Warnung vor Eigenbauofen und Notheizung

  • Die ersten kühlen Tagen sind da – und sie haben einen Vorgeschmack auf eine Heizsaison geboten, die zweifelsohne schwierig wird. Angesichts der Öl-, Gas- und Strompreise suchen viele Menschen bereits seit Monaten Alternativen zu ihren herkömmlichen Heizsystemen und greifen dabei zu eilig installierten Holzöfen, elektrischen Heizgeräten oder gar skurrilen Lösungen wie Teelichtöfen. Doch Fachleute warnen: Unsachgemäßer Einbau und Betrieb können zum großen Risiko werden.

    rand00m was für twitter

  • Dieser Winter wird sicherlich interessant werden. Wie ich rungehört habe, wird es bei uns nicht viel anders sein.

    In den Baumärkten sind Schwedenöfen, Pelletöfen usw. bei uns ausverkauft und es kommt auch nichts nach.

    Wenn man Glück hat, gibt es noch Katalytöfen zu kaufen. Die sind ja aber dilettantisch aufgestellt auch.. Gefährlich?

  • Wenn man Glück hat, gibt es noch Katalytöfen zu kaufen. Die sind ja aber dilettantisch aufgestellt auch.. Gefährlich?

    Wenn man Glück hat, kauft keiner der direkten Nachbarn solch einen Ofen :!:

    (und man selbst auch nicht....)


    Diese Teile werden vor allem gern beim Camping eingesetzt - mit manchmal äußerst fatalen Folgen:


    campingplatz roth brand - Suchen (bing.com)


    Sucht Euch einen oder mehrere der Artikel aus - sie alle beschreiben ein schreckliches Brandereignis, ausgelöst durch so einen Ofen.


    Der "Bediener" des Ofens - ein Familienvater - liegt mit schwersten, lebensgefährlichen Brandverletzungen im KKH (sofern er überlebte, mangels weiterer Berichterstattung ist mir der Ausgang nicht bekannt)



    Lieber würde ich mir einen Mini-Holzofen holen (3 bis 4 KW Heizleistung reichen locker für einen großen Raum), ein Fenster herausnehmen, die Öffnung durch bspw. eine OSB-Platte mit metallumgebendem Ausschnitt versehen verschließen und das Ofenrohr hindurch nach draußen führen.

    In einer Mietwohnung an der Hauptstraße sicherlich suboptimal, aber im wirklichen Notfall wird es nach dem Motto gehen "wo kein Kläger, da kein Richter"

    Also wenigstens die Gerätschaften würde ich für solchem Fall schonmal vorbereiten und z. B. im Keller einlagern, um sie dann sofort zum Einsatz bringen zu können, wenn es notwendig wird.

    Diese Miniöfen sind viel sicherer und oben meist plan, man kann sie also auch bestens zum Erhitzen/Kochen nutzen.

    Ein warmer Raum langt ja im Notfall für die ganze Familie ;)


    Diese Miniöfen (einfach mal googeln nach "Miniofen Holz") sind noch verfügbar, im Internet bestellbar, liegen teils unter 200,- Anschaffungskosten in der einfachen Version :)


    Daß man rundum sowie bei der Aufstellfläche auf nichtbrennbare Materialien achten sollte, ist eh klar ;)

    Und schonmal mit der Suche nach ofenfertigem Holz beginnen, das ist nämlich mittlerweile WIRKLICH knapp.... jedenfalls knäpplicher als solche Miniöfen 8o

  • Man kann sich mit allem umbringen.
    Der Miniholzofen bekommt dann vielleicht nicht genug Zug zusammen weil die Wohnung/Haus nicht dafür gemacht ist, oder vielleicht alles schön dich gemacht ist damit es warm bleibt. Wird zu nahe an brennbaren Wänden aufgestellt, oder es fällt einfach ein bisschen Glut auf brennbare Unterlage während man schläfrig nachlegt.

    Meine größte Angst ist eigentlich gerade, dass jemand mit seiner improvisierten Heiz/Kochmöglichkeit mein Wohnhaus abfackelt. Dann war ich mal relativ gut aufgestellt, meine Vorräte bekomme ich nicht aus dem 6.Stock evakuiert.

  • Man kann sich mit allem umbringen.

    Stimmt.


    Wie viele Weihnachtsbäume fackeln inkl. der Wohnung/des Hauses jährlich wegen echter Kerzen ab?

    Wie viele Küchenbrände setzen ganze Wohnblöcke in Flammen?

    Glühende Zigaretten fallen einschlafenden Personen aus der Hand....


    Die Liste ist lang, und jeder halbwegs denkende Mensch kennt die Gefahren oder sollte sie kennen und entsprechend handeln.


    Wer also irgend eine Art von "open fire" innerhalb einer Behausung betreibt, muß für Frischluftzufuhr und unbrennbare Materialien im Umfeld desselben sorgen.

    Nichtsdestotrotz gibt es mehr oder eben weniger gefährliche Möglichkeiten.


    Der Katalytofen gehört definitiv zur ersten Kategorie.

  • Ich hab den Beitrag gelesen.

    Dieser Mann war an irgendetwas am Basteln beim Ofen als er "Opsi" gegangen ist. Fehlbedienung? Dilettantisch aufgestellt? Gas beim "Werkeln" nicht abgestellt? Gasflasche mit einer alten Dichtung betrieben? Wer weiss.. Es gibt immer so "Leuchten" auf dieser Welt.

    Ich finde Katalytöfen im Notfall das Nonplusultra, wenn man Zuhause keinen Platz (Holz, Brikkets, Pellets..) oder möglichkeit (Schornstein) für ein Schwedenofen, Holzküchenherde, Kamine usw.. hat.


    Man bedenke: Alles was im Notfall macht um Wärme zu erzeugen ist schlussendlich gefährlich. Vor allem, wenn man nicht genau weiss, was man gerade tut.

  • Es gibt immer so "Leuchten" auf dieser Welt.

    .....

    ....ist schlussendlich gefährlich. Vor allem, wenn man nicht genau weiss, was man gerade tut.

    Und genau DAVON kann man bei den meisten, die dieses Jahr oder kürzlich losliefen bzw. es jetzt noch tun, leider ausgehen: "denn sie wissen nicht, was sie tun"


    Haben "vom Bruder der Bekannten, deren Schwiegervater sein Arbeitskollege" gehört, was es noch für Möglichkeiten gibt/gäbe, die Bude warm zu bekommen.

    Haben aber leider von Tuten & Blasen keine Ahnung, sind keine Camper, Outdoor-Erfahrene, sonstig Geschulte, also NULL Erfahrung mit all den Dingen, die es zwar sinnvollerweise gibt, aber eben gescheit bedient werden müssen.


    So langsam wird allen Heizlüfterkäufern klar, daß es übel in die Hose gehen könnte/wird, wenn bei Gasmangellage die Heizungen ausfallen und zwecks Wärmeerzeugung diese elektrischen Geräte zuhauf angeschaltet werden. Allein 650tsd davon wurden seit Kriegsbeginn nur in Deutschland verkauft --- wieviele Bestandsgeräte vorher existierten, weiß niemand!


    Ich allein verfüge derzeit übrigens über 5 funktionierende Konvektoren & Heizlüfter mit jeweils 2 KW. Das dürfte kein durchschnittlicher Maßstab sein, aber es wurden eben auch diese vielen zusätzlichen Geräte verkauft (und werden weiterhin verkauft, trotz exorbitanter Preise).

    Daß man sein eigenes Stromnetz crasht, wenn man zwei oder drei solcher Heizquellen in einem Raum oder an einem Leitungsstrang anschließt, wird den meisten erst bewußt, wenn hoffentlich der FI rechtzeitig genug auslöste.

    Beispiel Wasserkocher plus Heizlüfter in einem Raum gleichzeitig angeschaltet = geht nicht lange gut 8o


    Anyhow, die wenigsten Menschen haben ausreichend Ahnung von anderen Wärmequellen und -erzeugern. Als ich an Weihnachten vor bald 20 Jahren früh's den Ofen einschürte, schaute meine Schwiegermutter (damals ca. 65/70) hochinteressiert dabei zu und fragte, ob ich ihr bitte mal beibringen würde, wie man Feuer macht!

    Kein Otto-Normalbürger weiß, wie man mit einer Gasflasche umgeht, sie korrekt anschließt, wieso und wozu man den Druckminderer benötigt, daß dieser mit dem Gerät korrelieren muß, wie Schlauch und ev. Schellen bzw. die Anschlüsse beschaffen sein müssen usw.

    DAS wissen häufig nur (männliche) Gasgriller und die meisten (ebenfalls männlichen) Camper. Hört sich wie ein Vorurteil an, ist aber tatsächlich so: die Arbeitsteilung der grillenden & campenden Paare ist i. d. R. streng definiert ;)

    Das Gros der Menschen muß sich den Umgang mit solchen Gerätschaften erst mal zeigen lassen, dann Routine entwickeln usw.

    Der schwerstverbrannte Dauercamper wußte es jedenfalls.



    Also, Fazit des ganzen langen Sermons: all die Unbedarften, welche diesen Winter das erste Mal mit Heizlüftern, Katalyt- und sonstigen, z. B. Festbrennstofföfen im weitesten Sinne umgehen werden, haben naturgemäß auch eine entsprechend hohe Fehlbedienerquote dieser brandgefährlichen Heizquellen.

    Alle Mitglieder der Feuerwehren tun mir jetzt schon leid!