Beiträge von Ad Lib

    Zitat von sam1979 im Beitrag #28
    Ad Lib
    aus deinem Link: http://www.vis.bayern.de/finanzen_versic...itverkaeufe.htm

    Zitat
    Kunden, die ihre Kredite ordnungsgemäß bedienen, müssen grundsätzlich mit keinerlei das Eigentum bedrohenden Konsequenzen aus dem Verkauf ihres Darlehensvertrages rechnen. Die ursprünglich vereinbarten Kreditbedingungen bleiben unverändert gültig. So lange die vertragsgemäßen Leistungen erbracht werden, hat der neue Gläubiger auch keine rechtliche Möglichkeit, den Kredit vorzeitig fällig zu stellen. Sollte dies dennoch rechtsmissbräuchlich versucht werden, kann der Kreditnehmer sofortige rechtliche Gegenmaßnahmen einleiten.


    Das ist aber genau der Gegenteil der Eingangsaussage. Das da Schindluder getrieben werden kann, bestreite ich nicht. Aber das Eingangsposting suggerierte, dass das Recht ist: Und der neue Besitzer ist dann nicht an den Vertrag gebunden und kann ihn auflösen oder neu verhandeln. Und das ist eben nicht so.


    Nein, das war ein Mißverständnis, da hat Defender 110 etwas zu salopp formuliert. Du hast schon recht: Grundsätzlich ist der ursprüngliche Kreditvertrag natürlich weiterhin gültig, und der neue Kreditor ist grundsätzlich weiterhin an die Bestimmungen dieses Kreditvertrags gebunden.

    Defender 110 und mir geht es um das Risiko, dass dieses "grundsätzlich" in der Praxis aber mit Füßen getreten wurde, und dass man sich dieses Risikos bewusst sein soll.

    Denn neu verhandelt kann ein Kreditvertrag ja dennoch, und wenn auf private Kreditnehmer vom neuen Kreditor massiv Druck ausgeübt wird, dann kann es durchaus passieren, dass sie einer für sie nachteiligen Neuregelung zustimmen.

    Und auch wenn nicht neu verhandelt wurde, kann Schindluder getrieben werden, dass es einem die Haare aufstellt, wie zB dass die gesamte im Grundbuch festhaltene Schuld vom neuen Kreditor eingetrieben wird, obwohl schon ein Teil dieser Schuld an den alten Kreditor zurückgezahlt wurde -- das ist selbstredend Unrecht, aber sich dagegen zu wehren kostet Zeit und zunächst mal auch Geld; und das kann für den Debitor böse ausgehen, obwohl er völlig im Recht ist. Wie im obigen Zitat steht: "Der Debitor sollte sofortige rechtliche Gegenmaßnahmen einleiten" - aber das ist eben gar nicht so einfach, vor allem wenn man sich des Problems nicht bewusst ist.

    Auf diese Art von Risiko sollte hier hingewiesen werden.

    Zitat
    Ausserdem ist das hier Austrian preppers, wie ist die Rechtslage in Österreich?


    (Caveat: Ich bin kein Jurist, auch wenn ich mich berufsbedingt viel mit unterschiedlichen juristischen Materien beschäftigen muss. Für belastbare juristische Aussagen bitte an den Anwalt oder Rechtsverdreher des Vertrauens wenden.) Vermutlich ähnlich, auch wenn dem österreichischen Bankgeheimnis gelegentlich eine gewisse verbesserte Schutzwirkung gegen Zessionen (Rechteübertragungen) von Kreditforderungen zugesagt wird. Aber führt uns das nicht ziemlich weit weg vom Thema? Wenn man sich dessen bewusst ist, dass bei diesem Thema vor einigen Jahren massiv Schindluder getrieben wird, und daher auf ein Zessionsverbot besteht oder zumindest sehr darauf achtet, dass man nicht in so eine Falle läuft, dann ist etwas gewonnen.

    Also ich will niemanden "belehren" - wenn man zur Überzeugung gelangt, dass gewisse Risiken von vor 5-10 Jahren inzwischen nicht mehr relevant sind, dann ist das ja auch eine gute Sache; jedenfalls besser, als wenn man das Risiko gar nicht kennt.

    Ich kenne glücklicherweise auch niemanden persönlich, dem so etwas passiert ist (ich war immerhin höchstpersönlich in einer Situation, wo mir trotz fixer Zusage um ein Haar ein Immobilienkredit von einer Bank doch nicht ausbezahlt worden wäre - und das hätte mich vermutlich ordentliche Strafzahlungen gekostet), und ich bin guter Hoffnung, dass inzwischen jeder Kreditnehmer diese Risiken kennt und sich dagegen bestmöglich absichert.

    Ob das Thema mit der Gefahr durch Kreditverkäufe tatsächlich in den letzten Jahren obsolet geworden ist, bezweifle ich aber schon. Das Alter von Links ist natürlich ein Indiz, aber sagt wenig darüber aus, ob und wie viele Fälle es tatsächlich gibt.

    Hier eine Beschreibung eines Gerichtsurteil aus 2011:
    http://www.kredit-vergleich.de/news-bauf...te-rechtens.htm

    Hier ein Verbraucherschutzportal aus Bayern mit Stand Oktober 2015:
    http://www.vis.bayern.de/finanzen_versic...itverkaeufe.htm

    In den USA ist das Thema weiterhin aktuell.
    http://www.nytimes.com/2015/09/29/busine...gages.html?_r=0

    Ich glaube eigentlich nicht, dass das Problem grundsätzlich keines mehr ist; es gab seit 2008 in der EU einige Gerichtsurteile und mW sogar Gesetze, um das Problem zu entschärfen, aber dass es seit 2008 hierzulande ganz vom Tisch ist, das glaube ich eigentlich nicht.

    Zitat von sam1979 im Beitrag #20
    Zitat
    Und der neue Besitzer ist dann nicht an den Vertrag gebunden und kann ihn auflösen oder neu verhandeln.


    @Defender 110
    Bitte einen Beleg für diese Aussage!


    Bin zwar nicht der Defender 110, kenne aber aus der großen "subprime mortgage" Krise in den USA eine solche Vorgehensweise, die auch in Europa schon vorgekommen ist. Was da konkret passiert, ist zB folgendes:

    Zitat
    Darlehen werden üblicherweise durch Grundschulden gesichert. In einer zusätzlichen "Sicherungsabrede" wird dann vereinbart, dass die Bank die Zwangsvollstreckung aus der Grundschuld nicht betreiben darf, wenn der Kreditnehmer die Raten wie vereinbart zahlt. Verkauft die Bank das mit der Grundschuld gesicherte Darlehen an einen Finanzinvestor, kann sie die Sicherungsabrede theoretisch behalten. Aus Sicht des Käufers ist dann die Grundschuld immer gleich hoch. So kann er unabhängig von den geleisteten Tilgungen auf die Idee kommen, eines Tages die gesamte Schuld einzufordern. Juristen halten den getrennten Verkauf von Grundschuld ohne Sicherungsvereinbarung zwar für gesetzeswidrig. Doch welcher Eigenheimbesitzer steht ein langwieriges Verfahren durch, wenn der Zwangsvollstrecker vor der Tür steht?

    (zitiert von http://www.welt.de/wams_print/article160...usbesitzer.html )

    Es ist zwar nicht so, dass durch den Weiterverkauf einer Kreditforderung der Vertrag zwischen dem Kreditnehmer und dem ursprünglichen Kreditgeber einfach nichtig ist und neu verhandelt werden kann; aber es gibt in diesem Fall zumindest Graubereiche, die es einem Finanzhai ermöglichen, auf Kosten des Kreditnehmers gewisse Hebel anzusetzen, gegen die sich ein - oft nicht gut informierter - privater Kreditnehmer kaum erfolgreich wehren kann. Das kann dann im Extremfall sogar zum Verlust des Eigenheims führen, obwohl die Kreditraten brav bezahlt wurden.

    Ein ähnliches Problem kann man allerdings als Kreditnehmer auch bekommen, wenn der eigene Kredit gar nicht weiterverkauft wurde, sondern die kreditgebende Bank aus irgendwelchen Gründen den Risikofaktor des Kredits höher einstuft (zB http://diepresse.com/home/recht/rechtall...faellig-stellen ) ; insofern ist ein solcher Kredit immer ein gewisses Risiko und nicht nur im Fall eines Weiterverkaufs an einen Finanzinvestor.

    orf.at schreibt dazu:

    Zitat
    11.35 Uhr
    Verdächtiges Paket gesprengt
    Eine weitere Explosion am Vormittag nahe der Rue de la Loi - in der Nähe der U-Bahn-Station Maelbeek - war offenbar die Sprengung eines verdächtigen Pakets durch ein Minenräumkommando.
    Zitat von Defender 110 im Beitrag #3
    Immobilienzwangshypothek. D.h. jeder muss auf den geschätzen Preis seines Hauses (minus den Verbindlichkeiten, also Hypotheken) einen Prozentualen Zwangskredit aufnehmen, den er dem Staat schenkt. Kein Witz, und auch bereits in den 50er Jahren in Deutschland bereits einmal passiert.


    Das klingt extrem - aber da es das im Lastenausgleichsgesetz 1952 in Deutschland schon einmal gegeben hat (war mir nicht bekannt, hab ich jetzt aufgrund deines Beitrags erst gelernt), ist es natürlich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings frage ich mich: Wofür würde der Staat dann dieses "Geldgeschenk" verwenden, wenn er sich zuvor ohnehin schon "gewaltsam entschuldet" hat? Einen Wiederaufbau?

    Für mich, der ich tatsächlich außer in die eigene Wohnung noch in eine zweite Immobilie (später für die Kinder, kurzfristig aber als vermeintlich krisenfeste Anlage) investiert habe, ist das jedenfalls eine sehr wichtige Info - danke!

    Bezüglich Gold und Edelmetall als Vorsorgeform: Dass es hier zu einer massiven "Überzeichnung" durch Papiergold gekommen ist, dazu habe ich an verschiedenen Stellen schon zuverlässige Analysen gesehen. Insofern liegen wir Prepper mit physischem Gold bei allen damit verbundenen (Diebstahls)Risiken und Preisaufschlägen sicherlich besser als Großinvestoren. Und dass die Deutsche Zentralbank sich ihre Goldreserven physisch liefern lässt, statt sie in London und anderswo zu lassen, spricht ja auch Bände.

    Für mich stellt sich jedoch die Frage, ob im Fall der befürchteten Währungs/Finanzkrise Gold wirklich effektiv in die "neue Wirtschaft" zurückgewechselt werden kann. Dass (kleine) Goldmünzen/Barren im Fall von Währungsproblemen direkt als Währung verwendet werden können, ist klar; aber es gibt natürlich viel zu wenige solche kleinen Goldmünzen, als dass sie ein universelles Tauschmittel anstelle von Papiergeld werden könnten. Daher ist Gold für Privatpersonen aus meiner Sicht am ehesten für "hedging" gegen Wertverlust von Ersparnissen im Fall von starker Inflation geeignet, aber ich kann mir kaum vorstellen, wie das klappt, wenn ein engmaschiges Finanz-Überwachungs-Netz (Bargeldabschaffung ...) existiert.

    Hier soll Platz für sachliche Informationen und daraus ableitbare Maßnahmen zur persönlichen Vorbereitung auf Szenarien sein, die für unsere Region absehbar sind, ähnlich wie zB in der Ukraine seit 2014 oder Argentinien ab 2001. Keine politische Diskussion (entsprechend den Forenregeln), sondern Beobachtungen vergleichbar wie "Zunahme der Durchschnittstemperatur" oder "Erdbebenhäufigkeit" für anders gelagerte Krisenszenarien.

    Meine Liste an Indizien, die nicht auf "Insiderinfos" beruht, sondern nur auf Beobachtungen in diversen europäischen Hauptstädten und wichtigen Wirtschaftsstandorten, sowie aus meist breit verfügbaren Informationen aus den Medien:

    - Bargeldnutzung ist im Abnehmen begriffen und wird auch "discouraged"
    - wenig riskante Formen der Geldanlage sind praktisch ertraglos geworden
    - Kreditvergabe an Wirtschaftstreibende in der Realwirtschaft, sowohl Klein/Mittelunternehmen als auch Privatpersonen/Einzelunternehmer ist deutlich restriktiver geworden
    - "Normale, langlaufende" Investitionen wie in neue Produktionslinien von Fabriken sind wesentlich schwerer zu finanzieren als "hochspekulative aber im Erfolgsfall schnell lukrative" Spekulationsgeschäfte
    - die von diversen Zentralbanken geschaffenen Geldmengen, die eigentlich die Wirtschaft und den Konsum ankurbeln und den Geldumlauf (auch die Inflation) verstärken sollen, bleiben fast zur Gänze im Finanzsektor "hängen" und führen nicht zum gewünschten Erfolg

    Diese Situation ist nicht gut vergleichbar mit anderen Krisensituationen der jüngeren Vergangenheit; daher würde ich in diesem Thread gern Fakten sammeln, die ein besseres Bild ergeben, damit man sich preppermäßig darauf vorbereiten kann.

    Freue mich auf sachlichen Austausch!

    Fürs EDC hab ich jetzt ein Gerber Dime Travel - ein sehr kompaktes (man könnte auch sagen: winziges...) Multitool ohne Klinge und damit flugzeugtauglich. Und Tageslinsen, womit die Ersatzbrille aus dem EDC rausdarf und es gleich um ein gutes Stück kompakter macht.

    Es geht den Asiaten um Ansteckungsgefahr. Ich kenne das aus den öffentlichen Verkehrsmitteln und belebten Plätzen im Raum Tokyo: Sehr viele Menschen sind auf engstem Raum, daher ist die Prophylaxe vor Übertragung von Bazillen über die Atemwege sinnvoll. (Noch dazu, weil dort öffentliches Schneuzen verpönt ist und viele Menschen nur die "Nase aufziehen"... es ist also mehr infektiöser Mucus in Umlauf)

    Titel: The modern survival manual: Surviving the Economic Collapse
    Autor: Fernando "FERfal" Aguirre
    Erschienen: 2009 (Erstausgabe)
    ISBN: 978-987-05-6345-7
    Herausgeber: Selbstverlag des Autors
    Sprache: Englisch (der Autor ist Argentinier, hat das Buch aber selbst auf Englisch verfasst)
    Format: Paperback, 254 Seiten. Als ebook derzeit nicht verfügbar.
    Erhältlich bei: im Buchhandel bestellbar (ca. 24 EUR), aber nicht immer gut lieferbar; bei Thalia hab ich nach einigen Wochen Wartezeit den Auftrag wieder storniert; man begründete die lange Lieferzeit dort so: "Bei dem Titel handelt es sich um einen Importartikel, den wir für Sie im Ausland besorgen."
    Mein Exemplar ist von http://www.amazon.de/Modern-Su…3457?tag=httpswwwaustr-21 und wurde anscheinend (lt Hinweis auf der letzten Seite "Printed in Poland by Amazon Fulfillment") direkt von Amazon gedruckt. Auf http://www.amazon.com/The-Mode…3457?tag=httpswwwaustr-21 hat das Buch viele Reviews.

    Zusammenfassung: Der Autor beschreibt Erlebnisse und Erfahrungen des täglichen (Über)lebens nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Argentiniens 2001. Dabei wird weder beschönigt noch dramatisiert - es ist schlichtweg ein sehr realistischer (und dadurch für "verweichlichte gutbürgerliche Stadtmenschen" wie mich absolut alarmierender) Eindruck, welchen Herausforderungen man in diesem tatsächlich passierten(!!!) SHTF-Szenario gegenübersteht und wie man diesen Herausforderungen durch entsprechende Vorbereitungen, Verhaltensweisen und innerer Einstellung möglichst erfolgreich begegnen kann.

    In einem Satz gesagt: "Dieses Buch beschreibt, wie sich ein SHTF-Szenario einer modernen Gesellschaft tatsächlich ausgewirkt hat, und gibt zahlreiche Empfehlungen, wie man sich darauf mental, physisch, und ausrüstungsmäßig vorbereiten soll."

    Damit steht das Buch zwar in einer Reihe mit vielen Büchern zum Thema "Beschreibung von worst-case Szenarien und wie man sich darauf vorbereitet", aber in zumindest einem Aspekt unterscheidet es sich wesentlich von vielen Werken, die hypothetische Szenarien apokalyptisch darstellen: Auch in diesem Buch kommen Stromausfall, Versagen der Wasserversorgung, Straßenkriminalität etc. vor, aber der Autor hat all das tatsächlich (oft und langfristig) erlebt und erklärt, welche Maßnahmen zur Vorbereitung er aufgrund seiner Erfahrungen empfiehlt.

    Vieles davon wird Preppern bekannt oder sogar selbstverständlich vorkommen, aber es sind durchaus auch überraschende Aussagen dabei, die jedenfalls mir geholfen haben, einiges in eine neue Perspektive zu rücken.

    Inhaltsverzeichnis (auszugsweise):

    Zitat
    Introduction: What happened in Argentina; Why I wrote this book; Types of survivalists und the "little house on the prairie" syndrome (hier macht er sich ein wenig über Doomsday prepper lustig); risk assessment; getting your mind and body ready;

    Your shelter: city or country - where to live (hier war eine der Überraschungen für mich: er beschreibt, dass und warum bei SHTF im ländlichen Raum viel mehr Probleme und Gewaltverbrechen existieren); home security; dogs (er beschreibt sogar, welche Hunderassen in Argentinien seit SHTF aus welchen Gründen beliebt sind);

    Your vehicle: choosing a vehicle; defensive driving und evasive driving techniques;

    Your gear and supplies: your gear; if you could go back in time (was würde er anders machen wenn er in die Zeit vor Ausbruch der Krise zurückgehen würde - also dorthin, wo wir vermutlich gerade sind); BOB, EDC, SEK (Survival Emergency Kit); what food to store; storing water;

    Your self defense skills (das Buch ist nicht primär ein Werk über Kampftechniken und Waffen, aber das Thema ist dem Autor aus naheliegenden Gründen wichtig; das Buch enthält daher in diesem Kapitel ca. 80 Seiten teils sehr detaillierte Anweisungen zB für Pistolen- und Messerkampf, nicht immer jugendfrei): hand-to-hand fighting; the right instincts; self defense for women (der Autor ist Familienvater); choosing a knife for self defense; knife fighting; spears; handguns; self defense shooting; long guns; tips and mistakes I made regarding firearms;

    Finance, networking and the new world you live in: cash is king; recession-proof jobs (gerade dieses kurze 2-Seiten-Kapitel zeigt, wie realitätsnah dieses Buch ist...!); bartering (im Internet finden sich einige detaillierte Artikel über die Bartering-Kultur, die in Argentinien nach dem Kollaps entstanden ist); the art of bargaining and haggling; your government after the crisis; a new mentality; bribery; riots and looting; my wife's advice



    Wie relevant ist das Buch: Ich halte es für äußerst relevant für Prepper, die nicht (nur) für den absoluten Zusammenbruch der Zivilisation preppen, sondern die aus den Erfahrungen eines gutbürgerlichen Familienvaters und Architekten lernen wollen, vor welchen Problemen eine moderne urbane Gesellschaft steht, wenn sich Wirtschaft und öffentliche Ordnung massiv verschlechtern, ohne aber komplett zusammenzubrechen. Wenn man die chaotischen Zustände an den internationalen Finanzmärkten in diesen Wochen anschaut, ist durchaus vorstellbar, dass sich ähnliche Zustände wie in diesem Buch beschrieben auch hierzulande abspielen - und vielleicht nicht erst in vielen Jahrzehnten.

    Auch immer auf der Suche nach dem besten "Preis-Leistungs-Gewichts-Größen"-Verhältnis? Hier ein Kandidat für die im Vergleich zur Leistung kleinste und leichteste Taschenlampe, die noch dazu einige nützliche Eigenschaften und Features aufweist - und das zu einem wie ich meine durchaus akzeptable Preis.

    Highlights: klein und leicht, robust (ziemlich wasserfest und bruchsicher), wiederaufladbar mit Micro-USB, für die Größe überraschend hell - aber auch ein "dunkel"-Modus verfügbar


    Herstellerlink: Nitecore Tube
    Gewicht: 10 Gramm (inklusive dem fest verbauten Akku und einem kleinen Schlüsselring)
    Größe: 5 1/2 cm lang, 2.1 cm breit, 8 mm "dick" - klein genug, um in einem Schlüsseltascherl problemlos Platz zu finden, für die Geldbörse allerdings doch eine Spur zu dick.

    [[File:Tube.jpeg|none|auto]][[File:Tube senkrecht.jpeg|none|auto]]
    (alle Fotos selbst gemacht für austrian-preppers.net)

    Ab Werk kommt die Lampe bereits geladen; man kann sie noch in der Folienverpackung einschalten und so ausprobieren. Sie ist in fünf Gehäusefarben erhältlich, wobei die Farbe sich nur sehr geringfügig und ganz am Rand auf das abgegebene Licht auswirkt - de facto ist die Farbe also nur ein "modischer" Aspekt (ich hab außer der rosafarbenen alle Farbvarianten).

    Die Lampe besteht bis auf den Metallbügel am hinteren Ende aus semitransparentem Plastik (Polycarbonat), der Druckknopf zum Schalten sowie die Abdeckklappe für den Micro-USB-Ladeport sind aus Gummi. Die Lampe ist im unbeschädigten Zustand spritzwasserfest (IP65).

    Der Druckschalter ist quadratisch, mittig im vorderen Teil der Lampe und groß genug, um auch ohne Hinschauen leicht gefunden zu werden. Er hat einen deutlichen Druckpunkt, erzeugt einen gut hörbaren "Knack"-Laut beim Schalten und fühlt sich generell nach einem zuverlässigen Schalter für ein paar tausend Schaltzyklen an. Auch wichtig: Der Schalter ist praktisch plan mit dem Gehäuse (steht also nicht darüber hinaus) und benötigt ausreichend Druckkraft zum Schalten - die Lampe hat sich noch nie unbeabsichtigt im gut gefüllten Schlüsseltascherl eingeschaltet.

    Die Lampe bietet zwei fixe Leuchtstufen, dunkel (1 Lux) und hell (45 Lux) sowie die Möglichkeit, die Helligkeit zwischen diesen beiden Stufen in ca. 20 Schritten zu regeln. Der Hersteller nennt diese Regelmöglichkeit "infinitely variable", in der Praxis sind es zwar nicht unendlich viele [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/hmm.gif], aber doch ungewöhnlich viele Abstufungen für eine Taschenlampe.

    Die Bedienung ist überaus einfach: Bei ausgeschalteter Lampe einmal auf den einzigen Schalter drücken -> Leuchtstufe dunkel, aber zweimal innerhalb etwa einer Sekunde drücken -> Leuchtstufe hell. Bei bereits eingeschalteter Lampe einmal drücken -> aus; bei eingeschalteter Lampe drücken und halten -> Helligkeit wird "stufenlos" von dunkel bis hell variiert (ein solcher Durchlauf dauert ca. 3 Sekunden, also relativ schnell) und beginnt nach der hellsten Stufe sofort wieder bei der dunkelsten.

    Praktisch: Bei ausgeschalteter Lampe den Schalter drücken und halten -> Lampe leuchtet nach ca. 0,3 Sekunden im hellsten Modus, geht aber sofort wieder aus wenn man den Schalter wieder loslässt.

    Eine SOS/Blinkfunktion hat die Lampe nicht - worüber ich durchaus happy bin, weil man da ja bei vielen billigen Lampen über einen Blinkmodus "drüberschalten" muss, um zwischen den Helligkeiten zu wechseln.

    Überraschend ist die maximale Helligkeit, die vom Hersteller mit 45 Lux angegeben wird - klingt nicht nach viel, aber ist wirklich erstaunlich - würde man aus so einem Winzling nicht erwarten. In der Praxis finde ich beide fixen Helligkeitsstufen sehr nützlich: "dunkel" reicht aus, um sich im Stiegenhaus zu bewegen oder das Schlüsselloch zu treffen, während "hell" den Gehsteig oder Waldweg ausreichend ausleuchtet. Auch um die klein gedruckten Ingredienzen einer Vorratsdose im finsteren Keller zu entziffern, ist die Stufe "hell" absolut ausreichend. [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/shy.gif]

    Professionelle Beamshots kann ich nicht anbieten und gibts im Internet eh einige; einen Versuch hab ich aber gemacht: Lampe in ca. 30cm Abstand von der Wand gehalten und den Haken einmal "dunkel" und einmal "hell" beleuchtet.

    [[File:Beam dunkel.jpeg|none|auto]][[File:Beam hell.jpeg|none|auto]]
    (alle Fotos selbst gemacht für austrian-preppers.net)

    Die Batterie ist ein fix verbauter (und ohne technische Kenntnisse nicht austauschbarer) Li-Ion Akku. Die Kapazität beträgt laut Spezifikation 150 mAh, das hab ich nicht überprüft; wohl aber die angegebene Leuchtdauer: Bei niedrigster Helligkeitsstufe leuchtet die Lampe (fabriksneu, also noch keine Alterung des Akku zu erwarten) etwa 47 Stunden, damit wird die Spezifikation (48 Stunden) in etwa erreicht, gewisse Variationen gibt es ja immer. Die Helligkeit nimmt gegen Ende dann deutlich ab.

    In der hellsten Leuchtstufe schafft meine vollgeladene Lampe etwa 55 Minuten und bleibt damit knapp unter der Spezifikation (1 Stunde); allerdings ist zu vermuten, dass bei normaler Verwendung (also nicht Dauerbetrieb in der hellsten Stufe, sondern immer nur ein paar Sekunden oder Minuten am Stück) durchaus eine Stunde erreicht werden kann.

    Nachladen des Akku geht mit jedem üblichen Micro-USB-5V-Ladegerät, wie es für Handys üblich ist; ich habe mit drei verschiedenen Ladegeräten sowie einem portablen Zusatzakku experimentiert und mit keinem Probleme gehabt. Ladedauer von "praktisch leer" auf "voll": ca. 90 Minuten. Während des Ladevorgangs leuchtet eine (ziemlich helle) blaue LED im Gehäuseinneren; wenn der Akku fertig geladen ist, erlischt sie.

    Die Gummiklappe, mit der die Ladebuchse verschlossen wird, ist mit einem dünnen Gummiband fest mit dem Gehäuse verbunden und fällt nicht ab - allerdings ist diese Verbindung nicht robust und kann vermutlich leicht abgerissen werden. Sollte das passieren, wäre die Ladebuchse nicht mehr vor Feuchtigkeit geschützt.

    Zu beziehen ist die Nitecore Tube vielerorts, u.a. bei Amazon (ab ca. 10 Euro), aber auch bei Aliexpress; dort habe ich den bislang günstigsten Preis mit ca. USD 7,50 (also ca. 7 Euro) gefunden, dafür dauert die Lieferung nach Europa halt auch mehrere Wochen.

    Für mich ist diese Lampe so praktisch und dabei preiswert, dass ich allen Familienmitgliedern eine für den Schlüsselbund aufgenötigt habe und mir außerdem ein paar als Tauschobjekte für den Fall der Fälle auf Lager gelegt hab.

    Stadtwohnung: Kerzen, Gaskartuschen für Notkocher (für ca. 2-3 Wochen), Batterien (AA, 9V), Akkus (AA) mit Solarlader, Petroleum für Notofen, einige Dosen Zippo Feuerzeugbenzin, und das Speiseöl aus den Nahrungsvorräten kann auch als Energiequelle herhalten.

    Genau das hab ich mir gedacht - danke fürs Video, bei 4:50 sieht man, wie der Ball richtiggehend zu einer Pulverwolke explodiert und dabei sogar das Gestell, auf dem er über dem Flammenherd montiert ist, vom Tisch wirft. Da ist mir ein Schaumlöscher doch sympathischer.

    Sehr interessant wegen der einfachen Handhabung! Schade, dass kein Foto von "nach dem Einsatz" gezeigt wird - Pulverlöscher machen ja normalerweise eine Riesensauerei..

    Also bei A1 und UPC in Austria ist das System soweit mir aus den Medien bekannt ist schon komplett auf VoIP umgestellt; natürlich nicht die Endgeräte, aber ab dem Modem/Router zum Wählamt schon. Da wird zwar Analogtelefonie für das Endgerät wunderbar emuliert, aber Notspeisefähigkeit und damit Funktion im lokalen Stromausfallszenario geht mit dieser Technologie nicht mehr.
    Man kann ja die Probe aufs Exempel machen und schauen, was bei komplett abgeschaltetem Hausstrom noch telefontechnisch geht. Bei mir nichts, ich hab das POTS Telefon am Modem hängen, und der Festnetzanschluss dort ist VoIP von UPC.

    Wär interessant, wie viele "Festnetztelefone" im städtischen Raum tatsächlich noch funktionieren, wenn das Internet großflächig ausfällt. Mein Festnetzanschluss ist längst VoIP und damit vom Internet abhängig, und ich vermute, das ist längst bei allen Festnetzprovidern üblich. POTS und ISDN gibts doch nicht mehr?

    Angeregt von der Diskussion über das 2-Dollar-Multitool möchte ich hier kurz meine Erfahrung mit vier unterschiedlichen Kleinst-Klingen für das EDC teilen. Diese Gadgets sind bei Discountern oder Billig-Versandhändlern wie Aliexpress oder Pearl zu bekommen. Ich gebe hier keine Produktempfehlung ab, sondern teile nur meine Meinung mit.

    [[File:offen.jpg|none|auto]]
    (Bildrechte: selbst angefertigt für austrian-preppers.net)

    Noname Kreditkartenmesser: < 1 USD, Klinge 6cm, robust: sehr gering
    Utili-Key Schlüsselanhängertool: < 2 USD, Klinge 1cm, robust: gering
    (der Markerstift ist kein Messer, sondern dient nur dem Größenvergleich ;)
    Geldklammer-Klappmesser: < 5 USD, Klinge 6cm, robust: mittel
    Mini-Klappmesser: < 4 USD, Klinge 5cm, robust: gering

    [[File:geschlossen.jpg|none|auto]]
    (Bildrechte: selbst angefertigt für austrian-preppers.net)

    Keines davon ist ein ernstzunehmendes Werkzeug, aber jedes davon eignet sich, um Pakete zu öffnen, verknotete nasse Schuhbänder aufzuschneiden oder ein Stück Pflasterverband sauber von einer Rolle zu säbeln.

    Vor- und Nachteile:

    Kreditkartenmesser:

    Vorteil: passt praktisch in jede Geldbörse/Schlüsseltasche/Handyhülle und ist daher leicht in jedem EDC mit dabei. Spottbillig.

    Nachteil: sehr fragil. Ich besitze und kenne nur dieses Noname-Modell, nicht zB das "offizielle" von Böker. Deshalb kann ich nicht aus Erfahrung sagen, ob Messer dieser Größe immer so fragil in der Handhabung sind, oder nur dieses very-low-cost Modell. Der "Griff", der sich durch Zusammenfalten um die Klinge ergibt, ist aus Plastik und groß genug, um das Messer mit zwei Fingern in der geschlossenen Hand fest zu halten, wenn man mit geringem Druck und etwas Vorsicht schneiden möchte. Die Klinge ist scharf und nicht biegsam, aber die Gesamtkonstruktion des Messers ist nicht besonders steif und nicht dafür geeignet, beim Schneiden Kraft anzuwenden.

    Habe bisher nicht versucht, es durch die Safety am Flughaben zu bekommen - glaube aber, dass es aufgrund der Klingenlänge konfisziert werden würde.

    Schlüsselanhänger-Messer:

    Vorteil: unauffällig, vielseitig - vor allem ist ein kleiner Kreuzschraubenzieher drauf, der schon oft nützlich war. Dieses Tool habe ich viele Male durch die Flughafen-Safety mitgenommen; da es im geschlossenen Zustand einem Schlüssel täuschend ähnlich sieht und die Klinge nur sehr kurz ist, gibt es damit keine Probleme.

    Nachteil: aufgrund der speziellen Bauform kein richtiges Messer, insbesondere hat es keinen Griff, daher in der Handhabung ziemlich beschränkt. Allerdings ist die kleine gerade Klinge recht stark und zusammen mit den darunterliegenden "Säge-Zähnchen" für gewisse Schneide-Aufgaben wie Seil und Stoff gut geeignet.

    Geldklammer-Klappmesser:

    Vorteil: hat einen zweiten "offiziellen Zweck" (Geldklammer) und ist daher doppelt nützlich; im ausgeklappten Zustand kräftiger und stabiler als die anderen hier genannten Kleinstmesser. Ob man es durch einen X-Ray-Scanner durchbekommt, habe ich noch nicht ausprobiert, aber da es komplett aus Metall ist und die Klinge im eingeklappten Zustand nicht hervorsteht, könnte das klappen.

    Nachteil: etwas schwerer als die anderen hier genannten Kleinstmesser

    Mini-Klappmesser:

    Vorteil: sehr schlank und klein, aber trotzdem ein richtiges Klappmesser - man kommt damit nicht in Verruf, ein "verstecktes Messer" zu tragen, was in Deutschland gar nicht gern gesehen wird (obwohl es bei so winzigen Klingen eigentlich kein Thema sein sollte)

    Nachteil: aufgrund seiner Kleinheit natürlich nicht für intensiven Einsatz geeignet.

    ---

    Gadgetaffine und erfahrene Prepper werden hier vermutlich nichts Neues erfahren, aber für Neueinsteiger stellt sich die Frage "lohnt sich die Anschaffung von einem sehr billigen Ding, oder sollte man doch gleich was Ordentliches kaufen?" Da gibt es wohl keine allgemein richtige Aussage, und vielleicht helfen diese Informationen ein wenig weiter: Man bekommt um sehr kleines Geld in diesem Fall sehr kleine, wenig robuste, aber im Fall der Fälle doch durchaus nützliche Werkzeuge.

    Stehe für Fragen natürlich gern zur Verfügung.