Blackout-Medikamente - Apothekerkammer empfiehlt Vorrat für 2 Monate

  • Ich bin über diesen Artikel gestolpert, in dem es vor allem darum geht, dass viele Medikamente derzeit oft nicht lagernd sind.

    Zitat

    Blackout-Medikamente

    Apothekerkammer empfiehlt Vorrat für zwei Monate!

    Der Arzt verschreibt ihnen ein Rezept, sie gehen damit zur Apotheke und plötzlich heißt es: nicht lieferbar. Diese Situation gab es in den letzten Wochen vermehrt in Österreichs Apotheken. Wieso das so ist, wie die Apotheken darauf reagieren, und was auch im Falle eines Blackouts an Medikamenten zu Hause vorhanden sein sollte, darüber hat krone.tv-Moderatorin Raphaela Scharf mit dem Vizepräsidenten der Österreichischen Apothekerkammer Mag. pharm. Raimund Podroschko in der aktuellen Ausgabe des Gesundheitsmagazins gesprochen.


    So fängt der Artikel an, aber wenn man den ganzen liest, stellt man fest, dass es darum geht, dass nur jene Patienten einen Vorrat für 2 Monate zu Hause haben sollten, die eine Dauermedikation benötigen. Alle anderen sollen sich an die Vorgaben der Apothekerkammer halten und die Liste der benötigten bzw. empfohlenen Medikamente findet sich hier.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Schön wenn es die Apothekerkammer empfiehlt, die Krankenkasse es aber nicht erlaubt.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hast du Don Pedro denn keinen kreativen Hausarzt, der das umgehen bzw. begründen kann?

    Wenn Du mit "kreativ" "am Rande der Legalität" meinst, ist das KEIN guter Rat. Allenfals "begründen" könnte der Hausarzt den Bezug von mehr als einer Monats-Packung mit einem längeren Auslands-Aufenthalt.

    Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, kann man in Österreich völlig legal - mit einem Privatrezept- jede beliebige Menge an verschreibungspflichtigen Medikamenten erhalten, allerdings zum vollen Preis. Privatrezepte können in der Regel mehrmals verwendet werden.

    Ich habe selbst 3 Medikamente, davon eines mit > € 100 relativ teuer. Das Privatrezept wird auch im Ausland akzeptiert (Kopie mitnehmen und evtl. auch Beipackzettel, falls das Medikament im Ausland anders heißt !), in vielen Fällen sind die Preise außerhalb Österreichs nicht nur um 40-50 % günstiger, sondern es gibt u.U. auch andere Packungsgrößen (Beispiel: Xarelto in AT nur 28 Stück in der Packung, in CZ erhalte ich eine 98-Stück-Packung mit meinem Privatrezept.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Hast du Don Pedro denn keinen kreativen Hausarzt, der das umgehen bzw. begründen kann?

    Es geht um meinen Vater, der bekommt seine Blutdruckmedikamente vom Internisten verschrieben und der gibt nur das her was die Krankenkasse erlaubt. Natürlich funktioniert ein Privatrezept, so wurde es auch gelöst.

    Aber das ändert nichts daran das die Apothekerkammer etwas empfiehlt was fern der Realität ist.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Alles klar Don Pedro das war mir nicht klar. Ich bin nämlich zum Glück auf keine Dauermedikation angewiesen.

    Habt ihr schon mal probiert das über eine Anfrage bei der Krankenkasse zu lösen? Nun wo es die Apothekerkammer auch offiziell empfohlen hat.

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  • Möglicherweise kommt es auf die Art des Medikamentes an.

    Ich hatte keine Probleme mit vom Hausarzt ausgestellten Rezepten mir einen entsprechenden Vorrat anzulegen.

    Allerdings habe ich den Vorrat nicht auf einmal, sondern nach und nach bezogen.

  • ...

    Allerdings habe ich den Vorrat nicht auf einmal, sondern nach und nach bezogen.

    Ein Trick ist auch, bei "monatlichen" Packungen die Rezept-Bestellung jeweis um ein 5-7 Tage vor zu verlegen, wodurch man in 4 bis 5 Monaten eine Packung zusätzlich im Vorrat hat.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Ein Trick ist auch, bei "monatlichen" Packungen die Rezept-Bestellung jeweis um ein 5-7 Tage vor zu verlegen, wodurch man in 4 bis 5 Monaten eine Packung zusätzlich im Vorrat hat.

    Das funktioniert nicht wenn genau mitgezählt wird. 30 Tabletten, 1 x täglich ergibt alle 30 Tage eine Packung. Vorher beantragen wird nicht akzeptiert, man bekommt die Informationen: Sie haben noch genug, erst in xx Tagen wieder.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Der Legale Weg des Privatrezeptes wurde bereits genannt. Einen Vorrat auf Kosten der Allgemeinheit würde ich auch nicht finanzieren wollen. Sorry.

    viribus unitis - acta non verba

  • Einen Vorrat auf Kosten der Allgemeinheit würde ich auch nicht finanzieren wollen. Sorry.

    Es ist doch ein Vorrat der auf jeden Fall konsumiert und nicht vernichtet wird.

    Durch meine Vorsorge unterstütze ich im Bedarfsfall das System weil ich nicht so schnell auf Hilfe angewiesen sein werde.

    Hilfe die anderen Menschen, die nicht vorgesorgt haben oder dazu nicht in der Lage waren, gegeben werden kann.

  • Ich habe kein Problem, wenn jemand vorsorgen will. Das kann derjenige gerne tun, um sich abzusichern (was auch umbedingt anzuraten ist). Aber nicht mit Geld, das von der Allgemeinheit kommt.
    Ich habe selber ein Familienmitglied, das auf eine Dauermedikation angewiesen ist - da haben wir auch einen 2 Monats Vorrat auf Privatrezept angeschafft, weil es notwendig ist. Aber das "auf Krankenkasse?" nein.

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich sehe das eher wie Grauer Wolf und bin der Meinung, dass eine "Finanzierung" durch die Allgemeinheit gerechtfertigt ist, solange man auf eine Dauermedikation angewiesen ist. Es ist nämlich aus meiner Sicht völlig unerheblich ob die Allgemeinheit für die Kosten am 1.1. aufkommt oder erst am 1.7. Das Geld wird ohnehin durch die Allgemeinheit ausgegeben, lediglich der Zeitpunkt ändert sich.

    Und was meiner Meinung nach am Ehesten dafür spricht ist der Punkt, dass dies sogar die Apothekerkammer empfiehlt.


    Anders sehe ich das bei Vorräten, um "auf der sicheren Seite" zu sein, also Arzneimittel die keiner dauernden Rotation unterliegen und speziell zu Vorratszwecken angeschafft werden. Hier hat man selbst vorzusorgen, ähnlich wie bei Lebensmitteln für die Dauer einer Krise.

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  • Einen Vorrat auf Kosten der Allgemeinheit würde ich auch nicht finanzieren wollen. Sorry.

    Gutes Argument.

    Aber ist es wirklich ein finanzieren? Oder ein zwischenfinanzieren? Denn es wird ja aufgebraucht, nur halt zeitverzögert, oder?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Es ist doch ein Vorrat der auf jeden Fall konsumiert und nicht vernichtet wird.

    ....

    Das stimmt so leider nicht ganz. Wenn die verschriebene Dosis verkleinert (z.B. halbiert) wird, oder - noch unangenehmer - die Verschreibung eines bestimmten Medikamentes komplett wegfällt, bleibe ich auf meinen gehorteten Schätzen sitzen und muss sie theoretisch entsorgen, da ich sie ja nicht einmal verkaufen oder verschenken darf (wird mir vermutlich bei Candesartan so passieren: Ablauf, bevor ich es verbrauchen kann).

    Es gibt allerdings offizielle Sammelstellen, die nicht abgelaufene Medikamente zur Verteilung für Notleidende übernehmen.

    Ich kann mich erinnern, dass früher Ärzte Musterpackungen von Medikamenten in der Schublade hatten, die sie oft gratis an Patienten weitergaben, für die auch die Rezeptgebühr von ca. € 7,00 (AT) eine schmerzliche Ausgabe darstellte. Ob das heute noch praktiziert wird bzw. erlaubt ist, weiß ich allerdings nicht. Man könnte natürlich den Hausarzt fragen, ob er derartige Packungen übernehmen kann.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • zippygirl

    Ärzte haben immer noch unverkäufliche Muster von Medikamenten. Diese können sie geben wem sie wollen, nur verkaufen dürfen sie die nicht. Dass man Medikamente vor Ablauf an jemanden abgibt, der sie benötigen kann, wenn man sie selbst nicht mehr benötigt ist eine gute Idee. Das MHD sehen auch einige einer als groben Richtwert bei Tabletten. Bei Salben oder Tropfen ist es etwas anderes, aber bei Pulver oder Tabletten kann das ausgedehnt werden. Ist jetzt aber meine persönliche Meinung, die ich auch schon von diversen Ärzten bestätigt bekommen habe und KEINE Empfehlung.

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  • Ich sehe das eher wie Grauer Wolf und bin der Meinung, dass eine "Finanzierung" durch die Allgemeinheit gerechtfertigt ist, solange man auf eine Dauermedikation angewiesen ist. Es ist nämlich aus meiner Sicht völlig unerheblich ob die Allgemeinheit für die Kosten am 1.1. aufkommt oder erst am 1.7. Das Geld wird ohnehin durch die Allgemeinheit ausgegeben, lediglich der Zeitpunkt ändert sich.

    Und was meiner Meinung nach am Ehesten dafür spricht ist der Punkt, dass dies sogar die Apothekerkammer empfiehlt.


    Anders sehe ich das bei Vorräten, um "auf der sicheren Seite" zu sein, also Arzneimittel die keiner dauernden Rotation unterliegen und speziell zu Vorratszwecken angeschafft werden. Hier hat man selbst vorzusorgen, ähnlich wie bei Lebensmitteln für die Dauer einer Krise.

    Wir sind alle ständig von der Zufuhr von Essen abhängig. Deswegen zahlt mir die ÖGK auch keinen Monatsvorrat Ravioli auf Schein. Ich verstehe, dass eine Dauermedikation gerade in Zeiten, wo jeder Euro 5mal umgedreht wird, ein heißes Eisen ist, aber wenn tausende Menschen das dann praktizieren und Monatsvorräte von nicht billigen Medikamenten auf "Halde" halten würden, können wir gleich eine Granate in unser Gesundheitssystem werfen, das eh schon an allen Ecken und Enden brennt.
    Was mach ich mit den Medikamenten, wenn sich die Verschreibung ändert/ Sie nicht mehr benötigt werden / der Patient verstirbt, gesundet, oder ein anderes Medikament braucht? Zurücknehmen kann das keine Stelle. Das ist dann Sondermüll auf Kosten der Allgemeinheit.

    viribus unitis - acta non verba

  • Das was ein Prepper macht: dir im Vorfeld einen Vorrat anlegen. Über ein Privatrezept jederzeit möglich.

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