten werden oder dann nicht mehr verfügbar sein werden und natürlich in Langzeitlebensmittel en masse.

  • Die Kriegsgewinnler sind schuld. Die Energieproduzenten haben Rekordgewinne bei Rekordmargen.

    Der freie Markt ist halt nicht so frei wenn alle zugleich den Preis mit der selben bequemen Ausrede anziehen und Vater Staat zuschaut

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    das bedeutet in der Rechnung, pro 500€/MWh => 9 Mrd € Besicherung zusätzlich.


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    für Wann gelten denn diese Termingeschäfte?


    warten wir damit bis jetzt der Peak-Preis beim STrom erreicht ist. Wie toxisch/giftig ist denn dieser Trade geworden?


    Wenn wir jetzt auf 2250€/MWh hinsteuern, wären das dann nochmal zusätzlich 18 Mrd obendrauf auf die bisherigen 8-10Mrd?



    Leider gibts keine weiteren Infos zu der ganzen Lage.