... jetzt ist hoffentlich bald Schluß mit Verlängerung:
Kategorie Aufklärung & Erste Hilfe:
Gleich vorneweg, bin kein Fan von Ferngläsern und hab sie auf Touren recht selten dabei. Wenn überhaupt werden sie eher zur Tierbeobachtung und so gut wie nie zum scannen der Umgebung benutzt. Auf einer Evakuierung aus einem Kriegsgebiet macht es durchaus Sinn auf Distanz zu beobachten um eventuelle Gefahrenquellen großräumig zu umgehen. Was das EH-Kit betrifft werdet ihr feststellen dass Tourniquet od. Spezialdruckverbände wie z.B. Israeli Bandage fehlen. Obwohl sich beides für dieses Setting empfiehlt konnte ich keine Zivilversionen auftreiben, beides ist also um der neutralen Betrachtung halber weggelassen.
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47/ IFAK (Individual First Aid Kit) in MOLLE-kompatibler Tactical Tailor 1-V Accessor Pouch in coyote m. div. Patches; San-Material wie der Name schon andeutet individuell zusammengestellt, Blutgruppen- u. Allergiepatches sind übliche Militärpraxis aber im Zeitalter von Allergieausweisen u. Blutgruppenschnelltests muten sie etwas lächerlich an, in stressbedingten Unfallsituationen werden einige Mühe haben ein derart unscheinbar gekennzeichnetes EH-Kit rasch zu finden
48/ Minox NVD 650 IR-Nachtsichtgerät; billiges Gerät mit eingeschränkten Nachtsichtfähigkeiten, NVD der letzten Generation wie sie z.B. Jäger od. militär. Sondereinheiten benutzen sind in punkto Batterielaufzeit u. Abbidlungsleistungen wesentlich leistungsfähiger als dieses Minox (kosten halt EUR 2.500.- u. mehr!), IR-Lampe erzeugt verräterischen Leuchtpunkt der mit anderen NVD sofort gesehen wird; äußerst verdächtig wenn ein NVD bei einem Flüchtling gefunden wird
n/a: CAT Tourniquet u. Israeli Bandage; in Farbe SWAT black bzw. IB in der typ. grauen wasserdichten Umverpackung
49/ Nikon High Grade Light 10x25 DCF Kompaktfernglas m. Etui; Teuer aber mit toller Abbildungsleistung und Topverarbeitung, Vergrößerung erlaubt auch bei Dämmerung od. sternhellen Nächten etwas zu sehen
50/ Nikon SportStar EX 8x25 WF Minifernglas m. Pouch; Budget-Version, optische Abbildungsleistung kann mit dem wesentlich teureren HG keinesfalls mithalten, ausreichend f. gelegentliche Benutzung
51/ Ortlieb First Aid Kit Safety Level Regular; Mini-EH-Kit mit dem nötigsten wie z.B. Mullbinden u. Pflaster, wasserdichter Verschuß u. Signalfarbe f. leichte Auffindbarkeit
n/a: Non-Military Tourniquet u. Spezialdruckverband: TQ in Farbe signalorange, Zivilversion einer Israeli Bandage in weißer Verpackung m. roter Beschriftung
Kategorie Nässeschutzbekleidung:
Wie zuvor schon mehrmals erwähnt sollte auf Camo verzichtet werden auch wenn Regengear nicht ständig getragen wird. Bei der riesigen Auswahl an neutraleren Designs findet man sicherlich einiges in gedeckten/ unauffälligen Farben.
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52/ Orig. Wet Weather Poncho der US Army in Universal Camo/ AT-digital; für Militärware wirklich gut verarbeitet, ca. 650g Packgewicht, in Netzbeutel der dt. Bundeswehr
53/ Helikon-Tex Poncho in pantera (polnisch-camo); einen Tick kleiner geschnitten als der US-Poncho, kann qualitativ mit dem 'issued' Modell keinesfalls mithalten, preislich günstiger als so manche Gebrauchtware aus Militärbeständen
54/ Rain Jacket MVP der British Army m. Membran in MTP/ multicam; starkes Gewebe bei herzeigarer Verarbeitungsquali, trotz dickem Material relativ atmungsaktiv, Kapuze in Kragen staubar, Tarnmuster an US-multicam anglehnt
55/ Fjällräven Poncho; fällt ebenfalls kleiner aus als der orig. US Poncho - Gewebe zudem dünner, die Farbe dark olive entspricht eher braun, leichtgewichtig aber gut verarbeitet, im Sonderangebot kostet der FR oft nicht viel mehr als gute gebr. Surplusware!
56/ Marmot Minimalist Pants Gore-Tex; Typische Gore-Paclite Regenhose, das Material wirkt zwar dünn hält aber dennoch einiges aus
57/ Mammut Craterleft HS Hooded Jacket M; GoreTex 3-Lagenjacke in robuster u. langlebiger Ausführung, Kapuze fix angenäht u. dabei großzügig geschnitten
Kategorie Campinggear:
Erste Prämisse muß die rasche Überwindung von Gefahrenzonen sein, dennoch wird man um Pausen nicht herum kommen - sei es um kurz auszurasten oder im Schlaf Erholung zu finden wobei situationsbedingt mit erzwungenen Marschunterbrechungen gerechnet werden muss falls das weitergehen unmöglich ist. Leichtes u. minimalistischen Camping- und Biwakequipment ist nicht nur sinnvoll sondern Pflicht und dies kann sogar ein kleines wetterfestes Zelt umfassen. Selbstverständlich darf man in kalten Nächten improvisieren und z.B. mit Wärmekleidung 'pimpen' um nicht zu frieren. Viele nutzen ausschließlich zivile Bekleidung auf dem Marsch, bevorzugen allerdings 'Stealth-Camping' und damit ist Tarnzeug in vielen Packlisten zu finden was zu fatalen Verwechslungen führen kann.
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58/ British Army Biwaksack (offiz. Bezeichnung: Cover Sleeping Bag MTP); atmungsaktives u. wasserdichtes Material wie bei der brit. Regenjacke, schlichtes Design, nur ca. 800g bei kleinem Packmaß
59/ BW Faltisomatte m. 'Elefantenhaut' Gewebeplane; Faltiso als Schlafmatte zu dünn und daher unbequem aber als Sitzmatte super, Elefantenhaut aus sehr robustem Material f. vielfältige Verwendung
60/ ORC Industries Poncho Liner in woodland m. TT Roundbag S; Originalteil d. US-Army, leichte/ dünne Steppdecke, Kombi m. Poncho unpraktisch da Kopfausschnitt fehlt, gut als Schlafsackersatz oder Wärmeumhang
61/ Valandre Grasshopper 400 Daunenschalfsack; Reissverschluß läuft um das Fußteil herum daher wie Decke aufklappbar, bis 0°C komforabel, unempfindliche Daune m. 10% Stützfedernanteil, sehr klein packbar m. Kompressionsbeutel
62/ Therm-A-Rest TrailLite Plus selbstaufblasbare Isomatte; Dicke ca. 38mm, rel. robuste Materialien, noch bei leichten Minustemperaturen einsetzbar
63/ Helsport Bitihorn Tarp Pro 3.5x2.9m; recht kleines Packmaß für die Größe
64/ Grabber All Weather Space Blanket Universalplane; größer als Elefantenhaut dafür nicht so robust, 1 Seite dunkegrün u. 1 Seite silberfarben
Kategorie Rucksack:
Beim Rucksack setzen gefühlte 95% auf eine taktische Variante, deren robuste Ausführung wird oft als Entscheidungskriterium genannt. Egal ob diese riesigen MOLLE-Monster nun von einem Zivilhersteller stammen, sie werden eindeutig dem Militär zugeordnet und sollten genau so gemieden werden wie allzu taktischen Farben oder gar ausgemusterte Armeeware in Tarnmustern. Ein 60-80L Trekkingrucksack (wie z.B. unterhalb abgebildet) ist ein ordentlicher Hoschi und fällt alleine durch seine Größe auf, dies muss man der Fairness halber anerkennen! 'Small is beautiful', d.h. je kleiner der Rucki daher kommt desto weniger Aufmerksamkeit wird ihm geschenkt.
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65/ Lowe Alpine Salient 70+20 in OD green; fürs Militär adaptierter Zivilrucksack wie er bei Spezialeinheiten eingesetzt wurde, APS (Advanced Paralux System) Tragesystem das ca. 25kg Zuladung verträgt, schlicht gehaltenes Design m. Schlafasackfack, aus 1000D Ballistic Cordura Nylon
66/ CamelBak M.U.L.E 8L Trinkrucksack in 3cl-desertcamo; aus 1000D Cordura, Trinkblasenfach u. 2 kl. Aufsetztaschen, als Survivalpack für's Allernötigste
67/ London Bridge Trading LBT-1476A 3-Day Assault Pack in coyote brown; ca. 35L Packvolumen, Hauptfach u. aufgesetzes Nebenfach m. kl. Vortasche, Material 1000D Cordura, typisches 'Sturmgepäck' das es in beinahe identischem Design von zahlreichen Herstellern gibt
68/ Fjällräven Singi 48 in Farbe graphite m. 2 Zusatztaschen; 48L Packvolumen (ohne die Aussentaschen), Farbe wirkt beinahe taktisch, Material 1000G Polycotton Mischgewebe das in IR-Nachtsichtgeräten gegenüber 1000D Cordura Nylon einen Tick weniger hell 'leuchtet'
69/ Macpac Cerro 1973 Tagesrucksack in black; 30L Packvolumen, Vintage-Design verleiht ihm 'harmlosen' Look, Material ebenfalls Polycotton Mischgewebe, schlichter Aufbau
70/ Lowe Alpine Cerro Torre 65:85 TFX in crocodile green; hohes/ schlankes Topmodell mit vielen Ausstattungsdetails u. aus robusten RipStop-Materialien, sehr komfortables Tragesystem welches ebenfalls bis ca. 25kg taugt
... die Auflistung liese sich problemlos um weitere Beispielen ergänzen. Hat ein Weilchen gedauert bis sämtliche Objekte zusammen getragen waren, danke an dieser Stelle für Leihgaben
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Die Überschrift kennzeichnet diesen Beitrag als Editorial, was bedeuted dass er ein stückweit meine persönliche Meinung wiederspiegelt. Will damit in erster Linie zur kritischen Betrachtung der üblichen und zig-fach vorgekauten Ausrüstungsempfehlungen anregen da die Entscheidung für taktiscch angehauchtes Equipment in vielen Szenarien teils mit massiven Nachteilen verbunden ist. Dieses Problem beschränkt sich nicht nur auf den oberhalb mehrfach angezogenen Kriegsschauplatz, daher nochmals mein Appel nicht nur die Prinzipien des 'Grey Man' Konzeptes zu beherzigen sondern darüber hinaus mit Hilfe angepasster, wohl überlegter Gearauswahl ein 'harmloses' Erscheinungsbild abzugeben.