Wenn ich Gespräche bezüglich Krisenvorsorge habe, versuche ich, bei meinem Gesprächspartner die Gedanken anzuregen:
Eigentlich jeder hat Versicherungen unterschiedlichster Art. Von der KFZ-Versicherung über Risikolebens-, Unfall-, Gebäude-, Berufsunfähigkeitsversicherung usw.
Man legt Geld zu Seite für anfallende Reparaturen, Urlaub, Anschaffungen, Hobby, die Kinder etc.
All das machen viele Menschen mit einer Selbstverständlichkeit, ohne viel Worte darüber zu verlieren. Warum? Weil sie sich irgendwie gegen die Risiken von Ereignissen des Alltags/des Lebens absichern wollen.
Fakt: Sie haben zum einen hier schon Verantwortung übernommen!
Was spricht also dagegen, wenn man sich gegen andere Unwägbarkeiten des Lebens ebenfalls ein wenig absichert, wie Stromausfall oder ähnliches und daher Dinge anschafft (Licht, Wärme, Vorrat etc.) die eine Person oder insbesondere die Familie/Liebsten befähigt, möglichst gut durch eine Lage zu kommen?
In meinen Augen hat das ebenfalls mit der Übernahme von Verantwortung zu tun, insbesondere wenn man nicht nur für sich alleine denken muss. Eigentlich hat doch fast jeder Einzelne irgendwelche Menschen, die er mag und die ihm wichtig sind. Sollten diese ihm egal sein? Wohl nicht!
Die Argumente, dass so etwas unnütz ist, resultiert doch überwiegend daher, dass sich mein Gesprächspartner erst einmal mit vielen Gedankengängen die wir als Krisenvorsorger schon hinter uns haben ( oder als jemand, der bereits Krisenlagen erfahren hat!) noch gar nicht beschäftigt hat.
Ich persönlich bemühe mich, verschiedene Aspekte diesbezüglich zu beleuchten und so den Fokus meines Gegenübers zu lenken. Die letztendlich Entscheidung kann ich nicht 100%ig steuern.
Aber meine Erfahrung ist, insbesondere wenn ich konkrete Beispiele anführe ( z.B. Hochwasser Ahrtal), dass da schon ein Denkprozess in Gang gesetzt wird. In meinem Kollegenkreis erfahre ich das aktuell sehr deutlich. Nachdem einige wissen, dass ich mich mit der Thematik Krisenvorsorge wohl schon länger befasse, haben wir ganz interessante Gespräche und ich merke deutlich, dass bei vielen ein völlig anderes Bewusstsein hinsichtlich der eigenen Verletzlichkeit eingesetzt hat.
Konkretes Beispiel: Einige haben sich an eine meiner Bestellungen für Dosenbrot etc. „drangehangen“. Sie wussten gar nicht, dass es überhaupt Langzeitlebensmittel gibt! Und der ein oder andere hat einen 1stündigen Anfahrtsweg zur Arbeit....hier wird das Thema KFZ-Rucksack auf einmal ein Thema!