Hygiene im Krisenfall: Hauptartikel

  • Dieser Artikel wird auf mehrere Artikel aufgeteilt die ich in den nächsten Wochen erstellen werde. Diese Artikel werden dann nach Fertigstellung untereinander verlinkt.


    Hygiene im Krisenfalle
    Man hört ja immer wieder das der prepper Drei Dinge braucht, Licht, Wärme und Nahrung. Leider geht oft ein ebenso wichtiger Aspekt etwas unter, die Hygiene.
    Man schützt sich so vor Krankheiten, Parasiten, bleibt Fit und fühlt sich Allgemein wohler. Und gerade in der Krise sollte man unbedingt zusehen das man möglichst Fit bleibt und sich möglichst wohl fühlt. Hygiene teilt sich dabei in einige Bereiche auf.

    1. Körperhygiene
    Sich selbst ist man in der Krise oft am nächsten, und das stimmt vor allem im Falle der Körperhygiene. Wenn man dreckig ist, stinkt, keine saubere oder annehmbare Kleidung hat dann geht es einem sowohl seelisch schlechter als auch körperlich. Man ist gereizter, und auch die Interaktion mit anderen und das Zusammenleben ist erschwert.
    Zur Körperhygiene gehören das Duschen, Zahnhygiene, freihalten von Parasiten und Krankheiten.


    2. Kleiderhygiene
    Die Kleidung sauber zu halten ist gerade in der Krise nicht sehr einfach, die ganzen modernen Geräte wie Waschmaschine und Wäschetrockner fehlen, auch Bügeleisen und anderes technisches Gerät fällt aus. Auch die Instandhaltung gehört hier dazu, es läuft sich schlecht in zerrissenen Unterhosen.


    3. Hygiene der unmittelbaren Umgebung und des Lagers
    Auch die Umgebung, das Lager, das Zelt, oder der Schlafsack, das alles muss sauber gehalten werden, muss gereinigt und Instandgehalten werden. Der Müll muss seinen Platz haben ausserhalb des Lagers, aber so versteckt das er nicht gleich gefunden wird und einen verrät.


    4. Notdurft und Toilette
    Auch über die Entsorgung seiner Körperausscheidungen usw. muss man sich Gedanken machen, schließlich geht davon ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko aus, vom Gestank ganz abgesehen.


    All das muss bedacht werden, und irgendwie bereits in die Vorbereitungen miteinbezogen werden, egal ob man nur ein paar Tage ein Survival-Wochenende macht oder tatsächlich im Falle der Krise Tage oder Wochenlang auf sich gestellt ist oder in der Gruppe unterwegs ist.

    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Was Fäkalien angeht kann man ja das nützliche mit dem notwendigen verbinden und ein Kompostklo nutzen. Im städtischen Rahmen freilich nicht zu gebrauchen, aber wer im SHTF-Fall ohnehin vor hat einen Garten zu bewirtschaften kann das mit geringem Aufwand realisieren.


    Gruß
    Exocet

  • Ich war letzte Woche 7 Tage in Nord Italien im "Outback", dabei fallen natürlich die selben Probleme an.

    Wie hab ich/wir (50 Personen) das so gelöst?


    1. Körperhygiene
    Duschen geht da natürlich nicht, aber ein Stück Seife (biologisch abbaubar), eine Zahnbürste und eine kleine Tube Zahnpasta reichen um sich täglich am Fluss sauber zu halten.


    2. Kleiderhygiene
    Ich hatte genügen Kleidung mit, aber natürlich muss man auch mal ans waschen denken.
    Dazu hab ich mir die "Outbackwaschmaschine" gekauft - hab die aber leider zu spät geliefert bekommen als dass ich die noch in Italien einsetzen/testen hätte können.
    Diesmal musste ich nicht Wäsche waschen, weil es jeden Tag heftige Gewitter gegeben hat und die haben uns immer voll erwischt - alles klatsch nass, da is man schon froh wenn irgendwann wieder mal was trocken wird.
    Deshalb find ich Kleidung aus Mischfaser (zB 65% Baumwolle 35% Polyester) sehr wichtig, die trocknet doch wesentlich schneller.
    Einige Knöpfe in verschiedenen Größen, sowie Nadel, hochreißfesten Zwirn (zB zum nähen von Sonnensegeln, bekommt man im Schneiderbedarf), Einfädelhilfe und einige Ledernieten (Hohlnieten) hab ich sowieso in meiner Ausrüstung - wie immer gilt: nicht nur haben, sondern auch damit umgehen können!

    Outbackwaschmaschine: https://www.youtube.com/watch?v=AZeyYBWFGt8
    Ich hätte die gerne in schwarz gehabt, dann könnte man die Sonnenenergie auch noch für Warmwasser nützen, gab´s aber momentan nur in hell Oliv.


    3. Hygiene der unmittelbaren Umgebung und des Lagers
    Ich verwende kleinere Packsäcke (für Kleidung und Erste Hilfe alles wasserdicht) in meinem Rucksack, die dann noch kleine Kunststoffkärtchen mit "logischen" Zeichnungen drauf haben um schon mal eine gewisse Grundordnung im Zelt zu haben und alles schneller und leichter auf zu finden.
    Im Schlafsack verwende ich immer ein Inlett um Schweiß und Schmutz nicht in den Schlafsack zu bekommen - zu Hause wird dann der Schlafsack 2 Tage gelüftet und das Inlett wandert in die Waschmaschine.
    Müll wird schon bei der Planung möglichst reduziert, im Einsatz wird Biomüll abseits des Lagers vergraben und restlicher Müll in Müllsäcken gesammelt und später in Mülltonnen entsorgt.


    4. Notdurft und Toilette
    Für 50 Leute braucht man schon mal ein anständiges "Loch im Planeten" und einen Donnerbalken darüber.
    Natürlich wird nur Bio Toilettenpapier verwendet, und da schaut auch jeder drauf dass es sparsam eingesetzt wird.
    Nach dem "Geschäft" wird ein Teil des Lochaushubes darüber geschüttet - so hält sich die Geruchsbelästigung in vertretbaren Grenzen.
    Wichtig ist auch, dass nicht 50 Leute auf die selben Steine urinieren, die dann in der Sonne schön aufgeheizt werden (das Bahnhofsklo lässt grüßen...), sondern möglichst in einen gekennzeichneten Busch.


    Ich denke, das war mal das Wichtigste.

  • Danke für die Tipps.

    Also ich habe auch immer das eine oder andere Mistsackerl mit um meinen Müll wieder mitzunehmen. A pro pos Müll: die Müllentsorgung wird sicher ein Hauptproblem in Krisenfall sein. Ich will nicht wissen, was los ist, wenn einmal die Müellentsorgung ein paar Tage streikt: die Geruchsbelästigung wird da das kleinere Übel sein. Die Müllberge werden auch ordentlich Ungeziefer anziehen.
    Da wird es dann auch wichtig sein, eine gewisse Grundhygiene zu haben.

  • Hallo allerseits

    ist schon schwierig, diese ganzen Szenarien abzudecken.

    Also - wieder - wenn ich die Krise zuhause aussitzen "darf", dann wird mein Balkon wohl eine wichtige Rolle spielen , als Garten und Toilette. Ich denke schon, dass ich mir so einen Toiletteneimer besorgen werde und ganz viele Beutel
    vg louis

  • Super Thread... Handedesinfektion wäre vielleicht ein eigenes Thema. Also ein Mittel um Viren und Bakterien im direkten Umgang mit anderen klein zu halten.

  • Es gibt jede menge Desinfektionsmittel im Handel (Bipa und Co), aber regelmässig die Hände mit Seife waschen hilft da sehr weiter (und reicht meist auch aus) !

    Sollte man irgendwelche, wie auch immer kontaminierte, Dinge berühren müssen so sollte sowieso jeder Einweg-Handschuhe im Sortiment haben...

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"