Blackout-Simulation in Hessen: Mehrere Hundert Tote in 96 Stunden

  • Helfen müsste man nur deine weiter oben erwähnten Kategorien von Menschen. Da müsste man irgendwie eine Lösung finden.

    Hilfsbedürftige Menschen sind sicherlich irgendwo registriert. Man müsste sich halt die Mühe machen und denen zB. Hilfspakete frühzeitig zukommen lassen.

    Leider gibt es m. W. eine solche Registrierung nicht in dem Sinne, daß staatliche Stellen u/o THW, FW, Bundeswehr usw. drauf zugreifen können.

    Ich kenne persönlich eine 91jährige Dame ohne Angehörige, die noch allein wohnt und täglich einmal der Pflegedienst kommt. Die Wohnung wird einmal wöchentlich gereinigt, ihre Beine werden täglich gewickelt und halt sonstige Hilfestellung bei der Körperpflege und der Essensvorbereitung.

    Sie sitzt den ganzen Tag im Rollstuhl, kann kaum noch laufen, kommt keine Treppe hoch und runter, sprich sie kann auch nicht in den Keller (weil ja der Aufzug dann nicht mehr geht).

    Für die Lebensmitteleinkäufe hat sie ihre Hundebetreuer eingespannt, die täglich Gassi gehen. Aber wenn diese beiden, selbst schon über 80!! nicht können, sitzt sie allein dort mit ihrem Hundchen: wer soll dann noch helfen? Kommt der Pflegedienst noch? Wer kümmert sich um ihre gewickelten Beine?

    Einkaufen geht nicht mehr, ihre Wohnung ist ausgesprochen klein, schon allein deswegen Vorräte so gut wie gar keine vorhanden (einige Liter Apfelsaft, paar Tafeln Schoki, das war's auch schon :( ) Auf jeden Fall kein oder viel zu wenig Wasser vorhanden!

    Sie ist auf ihren Elektrorollstuhl angewiesen, wenn sie das Haus verlassen möchte. Der fährt also auch nur noch ein, zwei Tage und dann nicht mehr. Sie wohnt zwar ebenerdig mit Minigärtchen und könnte wenigstens den Hund rauslassen; Futter für ihn hat/hätte sie je nachdem, ob grad der Monatsvorrat geholt wurde oder nicht, entweder noch genügend oder eben fast nix.


    Als ich sie und den Hund einen Monat lang betreute, waren noch drei Dosen Hundefutter da vor dem nächsten Einkauf; findet kein wöchentlicher Lebensmitteleinkauf statt, fehlen ihr sofort wichtige und tägliche Lebensmittel. Sie trinkt zu wenig, man muß sie täglich dran erinnern. Und lauter solche Kleinigkeiten!

    Sie kann den Hund nicht selbst abduschen, der schläft aber im Bett - geht dann also naß und dreckert rein bei Matschwetter. Und die winzige Wohnung kühlt dank der Außenwände extrem schnell aus, sie friert sowieso immer und braucht 25° C Temperatur trotz Strickjacke im Hochsommer.

    Viel Bargeld hat sie aus Sicherheitsgründen auch nicht daheim: als hier der Geldautomat ausfiel (wurde von so 'ner Bande Durchgeknallter gesprengt und alles drumherum ging zu Bruch) saß sie tagelang ohne Geld da, bis jemand für sie in die nächste Filiale fahren konnte - aber ohne Strom wird halt auch in keiner Bank mehr gearbeitet, kein Geld mehr am Schalter ausgezahlt.


    Also NEIN, die WIRKLICH Hilfsbedürftigen dieser Gesellschaft sind nahezu komplett aufgeschmissen! Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können! Es hängt an so vielen Kleinigkeiten.... die wir Prepper alle schon längst geregelt haben, entsprechend vorgesorgt usw.


    Wenn es soweit ist, fahre ich auf jeden Fall zu ihr hin und kümmere mich, so gut es eben geht (also direkt mal für eine Woche Wasser u Vorräte sowie Hundefutter hinbringen und dann halt mal sehen, wann man das nächste Mal wieder hin kann...) Versprochen!

    Die eine Fahrt ganz am Anfang wird ja wohl hier auf dem Land noch gefahrlos machbar sein *hoff*


    Fazit der ganzen unschönen Wahrheit:

    Kommt es also zum Blackout, der länger dauert, wird sie ohne sofortige Hilfe von außen eines der ersten Opfer sein ;(

  • Unrealistisch ist es eh nicht.

    Ich habe meine Meinung geändert.


    Die Hurrikans sorgten und sorgen für tagelange Stromausfälle auf Puerto Rico und Kuba. Dort sterben die Menschen deshalb auch nicht zu hunderten.

    Angesichts eines großen Stromausfalls nach dem Hurrikan „Ian“ hat es in Kuba am dritten Tag in Folge seltene Proteste gegeben. Auf der vielbefahrenen Straße Linea in der Hauptstadt Havanna errichteten einige Anwohner des zentrumsnahen Stadtteils Vedado gestern Abend (Ortszeit) mit umgekippten Müllcontainern eine Straßensperre. Ein paar Dutzend Teilnehmer demonstrierten dort auf Töpfe schlagend, weil sie seit fünf Tagen weder Strom noch fließendes Wasser hatten.

  • Ich bin mir nicht sicher ob die in Kuba oder Puerto Rico dieselbe Auslastung in Intensivstation haben.


    Nicht eingerechnet die Verkehrstoten von denen es hier bei einem Stromausfall ( Ampeln fallen aus, Schranken aber evtl. fahren noch Züge ) wesentlich mehr geben dürfte als auf diesen Inseln.


    Ich befürchte diese Zahlen sind realistisch

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Ich bin mir nicht sicher ob die in Kuba oder Puerto Rico dieselbe Auslastung in Intensivstation haben.


    Nicht eingerechnet die Verkehrstoten von denen es hier bei einem Stromausfall ( Ampeln fallen aus, Schranken aber evtl. fahren noch Züge ) wesentlich mehr geben dürfte als auf diesen Inseln.


    Ich befürchte diese Zahlen sind realistisch

    Kuba sollte man nicht mit Hessen vergleichen. In Kuba gibt es Mangel und Mängel seit Jahrzehnten, Hurricans ebenso. Die kennen das und können (müssen) damit umgehen. Würde selbiges in Hessen passieren würde das Wort Chaos eine neue Definition brauchen. Zudem funktioniert in Kuba Nachbarschaft-u. Familienhilfe IMMER! Die kennen das nicht anders. Ein Stromausfall in Kuba hat also andere und geringere Auswirkungen als in Zentraleuropa. Hier wären die Folgen sicherlich dramatischer wenngleich ich nicht an hohe Opfer wegen Tumulte befürchte, sondern eher bei hilflosen und kranken Menschen.

  • Ich bin mir nicht sicher ob die in Kuba oder Puerto Rico dieselbe Auslastung in Intensivstation haben

    Bei den prognostizierten Toten geht es ja vor allem um Pflegeheimbewohner. Gibt's sowas nicht auf Kuba?



    Nicht eingerechnet die Verkehrstoten von denen es hier bei einem Stromausfall ( Ampeln fallen aus, Schranken aber evtl. fahren noch Züge ) wesentlich mehr geben dürfte als auf diesen Inseln

    Warum soll das so sein? Kann plötzlich niemand mehr Autofahren ohne Ampeln? Für diesen Fall hat ja die StVO ja sogar vorgesorgt und es gibt Schilder, die den Vorrang regeln im Falle eines Ampelausfalls.


    Ampelausfälle gibt's wohl täglich in Österreich. Die Anzahl der Verkehrstoten deswegen? Null?

  • Denke nein, keine Pflegeheime , oder wenn garantiert nicht wie in Europa.


    Gibt hier doch jetzt schon täglich Unfälle weil die Leute zu doof sind.

    Wenn gar nichts mehr funktioniert, Beleuchtung fehlt, die Polizei anderweitig beschäftigt, Chaos, Angst, Panik...

    Denkst Du nicht das erhöht das Risiko enorm ?

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  • Denkst Du nicht das erhöht das Risiko enorm ?

    Natürlich, da gehe ich aber auch davon aus, dass alle daheim sitzen.


    Wo sollen sie schon hin? Arbeiten geht nicht, einkaufen auch nicht. Wird wohl ähnlich dem ersten Lockdown im März 2020. Alle halten die Füße still für eine Woche.

  • Nein, jeder will zu Mutti.

    Frau, Kinder, Tante, Oma...


    Du gehst davon aus das alle rational denken.


    Ich denke 60% der Menschen sind Idioten. Tendenz zunehmend.


    Und bei einem für alle neuen, ungewohnten, beängstigenden Ereignissen..


    Wieviele Großstädter bleiben denn Deiner Meinung nach 1 Woche zu Hause ohne einzukaufen ???


    Wien, 1,9 mio Einwohner ca. 900'000 Fahrzeuge

    Keine funktionierende Ampel, keine Straßenbeleuchtung


    Ich schätze trotz allem müssen immer noch etwa 15 -20 % der Erwerbstätigen zur Arbeit.

    Polizei / Feuerwehr / Sanität

    Medizinisches Personal, Pflegepersonal.

    Technische Betriebe Strom / Kraftwerke, Wasserversorgung

    Gaswerke, Strassenunterhalt, öffentliche Hand, Soziale Dienste, etc.


    Da kann man zwar das Beste hoffen...

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    Einmal editiert, zuletzt von Grimm ()

  • Kann plötzlich niemand mehr Autofahren ohne Ampeln?

    Tatsächlich würde ich diese Frage mit NEIN beantworten: schau Dir einfach mal an, was an einer großen Ampelkreuzung los ist (egal in welcher Stadt), an welcher die Ampeln nicht funktionieren....

  • Tatsächlich würde ich diese Frage mit NEIN beantworten: schau Dir einfach mal an, was an einer großen Ampelkreuzung los ist (egal in welcher Stadt), an welcher die Ampeln nicht funktionieren....

    Und was ist dort los bei Ampelausfall? Es geht stockend voran. That's it.


    Aber es stapeln sich nicht die Toten.


    Man sollte die Kirche im Dorf lassen.

  • Unfall jetzt weil 1 Ampel ausfällt :


    Passanten rufen Polizei / Sanität

    Die trifft nach 5-12 min ein, kümmert sich um die 2 Schwer und 3 leichtverletzten

    Fährt sie in 8 minuten Krankenhaus

    Kommen im Notfall in den OP, werden gerettet.



    Unfall im SHTF weil alle Ampeln ausgefallen sind :


    Die Brieftauben scheissen auf die Landepiste, Rauchzeichen vom Winde verweht.

    Passanten ohne medizinische Kentnisse fahren die Verletzten auf dem Rücksitz vom Vectra ins Krankenhaus

    Ca 35 min. Notaufnahme überlastet, nur ein Not OP Saal frei.

    Vielleicht können Sie 1 der beiden retten. Aber nicht beide.


    Je nachdem keinen.. Macht alleine 5-7 extra Tote pro Tag in 1 Grosstadt

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  • Meine Erfahrung bei Ampelausfall ist, dass die Menschen weit vorsichtiger fahren und auch defensiver. Weil außergewöhnliche Situation.


    Natürlich kann und wird es zu Unfällen kommen. Aber wie gesagt, ich vermute, dass sich bei den Autofahrern, da sie alle per Autoradio informiert werden würden, über einen landesweiten Stromausfall, die Erkenntnis bildet nach Hause zu fahren und dort zu bleiben.


    Deshalb sollte der Verkehr rasch abnehmen und damit die Gefahr für Unfälle sinken.

  • Ok, belassen wir es dabei.

    Wäre ja schön wenn es so abläuft wie Du das schilderst.


    Welches Radio sendet bei Blackout wo, wie und wie lange ?

    Denke dabei vor allem an die DAB+ Hörer

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  • Natürlich kann und wird es zu Unfällen kommen. Aber wie gesagt, ich vermute, dass sich bei den Autofahrern, da sie alle per Autoradio informiert werden würden, über einen landesweiten Stromausfall, die Erkenntnis bildet nach Hause zu fahren und dort zu bleiben.

    Es kommt darauf an, wann der Stromausfall eintritt. Für mich wäre der schlimmste Zeitpunkt Vormittag/Schulzeit.

    Ich muss dann schon mit dem Auto 45 km (eine Richtung) fahren um meine Tochter von der Schule abzuholen. Das werden vermutlich viele Eltern machen müssen.

  • Welches Radio sendet bei Blackout wo, wie und wie lange ?

    Denke dabei vor allem an die DAB+ Hörer

    Wie es in der Schweiz ist weiß ich nicht.


    In Österreich ist Ö3 zuständig und ab Aktivierung des Notbetriebs Sendezeitbegrenzung auf immer zur vollen Stunde. In welchem Zeitraum wird bekannt gegeben.

    Bei einem Blackout wird OE3 zum Leitmedium, das auf nationaler Ebene informiert

    Da die Sendeanlagen aus ganz Österreich einen Notstrombetrieb nach Wien automatisch melden, kann die Senderhauptkontrolle der ORS, die rund um die Uhr im ORF-Zentrum am Küniglberg besetzt ist, schon in den ersten Minuten das Ausmaß des Ausfalls abschätzen. Im Kontrollraum sieht man nämlich, an welchen Großsendestandorten vom Pfänder am Bodensee über Patscherkofel, Gaisberg, Dobratsch, Jauerling, dem Wiener Kahlenberg bis zum Hirschenstein im Burgenland Notstromaggregate laufen. Diese Großsendeanlagen sind laut ORS mit Treibstoffvorräten für zwei bis drei Wochen versehen, dann erst müssen die Tanks wieder gefüllt werden.

    Obwohl die normalen Kommunikationskanäle wahrscheinlich nicht mehr funktionieren, sind die Systeme des öffentlichen Rundfunks für einen mehrtägigen Notsendebetrieb ausgestattet. Nutzen Sie ein Autoradio, um sich zu informieren (im analogen Radio: ORF-Sender zur vollen Stunde; im neuen, Digitalen Radio DAB+: Emergency Warning Function, die nur im Krisenfall aktiviert wird)

  • Ohne Ampeln: Alles nur eine Sache der Übung. ^^

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  • Ich bin ja erst beim nachlesen hier und zu den hunderten Toten habe ich einen Bericht der BZ gefunden

    Berlin hat gut 120.000 pflegebedürftige Menschen, für sie, speziell wenn sie künstlich beatmet werden oder von Dialyse abhängig sind, wird es dramatisch. Leitert rechnet bereits in dieser relativ frühen Phase des Blackouts mit Toten im fünfstelligen Bereich.

    Das steht bei Stunde 4 und bei den Stromausfall vor ein paar Jahren war es auch so das - obwohl ja nur ein kleiner Stadtteil betroffen war

    im dortigen Krankenhaus die Intensivpatienten verlegt werden mussten.

    Tja - scheinbar haut das mit dem Notstrom auch nicht so lange hin. Steht leider nur da - die mußten verlegt werden, aber nicht wieso.

  • Meine Erfahrung bei Ampelausfall ist, dass die Menschen weit vorsichtiger fahren und auch defensiver. Weil außergewöhnliche Situation.


    Natürlich kann und wird es zu Unfällen kommen. Aber wie gesagt, ich vermute, dass sich bei den Autofahrern, da sie alle per Autoradio informiert werden würden, über einen landesweiten Stromausfall, die Erkenntnis bildet nach Hause zu fahren und dort zu bleiben.


    Deshalb sollte der Verkehr rasch abnehmen und damit die Gefahr für Unfälle sinken.

    öhm......... wer hört den noch Radio im Auto ?

    Da läuft die playliste vom Handy.............. oder direkt von Spotify


    ich glaube aber nicht das dies erstmal das größte Problem ist.

    Denke auch eher an die vielen Menschen die heute wirklich vom Pflegedienst abhängig sind........... das werden nämlich immer mehr.

    Nicht nur Pflege, gibt viele die bekommen auch ihr Essen nach Hause geliefert.

    Wir haben immer mehr alte Leute die im Grunde allein sind.

    Das denke ich, ist der größte Unterschied jetzt zu den Alten in Kuba. Dort wird noch Familie gelebt........hier wird doch eher abgeschoben.

  • Das steht bei Stunde 4 und bei den Stromausfall vor ein paar Jahren war es auch so das - obwohl ja nur ein kleiner Stadtteil betroffen war

    im dortigen Krankenhaus die Intensivpatienten verlegt werden mussten.

    Tja - scheinbar haut das mit dem Notstrom auch nicht so lange hin. Steht leider nur da - die mußten verlegt werden, aber nicht wieso.

    Siehe dazu z.B. https://www.tagesspiegel.de/wi…dem-blackout-4628287.html


    Das hauseigene Aggregat hat teilweise funktioniert, gab aber wohl einige Probleme.

    Häufige Fehler sind mangelnde Probeläufe unter realer Last für eine ausreichende Zeit, z.B. monatlich für eine Stunde, mangelnde Rotation / Qualität des Treibstoffes und mangelnde Wartung.