Ausbreitungsbedingungen - Funkwetter

  • Da ich gerade aufgrund der guten Ausbreitungsbedingungen - Funkwetter auf Amaterfunk und CB-Funk einige Stationen arbeiten konnte, widme ich diesen Thread diesem Thema.

    Für das Verständnis sollte man sich mit der Theorie der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen ein wenig beschäftigen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse durch eigene Frequenz / Bandbeobachtungen und praktische Erfahrungen ergänzen. Dieses ist Hilfreich egal ob CB-Funk, PMR, Amateurfunk oder als reiner Radiohörer (LW/MW/KW) seltener UKW, obwohl auch da möglich.

    Für das Gelingen einer Funkverbindung, egal ob als Funker oder Radiohörer, ist der derzeitige Zustand der Erdatmosphäre, über welche die Ausbreitung der Funkwellen erfolgt, dadurch ist es möglich die zuverfügung stehenden Frequenzbänder richtig auszunutzen und außergewöhnliche Ausbreitungsphänomäne zu erkennen.

    An der sogenannten Greyline, Tag/Nach Grenze, wenn bei uns der Tag anbricht und woanders die Sonne untergeht oder umgekehrt, erfolgt eine besonders gute Ausbreitung.

    Zitat
    160 M
    Aufgrund der tagsüber herrschenden Dämpfung ist hier nur mit einer Reichweite bis zur Bodenwelle zu rechnen (gering). Dieses Band ist definitiv ein Nachtband! In der Nacht erwacht dieses Band zum Leben (speziell im Winter). Tote Zone gibt es praktisch keine, die Anzahl von DX-QSO's ist aber hier stark von der verwendeten Antenne abhängig. Mit sehr verkürzten Antennen wird sich maximal USA oder UA9 machen lassen, das ist aber schon das höchste, was man sich erwarten kann. Der Antennenaufwand den die Spezialisten hier treiben ist enorm. Bevorzugte Betriebsart für DX ist definitiv CW !
    Das Rundfunk-Mittelwellen-Band ist hier dem Verhalten des 160M Bandes sehr ähnlich (hier hat ja sicher mancher schon gelauscht).

    80M
    Die Tagesreichweiten sind hier höher als auf 160M, daher z.B. für QSO's von OE zu OE oft bevorzugt. Wenn die tote Zone auf 40M zu ausgeprägt ist - auf 80M geht es dann garantiert innerhalb Österreichs (besonders im ALL-OE Contest immer gut zu beobachten)! Wie auch auf 160 so gilt für 80M: ab Einbruch der Dunkelheit geht es richtig los. Auf diesem Band sind durchaus DX-QSO's mit kurzen Antennen möglich!
    Am einfachsten wiederum geht es vor Sonnenaufgang, hier sollten die starken W's immer zu machen sein. Nach UA9 sollte es ebenfalls am Abend ohne Probleme gehen. Legt man sich auf die Lauer und passt die starken ZL's und VK's zur Greyline ab, so gehen diese in der Regel ebenfalls (meistens sind sie aber nur in SSB QRV).

    40 M
    Dieses Band ist als reines Nahverkehrsband nicht mehr geeignet, da sich die tote Zone tagsüber durchaus bis zu 1000km ausdehnen kann. Dafür ist es das Band für Europa-QSO's tagsüber (in SSB momentan noch etwas überfüllt, das sollte sich aber demnächst aufgrund der Frequenzerweiterung ändern). DX-Verkehr ist hier prinzipiell auch nur Nachts möglich, die Zeit in denen es nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang ebenfalls sehr weit geht ist aber bedeutend länger als auf 80 oder gar 160M (im Winter kann es fast den ganzen Tag über weltweit gehen - man funkt ja aufgrund es kurzen Tages sozusagen immer mit dem ersten Skip schon in die Dunkelheit hinein). Ansonsten ist das 40M-Band (speziell auch für CW-isten) ein geniales DX-Band! Eine Lambda/4 Antenne und 100 Watt sind hier durchaus für 280 DXCC's gut, wie manche OE2'er schon bewiesen haben.

    30 M
    Dieses Band ist sowohl ein Tages- als auch ein Nachtband. Es liegt also (wie zu erwarten ist) zwischen den Eigenschaften des 20 und des 40M-Bandes. Meine Erfahrung zeigt aber, dass es vor und nach der Dunkelheit besser geht. Ebenfalls subjektiv ist der Eindruck, dass dieses Band relativ leise Signale liefert, dies dafür aber zuverlässig weltweit. 30M ist ein weiteres geniales Band für DX mit kleinen Antennen. Man bedenke, dass die verkürzten 7,5M hohen Vertikals schon Vierterlwellenstrahler sind und dementsprechend DX-geeignet sind.

    20 M
    Dies ist das Band auf dem DX geht, wenn dies praktisch auf den anderen Bändern kaum möglich scheint (im Sonnenfleckenminimum geht dieses Band aber in Nacht ebenfalls zu). Auch heute noch ist es das bevorzugte Band für QRP-Freaks: irgendwohin geht es praktisch immer. Besonders gut geht es, wenn der Ausbreitungsweg über die Nachtseite unserer Erdkugel führt. Ein Beispiel dafür sind die lauten Japaner morgens mit Antennenrichtung Südamerika. Ebenfalls frühmorgens erreichen die Signale aus dem Pazifik erstaunliche Stärken, hier ist man auch mit Kleinststationen dabei! (Verwendet man eine Vertikalantenne kann einem natürlich egal sein, woher die Signale kommen, man sollte es nur wissen um sich gegebenenfalls an einer Station mit Richtantenne richtig orientieren zu können).
    Dieses Band ist also sicher dasjenige, auf dem sich am bequemsten der Länderstand in die Höhe schrauben lässt - dies ist auch aus vielen Top-Score-Listen ersichtlich. QRP + Contest + 20 Meter = Funken rund um den Globus - auch im Minumum!

    17 M
    Wiederum ein Band, welches einem die DX-QSO's geradezu aufdrängt. Subjektiv habe ich den Eindruck es verhält sich wie 15M, nur es ist praktisch immer 'offen'. Das heißt, auch wenn 15M tot ist oder einfach schlecht geht - auf 17M geht es immer noch! Von allen WARC-Bändern ist dies das Band, welches den Länderstand (falls gewünscht) am rasantesten ansteigen lässt. Die relativ beherrschbaren Ausmaße der Antennen hat hier bereits zur Verbreitung von Richtantennen geführt. Dies erleichtert wiederum dem QRP'ler das Arbeiten von DX! Dieses Band hat sich bei vielen OM's zum Lieblingsband entwickelt.

    15 M
    Im Sonnenfleckenmaximum (und nur dann) ist dieses Band das bevorzugte DX-Band. Mit wenig Leistung und kleinen Antennen geht es praktisch rund um die Uhr. Anders sieht es im Minimum aus: Das Band bleibt hier oft völlig geschlossen, DX ist nur an einzelnen Tagen möglich. Hier ist auch bereits gelegentlich das Phänomen der Ausbreitung über die sporadische E-Schicht zu bemerken. Also zusammenfassend handelt es sich um ein Band, welches in den Jahren des wirklichen Minimums kaum - in den restlichen Jahren des Sonnenfleckenzyklus aber perfekt für DX-Verkehr nutzen lässt.

    12 M
    Dieses Band ist dem 10Meter-Band sehr ähnlich, in vielen Fällen wird aber hier noch Funkverkehr möglich sein und auf 10 Meter nicht. Das kann sich monatelang so Verhalten. Auf 12M gehts dann zuverlässig, auf 10M will und will es nicht gehen - was 4 Mhz so ausmachen können. Auch im Minimum ist hier wesentlich leichter mit Aktivität zu rechnen als auf dem höheren 10 Meter Band. Im Maximum sprudelt hier das DX gerade so herein, viele OM's haben einfach auf 10M schon fast alles abgegrast.

    10M
    Dies ist das legendäre DX-Band für Stationen mit kleinen Antennen und/oder kleinen Sendeleistungen. Während des Maximums ist dies ein zuverlässiges DX-Band. Am Morgen geht es Richtung Japan, am Nachmittag dann zuverlässig nach USA usw. Schwankungen sind nur entsprechenden der Sonnenaktivität zu erwarten. Diese Aktivität auf dem 10M-Band im Maximum verlagert natürlich auch die Aktivität weg von den Low-Bands. Also- im Maximum (kommt ja bald) alles arbeiten, was geht - die mehrjährige Pause kommt bestimmt.

    Quelle: http://www.oe2.oevsv.at/funkbetrieb/kurz...usbreitung.html




    Diese Informationen kann man auch auf die Hörbarkeit von LW/MW/KW Radiosendern übertragen.

    Links Visualisierte Darstellung des aktuellen Funkwetters:

    DARC

    HamCap

    Hamqsl