Der perfekte BOB - gibt es den überhaupt?

  • Der perfekte BOB - gibt es den überhaupt? Das ist sicher eine Frage, die sich schon Viele gestellt haben. Ich sage einmal, es gibt den perfekten BOB nicht. Es gibt den für jeden Prepper individuell am Besten geeigneten BOB.

    Was soll nun ein BOB enthalten? Die Antwort: alles, was man braucht um schnell bzw. und/oder organisiert seine gewohnte Umgebung zu verlassen. Bei der Zusammenstellung habe ich erstmals meine Bedürfnisse bzw. Anforderungen aufgeschrieben. Meine Bedürfnisse sind z.B. Wärme und Energie, Unterschlupf, Technik und Kommunikation, Hygiene, Nahrung und Wasser, Dokumente ...
    Zu den "Haupt"-Punkten habe ich mir nun einzelne Gegenstände überlegt.
    Zum Bedürfnis "Wärme und Energie" ist bei mir dann im BOB das drin: Feuerzeug, Feuerstein, Hobo, Anzündhilfen. Für das Bedürfnis "Unterschlupf" habe ich z.B. Folgendes dabei: Zeltplane, Paracord, Draht, ...

    Mit dem System kommt man schnell zu seinem individuellen BOB.

  • Was in ein BOB auch hineingehört meiner Meinung nach:

    - Kopien oder Originale aller Unterlagen wie Ausweise, Mietverträge, Versicherungspolicen, Impfausweise usw.
    - Bargeld bzw. ein paar Silbermünzen können auch nicht schaden zum Tauschen.
    - Eine Landkarte
    - Verbandszeug
    - Kurbelradio

    Die Liste darf gerne vortgesetzt werden. [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/smile.gif]

    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Gspassetl.

    Messer: 1x starr und robust (keine Rambomesser)
    1x Klappmesser für feinere Arbeiten, wie z.B Schnitzen

    Möchte das Medikit für den Fall der Fälle, dass Leser hier Allergiker sind um einen Asthmainhalator oder evtl. bei Bienenallergikern etwaige Spritzen, Pens oder evtl. Antihistaminikum (Bitte keine vorsorgliche Selbstmedikation, die geht meistens daneben) erweitern.
    Zum Verbandspackerl nach Möglichkeit eine ordentliche Textilschere, zum raschen öffnen von Kleidungsstücken, oder aber falls durch die Penetration eines Fremdkörpers das herkömmliche entfernen der Kleidung unmöglich wird.

    Vergesst die evtl. besorgten Gummischläuche für Abbindungen; lt. Kursleitung der Wiener Abteilung Rotes Kreuz werden keine Abbindungen gemacht.
    (Man könnte den Schlauch jedoch für eine Steinschleuder missbrauchen)

    Jodlösung zur Desinfektion.
    Zeckenzange (od.) ähnliches Produkt
    Desinfektionsgel für die Hände
    Einmal Handschuhe (mehrere Paare)
    Mundschutztuch für Mund zu Mund Beatmung.

    Alles andere macht nur Sinn, wenn man mehr drauf hat, als man im E-Hilfekurs lernt.

    Zur Landkarte: Kompass/ Bussole, zur groben Bestimmung der Position

    Eine kleine Notration und Wasser um im Fall der Fälle nach dem ersten Schock, dem Körper Energie zuführen zu können. (Dann Nahrungssuche und Konsumation "nach eigenem Ermessen")

    Artikel als Anzündhilfen wurden bereits erwähnt und sind hinlänglich bekannt.
    Evtl. Kocher (diverse Arten mit unterschiedlichen Brennmaterialien, je nach Geschmack und Verfügbarkeit)

    Evtl. Gefäß zum Kochen und oder Wasseraufbereitung
    Wasseraufbereitungstabletten und oder entsprechende Filter
    Campingbesteck/ Göffel

    Regenschutz (Poncho wäre optimal auch als Alternative zur Zeltplane)
    Gurtspanner oder Schnur ( zum Abspannen der Plane)
    Felshering/ "Nine inch Nail"; Aluminiumheringe oder "Haring" neigen dazu sich zu verbiegen, sollte der Boden zu steinig oder hart sein. 5-6STK

    Zip-Beutel für die wasserdichte Versorgung von Handy o.ä.
    Frischhaltebeutel zum Sammeln von Nahrung o.ä.

    etc. etc.

  • Meiner Meinung nach gehört dieses Thema zu den schwierigsten, da die einzig richtige Antwort auf die Frage "Was soll in den BOB?" ist: "Kommt drauf an!". Es kommt nämlich unter anderem darauf an, was der Grund für das ziehen dieser Option, nämlich mit dem BOB in der Hand loszuflitzen, ist. Es macht in meinen Augen einen großen Unterschied ob ich für ein paar Tage zu meinen Bekannten oder Verwandten muss oder ob ich sofort ins Gelände, z.B. zum eigenen Versteck, muss.

    Ich begegne diesem Problem mit einem Art modularen Aufbau unter Einhaltung einer kleinen Redundanz. Ich habe mir einen kleinen und einen großen Rucksack vorbereitet und je nachdem was ansteht, wähle ich aus. In beiden haben ich grundlegende Dinge wie Feuer(Licht)/Wasser/Messer/rudimentäre medizinische u. hygienische Versorgung zur Verfügung. In beiden befindet sich sog. Leibwäsche, a bissl a Geld und Münzen, Kopien meiner Dokumente und Regenschutz.
    Im größeren Rucksack habe ich dann noch ein bisschen mehr Wäsche, eine kleine Kochgelegenheit, ein paar Utensilien zur Herstellung eines einfachen Nachtlagers etc.

    In den letzten Jahren habe ich (manchmal zum Missfallen meiner Freundin) spontan einen Rucksack geschnappt und mich auf den Weg gemacht - das Szenario dazu hab ich einfach erfunden. So habe ich dann für mich herausgefunden was fehlt und was rausfliegt.

    Sollte es dann doch gröber kommen habe ich mir ein kleines Refugium in den Bergen geschaffen. Sollte dies nicht mehr erreichbar oder verfügbar sein ist es schon so übel, dass die Hemmschwelle um mich herum so tief gefallen ist, dass auch ich versuchen werde mir womöglich fehlende Dinge zu organisieren.

  • Da schon im alten Forum und in Anderen genügend erwähnt, zähle ich nicht alles auf.
    Die Individualität ergibt sich auch durch die Fähigkeit und das daher geprägt Denkmuster.

    Bei mir ist zum Beispiel das notwendigste Elektrowerkzeug mit. (Kompakt E-Schraubendreherset, Minimultimeter, Seitenschneider). Auch wenn man das im Wald nicht nutzen kann, würde mich eine Situation (leeres Haus, defektes Auto, ...) bei der ich mit meinen Fähigkeiten und Werkzeug was nützliches Rausholen kann, an mangel letzteren scheitern müsste.

    Spielen wir das Gedanklich kurz mit verschiedenen Berufsgruppen durch: Arzt, Fleischer, ......

    FORTES FELIX SUNT

  • Bin auch Elektriker, aber ein Messgerät habe ich nicht dabei, aber mit dem Leatherman kann man schon einiges zusammenschrauben im Elektrischen Bereich. Aber sollte ich mal ein passendes kleines finden, werde ich es vielleicht dazupacken. Die Idee ist an und für sich nicht schlecht.

    Natürlich wird jede Berufsgruppe einen anderen BOB zusammenstellen, aber ich denke das doch 80 - 90 Prozent des Inhaltes im großen und ganzen identisch ist, ganz einfach weil jeder die gleichen Grundbedürfnisse hat.

    Aber es ist sicher interessant mal in andere BOB's reinzusehen, man kann dadurch sicher so einiges lernen und sich anpassen und verbessern.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Naja, du kannst ja klein Anfangen mit ner Kelle [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/smokin.gif]

    Aber das ein Arzt z.B. einige Medikamente, ein Stethoskop oder ähnliches in der Tasche hat halte ich durchaus für möglich. Ein Fleischer hat vielleicht ein gutes Messer zum Ausbeinen dabei, usw.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Selbst im Training würde ich die wirkliche Ausrüstung verwenden, damit man ein tatsächliches Gefühl bekommt, und als Übungseinlage verwenden kann.

    Aber wer auf Kraft übt, verwendet auch was schwereres, das ist klar.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Zurück zum Thema


    Den perfekten BOB wird es nicht geben, jeder hat andere Bedürfnisse und Prioritäten. Einer z.B. legt mehr Wert auf Nahrungsmittel, ein anderer auf Bequemlichkeit und nimmt eine Luftmatratze mit.

    Aber jeder wird im laufe der Zeit den für sich optimalen BOB zusammenstellen, er wird ihn immer wieder anpassen, weil auch der Mensch sich anpasst an die Umgebung.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Hallo

    Für wie viele Tage soll der BOB überhaupt gedacht sein ?
    Rein als " Fluchtrucksack " bis zu einem " sicheren " Rückzugsort, od. für ein längeres Leben in der Natur ?

    Da würde ich Unterschiede in der Zusammenstellung des Inhaltes machen.

    Gruß Yaerv

  • Ich würde sagen für 1 - 3 Tage, maximal 7, wobei da gar kein so großer unterschied ist. Wenn ich einen Wasserfilter habe, läuft der auch nach 10 oder 20 Tagen noch, genau das gleiche gilt für Kocher usw. Was den BOB begrenzt ist die Menge der Nahrungsmittel die man einpackt, die Menge der Unterwäsche die man dabei hat, die menge des Brennstoffes für einen Kocher z.B. die Menge der Medikamente.

    Alles andere brauche ich in einem für 3 Tage genauso wie in einem für 30 Tage.

    In der Regel ist er als Fluchtrucksack ausgelegt, aber wenn er vernünftig bestückt ist ist auch alles drinnen um in der Natur zu überleben, denn soviel braucht man dazu gar nicht. Man muss ja immerhin auch bei einem reinen Fluchtrucksack berücksichtigen das die Fluchtburg unzugänglich oder zerstört sein könnte, oder das man doch erheblich länger raucht als geplant um sie zu erreichen.

    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Also mein BOB ist dazu da, um an eine BOL zu kommen. "Normalerweise" Sollte die BOL in ca. vier Tagesmärschen bewältigbar sein. Im SHTF rechne ich aber mit bis zu acht Tagen. Ich bin aber ehrlich gesagt nicht daran interessiert, es einmal tatsächlich ausprobieren zu müssen.

  • Würde ich aber ausprobieren, ein oder zwei mal ganz normal und einmal unter verschärften Bedingungen wo einen niemand sehen darf.

    Allerdings müßtest du das mit der ganzen Familie üben, und das wird kaum gehen.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Ich habe mich dazu entschlossen, mich bei unserem BOB am KAZ2 des ÖBHs zu orientieren. Durch Kleinigkeiten verändert und etwas erweitert, optisch zivil und durch Molle weiter aufbau, oder verkleinerbar. (z.B. Taschen mit Tools) Um ihn der unmittelbaren Situation anpassen zu können. Überhaupt habe ich mich bei den Abläufen zu einem "Bug out" sehr vom BH (Stichwort: Alarm ;-) inspirieren lassen. Sehr effizient und zumindest von mir, in jungen Jahren, trainiert. So hat diese Schinderei damals auch ihre Berechtigung ... *gg*

  • Natürlich ist es eine gute Idee Dinge die man Beim Heer gelernt hat mit einzubeziehen, jede Ausbildung die man hat bringt einen weiter, warum sollte man also darauf verzichten sie anzuwenden. Und das Heer verfügt über Jahrelange Erfahrung im Umgang mit Alarmübungen.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Ich denke dass sobald ein BOB in der Lage ist jemanden 3 Tage+ zu versorgen ohne dass ein "Hätte ich doch bloß" auftaucht, es als Perfekt gelten kann.

    Natürlich wird Jeder sein BOB etwas anders packen. Ich trage Kontaktlinsen und kann keine Brille, Ich werde zwangsläufig einen vorrat and Reinigungslösung und Kochsalzlösung mitschleppen, bei 90% der anderen würde das keinen Sinn machen.

    Auch würde ich gleich 5 oder 6 Messer und Feuerhilfen einpacken. Im Krisenfall als Tauschgegenstände sicher Vernünftig. 2 Wochen+ an Nahrung werden auch noch reinkomme, aber da stelle ich mir eine Liste Zusammen und Poste es dann In einem Entsprechenden Thread.

  • 2 Wochen an Nahrung, da hast du ganz schön was zu schleppen. Selbst wenn du Notfallrationen in Konzentrierter Form nimmst, wiegen von denen rund 1100 kcal etwa 250 Gramm. Wir nehmen an das du doch körperlich etwas aktiver bist in der Krise (Aufbau des Lagers, Wassergewinnung, usw) so das du mindestens 2.000 bis 3.000 kcal brauchst pro Tag. Du müsstest also mindestens 750 Gramm, besser 1.000 Gramm mitnehmen, und das ist dann nur NR5 oder NRG-M, also Proteinriegel. Und davon bräuchtest du für 14 Tage 10 - 14 Kg.


    Grüsse Capt J Reynolds

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