Leben im energieautarken Haus

  • Ein energieautarkes Haus produziert Strom und Wärme selbst. Wegen der hohen Energiepreise steht das Thema bei vielen hoch im Kurs. Eine Familie im Weinviertel lebt nach einigem Tüfteln und Ausprobieren ihren energieautarken Traum.

  • Zitat

    Wie viel die Umrüstung auf Energieautarkie gekostet hat, weiß Löser nicht. Alle Ausgaben über die Jahre habe man nicht aufgeschrieben. „Es ist aber auch egal, wie viel man investiert, es rentiert sich einfach. Für mich hat es sich schon zehn Mal rentiert“, so Anita Löser.

    Was für eine haltlose und substanzarme, um nicht zu sagen dumme, Aussage der Betreiberin.



    Und die sgn. "Experten" sind auch nicht viel besser:

    Zitat

    „Wenn man etwa bis zu 70 Prozent energieautark werden möchte, dann braucht man nicht mit vielen Mehrkosten rechnen."

    Das zeigen wir gleich. Und Mehrkosten im Vergleich zu was?


    Zitat

    Ansetzen könne man zuerst bei der Dämmung. Wenn da alles auf dem neuesten Stand sei, könne man sich die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten und der Haustechnik ansehen

    Fassadendämmung Altbau (alles vor 2010) - 100T€ (ohne Dach und Fenster, dafür nochmal 50-100T€)

    HH-Geräte (WaMa, Geschirrspüler, Trockner, TV, etc.) - 10T€

    Haustechnik WP - 30-40T€

    28 kWp PV - 30 T€

    (geschätzer) 15 kW Speicher - 15T€

    Summe (ohne E-Auto) - rund 200-250 T€


    Dafür kann man verdammt lange fossil heizen.


    Ich stelle fest, daß die Medien in AT genauso undifferenziert, EE-verherrlichend und dabei versucht massenlenkend berichten wir die deutschen.

  • Dafür kann man verdammt lange fossil heizen.

    Ähnliche Berechnungen, bloß andersherum, habe ich beim damaligen Hausbau auch angestellt.

    Um am Ende zu dem Schluß zu kommen, überhaupt keine übliche Heizung in Form von Tank (in diesem Fall Bodentank), Kessel usw., Rohrleitungen plus Heizkörper einbauen zu lassen.


    Weil ich allein für die Gesamtkosten der Heizungsanlage so viele Jahre mit Strom hätte heizen können, bis diese eh wieder erneuert hätte werden müssen. Die Kosten für fossile Brennstoffe waren in diese Berechnung noch gar nicht einbezogen, hätten also die Dauer der elektrischen Beheizbarkeit bis zum Break Even noch deutlich verlängert.


    Zitat aus dem verlinkten Bericht:

    "Die vierköpfige Familie verbraucht – inklusive der elektrischen Heizung und einem Elektroauto – etwa 8.800 Kilowattstunden pro Jahr."


    Diese Aussage halte ich für unrealistisch und viel zu tief angesetzt.

    Die statistischen Fakten sagen etwas anderes:

    "Der durchschnittliche Jahresstromverbrauch von 4 Personen im Einfamilienhaus liegt laut Stromspiegel-Statistik bei 4.000 kWh, wenn das Wasser nicht elektrisch erwärmt wird."

    Dieser durchschnittliche Verbrauch setzt weder eine elektrische Heizung, elektrische Warmwasserbereitung noch ein E-Auto mit an.


    Ein handelsüblicher Durchlauferhitzer hat mindestens 21 KW, wenn also 4 Personen täglich jeweils einmal für 10 Minuten warm duschen, sind das jährlich allein schon 5.110 kWh. Heißwasser in der Küche kommt on top, macht noch einmal ca. 1.278 kWh.

    Hinzu kommt das Laden des E-Autos und der übliche Verbrauch für alle elektrischen Geräte und Licht (siehe oben, besagte ca. 4.000 kWh)

    Nicht berücksichtigt ist die elektrische Heizung, welche mit einem Vielfachen zu Buche schlagen dürfte. Konvektoren oder elektrische Ölradiatoren ziehen jeweils 2 bis 2,5 kWh, sonstige Heizelemente wie Marmorplatten und dergleichen meist zwischen 2,5 und 6 kWh.

    Man kann sich also leicht selbst ausrechnen, wieviel Verbrauch noch einmal entsteht.

    Ich würde mal, bezogen auf die Wohnfläche, um die 17.500 kWh schätzen.


    Es wäre also mal interessant zu wissen, wieviel von den jährlich erzeugten 28tsd kWh TATSÄCHLICH eingespeist werden. Denn nach meiner Berechnung könnten sie das Haus getrost vom Netz trennen, weil quasi nix übrig bleibt, was man noch einspeisen könnte ;)

  • Leute Leute,

    ihr seid da ein bisserl vorschnell. Die Angaben der Dame können schon stimmen, wenn sie ein Passivhaus hat, das Warmwasser und die Heizung mit einer Wärmepumpe betreibt, die lange nicht mehr 30k kosten müssen, zumindest nicht im Passivhaus. Wäre das mein Haus gäbe es dazu noch einen passenden Holzofen, was bei Dunkelflaute den Verbrauch noch einmal drückt.

    Und überhaupt der erwähnte Herr Papa ist die Kompetenz schlechthin, im Bezirk Korneuburg weltberühmt, es ist der Tüftler und Energiebauer Löser, der schon seit Jahrzehnten mit eigenen Pflanzenöl in Traktor und Auto herumkurvt und den Solarstrom vom Scheunendach in der eigenen Serverfarm zwischenlagert, typisch Bauer und Serverfarmer eben.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • ich überlege gerade anhand des Bildes der Speicher.........

    2 Blechkisten am Boden die 30kwh speichern sollen ?

    Unser Speicher kommt auf 19,2 oder warens 19,3 kwh und der ist Deckenhoch.


    Grundsätzlich finde ich das gut. Wir sind auch auf dem Weg dahin.


    Aber "produziert Strom und Wärme selbst"

    Ein 200qm Haus mit 4 Personen plus E-Auto und das mit einem Verbrauch von 8000kwh im Jahr ?

    Erscheint mir sehr wenig.


    Meine Freundin hat ein Niedrigenergiehaus mit Wärmepumpe, nur 140qm groß und verbraucht ca 4500 kwh für die Heizung und Brauchwasser im Jahr.

    ok...... nicht die Menge. Den Rest (oben angegebene 8000kwh für alles) macht sie aber mit Haushaltsstrom voll......... ein E-Auto zu laden wäre da nicht mehr drin.


    Mit uns kann ich immer schlecht vergleichen, da ich ja 2 Haushalte versorge. einmal 6 Pers und einmal 2 Personen.

  • es kommt immer darauf an, mit was du anfängst.


    Fassadendämmung Altbau, unser Haus ist bezug 1989 und wurde damals voll gedämmt. Das gibt es nicht erst seit heute,

    nur hat es damals kaum jemanden interessiert. Hat kaum mehr gekostet wie normaler Putz.

    Unsere Fenster haben wir, ich meine 2011 erneuert. aber nicht mal mit 3 fachverglasung, sondern nur neue gute 2 fach.

    War auch nötig nach der langen Zeit.


    Haushaltsgeräte, nun ja, man wirft ja deshalb nicht alles raus und Fakt ist doch das auch diese Geräte regelmäßig erneuert werden müssen

    und dann hat man sowieso wieder ein Gerät up to date.

    Wir haben auch vor ein paar Jahren die Kühlgeräte erneuert......... weil sie einfach das 4 fache an Strom wie neue gebraucht haben.

    Der neue Kühlschrank hat sich mit der neuen Küche ergeben.


    2 Wärmepumpen (Einmal Erdwärme, einmal Luftmaschine) mit Entsprechenden Pufferspeicher, Solaranlage die mit reinpuffert und das dann über Fussbodenheizung verteilt, unsere läuft zur Zeit mit Vorlauf 25°C und es ist warm in der ganzen Bude.


    Wir waren mit die ersten die eine PV Anlage bekommen haben. Die Einspeisevergütung hat die Anlagen abgezahlt, die damals noch sehr teuer waren.

    Sie laufen noch immer. Die ersten zwei sind nun bald durch mit der Einspeisevergütung und der Strom wird direkt verbraucht oder gespeichert.

    2 Anlagen liefern noch.

    Ich habe mir letztens die Mühe gemacht und den echten Gewinn ausgerechnet, wenn ich die Summe nehme ist mein Speicher auch bezahlt.


    Wenn bisher nichts am Haus gemacht wurde, das ganz womöglich noch mit einer alten Heizung versehen ist, dann wird es teuer.

    Bestandshäuser entsprechend umzurüsten ist sehr sehr teuer. Dazu mußt du fast auf Rohbau gehen um das alles umzubauen.


    Es wäre aber schon ein Gewinn wenn man die neu gebauten Häuser endlich entsprechend baut und bei uns ist es ja nun schon

    vorgeschrieben PV Anlage aufs Dach zu bauen. Immerhin.

    Da hier aber einfach Gas so billig war, hat das kaum einen interessiert. Hauptsache jetzt billig, anstatt langfristig zu denken.

    Auch in den letzten Jahren wurden vor allem Gasheizungen verbaut wo ein Anschluss gegeben war, Auf dem Land dann oft noch Ölheizungen.

    Es wurde einfach zu lange von zu vielen verschlafen. Obwohl doch seit Jahrzehnten klar ist, das es so mit den Fossilen Energien nicht weitergehen kann.

    ich wollte davon schon immer so wenig wie möglich abhängig sein.


    Es geht ja nicht darum das von heute auf morgen alles nur noch solche Häuser hat.

    ich sehe es wie beim E-Auto, wenn ein neues fällig ist, wird das als Überlegung mit einbezogen.

    Mein Sohn z.B. hat nun sein 2. E-Auto, er wird nie wieder was anderes fahren - weil es das geilste ist was es gibt.

    Der andere liebt seinen Verbrenner.......... So ist das Leben. Aber auch er möchte bald für den Alltag ein E-Auto dazu kaufen.

    Genauso träumt er schon vom Haus bauen, klar ist - das wird von anfang an unabhängig werden. Es ist nämlich machbar.

    Ich liebe auch meinen Verbrenner, mein Mann träumt vom E-Auto. Irgendwann dann mal..........


    Trotzdem, jeden nun reinzudrücken, das kann JEDER ganz ganz günstig realisieren - das ist Mist.

    Bei einem alten bestehenden Haus wo nichts vorhanden ist, geht das irre ins Geld.

    Vom Chaos eines komplett Umbaus gar nicht zu reden.

  • ich überlege gerade anhand des Bildes der Speicher.........

    2 Blechkisten am Boden die 30kwh speichern sollen ?

    Wäre interessant, was da wirklich drin ist.


    Überschlagsmäßig: eine 18650er Zelle hat ca 20 cm3 Volumen und speichert ca. 10 Wh. -> 3000 davon könnten 30 kWh speichern und brauchen ca. 60 Liter Volumen. Rechnerisch könnte es sich mit zwei so Blechkisten also ausgehen.


    Mit Autobatterien geht es sich aber nicht aus - da bräuchte man ca. 30 Stück (á 80 Ah 12V), und 15 davon kriegt man nicht in so eine Kiste...

  • ich überlege gerade anhand des Bildes der Speicher.........

    2 Blechkisten am Boden die 30kwh speichern sollen ?

    Unser Speicher kommt auf 19,2 oder warens 19,3 kwh und der ist Deckenhoch

    Es kommt auf die Technik an. Mein LiFePo4 Speicher hat ca. 13.5 kWh (16 × 280 aH) und passt in eine Eurokiste.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Trotzdem, jeden nun reinzudrücken, das kann JEDER ganz ganz günstig realisieren - das ist Mist.

    Bei einem alten bestehenden Haus wo nichts vorhanden ist, geht das irre ins Geld.

    Vom Chaos eines komplett Umbaus gar nicht zu reden.

    Sehe ich genauso.

    Wie sagte mal eine Bekannte dieses Jahr: Energie zu sparen muß man sich leisten können.


    Da hatte sie Recht.

    Denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung dieses Landes verfügt bei Weitem nicht über die finanziellen Ressourcen zur Anschaffung neuer Häuser, PV- und Speicher-Anlagen, E-Autos usw.

  • Sehe ich genauso.

    Wie sagte mal eine Bekannte dieses Jahr: Energie zu sparen muß man sich leisten können.


    Da hatte sie Recht.

    Denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung dieses Landes verfügt bei Weitem nicht über die finanziellen Ressourcen zur Anschaffung neuer Häuser, PV- und Speicher-Anlagen, E-Autos usw.

    Abgesehen davon findet man auch keinen der es einem montiert.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wir haben 136,7m2 bungalow, im keller noch 110m2 beheizt, wärmepumpe mit tiefenbohrung. Alles was beheizt ist, wird auch passiv gekühlt, zentrale wohnraumlüftung für beide etagen, fertigstellung q2 2017. Stromverbrauch für 2 pers p.a.: 4418kwh in der letzten Periode. Da war aber noch etwas betonmischen für ein paar gartenmauern u.ä. Dabei. Ich frage mich echt, was rundherum abgeht, lese permanent von solch hohen verbräuchen und bin echt sprachlos!


    Weiter an die deutschen kollegen: bitte mit vergleichen vorsichtig sein, unsere niedrigenergiehäuser/passivhäuser haben weit schärfere standards als in DE! Da müsste man wirklich mit den technischen daten ansetzen!

  • Ich frage mich echt, was rundherum abgeht, lese permanent von solch hohen verbräuchen und bin echt sprachlos!

    Was rundherum abgeht? Ganz einfach: nur die Allerwenigsten überhaupt leben in solch intensiv gedämmten, nagelneuen Gebäuden nach bestem technischen Standard.


    Außerdem hängt der Energiebedarf auch ganz stark von den darin lebenden Individuen ab: wie warm wird das Haus/die Wohnung gehalten, wie oft und lange Frischluft über weit geöffnete Fenster/Türen zugeführt, wieviel Stunden täglich ist überhaupt jemand daheim usw.

  • Schau, ein Haus von 2017 ist kein Haus von 1970 oder davor. Dämmung hat - in D - damals keinen interessiert, da wurde die Heizung 30% überdimensioniert und fertig. Wir haben unser EFH ca. 2010 aufgerüstet, aber eher optisch als isolationstechnisch. Das hing aber auch mit Abstandsregelungen zum Nachbarn zusammen. Heute - im Lichte aktueller Energiepreise - würde ich das anders machen. Eine nochmalige Änderung/Optimierung wäre jedoch vollkommen unwirtschaftlich.


    Zu den Verbräuchen: wir scheinen im Vergleich zum Durchschnittshaushalt 50% mehr Strom zu verbrauchen. Offenbar ist unser Nutzungsverhalten recht individuell. Solange wir das finanzieren können - so what? Den spontanen Ersatz älterer Haushaltsgeräte bzw. die Umrüstung auf LEDs (und davor schon Energiesparlampen) habe ich mehrfach geprüft und immer wieder verworfen: Der Verbrauch sollte niemals alleinentscheidend sein, sondern immer die Gesamtbilanz über die Lebensdauer. LEDs und E-Sparlampen kosten 10x soviel wie Glühbirnen (die giftige Herstellung und Entsorgung als Sondermüll mal ganz unberücksichtigt), so viel können wir kaum einsparen. Wir haben z.B. eine TKK eines deutschen Premiumanbieters, welche seit 1994 störungsfrei (!) ihren Dienst versieht (unberufen, toitoitoi, "Bitte geh´nicht kaputt!"). Sie mag etwas mehr Strom verbrauchen als neuere Geräte, ist aber a) bezahlt und b) noch "Friedensware" (gute deutsche Qualität ohne billige Chinakomponenten, die nach 3-5 Jahren kaputt gehen). WaMa, Trockner und Geschirrspüler haben wir bei Fälligkeit aus - wie wir dachten - wirtschaftlichen Gründen mit Energiespargeräten ersetzt. Was Dir keiner sagt: ein WP-Trockner ist im Verbrauch sparsamer als ein rein elektrischer, wirbelt aber die Wäsche 4-5 Std im Kreis statt nur 1-1,5 Std, d.h. die Belastung der Wäsche und damit der Verschleiß ist signifikant höher (ja, wir trocknen viel). In der Gesamtbetrachtung bin ich mir nicht sicher, ob diese Anschaffung wirklich sinnvoll war.


    Yoshi


    Der Hinweis auf unterschiedliche Standards D zu AT ist sicherlich gerechtfertigt. Die Behauptung, Investments hätten sich mit Sicherheit gelohnt, gleichzeitig aber einzuräumen, man wüßte die Höhe des Invests gar nicht, bleibt unsinnig.

  • colonel Unterschreibe jedes Wort.


    Solange meine alten Geräte noch funktionieren, werden sie nicht einfach ersetzt, nur weil neue 30% sparsamer laufen könnten. Das wäre weder wirtschaftlich, noch finanziell, noch bezogen auf die Umweltbelastung sinnvoll (Umweltbelastung: lieber alte Geräte weiterhin nutzen als neue herstellen lassen, ist auch bei Kfz so)

    Alles was mit Beleuchtung zu tun hat, und ich hab hier teils noch die echten ollen Glühbirnen von ja! herumfliegen (lach, ist wirklich so), die vor Jahren schon verboten wurden: soll ich die wegwerfen, obwohl sie noch nicht genutzt wurden? Zwar alt, aber originalverpackt und neu sind?

    Nur, weil LED- und andere Techniken aktueller, stromsparender sind?


    Tatsächlich spart man erstmal gar nix. Hohe Investitionen für den Kauf all der neuen Sachen, aber bis sich das mit dem ersparten Stromverbrauch gegenrechnet, sind die Geräte und Leuchten auch schon wieder hinüber.



    Bzgl. der tatsächlich unsinnigen Aussage der Dame, keine Ahnung von den Kosten zu haben, aber sicher zu wissen, "es hätte sich bereits 10fach rentiert" denke ich mal, daß sie das vielleicht eher im übertragenen Sinn meinte?

    Also nicht rein finanziell betrachtet, sondern bezogen auf ihr Ansinnen, unabhängig vom externen Energieversorger leben zu können.

    Und DAS ist ja bekanntlich mit weder Geld noch Gold aufzuwiegen ;)

  • Victoria


    Ist nicht gerade im Geschriebenen, wo Mimik, Intonation und Gestik wegfallen, viel wichtiger, was man sagt als was man meint? Ich bin ein starker Gegner von interpretationsbedürftigen Aussagen, Null-Statements und Worthülsen, für mich sind das geistige Bankrotterklärungen.

  • Victoria


    Ist nicht gerade im Geschriebenen, wo Mimik, Intonation und Gestik wegfallen, viel wichtiger, was man sagt als was man meint? Ich bin ein starker Gegner von interpretationsbedürftigen Aussagen, Null-Statements und Worthülsen, für mich sind das geistige Bankrotterklärungen.

    Bin ich voll bei Dir. Natürlich ist es/sind sie das.

    (jetzt weißt auch, wieso ich mit so viel Smilies schreibe hihihi)


    Nach ausführlicher Betrachtung der Dame und ihres Hauses in Verbindung mit diesem überaus oberflächlichen Artikel hab ich halt gedacht, ich nehm sie mal ein bisserl in Schutz und versuche, mich ihn ihre Denke hineinzuversetzen.

    Daß sie so gern unabhängig sein möchte, steht ja auch explizit dort geschrieben.


    Was die Kostenbetrachtung/Investitionen angeht, kannst das Geschriebene halt eh (ups, jetzt wollt ich grad sagen "in die Tonne treten") Also nein es ist einfach wischi-waschi, leere Worthülsen, was da ausgesagt wird: „Die Kosten, um komplett energieautark zu sein, sind schon sehr groß“, so Jüly

    „Wenn man etwa bis zu 70 Prozent energieautark werden möchte, dann braucht man nicht mit vielen Mehrkosten rechnen. Aber für diese letzten 30 Prozent, das sind enorme Kosten.“

    Ja schön. Und nun? Hilft das irgend jemandem? Auf welcher Basis (Alt-, Mittel- oder Neubau?, renoviert, saniert oder nicht? Ziegelwände, Beton, Poroton, Holzständerwerk? innen/außen gedämmt, welche Fenster, usw.?) gründet diese Aussage?


    Wer grad baut, saniert oder renoviert, möchte Zahlen, Daten, Fakten.

    Dann erst wird ein Schuh draus und der/die Bauherr/in kann entscheiden, was geht und was nicht.



    Also eigentlich bleibt's in meinen Augen dabei (bezogen auf den Wert/die Aussagekraft des Artikels): keine nennenswerten/aussagekräftigen/belastbaren Informationen, ergo besser in die Tonne kloppen ^^


    Aber die weitergehenden Informationen zu ihrem Papa (der autarke Landwirt) sind super interessant *find*

  • naja das haus meiner Freundin ist Baujahr 1995. Sowas wie Wohnraumlüftung war damals noch unbekannt.

    Das heutige Passivhäuser effektiver sind, dürfte wohl klar sein und einen beheizten keller hat sie auch.

    Aber selbst damit liegt sie hier immer noch sehr gut. Nehm ich den Wert bin ich pro qm bei 32 kwh incl Warmwasser.

    für ein Haus Baujahr 1995 ist das ein guter Wert.


    Viele später gebaute Häuser verfügen über keine entsprechende Isolierung oder kommen mit so wenig Heizenergie aus.

    Und viele Häuser, wohl die meisten, sind wesentlich älter.


    Übersieh aber nicht das eine Familie mit mehreren großen Kindern wesentlich mehr Haushalts Strom braucht.

    Vom PC bis zum TV im Zimmer und natürlich 2 tägliche Duscher mehr.

    Der durchschnittliche Stromverbrauch (ohne Bauchwasser und Heizung) ist im Schnitt bei 4000kwh bei einem 4 Personen Haushalt.

    Meine andere Nachbarin hat letztes Jahr 8000kwh für 4 Leute gebraucht - OHNE Heizung, nur Haushaltsstrom.

    Wobei hier Haushaltstrom immer so ne Sache ist, bei ihr hängt auch eine private Werkstatt dran, wie bei uns,

    Hebebühne und vieles mehr.


    Eigentlich geht es aber um die Heizung.

    Ein Problem ist hier wohl auch bei vielen, das Gas und Öl ja immer schön billig war und warum Geld investieren......

    wenn das anscheinend noch billig genug ist. und wo es jahre braucht bis sich das rechnet.

    Wer hat hier schon eine Wärmepumpe ? Bevor es Pflicht wurde (Neubau) so gut wie keiner.


    von hier Daten genommen


    Gasverbrauch pro Jahr

    Baujahr bis 1977
    200kWh * 140 m² = 28.000 kWh pro Jahr


    Baujahr bis 2002
    100 kWh * 140 m² = 14.000 kWh pro Jahr


    KfW Effizienzhaus 70
    60 kWh * 140 m² = 8.400 kWh pro Jahr


    Passivhaus
    15 kWh * 140 m² = 2.100 kWh pro Jahr


    das sind auch keine Traumwerte, wenn ich gerade an eine Diskussion woanders denke.

    Da sich ja die Gaspreise ca verdreifacht haben, stehen da einige nun vor einem Problem wenn sie im Jahr fast 30.000 kwh Gas brauchen.

    Das waren mal Kosten von so 100 bis 150 Euro im Monat und bei den Beträgen sahen viele keinen Handlungsbedarf.

    Weil es jahrzehnte braucht bis sich das rechnet. So einige können sich auch solche Investitionen nicht leisten.

    Jetzt mit den hohen Gaspreis ist das Geschrei groß.

    Gleichzeitig denke ich mir, den heilsamen Schock können aber so einige brauchen, damit mal umgedacht wird.

    Schau ich in mein Umfeld, liegt es nicht am Geld, es liegt am wollen.

    Wir dürfen aber auch die Menschen nicht vergessen, die es sich einfach nicht leisten können.

    Auch die gibt es.

  • Ich verstehe den erhobenen Zeigefinger nicht. Bis vor sechs Monaten gab es überhaupt gar keinen Grund, „umzudenken“. Wer baut sich schon eine experimentelle Heizung mit hohen Stromkosten ein, wenn bewährte Technik zu günstigen Unterhaltskosten verfügbar ist? Da braucht man gar nicht zweimal nachzudenken. Jetzt im Nachhinein eine solche Entscheidung zu rügen erscheint mir unzulässig.

  • Bis vor sechs Monaten gab es überhaupt gar keinen Grund, „umzudenken“.

    Überhaupt gar keinen Grund?


    Ich fürchte du bist nicht auf dem neuesten Stand was Ressourcenverbrauch, Klimakrise usw angeht.


    Dass die Preise für fossile Energieträger massiv steigen werden (aus vielen Gründen) ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, klar.