Find's interessant dass die Prepperszene soviel an Aufmerksamkeit gewonnen hat dass sich jemand wissenschaftlich damit auseinandersetzt und dem Thema sogar eine Dissertation widmet. Werde mich hüten einem Anwärter auf einen Doktortitel vorschnell die Kompetenz abzusprechen, wäre aber dennoch am Inhalt und Ergebnis seiner Arbeit, zumindest aber am Abstract sehr interessiert.
Tja, ich hüte mich nicht davor, dazu habe ich zu lange im universitären Umfeld gearbeitet. Es ist erschreckend was für Leute heutzutage durch Matura und Studium kommen und wie eng da die Gesichtsfelder sein können. Dazu kommt noch, dass speziell in Rechts- und Sozialwissenschaften selten Firmen wissenschaftliche Arbeiten sponsern. Dadurch schmurgeln die Leute dort oft nur in ihrem eigenen Saft und es kommt stark auf den Betreuer an wieviel Qualität die Arbeit wirklich kriegt. Bei vielen technischen Studien gibt es dagegen kaum mehr wissenschaftliche Arbeiten wo nicht irgendeine Firma einen Forschungsauftrag gegeben hat und an sinnvollen Ergebnissen interessiert ist.
Jetzt mal abgesehen von der Variante, dass eine Firma Produkt XY auf den Markt werfen will und dazu passende wissenschaftliche Ergebnisse braucht oder will (Marketing). Irgendwer findet sich immer der so lange forscht, bis das gewünschte Ergebnis rauskommt oder so gut formuliert, dass es zumindest so klingt.
Ein Punkt ist auch noch, dass ein wesentliches Beurteilungskriterium für Wissenschafter die Anzahl ihrer Veröffentlichungen ist. Da gibt es zwar noch eine Unterscheidung zwischen "peer reviewed" (also von anderen Wissenschaftern überprüft und für gut befunden) und "non reviewed" (Massenware), aber auch letzteres gibt Punkte.
Der langen Rede kurzer Sinn: Jahrelange empirische Studien meinerseits haben mich dazu gebracht grundsätzlich jegliche wissenschaftliche Ergebnisse erst mal sehr kritisch zu hinterfragen bevor ich ihnen vertraue.
Zum eigentlichen Thema: Es ist viel spektakulärer für Dokus und Artikel, wenn ein wenig Skandal, Anrüchiges oder Extremes dabei ist. Zu wenige Leute wollen nüchterne Berichte über relativ normale und vernünftige Leute sehen oder lesen. Mit dem selben Gedankengang kann man eben auch an eine wissenschaftliche Arbeit herangehen.