Beiträge von capraibex

    Hallo, also vorweg, ich habe die Sendung nicht gesehen (kein TV), kann also dazu konkret nichts sagen.

    Ich war aber bei einem Dreh dabei, und habe mir auch so meine Gedanken gemacht. Zunächst einmal: das ist weder eine Dokumentarsendung, noch eine Prepper-Motivation des ÖZSV. Es ist ein schlicht ein Unterhaltungsprogramm für Leute, die Ihren Feierabend vor der Glotze verbringen und vielleicht über andere ablästern, sicher aber nicht aus der Komfortzone geholt werden wollen (auch wenn's eine Chance zur Bewusstseinsbildung gewesen wäre). Wer sich für's Preppen interessiert, holt sich Infos anderswo.

    Ein Kamerateam dreht bei einem Event, der mehrere Tage dauert, vielleicht 30 Minuten, die dann für die Sendung auf ein paar kurze Clips im 20-Sekunden-Bereich eingedampft werden (das passiert unter Druck, die machen ja Sendungen am laufenden Band). Die suchen präsentable Szenen (Action, ungewöhnlich, auffallend, die Zuseher sollen ja nicht zappen) und haben ein grobes Skript für die Sendung im Kopf, das je nach Material dann noch getunt wird. Tiefgründiges, Erklärungen, etc. interessieren da niemanden. Die Interviewten sind keine Medienprofis und agieren zumeist aus dem Stegreif. Anders ausgedrückt: was gezeigt wird, ist u.U. eine völlig andere Geschichte als die tatsächlichen Geschehnisse, und sagt mehr über die Meinung der Sendungsgestalter als über die Akteure. Die Sendungsmacher können jede Message fabrizieren, die sie wollen. Ist eben Fernsehen.

    Was die Frage angeht, warum das nicht seröser angegangen wird?

    a) braucht es dazu Personen, die sich eingehend mit der Materie beschäftigen und selbst daran glauben/Erfahrung haben (also nicht Leute, die jede Woche ein neues Thema covern müssen)
    b) hat der Staat (ÖZSV einschließlich) kein Interesse an der Beunruhigung der Bürger, die sollen pflegeleicht sein und den staatlichen Institutionen vertrauen ("bewahren Sie Ruhe und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte")
    c) muss jeder (TV-)Film ein Happy End haben ("ha ha, was für Spinner, passiert doch eh' nichts, ich trink' mein Bier und geh' ins Bett")

    Zitat von Fluid im Beitrag #14
    PS: Schon mal aufgefallen, das Nachrichten /Zeitungen /Medien in den Letzten paar Jahren, praktisch nur negative Meldungen verbreiten tun? Auch über Prepper? Warum?
    Kann es sein, wenn man mal schon etwas Positives hört, dass man es mittlerweile gar nicht mehr mitbekommt, weil wir mit den Jahren nur auf negative Meldungen "erzogen" worden sind?


    Negative Nachrichten wirken im Gehirn 5-7x stärker als positive (siehe dazu z.B.Steffen Kirchner's Blogeintrag "Warum BILD-Zeitung & Co. zu 90% negativ berichten"

    ).

    Nicht ablenken lassen, Leute. Wir können nicht die Welt retten, aber vielleicht uns selbst, für einige Zeit.

    Am Freitag Beben und Tsunami, 3 Tage später die ersten Plünderungen, die Behörden haben noch nicht ansatzweise einen Überblick. Nicht, dass ich den Leuten einen Vorwurf mache, ein Tsunami räumt einfach alles weg. Trotzdem ein Schulbeispiel.

    Zitat
    In der Bevölkerung wuchs indes die Verzweiflung: „Wir haben nichts zu essen, nichts“, sagte ein Mann, der einen Supermarkt plünderte. „Die Situation zwingt uns dazu, das zu tun, wir brauchen alles“, berichtete ein Jugendlicher. Säckeweise trugen Menschen Lebensmittel aus Geschäften. Die Behörden kündigten an, die Inhaber zu entschädigen und Plünderer nicht zu bestrafen.


    Quelle: https://orf.at/stories/3041602/

    Zitat
    Mehrere Häuser und Kommunikationsleitungen wurden zerstört, der Flughafen der 350.000-Einwohner-Stadt Palu geschlossen, was die Katastrophenhilfe erschwerte. Nur Hubschrauber dürfen landen. Krankenhäuser waren überwältigt von der Zahl der Verletzten. Viele Menschen mussten unter freiem Himmel behandelt werden.



    Quelle: https://orf.at/stories/3040181/

    Ich denke, dass jede/r (insbesondere wir) in so einer Situation schon einen Beitrag leisten kann. Ein aktueller Erste Hilfe-Kurs, zusätzlich etwas erweitertes Wissen zur Erstversorgung von schweren Blutungen und Thoraxverletzungen (also Schuss- und Explosionsverletzungen), und ein kleines Erste Hilfe Kit im EDC (zumindest Handschuhe, Beatmungsmaske, Verbandspäckchen, mehr geht natürlich immer; aber an Verbandsmaterial besteht ja kein Mangel, gibt es in jedem Auto/Geschäft) würden die Einsatzkräfte vor Ort anfangs entlasten und vor allem den Verletzten mehr Zeit verschaffen.

    Das erhöht natürlich nicht die Ressourcen in den Spitälern (z.B. OP-Personal), aber solange es sich um ein begrenztes Szenario handelt, könnte man die Ressourcen des ganzen Landes mobilisieren (einschließlich der militärischen - wieviele kurzfristig einsatzfähige, nachtflugtaugliche Transporthubschrauber haben wir noch gleich...). Auch müssen Verletzte nicht gleich voll versorgt werden, es reicht, sie soweit zu stabilisieren, dass sie die nächsten Stunden überleben, bis Kapazitäten frei werden.

    Man denke auch daran, unter welchen Bedingungen Verwundete in Kriegs- und Krisengebieten versorgt werden. Wir - und unser System - sind es nicht (mehr) gewohnt, aber es geht vieles, wenn es sein muss (und man den gedanklichen Sprung schafft).

    Edit: So schnell kann's gehen... siehe https://www.austrian-preppers.net/t4703f12-Tsunami-in-Indonesien.html

    https://www.meier-medizintechnik.de Meier Medizintechnik
    Umfangreiches Angebot für Erste Hilfe, Feuerwehr, Katastophenschutz aus Deutschland. Die Tourniquets und Israeli Bandages stammen von der bereits genannten MedicalSCA, gibt's also ev. günstiger direkt. Einmal bestellt und war zufrieden.

    https://erste-hilfe-verbandskasten.at Erste Hilfe Shop Christian Daubal
    Ein etwas kleinerer Shop für Verbandskästen und EH-Material aus Österreich, mit dem ich selbst aber noch keine Erfahrung habe.

    Ansonsten kann ich den bereits genannten https://www.shoproither.at Roither sehr empfehlen. Preisvergleiche lohnen bei höherpreisigen Produkten aber jedenfalls.