Ich tu mir schwer das einzuschätzen. Ich glaube die Wahrheit ist: Man weiß es nicht. Wenn die Frage ist, wie man in einer bestimmten - noch dazu krisenhaften - Situation reagiert, stell ich mir die Frage wie man das im Vorhinein sagen will. OK. Man kennt sich. Man kann erahnen, die eine oder andere "Extremsituation" im Leben als Referenz her nehmen, oder von seinen generellen Eigenschaften oder Denkweisen ableiten wie es denn wohl sein würde wenn,... Kann man alles machen. Meine Meinung: Wir wissen es einfach nicht. Weil es 1000 Dinge gibt auf die es ankommt wie man reagiert.
Das was ich für mich annehme:
Ich würde von einer Sekunde auf die andere hochgradig angespannt, vorsichtig und im Alarmmodus sein im Hirn. Ich weiß noch vor ca. einem halben Jahr. Es war irgendwann des Nächstens. Ich bin alleine auf der Couch gelegen, der Fernseher läuft. Plötzlich war der Strom weg. Ich bin aufgestanden, musste mich kurz sammeln. Bin zum Fenster und hab auf die Straße gesehen. Hab gesehen, dass auch die Straßenlaternen finster waren. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wußte: 2, 3 Minuten (glaub ich...vielleicht weniger, genau kann ich es gar nicht sagen) später war der Strom eh wieder da, alles gut. Aber den Moment werde ich trotzdem nicht vergessen. Denn ich war von einer Sekunde auf die andere aber SOWAS von wach. Gefühlte 1000 Dinge sind gleichzeitig im Kopf abgelaufen. Alarmmodus extrem würd ich sagen. Trotz Vorbereitungen. Trotzdem ich wusste mir kann fix nix passieren. Ich hab alles was ich brauch. Es fehlt an NICHTS. Trotzdem fühlte ich mich für die 2, 3 Minuten (oder so... ) wieder ernsthaft in eine andere Zeit versetzt. Und obwohl ich vom Denken und vom Tun her dennoch relativ strukturiert war, war mein Feeling ein anderes. Durchaus ängstlich würd ich es nennen. Trotzdem hellwach. Ich merke auch grad es ist schwer mit Worten zu beschreiben.
Aber um auf das Thema dieses Threads einzugehen. Wenn ich für mich persönlich diese paar Minuten hoch rechne auf eine Krisensituation und wenn der Strom dann mal 2, 3 Stunden weg is. An 2, 3 Tage will ich gar ned denken. Darüber hinaus erst recht nicht. Dann muss ich sagen ich weiß es nicht. Außer dass ich niemals zulassen werde, dass meine Familie verhungert/verdurstet, und ich alles in meinen Möglichkeiten stehende dagegen tun und unternehmen werde trau ich mich nicht einschätzen, wie ich reagiere.
Ich könnte jetzt auch ganz nobel behaupten, dass ich ach so vielen Leuten helfen würde. Wäre aber ned die Wahrheit... das gilt ganz besonders für krisenhafte Situationen, wo ich weder deren Ausgang noch deren Dauer kenne.