Hallo Zusammen,
wie in meiner Vorstellung versprochen gebe ich hier meine Infos über die Notstromversorgung eines Einfamilienhauses weiter:
1. Auswahl des Aggregats
Ich habe mich für ein Drehstrom-Dieselaggregat entschieden, genau gesagt ein Einhell BT-PG 5000 DD, das für unter 1000 € bei Hornbach erhältlich war. Das Angebot existiert mittlerweile nicht mehr (CoV-Hamsterkäufer?) Bauähnliche Aggregate sind jetzt gerade ab ~ 1200 € erhältlich, ist alles das selbe Chinazeugs.
Warum habe ich mich genau dafür entschieden?
1. Weil Diesel bzw. im Notfall auch Heizöl einfach verfügbar, leicht lagerbar ist - gegenüber Benzin weniger gefährlich und auch geringerer Verbrauch. 3x20 Liter-Kanister und 20 - 60 Liter im KFZ-Tank geben bei einem Verbrauch von ca. 1-1,5 l / h eine Betriebszeit von ca. 4 Tagen durchgehend. Wenn man das Aggregat nur 3-4 Stunden am Vormittag und Nachmittag laufen lässt, ergibt sich eine Autonomiezeit von 12 Tagen, die bei sparsamen Stromverbrauch noch weiter ausgedehnt werden kann - wenn das Blackout länger dauert hat man SICHER andere Sorgen.
2. Drehstrom, weil ich das komplette Haus ohne Umbau der Elektroinstallation versorgen kann
3. es zum Zeitpunkt des Kaufs das günstigste Angebot war
4. man für diesen Aggregatetyp alle Unterlagen online findet (Schaltpläne, Servicehandbuch Motor, Reparaturanleitung etc.), daher alle Service- und Reparaturarbeiten grundsätzlich in Eigenregie durchführbar sind (Verfügbarkeit von Ersatzteilen im Krisenfall lasse ich jetzt mal außer acht).
2. Einbindung in die bestehende Elektroinstallation
Die Einbindung in meine Hausinstallation erfolgt über eine Drehstrom-CEE-Steckdose im Keller. Bei Stromausfall Nachzählersicherung raus, Aggregat einstecken, starten, fertig. Keinesfalls aufs Ausschalten der Sicherung vergessen, sonst schepperts gewaltig.
Damit das so funktioniert, muss man jedoch "pfuschen". Bitte im Zweifelsfall eine Elektrofachkraft zu Rate ziehen, Strom tötet! Nachbau auf eigene Gefahr!
Im Zweifelsfall bzw. bei Handhabung von Sachunkundigen im Verteiler eine professionelle händische Netzumschaltung (3-Stellungsschalter Netz/Aus/Notstrom) einbauen lassen, damit nachstehender Pfusch nicht notwendig ist. Kostet dann eben ein paar Euro.
1. Herstellung eines "illegalen" Adapters mit 2x CEE-Stecker ACHTUNG!!! LEBENSGEFAHR!!! Die unter Spannung stehenden Kontakte liegen hierbei frei, auf keinen Fall am Aggregat oder an der Steckdose einstecken und die Kontakte berühren!![Blockierte Grafik: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/81PfhwiuP6L._SL1500_.jpg]
2. Die Nullungsverbindung (Verbindung zwischen Neutral- und Schutzleiter der Hausinstallation) darf beim trennen vom Netz nicht weggeschaltet werden (d.h. falls beim ausschalten der Hauptsicherung zur Trennung vom Stromnetz der Neutralleiter mitgeschaltet wird, sind Änderungen an der Elektroinstallation erforderlich).
3. Beim Betrieb
ist darauf zu achten, dass die Schieflast nicht zu groß werden darf (Schieflast = Ungleiche Belastung der 3 Außenleiter), Großenergieverbraucher, z.B. E-Herd, Waschmaschine, Trockner, Heizlüfter, Geschirrspüler sind daher auf die unterschiedlichen Außenleiter aufzuteilen bzw. nicht gleichzeitig zu betreiben. Kleine Verbraucher sind kein Problem, da kann nicht viel schiefgehen. (LED-)Leuchten, Ladegeräte, Computer, Radio, Gaszentralheizung kann ich betreiben wie ich will.
Die nachfolgenden Fotos sind beim 1. Probebetrieb entstanden.
Folgendes habe ich noch an Verbesserungen vor:
1. Starterbatterie des Aggregats kommt hoffentlich bald (ist bestellt und unterwegs) - im Moment muss ich Starthilfe mit dem Auto geben
2. Werde ich einen FI-Schutzschalter in einen Kleinverteiler im Verbindungskabel Aggregat - Haus einbauen, da der fest verbaute FI-Schutzschalter der Hausinstallation im Notstrombetrieb nicht wirksam ist.
3. Montage eines Abgasrohrs in einem unbenutzten Kamin und "feste" Aufstellung des Aggregats in einem Kellerraum.
Sorry für das Schaltbild, aber besser hab ichs auf die schnelle nicht hinbekommen.
Gesund bleiben!