Beiträge von arbito

    Nachdem ich einige Themen im Forum durchforstet habe, die auf die Problematik von Bug-Out-Locations eingehen, verhärtet sich in mir immer mehr die Erkenntnis, die meisten Forumnutzer wissen nicht so recht was mit dem Begriff anzufangen. Mir geht es dabei übrigens nicht anders. Worum geht es wirklich bei einer solchen BOL?

    Als Ausweichziel für zB ein Hochwasser oder Ähnliches reicht jeder Wohnwagen, ein Ferienhaus oder notfalls sogar das eigene Auto. Doch in Wahrheit meinen wohl die Meisten einen Ort, der nötigenfalls auch sicher vor Plünderern oder ähnlich unangenehmen Besuchern ist. Da ist dann die Rede von Bunkern, Erdlöchern oder halben Festungen. Und das möglichst mit allen Annehmlichkeiten noch dazu. Mal abgesehen von dem dafür nötigen Aufwand an Baumaßnahmen, Genehmigungen, behördlichen Auflagen und einer nicht zu unterschätzenden Notwendigkeit von jeder Menge Bargeld, muss ich an dieser Stelle solche Ambitionen leider gleich zerstören. Sollte es zu einer Situation kommen, in der man täglich mit Plünderern rechnen muss, gibt es keinen 'sicheren' Ort. Selbst Konstantinopel galt als uneinnehmbar und wurde dennoch überrannt. Und auch Höhlen, Bunker oder ähnliche Späße privater Natur sind in den meisten Fällen durch den Einsatz von Feuer an geeigneter Stelle sehr schnell zu knacken. Und ich gehe nicht davon aus, dass sich hier irgendwer einen Hochsicherheitsbunker leisten kann. Um es ganz deutlich zu sagen: Jeder lokale Standort mit ausreichender Versorgung ist einerseits anfällig für Überfälle und andererseits unmöglich für alle Bedarfsfälle sicher zu machen. Wenn man also von einer BOL spricht, sollte man sich auf rein zivile Szenarien beschränken. Damit reduziert sich auch der Aufwand deutlich. Und in diesem Fall ist selbst ein Geräteschuppen noch ausreichend.

    Wer sich gedanklich mit einer Situation mit massiv auftretenden Plünderern auseinander setzen will, sollte sich im Klaren sein, dass sich in diesem Fall lediglich ein sehr häufiger Standortwechsel und gut durchdachte Verhaltensweisen als zielführend erweisen werden. Alles andere ist Selbstbetrug und den dafür eingesetzten Aufwand nicht wert. Mobilität ist in einer überdurchschnittlich gefährlichen Umgebung das A und O des Überlebens. Das hat dann nur wenig mit Feldlagerromantik oder Verstecken spielen im Wald zu tun. Hier geht es dann wirklich ums nackte Überleben. Und in dem Fall sollte man schon sehr genau wissen, was man tut. Das lernt man auch nicht in einem der derzeit so beliebten Survival-Trainings.

    Kochsalz ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich benötigt unser Körper Natriumchlorid(NaCl) dringend zum Überleben. Allerdings ist in unserem normalen Essen mehr als genug davon vorhanden. Wir neigen eher dazu, die Suppe zu versalzen. In einem Krisenszenario kann die Sache natürlich schon wieder ganz anders aussehen und in dem Fall stimme ich @tanziopa zu, dass Salz ein relativ gutes Tauschmittel sein kann. Allerdings ist das Zeug auch teuflisch bezüglich der Aufbewahrung. Die Chance, dass es feucht und somit nahezu wertlos wird, ist relativ hoch. Was den Vorschlag von @Smeti angeht, stimme ich voll zu. Als Nasenspray ist eine Kochsalzlösung bei Schnupfen unbezahlbar. Allerdings, wie @Scavenger hingewiesen hat, ist es relativ unwahrscheinlich eine geeignete Lösung unter erschwerten Umständen hinzubekommen. Da wäre ich sehr vorsichtig bei der Anwendung. Zur Reinigung von Wunden ist es unter diesen Umständen völlig ungeeignet und sogar kontraproduktiv. Außer sehr hässlichen Narben wird man da nur wenig erreichen. Was pökeln und das Einlegen von Gemüse angeht, bin ich misstrauisch, ob überhaupt so viel an Nahrung vorhanden sein wird, dass sich der Aufwand lohnt. Die einzig tatsächlich sinnvolle Anwendung in einem Krisenfall sehe ich - wie @Makoto - im Falle einer starken Dehydrierung durch häufiges Erbrechen oder Durchfall. In diesem Fall ist eine zusätzliche Aufnahme von Natriumchlorid eine sehr kluge Entscheidung. Und wahrscheinlich auch die Einzige, die wirklich Sinn macht.

    Normalerweise bin ich ja kein Fan von irgendwelchen BOVs. Wenn es wirklich brenzlig wird, trage ich gerne meine Ausrüstung am Körper. Frei nach meinem Motto: Was du nicht tragen kannst, gehört dir nicht. Da kommt dann natürlich so einiges zusammen. Aber obwohl ich seit einem Insektenstich bei dem ich fast mein linkes Bein verloren hätte, nur wenige Kilometer am Stück schaffe und noch dazu humple, geht es so halbwegs. Dennoch musste ich mir eine Alternative für den Fall überlegen, dass sich mein Zustand verschlechtert und ich eine Transportmöglichkeit für meine Ausrüstung zur Verfügung haben muss. Meine Wahl viel auf den Bollerwagen von North Camp (hierzu der Link für Interessierte: http://tinyurl.com/y6ctslub). Allerdings habe ich die graue Variante, da sie deutlich leichter zu tarnen ist. Zusammengelegt hat das Teil ungefähr das Format einer Golftasche und kann auch ähnlich transportiert werden. Der Wagen lässt sich in wenigen Sekunden aufklappen und bietet dann einen passablen Stauraum für bis zu 100 kg. Ich habe dem Teil neue Vollgummi-Reifen vergönnt. Damit lässt es sich leichter und vor allem leiser transportieren. In einem Anfall von Langeweile bastelte ich mir dann auch noch Kufen, die sich sehr schnell gegen die Räder tauschen lassen. Damit bin ich für jede Jahreszeit gerüstet.

    Aufgrund meiner geringen Größe - ich bin nur 1,65 m groß - kam ich auf die wahnwitzige Idee, den Wagen als Nachtlager zu testen. Zugegeben, komfortabel ist anders, aber im Notfall liegt man nicht auf ebener Erde und zur Erheiterung einiger Freunde konnte ich darin sogar halbwegs angenehm schlafen. Für Größere bietet sich diese Option wohl eher nicht an. Da in diesem Fall meine Ausrüstung weichen musste, verwendete ich unter dem Wagen eine wasserfeste Plane, darüber meinen Poncho um selbst nicht nass zu werden und nachdem wir im Wald etwas dichtere Büsche gefunden hatten und ein Tarnnetz überlegten, war der Wagen samt der kompletten Ausrüstung - einschließlich mir selbst - für Unwissende nicht mehr zu sehen.

    Seither steht mein Bollerwagen fix fertig gepackt bereit für den Fall der hoffentlich nie eintritt. Er dient nun als Aufbewahrungsort für meine Ausrüstung. Falls Trump also über Twitter den dritten Weltkrieg beginnt, bin ich zumindest bereit.

    Falls es jemanden interessiert, hätte ich hier eine Internetseite des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, die aktuelle Messwerte aus ganz Österreich anzeigt. Leider aktualisiert die Seite nicht selbst, aber ich habe sie auf meinem Mobiltelefon für den Fall der Fälle. Wenn man die Messpunkte anklickt bzw antippt, wird der Verlauf der letzen zwei Tage angezeigt.

    http://sfws.lfrz.at/ (Ich hoffe, ich verletze damit keine Forenregeln. Der Link geht leider über keine gesicherte Leitung, ist aber amtlich und vertrauenswürdig.)

    Vielleicht ist das ja für jemanden von Interesse. Bitte zu beachten, dass die Angaben in Nano- und nicht in Mikrosievert sind.

    Was bei der ganzen Brexit-Diskussion völlig unter den Tisch gefallen ist: Die Briten haben schon seit Monaten ihre Vorratsräume und -keller gefüllt. Das ist auch der Grund, warum die Wirtschaft in England zur Verwunderung der Experten konstant angezogen hat. Auch Lagerräume für Firmen und Privatpersonen sind inzwischen drüben Mangelware. Das britische Volk legt sich nicht erst seit Kurzem einen Vorrat zu. Im Gegensatz zu den deutschsprachigen Europäern ist die Einstellung zum Preppen bei ihnen viel positiver. Wobei man mit Erstaunen erkennen muss, dass sich inzwischen auch bei uns die Meinung zur Vorsorge etwas geändert hat. Natürlich will es niemand zugeben, aber auch unserer Bevölkerung ist klar, dass ein Hard-Brexit nicht spurlos an uns vorbeigehen wird. Das böse Erwachen wird jedoch erst nach Ablauf aller Fristen kommen. Inzwischen hat man sich auf den Inseln bereits auf massive Unruhen vorbereitet. Hinter vorgehaltener Hand hört man bei unserer Exekutive und auch beim Bundesheer von ersten 'Für-den-Fall-Fälle' - Plänen. Wollen wir hoffen, es wird nicht ganz so spannend, wie es tatsächlich zu befürchten ist.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann geht es in diesem Thread vor allem um die Fragestellung, wie man sich bei einem Kontakt mit einem Wolf richtig verhält.

    Um diese Frage beantworten zu können, sollte man zuerst vielleicht klären, dass ein einzelner Wolf bei einer Begegnung grundsätzlich gefährlich ist. Wölfe sind Rudeltiere. Sieht man sich also einem einzelnen Wolf gegenüber, so hat man generell schlechte Karten. Da der Wolf prinzipiell scheu gegenüber dem Menschen reagiert, stehen entweder noch einige andere Wölfe im Hintergrund oder der einzelne Wolf ist derart ausgehungert, dass er seine Scheu überwindet oder aber er ist schwer krank. Wobei da vorwiegend die Tollwut zu nennen wäre. In jedem Fall wäre hier weglaufen die denkbar schlechteste Option. Ist der Wolf willens anzugreifen, zieht er in jedem Fall zuerst die Lefzen hoch. Er sieht den Menschen als durchaus gefährlichen Gegner an und droht ihm daher. Ist man irrtümlich auf ein Einzeltier gestoßen(was in Österreich durchaus möglich wäre), wird sich der Wolf rückwärts gehend entfernen, da seine Angst überwiegen wird. Diese Reaktion ist allerdings die Optimalvariante und relativ unwahrscheinlich. Greift ein Wolf an, tut er dies sehr überraschend und er nutzt sein Gewicht um den Gegner zu Boden zu reißen. Erst dann geht er auf die Kehle des Opfers los. Um überhaupt eine Chance gegen einen solchen Angriff zu haben, ist die eigene Position der Beine entscheidend. Hat man das Glück, dem Angriff ausweichen zu können, kann ein Schlag gegen die Seite des Tiers lebensrettend sein. So unwahrscheinlich dieser Treffer auch klingt, gibt es glaubhafte Darstellungen, dass der einzelne Wolf in diesem Fall das Weite sucht. Verlassen würde ich mich allerdings darauf nicht. Erst recht nicht, wenn der Wolf tatsächlich Tollwut hat. Und diese Krankheit stellt wohl die meiste Gefahr dar. Ein krankes Tier ist völlig unberechenbar und enthemmt.

    Vor dem Griff zum Messer rate ich auf jeden Fall ab. Ein Indianersprichwort besagt: Wer den Wolf mit dem Messer tötet, kann den Wind mit den Händen fangen. In dem Sinne: Viel Spaß beim Üben.

    @Kern : Natürlich hast du bezüglich des Gewichts recht. Aber ich denke, wir sollten erst einmal abklären, wovon wir überhaupt reden. Ich gehe nicht davon aus, dass der Großteil der Personen hier über mehrere tausend Euro an Rücklagen verfügt. Wenn du fluchtartig dein Zuhause verlassen musst, bekommst du mit den von dir angesprochenen Mengen an Rücklagen ohnehin ein Problem. Und selbstverständlich bin ich nicht so weltfremd, die CombiBars als den großen Wurf anzupreisen. Vielleicht kommt das etwas falsch rüber bei meinen Ausführungen. Mir geht es vor Allem darum, soweit das irgendwie möglich ist, in einer echten Krise nicht plötzlich völlig ohne gültiges Zahlungsmittel da zu stehen. Münzen wären in diesem Fall sicher eine Option und sind auch leicht an den Mann zu bringen. Sie haben aber auch den Nachteil, sehr schwer vor Dieben und Plünderern versteckbar zu sein. Im angesprochenen Fall bist du somit deine Zahlungsmittel innerhalb ein paar Tagen los, ohne auch nur den Hauch einer Gegenleistung zu erhalten. Die CombiBars sind so gut versteckbar, dass man sie problemlos unterbringen kann und durch ihre Teilbarkeit findet ein Dieb nie alle Verstecke. Man muss immer die angesprochene Situation im Auge behalten.

    Was das Thema Gold zu Silber angeht: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. An Silber wird ein Händler nie reich werden. Es liegt also in seinem eigenen Interesse, dir Gold möglichst schmackhaft zu machen. Ist ja auch nicht weiter schwierig. Um die gleiche Summe des Barwertes in Silber im Gegensatz zu Gold zu deponieren, müsstest du deutlich mehr Platz reservieren. Allerdings kehrt man auch sehr gerne das damit verbundene Risiko unter den Tisch. Die Charts arbeiten sehr gerne mit unrealistischen Skalen und vermitteln bei Gold eine Sicherheit, die in der Form völlig unrealistisch ist. Ich will hier nicht dem Silber das Wort reden, sondern lediglich aufzeigen, dass auf sehr lange Sicht Silber mehr Sicherheit bietet als Gold. Nicht mehr und nicht weniger. Entsprechende Charts muss ich dir leider schuldig bleiben, da sie aus erwähnten Gründen sehr rar sind und man daher nur schlecht an glaubwürdige Quellen kommt. Ein Freund von mir ist Mathematiker und könnte dir in zwei Minuten zeigen, wie man Charts zu Gunsten von Gold manipulieren kann. Das ist sehr überzeugend, was er da macht, bleibt aber letzten Endes wieder eine Glaubensfrage. Aber falls hier der Verdacht aufkam, ich würde den Edelmetall-Experten geben, entschuldige ich mich für das Missverständnis. Das würde weder der Realität entsprechen, noch wäre es meine Intention.

    Wie fast immer ist es wichtig zu klären, wovon man eigentlich beim aktuellen Thema spricht. Eine Pauschal-Antwort kann irreführend sein. Es gibt zwei Ausgangspunkte die relevant sind: ein Stress-Szenario oder ein Krisen-Szenario. Worin liegt der Unterschied? Bei einem Stress-Szenario bleibt die soziale Einheit erhalten und Behörden sind zwar überlastet, jedoch noch immer einsatzbereit. Bei einem echten Krisen-Szenario ist das nur minimal oder überhaupt nicht mehr der Fall. Bei Ersterem sind Wertanlagen in Form von Edelmetallen sinnvoll und brauchbar. Beim Zweiten sind sie nahezu nutzlos. Wenn die strukturelle Integrität der staatlichen Stellen resigniert, herrscht auf den Straßen und in den Häusern Anarchie. In diesem Fall geht es bei Edelmetallen nur mehr um Gier und nicht mehr um Tauschwerte. Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in diesem Fall der reine Tauschhandel mit Verbrauchsartikeln zum Tragen kommt.

    Wenn wir also über den Nutzen von Edelmetallen sprechen, dann beziehen wir uns lediglich auf Stress-Szenarien. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Naturkatastrophen aller Art bis hin zum gern zitierten Reaktorunfall. Hier spielt der Faktor Zeit die größte Rolle. Wenn man fluchtartig den Standort wechseln muss, kann schon mal die komplette Habe auf der Strecke bleiben. Man fängt dann bei Null wieder an. Hier macht es Sinn, auch seine finanziellen Werte mobil zu halten. Eine Diskussion über Gold-'Barren' sollte man in diesem Fall relativieren. Wer relativ flott seinen Wohnbereich räumen muss, wird sich mit Großbarren wortwörtlich schwer tun. Daher rate ich dringend zu CombiBars. Sie sind klein, handlich(Scheckkartengröße) und 'dosierbar'. Damit passen Werte um die 2.000 Euro in die Hosentasche und sind jederzeit verfügbar. Selbst in größter Not besteht eine realistische Chance, sie noch mitnehmen zu können. Sie haben auch den Vorteil, gut versteckbar zu sein. Auf diese Weise kann man sich nach einem solchen Szenario zumindest in einem brauchbaren finanziellen Rahmen wieder zurecht finden. Von allen anderen Größen und auch Münzen rate ich dringend ab. Die Gründe sollten einleuchten. Auch von der Unterbringung in diversen Rucksäcken oder Packs aller Art rate ich dringend ab. Finanzielle Werte sollten bzw müssen immer 'am Mann' sein. Wie man sich in der Hinsicht am Besten vor Dieben bzw Überfällen schützt, kann man gerne in einem anderen Thread abhandeln.

    Zum Thema Silber: Silber schlägt Gold als langfristige Wertanlage um Längen. Wer auf lange Sicht Werte sichern möchte, sollte auf keinen Fall in Gold investieren. Gold ist zwar im Vergleich sehr leicht handelbar, unterliegt jedoch fortwährend starken Schwankungen. Auf lange Sicht ist die Steigerungsrate vernichtend gering. Ganz im Gegensatz zu Silber. Silber kann und wird über Jahrzehnte hinweg enorme Steigerungsraten bieten. Das gilt allerdings nur für ruhige Zeiten. Für genannte Krisenfälle sind Silberbarren zwar ebenfalls in CombiBars erhältlich und auch in sehr geringen Chargen teilbar, allerdings wird man in Krisenfällen vor ihrem Gebrauch zurück scheuen. Sie sind sehr schwer handelbar. Ein Laie lässt sich relativ leicht für Gold begeistern. Bei Silber ist es Laien fast unmöglich, sich vor Fälschungen zu bewahren. Man schreckt also leicht davor zurück, sie als Wert anzunehmen. Als Notreserve ist Silber somit untauglich.

    Kritik und Meinungen sind erwünscht.

    Wie man sieht, ist die Meinung zum Thema BOV sehr breit gefächert und letztlich muss diese Frage auch jede/r für sich beantworten. @Hood & @Bardo Thodol Ihr habt teils recht und dennoch muss ich euch widersprechen. Sich zuhause einzubunkern ist grundsätzlich nicht falsch, so wie Hood es beschreibt. Aber vielleicht sollte man zuerst einmal klären, welcher Zustand herrschen muss, damit ein BOV überhaupt notwendig wird. Ich denke, dass in der Hinsicht die meisten Missverständnisse entstehen: solange die öffentliche Ordnung bestehen bleibt, ist ein BOV grundsätzlich obsolet. Dann bleibt das Familienauto einfach nur das was es ist. Ein Szenario, bei dem ein BOV überhaupt erst einmal seinen Namen verdient, wäre lediglich dann gegeben, wenn großflächige Unruhen entstehen. Was dann der Auslöser war, ist im Grunde völlig egal. Wenn die Angst vor realen Bedrohungen durch Mitmenschen Form annimmt, ist die eigene Wohnung bzw das eigene Haus natürlich zuerst einmal der beste Ort. Doch genau an dieser Stelle beginnt erst das BOV sein Leben. Was, wenn meine Unterkunft bedroht wird bzw eben nicht mehr sicher ist. Erst dann wird ein Fluchtfahrzeug wirklich interessant. Und genau an diesem Punkt hat sich das Fluchtfahrzeug auch schon selbst überlebt - nach meiner Ansicht. Denn ich sehe mehr Nachteile als Vorteile darin. Unter dem Strich bleibt es jedoch eine ganz persönliche Entscheidung.

    Ich habe den Betreff sehr offen gehalten, weil es zu diesem Thema naturgemäß tausend Meinungen gibt. Es liegt mir auch fern, meine Ansicht als die einzig Richtige zu deklarieren. Vielmehr möchte ich einen Denkanstoß bieten, der auch mit meinen Erfahrungen und Überlegungen zu tun hat. Es gibt in dieser Hinsicht keine richtige oder falsche Antwort, weil die jeweilige Situation entscheidend ist. Insgesamt vertrete ich bei einem realen Bug-Out-Szenario den Ansatz: Was du nicht tragen kannst, gehört dir nicht.

    Zuerst gilt es die Frage zu klären, wann überhaupt ein BOV notwendig wird. In den überwiegenden Fällen sprechen wir dabei wohl von einem Standard-Transportmittel und hierbei am ehesten vom eigenen Auto - sofern man eines hat. Da eine aufkommende Zombie-Apokalypse wohl sehr unwahrscheinlich ist (Ironie, falls es jemand nicht bemerken sollte), sind exotischere Transportmittel als das eigene Fahrzeug eher unwahrscheinlich. Da man ohnehin einen passenden Rucksack zur Hand haben sollte, reichen in dem Fall ein bis zwei Kanister Treibstoff völlig aus, um gegen fast jede Ereigniskette gewappnet zu sein. Doch in manchen Fällen kann es natürlich vorkommen, dass befahrbare Transportwege beschädigt wurden. An diesem Punkt macht eine Überlegung zu einer Off-Road-Variante des Fahrzeuges Sinn, wobei man abwägen sollte, ob eine derart kostspielige Anschaffung wirklich nötig ist. Vielleicht wäre eine andere Investition deutlich sinnvoller. Das muss jeder für sich entscheiden.

    Doch gehen wir einmal tatsächlich von einem Worst-Case-Szenario aus. Die Behörden sind heillos mit sich selbst beschäftigt und die Infrastruktur wurde massiv in Mitleidenschaft gezogen. Ein weiterer Verbleib in den eigenen vier Wänden ist nicht mehr ratsam oder gar nicht möglich. Dabei müsste es sich schon um ein sehr einschneidendes Ereignis handeln. Zudem gehe ich davon aus, dass Prepper durchaus einige Wochen in ihrem Eigenheim verharren könnten. Folglich sprechen wir auch von einem Szenario, das zeitlich sehr ausgedehnt anhält. Derartige Ereignisse sind selten und ungewöhnlich genug. Zumindest in unseren Breitengraden. Doch akzeptieren wird dieses Ereignis einfach mal als gegeben. Macht es dann Sinn, über Transportmittel nachzudenken? Natürlich. Der kluge Mensch hat für solche Fälle vorgesorgt. Man hat eine geeignete Ausrüstung, die vorzugsweise griffbereit ist und wenigen Handgriffen an den Mann bzw die Frau gebracht werden kann. Rucksäcke und befestigbare Taschen sollten einen Transport für die nötigsten Tools sicher stellen. Da kommt einiges an Gewicht zusammen. Es ist folglich ratsam, sehr genau zu überlegen, was wirklich nötig ist und was man eventuell mittels dieser Tools aus der Umgebung generieren kann. Entsprechendes Wissen immer vorausgesetzt. Doch wenn diese Ausrüstung ein bestimmtes Gewicht übersteigt, stellt sich die Frage nach Transportmitteln zwangsläufig. Aber wie viel Sinn macht das? Brauche ich tatsächlich so viel? Ist vieles davon nicht einfach nur Luxus, auf den ich nicht verzichten möchte?

    Wie bereits erwähnt, gehe ich von dem Grundsatz aus, mir gehört nur, was ich selbst auch tragen kann. Meine Ausrüstung ist so gewählt, dass sie mich drei Monate ernähren kann. Aufgeteilt auf mehrere Packs, damit ich auch dann noch lebensfähig bleibe, wenn ich Taschen abwerfen muss (im Fluchtfall zum Beispiel). Das Gewicht bleibt dabei in einem Rahmen, der auch unter hoher Belastung noch vertretbar ist. Ich kann mich notfalls damit auch laufend fortbewegen. Weiters habe ich in unterschiedlichen Abständen zu meinem Lebensmittelpunkt Vorratslager angelegt, damit ich Verluste ausgleichen kann. Mobile Transportgeräte sind folglich für mich unnötig. Und das hat seinen Grund. Sie würden meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, mich eventuell sogar behindern und machen mich von ihrer Existenz abhängig. Immerhin sprechen wir hier von einer Situation, die mit normal nur mehr sehr bedingt etwas zu tun hat. Man muss daher auch mit Konfrontationen rechnen. Es ist schwer genug, sich auf lauernde Gefahren zu konzentrieren. Eventuell hat man auch noch die Verantwortung für andere Familienmitglieder zu tragen. Wird dann noch die Aufmerksamkeit durch Schwierigkeiten mit einem Transportgerät abgelenkt, setzt man sich selbst ungewollt auf das Präsentierteller. Daher rate ich von solchen Hilfsmitteln dringend ab. Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht eindeutig dagegen.

    Ich erhebe hier keineswegs den Anspruch auf Allwissenheit oder unverbrüchliche Wahrheit. Dennoch verweise ich auf eine gewisse Erfahrung, sowohl im militärischen Bereich wie auch den Umgang für wirklich kritische Situationen. Ich halte Transportgeräte gleich welcher Art für überlegenswert, persönlich würde ich jedoch zu keiner Zeit eines in Anspruch nehmen. Man sollte auf den Transportgeräten jedenfalls nichts unterbringen, was man für sein eigenes Überleben dringend braucht. Das könnte sich rächen.

    Das Thema beschäftigt offenbar einige und das ist auch gut so. Das Ziel des Preppens ist nun mal der Wunsch nach dem "Vorbereitet sein". Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass der schönste Plan oft an Kleinigkeiten scheitert. Man kann nicht immer Alles planen. Was das Thema der Unterlassenen Hilfeleistung betrifft, wie zum Beispiel von @Makoto angemerkt, so ist das ein zweischneidiges Schwert. Natürlich hofft man selbst auch, - wenn man in Bedrängnis gerät - dass sich jemand ein Herz nimmt und hilft. Wahr ist allerdings auch, dass sich Helfer in diesem Fall sehr oft selbst in ein unkalkulierbares Risiko begeben. Spontan eine Handlung zu setzen, mag vielleicht ein Zeichen für Zivilcourage sein. In den seltensten Fällen ist es jedoch auch die klügste Entscheidung. Im Zeitalter der Mobiltelefone ist es heutzutage relativ einfach für kompetente Hilfe zu sorgen. Es mag aber durchaus sein, dass die zu Hilfe gerufene Polizei dann zu lange braucht um vor Ort zu sein. Man neigt dann dazu 'sofort' etwas zu unternehmen. Oder redet sich ein, das zu müssen. Doch genau dann wird es fast immer problematisch. Ich rate auch dringend davon ab, sich allzu viel auf eventuell erlernte Kampfsportarten zu verlassen. Kampferprobte Straßenschläger sind damit nicht zu beeindrucken. Sie kämpfen ohne jedem Skrupel und wer Kampfsport beherrscht, lernt zuerst einmal, wie er Schaden von seinem Gegenüber abhält. Es gibt kein Allheilmittel für derlei Situationen. Und natürlich soll und darf man nicht einfach wegsehen, wenn jemand in Bedrängnis oder sogar Lebensgefahr ist. Allerdings ist auch niemand geholfen, wenn man wegen der eigenen Zivilcourage dann im Rollstuhl landet oder gar einen schweren Gehirnschaden erleidet. Früher war Schluss, wenn der Andere am Boden war. Heutzutage wird bewusst nach getreten. Es ist keine Schande oder gar Feigheit vorsichtig zu sein.

    Ich muss @Ben in diesem Punkt völlig Recht geben. Flucht ist gerade in Extremsituationen fast immer die klügere Wahl - mit ganz wenigen und sehr speziellen Ausnahmen. Attentäter bzw Aggressoren generell haben wenig bis gar nichts zu verlieren. Ihre Opfer allerdings schon. Obwohl ich auch im Nahkampf sehr gut ausgebildet wurde, würde ich in jedem Fall die Flucht vorziehen. Nicht, weil ich zu feig bin, sondern weil ich eben nicht dumm bin. Erstens bin ich kein Jugendlicher mehr und habe auch schon einigen Speck angesetzt und zweitens hebe ich mir mein Wissen und Können dafür auf, wenn wirklich nichts mehr geht. Immer wieder hört man von den sogenannten Helden in der Klatschpresse. Dabei wird gerne vergessen, dass man nicht nur für sich selbst verantwortlich ist. Wer den Helden spielt, kann schnell mal eine Situation noch zusätzlich zum Eskalieren bringen. Man bringt dann also nicht nur sich selbst, sondern auch andere in unnötige Gefahr. In Anbetracht eines Terror-Anschlages mag das vielleicht etwas zynisch klingen, aber unter dem Strich bleibt es eine bewiesene Wahrheit. Ich erinnere diesbezüglich an einen jungen Mann in Wien, der seine Courage mit dem Leben bezahlen musste (Leider finde ich den Beitrag nicht mehr). Er kam jemanden zu Hilfe und wurde daraufhin selbst zu Tode geprügelt. Ihm half nämlich dann niemand mehr. Das klingt sehr herzlos und natürlich ist es auch nicht richtig. Aber die Wahrheit ist, - wie @Fluid bereits angemerkt hat - dass man als Helfer sogar noch Schwierigkeiten bekommen kann. Leider ist die Welt nicht fair.

    @Don Pedro Maskenbrecher sind, wie @occam hinterher erwähnt hat, eine sehr alte Geschichte. Natürlich wurden die vorwiegend in den Weltkriegen verwendet. Dabei handelt es sich um chemische Reizmittel die über die Schleimhäute aufgenommen werden und sehr schnell eine starke Übelkeit auslösen. Leider muss ich Occam in der Hinsicht widersprechen: neben Blendgranaten werden diese Mittel am häufigsten eingesetzt und wirken auch heute noch so massiv, dass nur die wenigsten Filter sie abhalten können. Auch bei diversen Straßenkämpfen kommen sie immer wieder seitens der Radaumacher zum Einsatz und hinterlassen bei den Einsatzkräften (neben Brandmitteln) einen sehr nachhaltigen Eindruck. Der Grund, warum ich 'normale' Schutzmasken favorisiere liegt darin, dass ich mir hier die Nase zuhalten kann. Das klingt im ersten Moment etwas lächerlich, aber die Reizmittel gelangen vorwiegend über die Nasenschleimhäute in den Körper und wirken dann. Es gibt bereits Vollschutzmasken, die diesem Problem Rechnung tragen, allerdings sind diese sehr teuer und meines Wissens nach auch nicht im freien Handel erhältlich (was für mich logisch erscheint). Prinzipiell will und werde ich natürlich niemand ausreden eine Vollmaske zu kaufen oder zu verwenden. Meiner Erfahrung nach reicht jedoch eine ganz normale Maske für 99% der Fälle völlig aus. Für das fehlende eine Prozent wäre dann jedoch eine wirklich teure Vollmaske nötig. Oder eben ein voll autonomes Atemgerät. In dem Fall erübrigt sich dann das Thema.

    Auch wenn ich hier damit den Status des ewigen Nörglers mir aneigne, muss ich es dennoch erwähnen: Ich halte generell von Schutzmasken im üblichen Sinne wenig bis gar nichts. Mit etwas Kenntnissen in Chemie und geeigneten Haushaltsartikeln (und ja, etwas Geschick und Basteltechnik werden wohl auch nötig sein) kann man relativ einfach einen klassischen Maskenbrecher basteln. Asoziale Elemente (und das sind Plünderer ja meistens) kennen sich mit solchen Dingen in der Regel sehr gut aus. Mir ist das auch bekannt, aber nicht weil ich asozial bin, sondern weil mir das im Zuge einer Ausbildung beigebracht wurde. Maskenbrecher haben den unschönen Effekt, dass man in die wertvolle Schutzmaske seinen Mageninhalt entleert. Das klingt nicht nur widerlich, sondern ist es auch und noch dazu nicht gerade ungefährlich. Die Maske ist dann relativ schnell weg und man ist dann nicht nur ungeschützt, sondern auch eine ganze Weile mit sich selbst beschäftigt. Damit hat sich dann der positive Effekt einer solchen Maske erübrigt. Mir ist schon klar, dass ihr die Atemschutzmaske gar nicht zu diesem Zweck einsetzen wollt. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass in einem Szenario das eine Maske erfordern würde, auch mit Plünderern zu rechnen ist. Daher rate ich eher zu Schutzmasken die lediglich Mund und Nase vor gefährlichen Partikeln schützen. Diese haben den Vorteil, dass man sich notfalls die Nase zuhalten kann (was bei den wenigsten Atemschutzvollmasken möglich ist). Mit geschlossenen Augen, hoffentlich ausreichend Wissen über die unmittelbare Umgebung und angehaltener Atmung kann man sich dann noch aus dem Gefahrenbereich bringen. Ohne sich übergeben zu müssen und damit völlig wehrlos zu sein. Masken der Klasse FFP3 sind völlig ausreichend für die gängigsten Szenarien. Denn generell ist der Faktor Zeit entscheidend. Und im Falle von Radioaktivität natürlich auch die Distanz.

    @georgum Dieses Teil ist außer billig überhaupt nichts. Mehr als Deko-Eigenschaften würde ich ihr nicht zugestehen. Bei Atemschutz kommt es letztlich immer darauf an, wofür du es tatsächlich einsetzen möchtest. ABC-Schutz ist eine sehr komplexe Angelegenheit und es wäre unredlich hier einen pauschalen Rat zu geben. Aber diese 'Schutzmaske' ist wirklich ungeeignet - wofür auch immer.

    An das Einfachste wird meist zuletzt gedacht. Natürlich ist das kleine, aber vor allem jedoch eher das große 'Geschäft' ein nicht zu unterschätzendes Problem in einem Krisenfall. Einerseits fehlt das Wasser bzw. wird anderweitig dringender benötigt und andererseits ist die Gefahr der Verstopfung speziell bei Standard-WCs enorm hoch. Was soll man in diesem Fall also tun? Dazu gibt es tausende Ideen und eine ist so schlecht wie die andere.

    Einfachste Lösung: Katzenkiste - Katzenstreu

    Zum Einen bindet es vortrefflich den doch sehr unangenehmen Geruch und zum Anderen bindet es sehr gut die Flüssigkeiten. Natürlich funktioniert das bei menschlichen Ausscheidungen nicht ganz so effizient und der Materialbedarf ist deutlich höher, aber allemal noch effizienter als irgendwelche Campingtoiletten mit 'Chemiebomben'. Auch der berüchtigte Donnerbalken ist nur zu empfehlen, wenn er erstens weit genug vom Lager entfernt ist und zweitens nach jeder Benützung zumindest mit Asche abgedeckt wird. In jedem Fall sollte man auf eine entsprechende Lüftung achten, da man sich sonst schnell selbst 'vergiften' kann.

    Meinungen und Kritiken dazu sind natürlich erwünscht.

    @Wolfzeit Natürlich hast du recht, dass ein derartiges Szenario sehr unwahrscheinlich ist. Glücklicherweise gilt das noch. Allerdings erkennst du ja auch selbst, dass die Angst vor einem Krieg sich deutlich verändert hat. Für viele junge Menschen steht die Angst vor einem Bürgerkrieg ungefähr auf dem gleichen Level, wie die Angst in einen dunklen Keller zu gehen. Was an sich völlig unvergleichbar klingt, entspricht doch weitgehend dem realen Bedrohungslevel. Für manche mag es wohl ein innerer Kick sein, weil man der - völlig falschen - Vermutung unterliegt, man würde damit klar kommen. Nicht ohne Grund liegt das Alterslevel jener, die sich aktiv Gedanken machen, ziemlich hoch. Nur sehr wenige junge Menschen fühlen sich tatsächlich in jenem Umfang bedroht, der der Lage gemäß angemessen wäre. Echte Kampfhandlungen haben nun mal sehr wenig mit 'Call of Duty' zu tun. Die häufig geäußerte Kritik, dass unsere Jugend durch Ballerspiele verroht wird, ist völlig absurd. Eher das Gegenteil ist der Fall. Es sind nur deshalb fast alle Attentäter Ego-Shooter, weil ihre Einstellung sie diese Spiele spielen lässt. Nicht das Spiel hat sie zu Attentätern gemacht. Meine Sorge liegt auf einer völlig anderen Ebene. Die 60er und 70er waren Jahre der Revolution. Man hat sich gegen Missstände aufgelehnt und ist auf die Straße gegangen. Ok, das war nicht immer optimal, aber das Volk hat sich aktiv gewehrt. Inzwischen nehmen ganze Völker die Missstände einfach hin. Sie murren, aber das war es dann auch schon. Aber genau das ist die Gefahr. Denn irgendwann wird der Druck zu hoch und weil er sich nicht vorher abbauen konnte, kommt es regelrecht zur Explosion. Und das ist in keinem Fall gut.

    @Resident999 Moment bitte. Das ist genau der Punkt, den ich nicht will. Es soll hier keine künstliche Unruhe aufkommen. Das hilft niemanden. Ich weiß deinen Einsatz zu schätzen, aber es hat natürlich auch einen Grund, warum man hier im Forum sehr vorsichtig ist. Allzu schnell kann es vorkommen, dass ein an sich gut geführtes Forum plötzlich an allen Ecken auseinander bricht, nur weil es mit abstrusen Ideen überfüllt wird und es dadurch seinen guten Ruf verliert. Insofern verstehe ich Bens Intervention noch. In diesem Fall hielt ich die Kritik jedoch für überzogen. Dass uns Politiker gerne nach dem Maul reden und dann das glatte Gegenteil tun, sollte mittlerweile Allgemeinwissen sein. Kleinen Kindern bringt man bei (so hoffe ich jedenfalls), dass man das Lügen nennt. Ob und wie dann noch andere Personen dahinter stecken, kann man vermuten. Beweisen wird sich das kaum lassen. Insofern fiele deine Vermutung wohl sicherlich in den Bereich 'Verschwörungstheorie'. Wobei auch dieser Begriff schon wieder eine pure Manipulation ist. Viele Behauptungen wurden früher als krude Theorien abgetan und haben sich später als tatsächliche Verschwörung herausgestellt. Um auch hier mit dem oft geforderten Beispiel zu kommen: dass Oswald Kennedy nicht erschossen haben KANN, haben mehrere Elitesoldaten bewiesen. Er hätte als relativ schlechter Schütze niemals schneller als ein professioneller Sniper sein können. Die Behauptung, er wäre der alleinige Täter gewesen, ist damit eindeutig widerlegt. Und trotz allem ist es nur Theorie, weil man eben die tatsächlichen Schützen noch nicht kennt. Den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf offener Straße zu erschießen, darf man aber meines Erachtens durchaus als Verschwörung ansehen. Einen Menschen, der solches behauptet, als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen, mag formal richtig sein. Das macht ihn jedoch nicht zwingend zu einem schlechten Menschen. Der Ton macht immer die Musik. Auch hier im Forum. Allerdings war meine Feststellung keineswegs irgend eine nicht nachweisbare krude Behauptung. Hunderte Abstimmungsprotokolle belegen, dass eine Vielzahl unserer Politiker uns dreist belügen. Es wäre nur leider sinnlos, sie dafür belangen zu wollen.

    Mein Gegenpost zu @Ben war insofern lediglich ein Einspruch und keineswegs der Wunsch hier für einen Grabenkampf zu sorgen. Ben hat sehr gute Gründe vorsichtig zu sein. Allerdings kann man auch dabei übers Ziel schießen und ich hoffe, er gibt mir in dem Fall recht.

    @Ben Ich verstehe deinen Einwand, aber wenn du das bereits als eine Verschwörungstheorie ansiehst, dann kann ich mir - sorry, wenn ich das so offen schreibe - ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die eingeforderte Liste für diese 'Behauptung' würde wohl den Rahmen hier sprengen. Es gibt genug Beispiele, wo regionale Behörden bis in höchste Instanzen (das wäre ja dann wohl die Regierung) uns ohne erkennbaren Grund Informationen vorenthalten oder sie nur in verstümmelter Form weitergeben. Und ja, auch die Vorenthaltung von Informationen ist eine Lüge. Das ist wohl heute nicht mehr üblich es so zu sehen. Vertrauen ist meiner Ansicht nach jedoch sehr wichtig. Es geht nicht darum hier pauschal auf die Regierungen einzuklopfen. Aber eine gewählte Regierung genießt letztlich das Vertrauen der Wähler. Da wäre es nur recht und billig, wenn da auch nur ansatzweise etwas zurück kommt. Wenn du ein konkretes Beispiel verlangst, dann solltest du dir vielleicht das Abstimmungsverhalten unserer Volksvertreter in Brüssel näher ansehen. Dann erkennst du sehr schnell, dass man uns im eigenen Land das eine erzählt und dort das genaue Gegenteil davon abstimmt. Egal welche Partei auch immer. Mit Verschwörungstheorie hat das genau gar nichts zu tun. Und in diesem Fall ist deine Kritik auch insofern unzutreffend, da das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde und nur als Hinweis auf die allgemein übliche Praktik unzähliger Regierungen westlicher Prägung heran gezogen wurde. Es ist nicht neu, dass Propaganda von allen Seiten betrieben wird. Das ist Fakt. Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Verstoß gegen die Regeln und auch keine Verschwörungstheorie.

    @Bardo Thodol Leider hat das mit Verschwörungstheorien nur wenig zu tun. Wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas über die Ost-Ukraine gehört? Da kracht und knallt es noch immer an jeder Ecke. Der Bevölkerung in Österreich ist das vielfach gar nicht bewusst. Die glauben, dort wäre inzwischen alles Eitel, Wonne, Sonnenschein. Ist es aber eben nicht. Ich möchte auch klar stellen, dass es mir hier nicht um irgend eine Bekehrung geht. Auch ich habe die Weisheit nicht mit dem Löffel gegessen. Aber in einigen Manövern und auch aus Erzählungen von Betroffenen habe ich die Sinnhaftigkeit in solcher Vorgehensweise erkannt und will das weiter geben. Mir graut vor der Vorstellung, dass immer mehr Menschen ihr Heil in einer Bewaffnung mit Feuerwaffen suchen. Wir sind nicht in den Vereinigten Staaten und das ist nicht der Wilde Westen. Insofern ist jede Handlung, die Gewalt bestmöglich meidet oder zumindest auf das absolut Nötigste reduziert, in jedem Fall vorzuziehen. Ist aber eben nur meine Ansicht.