CB-Funk versus Amateurfunk

  • Kann man beides vergleichen?

    Ja natürlich! Ich höre / lese so oft über CB-Funk zu Rechtlichem, Senden, Empfangen, das die Reichweite auf Kanal xy etwas mehr ist als ein Steinwurf wäre. Aber wenn man es Ihnen erklärt und Tipps gibt wie einfach man das ändern könnte.........interessiert es keinen, oder man ist der Arrogante bzw. Überhebliche Amateurfunker!

    Und nur zu Erklärung das Hobby heißt Amateurfunk und der Operator resp. Funker / in ist ein Funkamateur / in

    Also nochmal zum lesen:

    Die CB-Funk Geräte haben meistens Euro Norm und dann gibt es noch die Multinorm. Das heißt seit 2011 dürfen die Kanäle 1 bis 40 mit 4 Watt ERP in AM und FM sowie mit 12 Watt PEP in SSB, sowie die Kanäle 41 bis 80 mit 4 Watt ERP in FM genutzt werden.

    Zu AM, FM und SSB später mehr!

    Das CB Band liegt im 11m Band.Das Bedeutet das die Antenne für die Optimale Leistung eine ganze Wellenlänge (Lambda) von 11m haben müsste. Da Funker aber meistens mit Lambda Halbe (Halbe Wellenlänge) arbeiten, wäre die Antenne immer noch gut 5,50m lang. Viertel lambda wären dann noch 2,75m. Natürlich wissen die Hersteller solcher Antennen das und wenn man Mobil unterwegs ist, Auto, Fahrrad, per pedes usw. für diese Antennen weder Platz noch eine stabile Montagemöglichkeit vorhanden sind. Oder habt ihr schon mal ein PKW auf der Autobahn gesehen der auf dem Dach ne 5,50m lange Antenne drauf hat? Ich nicht!

    Diese Mobilantennen werden verkürzt und am unteren Teil mit Spulen versehen, damit die Antennen die Länge für das Band nutzen können. Aber meistens Antennen sind auch nicht für Prepper ausgelegt und die montierten am Auto haben kaum mehr als 50 cm länge, wenn überhaupt. So müsste klar sein das die Reichweite da nicht weit ist. Dazu kommt noch das Ihr mit 4 Watt ERP resp. 12 Watt PEP sendet und dann in Verbindung mit diesen Antennen enttäuscht werdet was die Reichweite betrifft.

    Ihr merkt es gibt schon einige Einschränkungen!

    Nur zu Frage AM, FM oder SSB für CB-Funk? Welche Modulationsart ist für den CB Funk ideal?

    In Deutschland und in vielen europäischen Ländern inkl. D-A-CH sind u.a. folgende Modulationsarten für den CB Funk erlaubt:

    - AM
    - FM
    - SSB (USB/LSB)
    - und digitale Übertragungen z.B. Packet Radio

    Wichtig für die Sprachübertragung sind AM (Amplitudenmodulation), FM (Frequenzmodulation) und SSB (Single Side Band / Einseitenband Modulation)

    Warum AM?

    - CB Funk ist noch im Kurzwellenband und FM war in den Anfangszeiten des CB Funks ab 1975 in Deutschland auf diesen Frequenzbereichen unüblich.
    - Zu jener Zeit eroberte FM gerade mal die UKW Amateurfunkbänder
    - Weltweit - und mit Blick auf das Vorbild USA - war AM als Modulation für das 11m Band gängig.
    - Einige Länder hatten auch SSB für den CB Funk zugelassen. Z.B. USA mit 23 Kanälen AM und SSB (USB/LSB) und später mit 40 Kanälen AM und SSB (USB/LSB)

    AM gegen SSB

    - AM klingt besser als SSB
    - AM muß nicht per Clarifier eingeregelt werden
    - AM ist "doppelt so breit in der Frequenz"
    - AM ist in der Reichweite merklich SSB unterlegen
    - AM kämpft sowohl sendeseitig wie empfangsseitig mit Störungen (TVI, BCI, usw. SSB auch speziell sendeseitig)
    - AM Empfang ist in Fahrzeugen oft schwierig, bedingt durch Störungen aus dem Motorbereich
    - Auf einen AM Kanal passen "zwei SSB Kanäle" (1x LSB und 1x USB ... ca.)

    AM gegen FM

    - Bei identischer Sendeleistung ist die Reichweite bei AM höher, als bei FM (deshalb auch die damalige 1 Watt / 4 Watt Lösung...)
    - AM kämpft sowohl sendeseitig wie empfangsseitig mit Störungen (TVI, BCI, usw. SSB auch speziell sendeseitig)
    - AM Empfang ist in Fahrzeugen oft schwierig, bedingt durch Störungen aus dem Motorbereich
    - AM ist mehr vertreten in Südeuropa und Amerika
    - AM produziert erheblich mehr sendeseitige Störungen gegenüber FM (TVI, BCI, etc.)
    - AM kann gegenüber FM lauter in der Modulation sein
    - Bei AM kann sich bei vielen CB Funkgeräten die eingestellte Rauschsperre Squelch kurzzeitig "selbstständig" öffnen - kurzes Rauschen. Kommt bei FM nur selten vor.

    FM gegen SSB

    - FM ist klanglich und von der Bedienung besser. SSB eindeutig bessere Reichweiten. Bis zu ca. 3x höhere Reichweiten.
    - SSB ist speziell für DX, für Überreichweiten interessant, wenn sich z.B. die Gruppe geteilt hat
    - FM ist aktuell in Nordeuropa bevorzugter bzw. mehr verbreitet

    Wann welche Modulation

    Während in den USA und in vielen südlichen Ländern Europas AM eindeutig vor FM geht (in den USA sogar für CB-Funk verboten), hat FM in Nordeuropa die Nase vorn.
    Das liegt u.a. daran, das man in Ländern, wie Frankreich, Italien, etc. FM erst deutlich später eingeführt hat und in einigen Ländern, wie Niederlande, etc. AM nicht zugelassen war. In Deutschland lockte 4 Watt FM gegen 1 Watt AM viele Anwender weg von AM und hin zu FM

    SSB

    Lange Zeit ein Traum vieler CB-Funker und als es zugelassen wurde, war die Nachfrage dann doch eher verhalten.

    - SSB bietet zwar die höchsten Reichweiten gegenüber AM und FM, aber eben auch die schlechteste Klangqualität.
    - Die SSB Modulation ist aufgeteilt in USB und LSB.
    - Üblicherweise wird im Amateurfunk alles unterhalb von 10 MHz in LSB und alles oberhalb von 10 MHz in USB abgewickelt.
    - Das ist kein Muß und erst recht nicht verbindlich für den CB-Funk.
    - SSB wird von einigen Anwendern auch als zu kompliziert für CB Funk angesehen, was aber sicher Ansichtssache ist..

    SSB stammt von der AM Modulation ab, AM besteht aus

    Oberes Seitenband, Unteres Seitenband und Träger, SSB ist nur unteres oder oberes Seitenband und kein Träger. Die "fehlenden" Teile denkt sich der Empfänger einfach hinzu. Deshalb muss man bei SSB auch immer wieder etwas Nachregeln für optimalen Empfang / Klang.

    ODER

    Man macht die Amateurfunklizenz und unterliegt nicht den Einschränkungen verschiedener Gesetzgebungen und Technischen Regulierungen, da der Amateurfunk, fast bis auf kleine Ausnahmen, International geregelt ist.

    Dadurch habt ihr klare Vorteile, nicht nur in der Reichweite, dort sind mit einfachsten Mitteln weltweite Gespräche mit anderen möglich. Mit einem Handfunkgerät (5 Watt) kann auf auf den Relais in ganz Deutschland Gespräche führen. Diese Relais haben zum Teil sehr hohe Reichweiten z.B. das Relais auf dem Feldberg. Es ist vom Ruhrgebiet bis zur Schweizerischen Grenze zu hören und zu arbeiten, ein Funkamateur aus Venlo - Niederlande berichtete mir das er auch schon bis in die Schweiz durch gekommen ist.

    Es gibt viele Relais die Zugang zum Internet haben und somit weltweit zu andere Relais sind diese zu erreichen, das ist dann Digitaler Amateurfunk z.B. DMR und D-Star. Daneben gibt es noch die Klassischen Digitalen Betriebsarten auf Kurzwelle und UKW wie PSK31, PSK63, RTTY, ASCII, MFSK16, Packet, CW (ja auch Telegrafie / Morsen kann dazu gezählt werden, denkt einfach an 0 und 1 ;-) ), SITOR, NAVTEX, BPSK, QPSK usw. siehe http://www.dj3jd.eu/home/afu.html

    Mit einer Amateurfunklizenz dürft ihr hohe Leistungen fahren. In der Klasse E sind auf Kurzwelle 100 Watt PEP erlaubt auf 2m und 70cm bis zu 75 Watt PEP.

    Das sind doch andere Welten als Kanal z.B. 24 SSB mit 12 Watt PEP, oder?

    In Zeiten des Sonnenfleckenminimums wäre z.B. das 10 m Band interessant, dort kann man mit 100 Watt und einer vernünftigen Antenne schöne Gespräche führen. Wenn das Sonnenfleckenmaximum anfängt, sind interkontinentale Verbindungen mit 5 Watt möglich bei Selbstbau QRP Geräten mit schon nur 1 Watt in CW oder den klassischen Digitalen Betriebsarten, siehe weiter oben.

    Das 10 m Band und andere Kurzwellen Bänder hat in Deutschland auch einige Relais zu bieten. Diese Funktionieren genauso wie die auf 2 m und 70 cm.

    Halten wir mal fest:

    CB-Funk in Deutschland ist auf die Frequenzen von 26,560 MHz bis 27,410 MHz (80 Kanäle) festgelegt und hat eine Reichweite, bei SSB Betrieb von bis zu 100 Kilometer im Idealfall, wie freistehender Stationsantenne ohne geblockter Abstrahlung durch Hochspannungsmasten, Bäumen anderen Häusern, Bergen, Hügeln usw. je nach Gerät, Antenne und Standort und bitte nicht vergessen solche Werte beziehen sich auf reine Stationsantenne mit mindesten Lambda halbe (5,50m), also ideal Bedingungen und die sind sehr selten bis gar nicht gegeben, vor allem nicht im K-Fall wenn man unsichtbar bleiben möchte.

    Funkamateure können z.B. auf Kurzwelle senden und das je nach Frequenzband rund um die Welt oder über das Internet weltweit Verbindungen mit anderen Relais aufnehmen. Im Amateurfunk kann man nicht nur Kurzwelle betreiben. Man kann auch Satellitenfunk machen. Auf der Raumstation ISS sitzen auch Amateurfunker. Oder mit anderen Satelliten Verbindungen über den Kontinent aufnehmen. Auf Internationalen Schiff Frequenzen u.a. Kommunizieren. Das alles ist mit nur 5 Watt möglich. Im Amateurfunk kann man mit kleinen Antennen durchaus Europa-verkehr tätigen. Es gibt sogar eine Antennenform, Microvert, die gerade mal 50 cm groß ist aber dennoch in der Lage ist WELTWEIT Kontakt mit anderen Funker zu ermöglichen.

    Hier eine andere Antenne wie ich Sie selbst Indoor und Outdoor benutze die MP1 von Superantenna als DXTR80 Ausführung. Sie ist schnell auf und abzubauen, kann durchgängig bis 2 m / 70 cm genutzt werden und das beste Sie wiegt nicht viel und kommt mit einer eigenen Tasche!

    Und um mal mit dem dämlichsten aller Vorurteile aufzuräumen es ist weder Zeit noch Kosten Intensiv!

    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Wer gedenkt Funkamateur zu werden, sei empfohlen zuerst die Klasse E zu machen. Diese ist nicht so schwer und ermöglicht schon vieles im Amateurfunkbereich zu machen!

    http://www.dj4uf.de/ resp. http://www.amateurfunkpruefung.de/

    Um Antenne richtig selbst zu Dimensionieren auch für CB-Funk:

    http://www.antennenbuch.de/ oder http://www.dl7pe-info.de/ für kurze unauffällige Antennen.

  • Zitat von Rheinland im Beitrag #1
    ...ODER...Man macht die Amateurfunklizenz und unterliegt nicht den Einschränkungen verschiedener Gesetzgebungen und Technischen Regulierungen, da der Amateurfunk, fast bis auf kleine Ausnahmen, International geregelt ist.

    Na ja, gerade der Amateurfunk ist stark reglementiert, da hier mit größerer Leistung gefahren werden darf.

    Des weiteren gibt es Beschränkungen, was man sagen darf, damit man keine Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern darstellt. Daraus entstand der alte Spruch "Amateurfunker dürfen nur über ihre Geräte und das Wetter sprechen"[Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_27_f1c62bb2.gif]

    (Im österreichischemAmateurfunkgesetz

    , ist das absichtlich besonders gehässig formuliert, könnte man annehmen:

    §13 (zulässige) Nachrichteninhalte:"Übertragungsversuche, technische oder betriebliche Mitteilungen, sowie Bemerkungen persönlicher Natur oder bildliche Darstellungen, für die wegen ihrer Belanglosigkeit eine Inanspruchnahme von Telekommunikationsdiensten billigerweise nicht verlangt werden kann."

    )

  • Zitat von Rheinland im Beitrag #3

    Auf welche Reglementierung berufst du dich? ...

    Ganz generell (für Österreich):

    DasAmateurfunkgesetz

    DieAmateurfunkverordnung

    DieAmateurfunkgebührenverordnung

    Da ist ja einiges drin an Beschränkungen und Mehraufwand, was man zB beim CB-Funk nicht braucht.

    Man ist nicht anonym, muss ein Tagebuch führen, darf nicht über alles reden und muss Gebühren dafür zahlen...

    - das habe ich mit Reglementierung gemeint.