Beiträge von bugikraxn

    Dass Leute die sich mit Krisenvorsorge im Allgemeinen beschäftigen für die ein oder andere Schlagzeile herhalten müssen ist man ja schon gewohnt. Da gab's kürzlich wieder ein skurriles Ereignis als ein Pärchen mit Kindern in ihrer Location in einer Kellergassen ausgehoben wurden: Link. Das ganze reicht offensichtlich für eine Fortsetzung: Link


    Trau mich ja beinahe nicht zu fragen, aber war das jemand von 'hier' aus dem Forum?

    Vor ein paar Wochen gab's eine Diskussionsrunde bei einem deutschen Sender wo jemand am Tisch saß der seinen YT-Channel kürzlich mit dem Zusatz 'Mr. Blackout' ergänzt hat. Er gab dort bekannt dass die Blackoutwahrscheinlichkeit für diesen Winter bei 60-70% liege, also muss es mit ziemlich hoher Sicherheit zu einem solchen kommen! Eine schlüssige Erklärung wie er dies nun exakt berechnet habe blieb er trotz Nachfrage schuldig, die Zahlen werden also seine persönliche Schätzung sein. Vor 3-4 Monaten sahen die Vorzeichen zugegeben weniger rosig aus, die Gasspeicher waren noch nicht so voll wie jetzt und jedem ist bewußt dass Engpässe durch Verstromung von Gas kompensiert werden. Bei den inzwischen aufgetretenen tagelang anhaltenden 'Dunkelflauten' zeigt sich dass bis zu 20% des Gesamtbedarfes von Gaskraftwerken kam - d.h. bei Gasmangel schlittern wir automatisch in einen Strommangel ...


    Die Anzahl der sogen. Redispatch-Maßnahmen steigt zwar von Jahr zu Jahr, die Netzbetreiber scheinen dies allerdings im Griff zu haben sei es durch implementierte Automatismen oder der Routine des Personals im Umgang mit diesem Problem. Trotzdem wird Redispatch an jeder Ecke als Indikator für gestiegene Blackoutgefahr angeführt. Dass ein Teil der Technik versagt und ein flächendeckendes Problem auslöst ist nicht neu und immer noch eine häufige Ursache für größere Stromausfälle. Die Anschläge auf Gaspipelines und Unterseekabel haben gezeigt dass wir anfällig für Sabotageaktionen und gezielte Angriffe (Hacker, uvm.) sind - die instabile politische Lage läßt den Schluß zu dass sich dieses Risiko in Bezug auf unser Stromnetz keinesfalls verringert hat. Auch ohne Anwendung statistischer Methoden sagt mir meine Logik dass die Blackoutwahrscheinlichkeit gegenüber dem letzten Winter nicht kleiner geworden ist aber sich keinesfalls in den Regionen bewegt wie uns selbsternannte Experten gerne weiß machen! Das Beispiel Ukraine zeigt dass trotz völlig sinnlos zerstörter Strominfrastruktur die Versorgung wieder in Gang kommt und dies in einem Land dass in einem heftigen Abwehrkampf um den eigenen Fortbestand ringt ...

    Sicherlich Yoshi, die Himalayan soll beispielhaft für preisgünstige Motorräder stehen die sehr gutmütig im Fahrverhalten sind und womit jeder mit passendem Führerschein u. ohne große Vorkenntnisse schlechte Feldwege befahren kann. Ein ehemaliger Arbeitskollege ist mit einer ca. 25 Jahre alten BMW 800 GS die Seidenstrasse bis Peking abgefahren. Sicherlich sein 'Lifetime Adventure' und dass sich die simple Technik leicht reparieren lässt war von Vorteil. Ein guter Freund nutzt seine alte Yamaha XT500 für Endurausfahrten in die rumän. Karpaten oder auf div. Balkantrails. Abseits vom Asphalt ist er an manchen Hindernis als erster vorbei, während andere Fahrer auf ihren schweren Adventure Tourern wie z.B. Honda Africa Twin, BMW 1200 GS, uvm. noch überlegen welchen Fahrmodi sie nun einstellen sollen ist er meist schon drüber hinweg. Die XT ist recht schlicht ausgestattet und oft 30-70kg leichter als so manche moderne Tourenenduro und daher vergleichsweise easy u. agil im Handling. Auf langen Anfahrten u. Asphalttransfers braucht er halt ein paar Minuten länger (zwinker!), da wirkt sich die fehlende Motorleistung natürlich entsprechend aus. Mit einem Suzuki Jimny wird wohl auch keiner 10h am Stück auf der Autobahn fahren wollen - jedes Gefährt hat halt seine Vorzüge u. Nachteile ...

    Hmm, was Pferd & Co betrifft hab ich eigentlich drauf gewartet dass bei der Flutkatastrophe im Ahrtal die Gebirgstruppe mit ihren Mulis und Packpferden anrückt um Ausrüstung wie z.B. Trinkwasseraufbereitungen, Kommunikationsrelais, Werkzeug od. Lebensmittel in das Hochwassergebiet rein zu bringen. Dort gab's ja keine Straßen und vor allem keine Brücken mehr und Lasttiere kommen da wohl noch am ehesten durch. Da ich keine Berichte hierzu fand gehe ich mal davon aus dass diese Variante als obsolet gilt und für den Katastropheneinsatz keine Rolle spielt. Im Winter fährt offensichtlich auch keiner mit Hundeschlittengespann in ein abgeschnittenes Lawinental.


    In AT sind auf Autobahnen und Schnellstraßen so gut wie überall Wildschutzzäune vorhanden und neben Lärmschutzwänden, Leitschienen, etc. sind sie das Hindernis Nr. 1 das ein verlassen der Fahrbahnen verhindert. Im Staufall wäre man mit einem Motorrad besser dran, den Platz um sich an der Blechlawine vorbei zu schlängeln findet man leichter als mit einem zweispurigen Gefährt. Schlage hier mal die Royal Enfield Himalayan als Prepperfahrzeug vor, ab ca. 5.000.- Euronen ist man dabei und dass diese simple Maschine was taugt hat Noraly vom YT-Kanal 'Itchy Boots' mit ihrem Bike 'Basanti' eindrucksvoll unter Beweis gestellt den sie ist damit monatelang durch ganz Asien getourt. Der Hersteller hat ihr nach Reiseende übrigens die Enduro abgekauft und stellt sie nun aus ...

    Ich glaube, die Schranke wirkt eher psychologisch im Kopf des Fahrers.

    Was Schranken an Waldwegen betrifft werden die in meiner Gegend von Jahr zu Jahr mehr, nicht nur in den Bundesforsten/ Staatswäldern sondern verstärkt auch in Privatwäldern, besonders wo Forstpisten u. Rückewege erneuert wurden. Gehe nicht unbedingt davon aus dass sich die allesamt leicht beseitigen lassen indem man ein Abschleppseil anknotet und beherzt anfährt. Verbiegen u. beschädigen ist sicherlich kein Problem - muss aber nicht reichen um auch dran vorbei zu kommen. Die besten Chancen hat man wohl mit Akkuflex, schwerem Bolzenschneider oder guter Eisensäge, mit einer Axt richtet man an einem Schranken wohl wenig aus.


    Rund um unsere Stadt gibt's zahlreiche Schutzgebiete wo keine/ sehr wenige Pflegemaßnahmen im Wald durchgeführt werden. Dort wuchert mittlerweile alles und es liegen umgestürzte Bäume kreuz u. quer. Hat schon beinahe Urwaldcharakter und nix zu tun mit den Bildern vom aufgeräumten Wald im Offroadpark aus dem Vid oberhalb. Kannst gerne mal vorbei kommen colonel und mal ein paar hundert Meter ausprobieren, ist auch schön eben und nicht mal bergig. Ich steck Dir eine Line aus, nimm Dir aber bitte nix vor den Du wirst jede Menge Zeit brauchen um sich durch diesen Dschungel zu wühlen ,-)


    Irgendwo von der Autobahn runter ist gar nicht so leicht

    Genau so ist es Smeti, beim großen Hochwasser 2002 waren auf der Autobahn die 4x4 ebenso so betroffen und deren Insassen hockten genau so am Autodach wie bei allen weniger offroadtauglichen Autos auch. Ein anderes Problem ereignet sich hier alle paar Jahre mal bei heftigen Sommergewittern: Unterführungen laufen voll und ein ehemaliger Arbeitskollege hat sowas mal live miterlebt. Er hat berichtet dass da noch Autos reinfuhren obwohl dass Wasser unten bereits 10-20cm hoch stand. Dann gab's eine kräftige Fontäne aus einem Kanaldeckel mit einem halben Meter hohen Wasserschwall und die Unterführung lief binnen weniger Minuten voll. Jene Autos die drinnen standen kamen nicht mehr weg und einige sind sogar aufgeschwommen. Ein höhergelegter 4x4 bringt nix weil man eben nicht über die Fahrzeuge vor oder hinter einem drüber fahren kann, mit etwas Pech mutiert das Teil halt vom Fahrzeug zum Schwimmzeug ...

    Was ABC-Szenario betrifft würde ich kurzfristig entscheiden ob überhaupt das Heim verlassen wird colonel: B+C Fälle sind nicht nur lokal sondern üblicherweise auch zeitlich begrenzt. Bei den letzten Chemieunfällen wo hier in AT Giftstoffe in die Umwelt gelangten wurde nicht mal evakuiert: Die Bevölkerung in der Umgebung wurde angewiesen zu Hause zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Dies ist das übliche Szenario, man lässt also den Verdünnungseffekt von frischer Luft/ Wind für sich arbeiten und Schutzmasken mit entsprechenden Wechselfiltern sind hier vorhanden um dem zu begegnen. Bei einem atomaren Störfall/ Kernwaffeneinsatz würde ich es ähnlich handhaben: Falls behördlich Evakuierungen angeordnet werden, natürlich ab und weg. Ansonsten aussitzen, es ist ja bekannt dass sich Radioaktivität innerhalb der ersten 14 Tage auf sehr hohem Level bewegt, weshalb sich also der Gefahr aussetzen und irgendwo im Auto durch die Gegend gurken? Diese Szenarios haben schon sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeiten und ein Bug Out meinerseits ist dabei noch unwahrscheinlicher, d.h. ich werde erst gar nicht in die Verlegenheit kommen 500.000 anderen Leuten auf den Straßen zu begegnen ;-)


    Zurück zum Stauthema: Ja, ich würde mein Glück durch den Acker versuchen wenn sich die Gelegenheit bietet und ich nicht nur von der Straße runter sondern mir auch gute Chancen ausrechne am Hindernis (Unfall, überfluteter Bereich - you name it) vorbei zu kommen. Klappspaten, Campingaxt u. Säge sind immer im Auto und werden die tatsächlich mal benötigt wird's denkbar mühsam ... hans_mayer hat es ja schon angeschnitten, die Tücke wird im Detail liegen und die Idee hatten event. schon einige vor mir und stecken bereits im Wald fest und blockieren den Weg an einer Stelle die von der Strass aus gar nicht zu sehen ist. Oder - was noch viel wahrscheinlicher ist: Ich komme erst gar nicht in den Wald hinein weil dort ein versperrter Schranken steht an dem die Waldbesitzer links + rechts auch noch meterhohe Felsen platziert haben damit das vorbeifahren an der Absperrung unmöglich ist ...


    Würde den Ball an dieser Stelle retour geben colonel: Du entscheidest Dich für den Waldweg und einige im Stau sehen Dein ausscheren und folgen Dir. Im Wald haben sich vor Dir bereits zahlreiche Autos fest gefahren, ausweichen ist wegen dichten Baumbestandes u. felsiger Geländekanten an dieser Stelle nicht möglich und hinter Dir setzen sich die nachkommenden ebenfalls fest, also umdrehen und zurück fahren ist auch nicht mehr - was machst Du in dieser Situation colonel?


    Im übrigen bin ich ein Fan der 80/20 Regel, also mit 20% Aufwand möglichst 80% der Anwendungsfälle abzudecken. Aufgemotzte 4x4 haben ihre Fangemeinde und ihre Berechtigung in Offroadparks oder auf Touren in Gebiete wo man ohne diese Umbauten schlechte Karten hat. Einen allgemeinen Bedarf/ must have für's Bug Out würde ich daraus allerdings nicht ableiten. Finde ein paar Gedankenspiele wo Murphy's Law arg am werkeln ist interessant und man wird problemlos Situationen finden wo man mit einem modifizierten Offroader weiter kommt als mit einem werksmäßigen Crossover-SUV, keine Frage. Man kann aber sicherlich genau so viele Situationen beschreiben wo der selbe modifizierten Offroader keinen Zentimeter weiter fahren kann als z.B. ein Toyota Prius ...

    Da haben wir offensichtlich komplett unterschiedliche Anforderungen an ein BOV colonel, ich hab übrigens nicht vor mit meinem SUV einen Offroadpark unsicher zu machen oder Gelände in den rumänischen Karpaten zu befahren wo sich auf Grund der Unwegsamkeit sonst nur Pferdegespanne, Traktoren oder Schubraupen bewegen ... Was Straßensperren und Staus betrifft würde ich nicht davon ausgehen mit einem 4x4 jederzeit und an jeder beliebiger Stelle von der Strasse runter und durchs Gelände ausweichen zu können. Speziell hier in Österreich haben wir viel bergiges Terrain und da finden sich tausende Stellen wo es auf einer Seite steil rauf und auf der anderen Seite der Straße genau so steil runter geht - selbst mit ausgewachsenem Offroader wird's da schwierig einfach mal so abzubiegen weil man erst gar nicht von der Straße weg kommt und da braucht es nicht mal betonierte/ metallene Leitschienen oder tiefe Straßengräben als zusätzliches Hindernis. Was Gräben betrifft lassen sich mangelnde techn. Möglichkeiten durch Gruppeneinsatz manchmal ganz gut kompensieren - ein paar Leute die schieben und mal beherzt den Radkasten liften hat schon so manches Vehikel aus oder über einen Graben gebracht ;-)


    Kompromisse sind unvermeidbar und bei mir liegt der Fokus eindeutig auf Alltagstauglichkeit und darum verbleibt mein Subaru Forester im Werkszustand. Die paar Ausflüge ins leichte Gelände zum 'Softroading' bewältigt er problemlos, war übrigens mit dem Subi in normalen Sommerreifen d.h. Straßenprofil auf div. bekannten Westalpen-Destinationen wie Monte Jafferau, der ligurischen Grenzkammstraße oder dem Col de Sommeiller. An letzterem fuhr ein Audi A3 direkt vor uns, also 2WD und niedriges Strassenfahrwerk und wir haben nicht schlecht gestaunt als dann oben am Refugio 4 Erwachsene ausgestiegen sind, d.h. diese kleine Dose war auch noch voll besetzt! So ein Auto stellt selbstverständlich den ultimativen Kontrast zu den vielen aufgemotzten Offroadern dar welche sich dort oben gerne tummeln. Find's cool wenn einer mit einem stinknormalen Straßnfahrzeug die selbe Piste bewältigt und damit aufzeigt 'was geht' ;-)


    Mein Kollege hat seinen Landy damals umgerüstet weil jemand Kupplungsglocken passend zum Peugeot Diesel in Kleinserie herstellte. Dieser Umbau ist also kein Prototyp im herkömmlichen Sinn sondern war zu jener Zeit offensichtlich recht beliebt in der Schweiz. Seine Schrauberqualitäten kamen ihm auf alle Fälle zu Gute, beim 2ten Filteproblem wurde das verstopfte Teil einfach gebypasst und der Landy saugte provisorisch den Sprit aus einer 1.5L PET-Flasche damit wir überhaupt vom Berg runter kommen. Neben hohen Anschaffungs- und Erhaltungskosten gibt's für mich einen weiteren Punkt weshalb kein 'richtiger' Offroader kommt: Im Kriegsfall darf dieser vom Heer konfisziert werden und ich gehe mal davon aus dass man sich in erster Linie für echte 4x4 (also mit Sperren, höherer Nutzlast, usw.) interessiert und nicht so sehr für Crossover-SUV's wie der Forester halt einer ist. Es gibt bei Einzug des fahrbaren Untersatzes zwar eine finanzielle Entschädigung, man steht danach halt nur ohne Auto da ...

    Ein naher Verwandter hatte mal einen Mitsubishi Pajero, BJ so späte 80iger und der Spritverbrauch dieses Saugdiesels mit 'nur' 85PS lag bei ca. 13-14L auf Teerstraßen. Danach einen V6 Benziner Pajero mit 140PS, der schluckte ca. 14-15L Super im Normalbetrieb. Wenn Du auf ein Fahrzeug mit simpler Motorentechnik spekulierst colonel wie sie z.B. ein Chevy M1009 oder Nissan Patrol älterer Baujahre verbaut haben sind 15L auf 100km das was zu erwarten ist um diese 2to+ schweren Fahrzeuge zu bewegen. Mein 2008er Subaru Forester SH m. 150PS Saugbenziner verbraucht ca. 9-10L auf Asphalt und dies ist keinesfalls sparsam. Wenn ich damit abseits geteerter Straßen im bergigen 'Gelände' unterwegs bin genehmigt sich das gleiche Auto 14-15L, also getrost um 1/3 mehr Benzin! D.h. man kommt auf Schotter bei 10-30km/h nicht nur quälend langsam voran, sondern verbraucht dabei auch wesentlich mehr Sprit und das event. in einer Situation wo man das Gebiet nicht nur rasch verlassen sondern event. sogar eine möglichst weite Distanz am Stück zurücklegen will. Was Spritverbrauch, Reichweite und auch Reisegeschwindigkeit betrifft ist jeder halbwegs moderne SUV diesen alten Geländekisten haushoch überlegen!


    Freunde von mir sind Offroader und haben ihre 4x4 Fahrzeuge teilweise umgebaut und diese sind zugegeben teils ältere Baujahre. Umfangreiche Instandsetzungen waren bei jedem erforderlich, massive Rostschäden mussten z.B. alle beseitigen wobei diese Schweißorigien nicht immer sinnvoll erscheinen. Da diese Kisten oft garagenlastige Zweitfahrzeuge sind wiederholt sich das Spiel vor jeder größeren Ausfahrt, d.h. die Fahrzeuge werden vorab durchgecheckt und anstehende Reparaturen erledigt wie etwa Leckagen beseitigt, Roststellen ausgebessert, lockere Bauteile wieder fixiert, uvm. Die Karren werden nicht jünger und obwohl eigentlich arbeitsintensiv d.h. bestens gepflegt bin ich immer wieder erstaunt wie unzuverlässig die in Wahrheit sind und wie oft die Besitzer dabei Hand anlegen müssen. Manche haben sich offensichtlich daran gewöhnt und besonders für Landy-Fahrer scheinen Reparaturen am laufenden Band ganz normal zu sein ;-) Für ein angedachtes Fluchtfahrzeug wäre sowas allerdings untragbar, im Ernstfall ist man eher mit packen, Familienmitglieder aufsammeln, uvm. beschäftigt und will sicherlich nicht erst 1 Woche am Stück unterm Auto liegen damit dieses wieder läuft so wie's soll bevor man endlich abdüsen kann! Den Punkt für Zuverlässigkeit würde ich auf alle Fälle jüngeren und somit moderneren Fahrzeugen geben auch wenn diese viel mehr an komplexer Technik verbaut haben.


    Auf unserer Westalpenfahrt 2019 war ein Schweizer Freund mit seinem betagten Landrover Defender mit von der Partie. Den Motor hatte er zuvor vom orig. 6-zylinder Benziner auf einen wesentlich zuverlässigeren Peugeot Turbodiesel BJ ca. 2000 umgerüstet, der Motor war somit um mehr als 20 Jahre jünger als der Rest vom Offroader ;-) Er hatte offensichtlich Schmutz im Tank, der Dieselfilter verstopfte und wir mussten ihn gleich 2x innerhalb weniger Tage austauschen wobei die Suche nach Ersatz in wahren Spießrutenläufen ausarteten. Obwohl wir in Frankreich unterwegs waren und einen Filter für eine recht gängige französische Motortype suchten hatte keiner einen passenden Dieselfilter auf Lager, bei vielen Fachwerkstätten od. Zubehörhändlern hies es wir müssen nun 1-2 Tage warten! Kann sich also jeder ausmalen wie sich eine Ersatzteilsuche für ältere 'Exoten' wie Subaru oder gar Chevrolet gestaltet wenn zusätzlich was am dampfen ist ...


    Seien wir mal ehrlich, wer plant bei seiner Evakuierungsroute für sein BOV von Haus aus sehr anspruchsvolle Offroad-Passagen ein, wo Rock Crawling oder das Befahren von Bachbeeten in Längsrichtung erforderlich sind und man dabei jederzeit riskiert dass das Fahrzeug unreparierbare Schäden nehmen kann? Denke dass ein Gutteil der Anforderungen an die Fahrzeuge von oberhalb Wunschdenken und somit overkill darstellt. Dies haben aktuell z.B. tausende Ukrainerinnen unter Beweis gestellt bei ihren Fluchten aus teils schwer umkämpften Gebieten welche großteils mit normalen PKW's gelungen sind! Mir erschließt sich auch der Sinn nicht ganz 15-20kEUR für einen 20 Jahre alten Offroader, also einen Oldtimer auszugeben. Für's gleiche Geld bekommt man einen fabriksneuen Dacia Duster inkl. mehrjähriger Werksgarantie und so ein Gefährt meistert leichte Offroadpassagen locker. Wenn beim betagten 4x4 der Vorbesitzer nix für die Konservierung getan hat und man sich dem Thema nicht intensiv widmet gammelt einem das alte Teil innerhalb von 5 Jahren locker unter dem Hintern weg und man hat einen unfahrbaren Rosthaufen während beim neuen SUV für's gleiche Geld noch Garantieansprüche gegen's durchrosten bestehen ;-)

    Fürchte das wird Dir keiner mit 100%iger Sicherheit beantworten können Grim. Bei Sichtkontakt, also einer Line-of-Sight Verbindung wird das noch eher klappen, es schadet allerdings keinesfalls dies mal in der Praxis auszuprobieren! 4ter oder gar 6ter Stock sind schonmal gut, wenn sich oberhalb keine weiteren Stockwerke mehr befinden ist das sogar noch besser. Bin hier ebenfalls im urbanen Gebiet im 3ten Stock, Antennen sind am Balkon nur bei Dunkelheit aufgebaut, übliches QRM wie es in dicht besiedeltem Bereich zu erwarten ist und zusätzlich schränkt ein Blechdach sowie die Aluverkleidung des Vollwärmeschutzes an der Hauswand senden und empfangen teils beträchtlich ein. Auf einer Seite bin ich komplett 'taub', da schirmt das Blechdach zu sehr ab und aus dieser Ri höre ich so gut wie niemanden. Ein Funkbuddy wäre dort zwar nur ca. 3km weit entfernt, kommt aber recht bescheiden, also beinahe unverständlich rüber. Eine andere Station befindet sich in ca. 40km auf einem Hügel am Alpenrand und kommt hingegen in brauchbarer Sprachquali - bei guten Verhältnissen knallt er sogar richtig rein und so macht CB-Funk tatsächlich Spaß ;-)

    Was meine Gegend betrifft ist z.B. auf CB einiges los und der Spruch 'tot gesagte leben länger' trifft hier tatsächlich zu ;-) Obwohl es in der Umgebung für Amateurfunk gleich mehrere leistungsfähige Repeater gibt ist auf deren Frequenzen ziemlich tote Hose. Würde sogar meinen dass ca. ein Drittel (oder sogar mehr) der Funker welche auf CB aktiv sind zugleich AFU-Prüfung m. Lizenz u. offiziellem Rufzeichen haben und trotzdem CB wegen der ungezwungenen Art bevorzugen. Bei einem Händler für Funkequipment aus meinem Bundesland laufen die Geschäfte hervorragend, die gestiegene Nachfrage hat dort schon vor Monaten eingesetzt und aktuell kommt er mit dem Paketversand kaum hinterher. Er meint dass ihm speziell die Prepperszene und Leute welche sich auf einen Blackout vorbereiten satte Umsätze bescheren und sich mit frei verfügbaren Geräten eindecken - also PMR & CB.


    Ich denke, in einigen jahren wird CB-Funk vollkommen obsolet sein und nur noch extreme Nostalgiker anziehen. Die Faktoren, die meiner Ansicht nach diesen Wechsel herbeiführen werden:

    Satellitenkonstellationen wie Starlink
    Internet of Things, insbesondere LoRa

    Auch Pferdefuhrwerke und Handpumpen für Gartenbrunnen sind obsolet und trotz technischem Fortschritt gibt's einige die sowas weiterhin benutzen und Spaß dran haben ;-) Soweit ich weiß werden bei Technologien wie LoRa od. zukünftig event. Mioty bevorzugt Daten von z.B. (Wetter-)Sensoren, Standort (GPS), uvm. ausgetauscht, da kommuniziert meist eine Maschine mit einer anderen Maschine. Inwieweit sich dies für herkömmlichen Infoaustausch in Sprache od. geschriebenem Wort eignet wird die Zukunft sicherlich zeigen. Für Textnachrichten existieren im Amateurfunk bereits digitale Betriebsarten und JS8Call ist z.B. auch für CB-Funk verfügbar. JS8 ist mehr als der Austausch v. Sende- und Empfangsbestätigungen, der Text ist frei wählbar, die Funktionalität ähnelt einem (sehr langsamen) Chat. Man benötigt halt zusätzliches Equipment wie PC, Tablet, Raspberry Pi mitsamt Schnittstellen (CAT-Interfaces, Modems od. ähnliches) zur Verbindung mit dem Funkgerät und diese Teile benötigen allesamt zusätzlich mal mehr, mal weniger Strom der in einem Blackout-Szenario oft nur begrenzt zur Verfügung steht ... Vielen Funkern sind digitale Betriebsarten ein Greul da sehr unpersönlich, während andere diese Simplifikation wiederum lieben.

    Denke dass man die Serie im Bälde sicherlich auf div. Streaming-Plattformen wie z.B. Flimmit, Joyn Plus+, GoogleTV, Amazon Prime, uvm. findet? Dann halt leider nicht mehr gratis sondern als Bezahlversion oder gegen ein kostenpflichtiges Abo ...

    Also so kompliziert wird sich das in der Praxis hoffentlich nicht darstellen Cephalotus. In einer Funkrunde mit mehreren Teilnehmern wird sich recht schnell ein 'Moderator' etablieren der die Gespräche koordiniert und den einzelnen Funkteilnehmern das Mikrofon 'erteilt' damit sie deren Gesprächsmessage abgeben können und dies muss nicht zwingend eine Behörde od. Hilfsorganisation sein. Wie von Dir schon erwähnt macht es Sinn dass der moderierende Funker einen günstigen d.h. möglichst hoch gelegenen Standort hat was gute Reichweite erlaubt und dieser mit vernünftigem Equipment ausgestattet ist damit er auch verständlich rüber kommt - macht wohl weniger Sinn dass dies einer mit Pfui-Beng Gurke macht die mehr Rauschen als Sprache empfängt u. absendet und alle anderen Teilnehmer damit tierisch nervt ;-) Falls sich dann mal 2 Funkteilnehmer nicht direkt hören kann ein 3ter Funker od. eben der Moderator als 'Repeaterstelle' fungieren und manuell für eine Überbrückung sorgen ...


    Bist Du Dir sicher dass Du wirklich PMR446-Geräte hast und keine Betriebsfunkgurken wo jemand die PMR-Frequenzen einprogrammiert hat Cephalotus? Eine Sendeleistung von 2 Watt und ein Stecker der Antennentausch ermöglicht sprechen nämlich so überhaupt nicht für PMR ;-) Was Du als 'Scrambler' bezeichnest ist bei PMR gerne der CTCSS/DCS-Pilotton: Das Funkgerät sendet einen Trägerton mit welcher für das menschliche Ohr nicht hörbar, für ein anderes Funkgerät aber sehr leicht detektierbar ist. Ist dieser Pilotton bei sendendem u. empfangenden Funkgerät gleich wird beim Empfänger die Rauschsperre automatisch geöffnet und der Spruch am Lautsprecher ausgegeben. Man 'hört' also lediglich Gegenstellen mit demselben CTCSS/DCS-Pilotton, die Funksprüche sind hier aber keinesfalls irgendwie verschlüsselt! Wenn sich jemand kurz spielt und auf seinem Gerät CTCSS/DCS korrekt einstellt hört er also problemlos mit, diese Konfiguration ist aber nicht bei jedem PMR-Funkgerät techn. überhaupt möglich.

    Hab mir inzwischen alle 6 Folgen aus der ORF TVThek gezogen 12er_scout und wie so oft bei Verfilmungen von Buchvorlagen fand ich die geschriebene Version eindeutig besser ;-) Klar sind gegenüber dem Buch ein paar Änderungen und vor allem Kürzungen zu erwarten und und speziell 'Blackout' glänzt mit vielen Details und Insiderwissen: Im Buch ist z.B. das Donaukraftwerk Ybbs Persenbeug ein Teil der Story (soweit ich mich korrekt erinnere), im Film wurde das gegen ein deutsches Wasserkraftwerk ausgetauscht und hier bin ich als Österreicher nun doch etwas enttäuscht.


    Mit einer koordinierten Sabotageaktion lässt sich zweifelsohne ein Blackout im europäischen Stromnetz herbeiführen, wurde ja im Film auch gezeigt als der eine Kommissar von 'Trittbrettfahrern' sprach ... Dass man kritische Infrastruktur gezielt ausschalten kann beweisen aktuell die 2 gesprengten Gaspipelines in der Ostsee. Wurde oberhalb bereits erwähnt dass Brennstäbe in einem abgestellten AKW weiterhin zu kühlen sind (ca. 2 Jahre) und zum Betrieb der Kühlwasserpumpen gibt's halt Notstromaggregate in den AKW's. In Fukushima war zusätzlich das Problem dass das Erdbeben die Kühlwasserleitungen zerstörte und man kein Wasser mehr in die Abklingbecken etc. brachte. Bei diesem Gau wurde einiges an Radioaktivität frei gesetzt - zum Glück für Japan trieb der Wind die radioaktive Wolke großteils raus auf den pazifischen Ozean, hier in Europa wäre bei einem AKW-Unfall die Landmasse wesentlich schlimmer betroffen!

    Am 19.9., also in einer Woche ist der Serienstart von 'Blackout' im ORF, der Romanverfilmung des Klassikers von Marc Elsberg wobei die Starbesetzung auf gehobenes Niveau hoffen lässt: Link. Gestartet wird mit einer Doppelfolge um 20:15 mit einer Doku zur Serie um 22:00. Werde mir das sicherlich reinziehen ;-)

    Die Zerlegbarkeit des Miniwell L600 ist tatsächlich toll, eine Sichtprüfung des UF-Hohlfaserelementes somit vergleichsweise leicht möglich was nicht bei jedem Filter dieses Typs gegeben ist. Rein mechanisch sind die sehr dünnen O-Ringe aufgefallen welche z.B. an der Trennstelle des Vorfilters auch prompt Undichtheiten zuliesen. An der Bajonettverbindung zum Mundstück zeigten sich bereits am fabriksneuen Gehäuse Stresspunkte welche Rissbildung begünstigen, siehe Pfeil am unteren Bild. Insgesamt wirkt der Miniwell billig, dem Flaschengewinde hätte der Hersteller durchaus eine anständige Elastomerdichtung sowie einen halben Gewindegang mehr spendieren können, die schmutzwasserseitige Tülle für Schlauchanschluss könnte länger sein, usw. Der L600 ist ein typisches OEM-Produkt, also ein Chinakracher und baugleiche Filter werden unter verschiedenen Label vertrieben wie z.B. von Gear Best, Highlander, Lixada, Survivour, uvm., was mein Vertrauen in das Ding nicht wirklich erhöht ...


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    Habe diesen Filter vor ein paar Monaten mehr aus Neugierde als aus notwendigem Bedarf geordert weil ich schlicht wissen wollte wie das Teil so performt da er in Prepperkreisen durchaus öfter mal erwähnt wird. Gerne wird dabei hervorgehoben dass der Miniwell L600 mit seinen 0.05µm auch Viren rausfiltert wobei der Vertriebsshop eine Tabelle eingestellt hat die dem L600 nur eine teilweise Wirksamkeit gegen Viren bescheinigt. Für mich ist die Virenfilterung keineswegs das ultimative Auswahlkriterium da die Belastung in mitteleuropäischen Gewässern relativ gering ist was deren Vorkommen im freien Wasser betrifft. Viren haften gerne an Schmutzpartikel/ Verunreiniungen oder am Kies des Gewässergrundes. Wenn ein Wasserfilter winzige Schwebstoffe zuverlässig zurück hält entfernt er damit auch schon einen Teil der Viren. Vermeidet man Hot Spots wie belebte Badeseen oder Ausleitungen von Kläranlagen würde ich die Gefahr als vertretbar bezeichnen. Wasser zum kochen wird meist erhitzt was Viren abtötet, will man für Trinkwasser auf Nummer sicher gehen muss man nachbehandeln z.B. mittels chem. Präparate wie MIOX/ Micropur, UV-Lichtbestrahlung oder eben abkochen falls ausreichend Brennstoff zur Verfügung steht.


    Der Shop wirbt mit einer gewissen Wintertauglichkeit des Miniwell L600 mit Verweis auf die kleine Baugröße - er lässt sich leicht in der körpernahen Kleidung verstauen damit nichts frieren kann. Einen feinporigen Wasserfilter bei Minustemperaturen zu benutzen erübrigt sich, das Teil wird augenblicklich einfrieren u. blockieren. Hohlfasermembrane sind perse flexibler als Filterkeramik, sie sind allerdings an einer Stelle zwecks Abdichtung in Harz eingegossen und dieser solide Block kann durch gefrierendes Wasser durchaus gesprengt werden so dass Mikrorisse entstehen. Die Warnung des Shops einen mit Wasser gefüllten Miniwell L600 nicht einfrieren zu lassen würde ich also ernst nehmen.


    Mein Fazit zu dem Teil: Viele werden einen Wasserfilter im Krisen- oder Katastrophenfall in einem mehr oder weniger stationären Setting benutzen und eventuell auch mehrere Personen über einen längeren Zeitraum mit sauberem Wasser versorgen wollen. Hier patzt der Miniwell leider durch die Limits seines Filter- und Reinigungskonzeptes und vor allem durch die aufgetretenen Undichtheiten. Eine Beurteilung der Filterqualität erübrigt sich da das gefilterte Wasser in meinen Tests durch Schmutzwaser kontaminiert wurde. Eine Empfehlung für den Miniwell L600 kann ich schon alleine aus diesem Grund nicht abgeben! Einzelpersonen können den Miniwell L600 als mobilen 'On-The-Go' Filter z.B. im BOB od. Fluchtgepäck vorsehen, vorausgesetzt sie nutzen unterwegs auf dem Marsch möglichst viele sich bietende Gelegenheiten. Dies ist nicht jedermanns Sache, man muss sich ganz tief runter beugen um sein Wasser in gemächlichen Tempo aufzusaugen. Hab für den L600 ca. 40.- Euro + Versandkosten bezahlt und für dieses Geld bekommt man aktuell einen Sawyer Mini welchen ich qualitativ eindeutig höher einstufe und bei dem sinnvolles Zubehör gleich mit dabei ist. Für mich war dieser Miniwell leider eine Fehlinvestition ...


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    Positives:

    - 3 Filterstufen (Vorfilter, UF-Hohlfaser u. Aktivkohle)

    - Austauschbarkeit, Ersatz für jede einzelne Filterstufe erhältlich

    - relativ kompaktes Packmaß


    Negatives:

    - Verarbeitungsqualität im Detail (dünne O-Ringe, usw.)

    - Kraftaufwand beim Filtervorgang

    - eingschränkte Nutzbarkeit z.B. von PET-Flaschen od. Wasserbeuteln als Rohwasserbehälter (durchdrehendes Flaschengewinde, Undichtheiten!)

    - Reinigungsmöglichkeit (Einweg- od. Wegwerffilter?)


    Techn. Daten, Features:

    Hersteller: Miniwell

    Modellbezeichnung: L600

    Konzept/ Nutzungsphilosophie: Trinkhalmfilter

    Filter: Vorfilter aus dünner Lage PP 5µm, Hohlfasermembranelement 0.05µm, Aktivkohlefilter als Nachstufe

    Besonderheiten: Auswechselbare Filterstufen, Befestigungsöse, Schutzkappe f. Mundstück

    Packgewicht: Ca. 90g

    Packmaß LxD: Ca. 18x3.5cm

    Wie macht sich der Miniwell L600 in der Praxis? Als Strohhalmfilter gibt's wenig zu beanstanden: Der Durchsatz ist zwar alles andere als berauschend und es braucht seine Zeit bis der Durst gestillt ist, ansonsten erledigt das Teil seinen Job. Beim filtern in ein Behältnis lässt es sich kaum vermeiden dass die Hände Kontakt mit Schmutzwasser haben - irgendwie muss man das Rohwasserbehältnis zur Befüllung untertauchen und es halten sich immer ein paar Tropfen welche später beim ausdrücken gerne ins untergestellte Reinwassergefäß ablaufen. Dieses Detail hab ich schon an div. Filtern kritisiert und bei Vernachlässigung der Hygiene verfrachtet man rasch etwas und hat dann Schmutz und Überbleibsel z.B. an Geschirr oder gar im Essen!


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    Mit dem Anschraubgewinde am L600 hab ich mehr als gehadert: Dem Miniwell L600 fehlt eine elastische Dichtung (hat z.B. der Sawyer Mini), Undichtheiten sind also vorprogrammiert und dreht man die PET-Flasche kräftig rein ist auch schon das Gewinde überdreht d.h. es lockert sich sofort wieder! Beim abschrauben löst sich auch gerne das Gewinde vom Vorfilter dann steckt ein Filterteil auf der Flasche was lästig ist. Für meinen Test hab ich diesen voll angeknallt mit dem Ergebnis dass es dannach ein paar Wassertropfen rausdrückte die natürlich direkt ins Reinwasser ablaufen können da man sie kaum sieht. Ach ja, ich musste die Verbindung zu Hause mit der Wasserpumpenzange lösen um den Filter zum reinigen auseinander zu bauen. Im Test wurden 3 unterschiedliche PET-Flaschen und der Schmutzwasserbeutel von Sawyer benutzt und überall das selbe Bild: Es ist viel Kraft für Durchsatz erforderlich und am Anschlussgewinde kam Schmutzwasser raus, sieht man sehr gut bei 26:50 in dem Video: Link. Die 2 roten Pfeile auf dem Bild unterhalb zeigen die Gewindeverbindungen wo bei den Tests die Undichtheiten auftraten. Die PET-Flaschen sind nach einem Filtervorgang ziemlich verknittert was deren Weiterverwendung in Frage stellt ...


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    Neben einem Flaschengewinde verfügt der Miniwell L600 auch über eine kurze Tülle zum anstöpseln eines Schlauches. Zusätzliches Gear vorausgesetzt kann man aus dem L600 auch einen Schwerkraftfilter basteln. Für meinen Test hab ich einfach den Dirtbag von Platypus genommen und an einen Baum gehängt. Zu Beginn muss man mal beherzt drücken um den Durchfluss überhaupt in Gang zu sezten, dann tröpfelt es gemächtlich dahin - ein Gravity-Filter ist also nichts für Leute die es eilig haben od. die Performance von Pumpwasserfiltern gewohnt sind. Hier zeigte sich allerdings das selbe Problem wie zuvor, das Schmutzwasser wird rasch am Gewinde f. den Grobfilter rausgedrückt und die Tropfen rinnen auch prompt direkt runter ins Reinwassergefäß! Eine Filterung könnte man sich eigentlich sparen. In Anbetracht dessen hab ich auf den Test eines In-Line Filters mit einer Rucksacktrinkblase verzichtet ...


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    Bereits vor dem Kauf hab ich mich gefragt wie der Filter gereingt werden soll und diese Frage via e-mail an den Shop gerichtet. Die Antwort: Ich solle eine handelsübliche Injektionsspritze besorgen und mit dieser könne der Miniwell rückgespült werden. Hatte somit Gewissheit dass keinerlei Reinigungszubehör im Lieferumfang ist. Würde mich echt interessieren wie die vorgeschlagene Rückspülung funktionieren soll da das Mundstück eine halbrundförmige Öffnung und jede Injektion einen runden Querschnitt hat? Habs dennoch probiert und das saubere Wasser wird wie zu erwarten war seitlich raus gedrückt wobei so gut wie nichts durch den Filter geht - das abreinigen ist auf diese Weise ohne zusätzliches Workaround also nicht möglich! Soviel zur Expertise eines spezialisierten Wasserfilter-Shops ...


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    Im Manual findet sich der Wartungshinweis man solle den Hohlfaserteil mit sauberen Wasser spülen und ausschütteln damit sich Verunreinigungen ablösen. Fürchte dass das Hohlfaserelement durch blosses ausschütteln nicht sauber zu kriegen ist, die Schmutzpartikel stecken ja in den Poren fest und bei einem komplett verstopften Filter bleibt eigentlich nur der Austausch des Filterelementes. Die Reinigungsmöglichkeiten im Feld erachte ich deshalb als eher eingeschränkt.


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    Nach den Tests hab ich den Miniwell L600 ähnlich wie meine anderen Hohlfaserfilter gereinigt: Lt. Anleitung mit sauberem Wasser gespült und ausgeschlagen. Anschließend einige Stunden in eine Mischung aus Reisessig u. Wasser eingelegt damit sich allfällige Kalkanlagerungen auflösen. Dannach noch über 30 Minuten in eine überdosierte MIOX-Lösung (ähnlich Micropur Forte) eingelegt um allfällige pathogene Keime abzutöten, d.h. die Filterteile werden so desinifizert. Zuletzt wurde der Filter ein paar Tage liegen gelassen damit er aus- und durchtrocknen kann und anschließend wieder zusammen gesetzt. Nach ca. 2 Wochen erfolgte ein weiterer Test um zu prüfen ob die Trocknung zum blockieren des Filters führt - Wasser lies sich dabei problemlos d.h. genau so langsam wie bei den vorausgegangenen Tests durchsaugen. Einen weiteren Durchsatztest werde ich nach längerer Lagerung in einigen Monaten durchführen und schauen ob dies die Funktion des bereits benutzten Membranefilters einschränkt.

    Möchte Euch hier den Miniwell L600 Trinkwasserfilter vorstellen der auf einschlägigen Youtube Kanälen welche sich mit Krisenvorsorge beschäftigen durchaus empfohlen wird. Der L600 kommt in einer schlichten Plastikverpackung aus bedruckter Folie und neben dem eigentlichen Wasserfilter sind noch einige Vorfilter in Papierstärke sowie eine Faltanleitung in englischer Sprache mit dabei. Es ist weder Ansaugschlauch/ Trinkstrohhalm welche als Verlängerung dienen könnten noch Rohwasserbehältnis od. Reinigungsequipment beigelegt und auch keinerlei Adapter oder sonstiges Zubehör. Der Lieferumfang ist mit einem Wort sehr überschaubar:


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    Der Filter ist als typischer Trinkstrohhalm ausgeführt, also stabförmig und kompakt um ihn sozusagen 'On-The-Go' zu nutzen und direkt aus dem Rohwasser wie z.B. einer Pfütze oder einem Oberflächengewässer trinken zu können. Mit ca. 18cm Länge und ca. 3.5cm Durchmesser bei ca. 90g Packgewicht ist der Miniwell L600 tauglich für die Mitnahme in Tagesrucksack, BOB, uvm. Eine Befestigungsmöglichkeit für z.B. ein Lanyard ist vorhanden. Dies dient als Verlustsicherung, so kann er nicht versehentlich im trüben Wasser verschwinden oder z.B. zur Befestigung an anderen Ausrüstungsteilen zwecks Transportsicherung.


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    Am Ansaugende ist rohwasserseitig ein Flaschengewinde für PET-Flaschen od. Wasserblasen angebracht. Ein Schlauchanschluss in Form einer kurzen Tülle ist ebenfalls vorhanden, hier lassen sich Verlängerungen anstöpseln um etwas Abstand zur Wasseroberfläche zu gewinnen damit nicht im liegen getrunken werden muss. Dieser dient zum Bau sogen. In-Line Filter wo der Schmutzwasserbeutel im Rucksack untergebracht wird und der Miniwell L600 an einer Schlauchverlängerung hängt. Soweit Zubehör wie Schmutzwasserblase u. Verbindungsschlauch vorhanden lässt sich auf diese Weise auch ein Schwerkraft-Filter improvisieren.


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    Auf der Reinwasserseite befindet sich ein Mundstück welches durch eine vernünftige Abdeckung vor Verschmutzungen geschützt ist. Diese Kappe ist durch ein Elastikteil mit dem Filter verbunden und kann so nicht verloren gehen. Sämtliche Gehäuseteile sind lt. Hersteller aus ABS-Kunststoff, die dezente olivgrüne Farbe wird so manchen begeistern der mit den oftmals schrillen Farben div. Outdoorfilter nicht so kann.


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    Trotz der kleinen Abmessungen ist der Filter 3-stufig aufgebaut. Ansaugseitig ist eine Scheibe in Papierstärke aus Polypropylen als Vorfilter eingelegt der bei 5µm Filterfeinheit grobe Verschmutzungen zurückhält damit der eigentliche Filter nicht sofort verschmutzt. Als Hauptfilter ist ein herausnehmbares Hohlfasermembranelement mit 0.05µm Porengröße eingesetzt. Der Hersteller bezeichnet diesen als UF-Filter f. 'Ultra Filtration' und bescheinigt dass diese feinporige Hohlfaser sogar teilweise Virusbelastung aus dem Wasser entfernt. Im Mundstück befindet sich ein zylindrischer Block aus gepresster Aktivkohle welche ihrerseits die ein oder andere (organische) Chemikalie bindet und vor allem schlechten Geschmack (Modergruch od. ähnliches) aus dem Wasser entfernt, d.h. das Wasser wird geschmacklich verbessert.


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    Die Filterleistung ist mit bis zu 1.000 Litern angegeben (je nach Verschmutzungsgrad) was sich für so ein Miniteil durchaus sehen lassen kann. Die 5 Vorfilter wird man für 1.000 Liter Schmutzwasser sicherlich aufbrauchen. Ob man dem kleinen Aktivkohleteil tatsächlich 1.000 Liter zutraut muss der geneigte Käufer für sich entscheiden. Aktivkohle hat die Eigenschaft dass sie durchaus reaktionsfreudig ist und bereits gebundene Stoffe wieder frei gibt wenn was bindefreudigeres daher kommt. Blöd wenn dabei giftige Substanzen wieder ins Reinwasser abgegeben werden und deren Platz von eher ungefährlichen Stoffen eingenommen wird. Akivkohle reichert sich über die Zeit ab, selbst wenn man sauberes Wasser durchjagt, die Lebensdauer ist daher nicht endlos. Äußerst erfreulich und positiv hervorzuheben ist die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, man bekommt für jede einzelne Filterstufe Austauschteile und kann sich so Reserven anlegen. Ersatz werden vor allem jene Nutzer benötigen die den Filter ernsthaft und über einen längeren Zeitraum verwenden möchten, vor allem in Anbetracht des Reinigungskonzeptes ...


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    Da der Miniwell L600 als Trinkstrohhalm konzipiert wurde ist die Verwendung denkbar einfach: Schutzkappe ab, Filter ins Rohwasser eintauchen und ansaugen. Diese Verwendungsart ist für mich eigentlich am wenigsten interessant - ich filtere üblicherweise in ein Behältnis, sei es Trinkflasche, Kochtopf, Wasserblase od. Kanister. Im Lieferumfang ist leider nichts zum fassen des Rohwassers dabei, deshalb muss man sich vorab eine PET-Flasche od. einen Schmutzwasserbeutel besorgen. Dank 28mm Standard-Flaschenrundgewinde ist man in der Auswahl wenig eingeschränkt. Das gefüllte Rohwasserbehältnis wird an den Filter geschraubt und kräftig gedrückt. Es ist durchaus mehr Kraft erforderlich als man dies z.B. von einem Sawyer gewohnt ist, der Miniwell hat nicht nur 2 zusätzliche Filterstufen sondern auch eine feinporigere Hohlfasermembrane. Die Option den Miniwell L600 als In-Line Filterlösung oder DIY-Schwerkraftsystem einzusetzen wurde oberhalb schon erwähnt. Man benötigt hierfür Zubehör wie z.B. Schlauchverbindung u. Schmutzwasserblase welches der Hersteller allerdings nicht anbietet.


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