Beiträge von bugikraxn

    silberbeschichtete Zelte (sind wegen ihrem Gewicht out. Ich weiss) helfen da ungemein!

    OT: Hatte selbst mal ein Zelt mit (silberfarbener) Alubeschichtung und kann die mit dieser Beschichtungsvariante beabsichtigte Wirkung leider nicht bestätigen. Wenn's kalt ist sollte sie die Körperwärme reflektieren und so die Temperatur im Zelt anheben bzw. bei Sonneneinstrahlung ein aufheizen des Innenraums verhindern da die Sonnenenergie zurückgeworfen wird. Soweit die Theorie - ein Funktionsprinzip welches von üblichen Rettungsdecken bekannt ist. Praktisch ist die Heizwirkung vernachlässigbar, man sitzt ja üblicherweise mitsamt Bekleidung im Zelt bzw. liegt im Schlafsack der die Körperwärme isoliert und Abstrahlung verhindert. Gibt also sehr wenig Wärme welche von der Zeltwand reflektiert werden könnte um eine spürbare Heizwirkung zu erzielen. Damit dies funktioniert wäre also wiederum eine zusätzliche Heizquelle erforderlich! In der prallen Sonne ist die Beschichtung konterproduktiv und konserviert die Hitze eher im Zeltinneren als das sie das aufheizen verhindert. Was diese 2 Punkte anbelangt gibt's nicht wirkliche großartige Unterschiede zu Zelten ohne Alubedampfung. Zumindest existiert ein weiterer Nachteil: Zelte mit Alubeschichtung sind vergleichsweise dunkel und düster, die Lichteinstrahlung wird doch sehr stark abgeschirmt. Aktuell kommen Alubedampfungen eher im Billigsegment zum Einsatz (wenn überhaupt), sind wenig dauerhaft und neigen gerne zum abbröseln ...

    Dass die allermeisten Zelt- und Campingkocherhersteller vor den Betrieb von Kochgeräten in den Zelten warnen hat gute Gründe. Auch wenn man 'weiß was man tut', vor Missgeschicken oder technischen Fehlfunktionen ist man leider nie ganz gefeit. Z.B. stieß mein Cousin mal mit dem Fuß gegen einen laufenden Sturmkocher und der ausgetretene Brennspiritus brannte im Vorzelt lichterloh - blöd wenn das Zelt nur einen Eingang hat und 3 Leute ins Inferno schauen ... Vor ca. 2 Jahren beförderte ich einen Kochtopf mitsamt Suppe vom Brenner, blieb leider mit der Kleidung am Griff hängen. Gab eine ordentliche Sauerei - gut wenn man einfach eine Lage Schnee wegschaufeln kann dann ist auch gleich wieder aufgeräumt ;-) Bei einer meiner letzten Touren hat der Benzinkocher angefangen zu spinnen und startete mit einer großen Stichflamme. Obwohl er ca. 30-40cm vor dem Zelteingang stand hätte das beinahe das Vorzelt getroffen. Am Morgen darauf brannte ausgelaufener Sprit sogar unter dem Kocher, durch das Problem vorher war ich gewarnt und der Kocher war zum Glück in gehörigem Sicherheitsabstand zum Zelt platziert.


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    Ja, ich koche auch in (Trekking-)Zelten, vor allem bei schlechtem, d.h. regnerischem Wetter oder im Winter wenn es vor dem Zelt entsprechend kalt ist oder windet. Mit 'im Zelt' meine ich eigentlich das meist geräumige Vorzelt/ die Apsis und dort direkt am Boden also ganz ohne Gewebeunterlage/ Footprint. Kochen im Innenzelt ist absolut tabu, einerseits aus Sicherheitsbedenken (wie komme ich da wieder raus wenn was abfackelt?), andererseits zur Schonung des Zeltbodens vor auslaufendem Brennstoff, Flammen, heißen Kocherteilen u. Töpfen, Speisen, usw. Der Campingkocher wird meist nahe am Eingang platziert, was für den Abzug der Verbrennungsgase und der Dämpfe aus den Kochtöpfen sorgt und zur Not ist das Teil mit einem Fußtritt rausgekickt sollte da mal was nicht so funktionieren wie angedacht. Im Winter kann man sich zudem eine schöne Grube im Schnee für die Füße ausheben um bequem zu sitzen. Der Kocher sollte möglichst auf einem Brett od. ähnlichem platziert werden damit nix einsinkt wenn die abgestrahlte Wärme den Schnee schmilzt.


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    Vernünftige Belüftung muß immer sichergestellt sein, also Lüfter öffnen damit Verbrennungsgase, Wasserdampf, etc. abziehen können und bei Außenzelten welche ganz zum Boden reichen event. einen Schuh oder ähnliches unterstellen damit ein Spalt zwecks Lufzufuhr zum Kocher gegeben ist. Bei ungünstiger Wetterlage kann sich schon alleine durch den Kocherbetrieb Kondensat bilden - bei Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht Wasser als Nebenprodukt das sich gerne an der Innenwand des Außenzeltes als Kondensat niederschlägt. Je nachdem wie lange ein Brenner läuft oder die Speisen benötigen entsteht oft viel Wasserdampf und selbst bei gut belüfteten Zelten Kondens. Ist der Kocher auf Schnee aufgestellt schmilzt dieser in unmittelbarer Nähe und sorgt für zusätzliche Feuchte. Besonders moderne Silnylonstoffe nehmen Wasser auf und dehnen sich mehr oder weniger stark, d.h. die Zelte können nach einer halben Stunde intensivem Kochen ganz schön durchhängen.


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    Was den sicheren Betrieb anbelangt haben wohl moderne Gaskocher die Nase vorn, entscheidet man sich für einen Systembrenner gibt es nichmal offene Flammen. Die Kartuschen sind üblicherweise zuverlässig dicht, ein Brenner ist nach einer Drehung am Ventil sofort aus, es brennt kaum was nach. Was Mehrstoffbrenner betrifft ist das vorheizen durchaus problematisch. Hier läuft einerseits gerne mal etwas Sprit daneben und so mancher Benzinbrenner startet mit kräftigen Stichflammen - einen leeren Kochtopf drüber zu halten schadet deshalb nicht und auf entsprechenden Abstand zu Zelt und Gear ist zu achten. Mehrstoffbrenner neigen auch etwas zum nachbrennen bis der Druck aus der Zuleitung abgebaut ist, sind also im Problemfall durchaus nicht so schlagartig abgestellt wie eine Gasfunzzel.


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    Ein offenes Holzfeuer oder einen Hobo hab ich noch nie in einem Zelt angemacht und auf beißenden Rauch, Glutspritzer, usw. kann ich gerne verzichten, zudem vertragen sich moderne Synthetikgewebe schlecht mit Holzfeuern. Sowas würde ich maximal in einem großen Lavvo oder in einer Kothe betreiben da schwerer Baumwoll- oder Polycottonstoff nicht so anfällig auf Funkenflug ist und eine gewisse flammhemmende Wirklung hat. Selbiges gilt für Brenner mit Flüssigspiritus, nur allzu rasch ist was ausgeschüttet und dann brennt es meist großflächiger. Wenn schon Spiritus dann die Pastenvariante, diese verteilt sich nicht ganz so toll wenn der Brenner mal umgestoßen oder angeschupst wird. Typische Holzöfen für die skandinav. Tipizelte führen zumindest den Rauch aus dem Zelt über eine Röhre ins Freie, d.h. der Großteil des CO u. CO2 geht direkt raus. Diese Blechöfen sind sehr rasch auf heißer Temperatur, heizen also bombig und kühlen leider auch sehr rasch wieder aus nachdem das Holz abgebrannt ist. Die Verwendung von Pellets kann die Brenndauer verlängern, trotzdem eignen sich Lavvoöfen nicht für jeden Zelttyp. Bei Kälte verlasse ich mich auf einen entsprechend warmen Schlafsack, ständiges aufstehen um Holz nachzulegen nervt und unterbindet erholsamen Schlaf wie ich finde.


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    Man kann kleinere Trekkingzelte durchaus mit Gas- oder Mehrstoffbrennern beheizen, zur Not gehen auch 5 Teelichter welche man unter einen flachen Stein stellt. Für Heizzwecke gibt es Kombigeräte wie z.B. den Origo Heat Pal 5100 von Dometic. Dieser lässt sich mit Spiritus betreiben wobei die Kartuschen auslaufsicher sind da mit Steinwolle gefüllt welche den Sprit aufsaugt. Im Heizbetrieb können sich mit jeder Kocherart tödliche CO und CO2 Konzentrationen im Zelt ansammeln, vor allem dann wenn dieses von Schnee bedeckt und so der Gasaustausch unterbunden ist - CO ist schwerer als Luft und sammelt sich am Boden wo man in Schlafposition die Atemluft zieht! Unter Expeditionsbergsteigern gibt es oft Erstickungstote weil sie eben diesem Punkt zu wenig Beachtung schenken und Gaskocher in eingeschneiten Zelten für Heizungszwecke nutzen und diese viel zu lange in Betrieb halten.


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    Freut mich wenns gefällt ;-) Der Hersteller hält sich da bedeckt was Details betrifft und bezeichnet die Wirklösung gerne als Multi-Oxidant Mixture. Bin selbst kein (Lebensmittel-)Chemiker, Wasser (H2O) + Kochsalz (NaCl) sollte durch Elektrolyse in folgende Bestandteile aufgespalten werden: Cl2 (gasförmig), H2 (gasförmig), Cl- (Chlorionen), Na+ (Natriaumionen), OH- (Hydroxid-Ionen, ebenfalls im Wasser gelöst) - wobei sich die letztern wiederum zu NaOH (Natronlauge) verbinden sollten.


    Jener Bestandteil mit der größten Desinfektionswirkung ist zweifellos Chlor. Bevor ich da selbst irgendwie an einer DIY-Lösung herumexperimentiere mit Batterie, usw. greife ich lieber zu einem Gerät das soweit abgestimmt ist um allfällige Fehl- oder Überdosierungen zu verhindern. Klar ist der MIOX-Purifier keine eierlegende Wollmilchsau und hat zweifelsohne seine Limits was die Anwendungsbandbreite betrifft ...

    Weiter gehts wegen der Beschänkung auf 10 Bilder pro Beitrag ...


    Zur Überprüfung ob im Wasserbehälter genug Wirksubstanzen (Chloroxide) vorhanden sind können die mitgelieferten Teststreifen verwendet werden. Wird keine dunkle lilla Färbung angezeigt ist der Prozess zu wiederholen. Eine schädliche Überdosierung ist lt. Hersteller nicht möglich, ich habe allerdings bis dato ganz auf diesen Farbtest verzichtet.


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    Die Menge der zur Entkeimung eines Wasserbehältnisses benötigter Wirklösung mit Chlorgeruch lässt sich einfach durch die Anzahl der Klicks auf den Druckknopf anpassen:

    1x für 0,5L, 2x für 1L, 3x für 2L und 4x drücken zur Erzeugung eines Multi-Oxid Mixes für die Entkeimung von 4 Litern. Während für 0,5 Liter der MIOX Purifier nur ca. 8 Sekunden benötigt, braucht er für 1 Liter bereits 12-15 sec und der Elektrolyseprozess zur Erzeugung einer Wirklösung für Behandlung von 4 Litern Wasser erfordert bereits mehr als 1 Minute.


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    Das Prozedere oberhalb mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, ist es aber in der Praxis durchaus nicht. Üblicherweise wird einfach Wasser geschöpft - das Gerät ist wasserdicht und kann problemlos untergetaucht werden, bzw. man zapft es vom Wasserhahn ab oder leert es aus Trinkflasche od. -blase. Dann kurz geschüttelt, der Multi-Oxidant Mix mit Chlorgeruch wird durch Elektrolyse erzeugt und rein damit ins jeweilige Gefäß und das geht im Handumdrehen. Was mich ein wenig stört ist dass man teils Hautkontakt mit allfällig belastetem Wasser beim eintauchen des Desinfektionsstabes ins Rohwasser, der Salzlösung und dem etwas aggresiveren Multi-Oxidant Mix (Chlor!) haben kann. Leider geht das eine oder andere Mal was daneben und das ist ein Punkt der mich z.B. bei den Sawyer Wasserfiltern ebenfalls ärgert, ist aber vernachlässigbar wenn man den MIOX Purifier vorsichtig unter dem Wasserhahn befüllt. Bis auf die Ergänzung von Salz (man darf hier ausdrücklich Kochsalz verwenden) und den Tausch der Batterien ist der MIOX Purifier wartungsfrei. Zur Kontrolle der Batteriespannung ist die zusätzl. LED 'BATT' angebracht und blinkt diese rot zusammen mit grünem Dauerlicht der LED 'RUN' sollten die Batterien umgehend ausgewechselt werden.


    Der Hersteller wirbt damit dass das behandelte Wasser geschmacksneutral sei. Es schmeckt zumindest nicht nach Chlorbleiche hat aber dennoch einen Restgeschmack der vom Chlor herrührt und es schmeckt auch ein wenig salzig - ein paar zusätzliche Elektrolyte schaden aber z.B. in heißen Gegenden oder an schwülwarmen Sommertagen durchaus nicht wenn man viel schwitzt und der Körper dadurch Salz verliert. Obwohl man das Chlor kaum schmeckt riecht man es zumindest - besonders bei Behältern welche verschlossen waren hält sich der Chlorgeruch erstaunlich lange und ist sogar noch nach ein paar Tagen wahrnehmbar.


    Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein dass man mit dem MIOX Purifier keine Verunreinungen etc. aus dem Wasser entfernen kann - wo ist nun sein Einsatzfeld? Dieser Desinfektionsstab ist für jenen Anwendungsfall gedacht wo Wasser verfügbar ist welches zwar frei von Schwebstoffen d.h. klar und durchsichtig ist aber dennoch durch Mikroorganismen belastet sein kann - wie dies z.B. ganz klassisch selbst in der normalen Trinkwasserversorgung und im Leitungswasser in Dritte-Weltstaaten, den Tropen, in Wüstengebieten etc. der Fall ist. Das Gerät ist klein im Packmaß, es kann problemols im Gepäck für Urlaubs- od. Dienstreisen oder für lange Autofahrten mitgeführt werden. Des weiteren eignet es sich für den Krisen- oder Katastrophenfall welche man in den eigenen 4 Wänden aussitzen muss wo z.B. infolge Hochwasser die Trinkwasserversorgung kontaminiert worden ist. Da der Multi-Oxidant Mix bei jedem Durchgang neu entsteht kann das Wirkpräparat auch nicht durch überlange od. falsche Lagerung beeinträchtigt sein. Es wird nur grobkörniges Salz benötigt (hat kein Ablaufdatum und ist überall verfügbar!) bzw. sind die Lithium Batterien vergleichsweise lange lagerfähig. Beides Punkte die Vorteile des MIOX Purifier in einem stationären Setting darstellen wo üblicherweise leicht für Bevorratung und Nachschub gesorgt werden kann - das ideale Gerät für den ambitionierten Prepper also! Kommt verschmutztes und trübes Wasser ins Spiel muß dieses vorab gefiltert werden, was ein typischer Anwendungsfall für klassische Wasserfilter ist. Hier ist zumindest eine 2-stufige Behandlung zwingend erforderlich, neben der Wartezeit für die notwendige Einwirkdauer des Desinfektionsprozesses ist dies wohl einer der Hauptnachteile des MIOX Purifiers.


    Der MIOX Purifier ist zwar moderat vom Packmaß und das Gerät selbst wiegt nur ca. 96g mitsamt Batterien und Salz. Mit sämtlichem Zubehör ist das Gesamtgewicht ca. 245g inkl. der ca. 50g Salzsteinchen, wobei man auf Beschreibungen als auch Teststreifen wohl am ehesten verzichten kann. Dies liegt zwar noch unter dem Gewicht einiger Pumpwasserfilter, für einen Bug Out oder eine Tour wo jemand Solo ganz autark unterwegs ist und alles im Rucksack mitschleppen muß dennoch ein Argument dass es zu bedenken gilt. Die Wirkungsweise des mit dem MIOX Purifier erzeugten Multi-Oxydant Mixes ähnelt z.B. Micorpur Forte oder Aquamira Part A, wo ebenfalls Chloroxide den keimtötenden Job übernehmen. Für eine kurze Tour von 2-3 Tagen reichen normale Präparate auf Tablettenbasis oder eine Minispenderflasche völlig aus, hier muss man nicht zusätzlich ein elektr. Gerät einpacken. Für ein stationäres Camp oder wo Fahrzeuge, Boote etc. zum Transport genutzt werden können ist der MIOX Purifier sicherlich eine Option oder etwa für Gruppen wo problemlos ausreichender Batterie- und Salzvorrat mitzuführen ist.


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    Diese MIOX Purifier aus Armee-Surplusbeständen gabs vor ein paar Jahren günstig bei Onlineauktionen und nagelneue/unbenutzte Schnäpchen konnte man schon ab ca. 50-60 Euro machen, mittlerweile sind diese Angebote aber verschwunden und der Hersteller hat das Produkt eingestellt. Bei der Behandlung mittelgroßer Trinkwassermengen relativieren sich die Anschaffungskosten bald, wenn man z.B. aus beruflichen Gründen gleich mehrere Wochen am Stück in Ländern mit Trinkwasserproblemtik unterwegs ist. Hier überwiegt der Nutzen und eine Urlaubsreise will man sicherlich nicht am Klo verbringen wenn sich dies einfach durch Benutzung von techn. Gerät zur Trinkwasserbehandlung verhindern lässt. Ich muß zugeben dass ich meinen MIOX Purifier so gut wie nie verwende und er war auch noch nie auf einer Tour mit dabei. Wenns aber mal gilt eine konzentrierte Desinfektionslösung herzustellen um damit die Filterelemente meiner Wasserfilter, Trinkblasen oder Wasserbeutel gründlich durchzureinigen bevor diese eingelagert werden dann muss der MIOX Purifier ran, keine Frage!


    Pro:

    - Desinfektionslösung wird jedesmal 'frisch' erzeugt

    - hohe Wirksamkeit

    - ideal zur Behandlung v. poteniell konaminiertem Leitungswasser

    - f. größere Wassermengen bei Langzeitverwendung kostengünstiger als Chlortabletten


    Contra:

    - Wartezeit bis Wasser nutzbar

    - Batterien erforderlich, komplexes elektron. Gerät

    - trübes Wasser muss d. filtern vorbehandelt werden

    - Produktverfügbarkeit, wird sehr selten angeboten


    Daten & Features:

    Hersteller: MSR - Mountain Safety Research

    Produktbezeichnung: MIOX Purifier

    Stromversorgung: 2x CR123 Lithium Batterien

    Zubehör: Grobkörniges Steinsalz, Anleitungen, Teststreifen, Batterien, MOLLE-kompatibles Etui

    Packmaß: Ca. 22,5 x 12,5 x 4,5cm (LxBxH)

    Gewicht: 96g (Stab inkl. Batterien u. Salz), 245g mit sämtlichem orig. Zubehör

    Der MIOX Purifier von MSR ist ein mobiles Gerät zur Trinkwasseraufbereitung welcher auf Technologie basiert die z.B. bei kommerziellen (Groß-)Anlagen zur Wasserversorgung eingesetzt wird. Das Kürzel 'MIOX' steht für 'MIxed OXidants', also eine Methode die ein chemisches Präperat zur Desinfektion erzeugt. Der MIOX Purifier ist kein Filter, lästiges pumpen, abreinigen oder rückspülen entällt zwar, das Wasser muss allerdings vor der Behandlung frei von Schwebstoffen also klar sein! Bei dem hier vorgestellten Gerät handelt es sich selbstverständlich um die tragbare Variante welche kompakt genug ist um im EDC od. Bug Out Bag mitgeführt zu werden. Der Desinfektionsstab kommt in der Farbe desert tan und die Pouch in coyote brown daher woran man unschwer erkennt dass dies eine Militärversion ist wie sie unter anderem von den US Marines im Irak oder Afghanistan verwendet wurde.


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    Ausgeliefert wird das Gerät mit 2 Instructions Manuals (zwar in English, die Bilder sind aber selbsterklärend), 2x CR123 Batterien, 1 Pkg. grobes Steinsalz und 1 Dose mit Teststreifen sowie einem Etui aus Cordura welches sogar MOLLE kompatibel ist - zumindest passt die Halteklammer auf der Rückseite an die üblichen 1" breiten MOLLE/PALS Gurtbänder.


    Die Anwendung in Kurzform: Ein paar Tropfen Wasser in das Gerät geben, kurz schütteln, Startknopf drücken und die entstehende Multi-Oxid Mix mit Chlorgeruch in das Behältnis mit potentiell belastetem Wasser leeren. Durch die agressive Chemie sind nach einer Einwirkzeit von ca. 30 Minuten z.B. Bakterien, Protozoen, Viren effektiv eliminiert und teilweise auch Fremdgeschmack beseitigt und das Risiko von Infektionen durch kontaminiertes Wasser ist gebannt. In einem Durchgang können zwischen 0,5 und max. 4 Liter Wasser entkeimt werden und die Batterien sollen lt. Hersteller für ca. 200 Liter reichen.


    Unterhalb die bebilderte Langversion (nicht als Ersatz fürs Studium des Instruction Manuals gedacht!):

    Bevor der MIOX Purifier benutzt werden kann sind die Betriebsmittel einzusetzen: 2 Stk. CR123 Lithium Batterien ins vorgesehene Fach auf der Geräteunterseite (man beachte die korrekte Polung) und auf der anderen Seite grobkörniges Speisesalz, welches in die kleine Kammer ganz zuoberst gegeben wird. Die Salzkammer soll max. 2/3 gefüllt werden und ich verwende das grobe handelsübliche Meersalz. Das mitgelieferte blieb bis dato in seinem orig. ZipLoc Päckchen. Alle Gewindeverschlüsse sind mit O-Ringen und Dichtungen versehen, so kann weder Wasser eindringen noch Flüssigkeit auslaufen und zusätzlich ist eine Plastikschlaufe vorhanden damit die Kappen nicht verloren gehen können.


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    Die obere schwarze Endkappe ist etwas länger und hat noch ein 2tes Gewinde. Schraubt man hier ab kommen die Kontakte zum Vorschein durch welche später der Strom für die Elektrolyse abgegeben wird. In diesem Zwischenstück ist ein Sieb angebracht so wird verhindert dass Salz herausfällt. Der Raum um die Kontakte hat lediglich ein Volumen von wenigen Mililitern und in diesen wird nun Wasser gegeben. Beim 1ten Mal event. mehr bzw. Vorgang wiederholen damit das Salz gut benetzt ist.


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    Nun wird die Kappe wieder vorsichtig raufgeschraubt und der MIOX Purifier 10x geschüttelt so dass sich eine Salzlösung bildet. Hierbei kann man eigentlich nichts falsch machen denn das Gerät besitzt ein Diagnosesystem und passt die Konzentration nicht wird dies durch die rote LED 'SALT' als Warnhinweis angezeigt: Bei zu niedrigem Salzgehalt durch Dauerlicht, bei zu hoher Salzkonzentration blinkt diese LED.


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    Der MIOX Purifier wird nun in aufrechte Position gebracht so dass sich die entstandene Salzlösung in der Elektrolysekammer sammelt und die Kappe kann wiederum abgeschraubt werden. Das Gerät ist einsatzbereit und der einzige Druckknopf den das Teil besitzt kann nun gedrückt werden. Strom wird durch die Salzlösung gejagt und trennt die Einzelbestandteile durch Elektrolyse auf. Die Flüssigkeit schäumt sofort weiß und man riecht den typ. 'Schwimmbadgeruch' vom Chlorgas, weshalb ich das nicht direkt unter die Nase bzw. nahe an die Augen halten darf. Während der Elektrolyse leuchtet die LED 'RUN' grün.


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    Nachdem der Stromfluß automat. abgeschaltet wurde (grüne LED erlischt) kann der entstandene Multi-Oxidant Mix in den Behälter (Trinkflasche, Wasserblase, etc.) mit kontaminierten Wasser gekippt werden und dieser ist mehrmals durchzuschütteln damit sie sich gleichmäßig verteilt. Zusätzlich empfiehlt der Hersteller etwas über Deckel und -gewinde laufen zu lassen um hier eine potentielle Fehlerquelle gezielt auszuschalten - oft wird dieser Bereich ja später beim trinken mit den Lippen berührt. Nun kann die agressive Chemie die Mikroorganismen abtöten was ca. 15 Minuten für die meisten Bakterien und Viren und ca. 30 Minuten für die Beseitigung von Giardia in Anspruch nimmt. Lt. Hersteller soll bei stark belastetem Wasser z.B. mit Cryptosporidium eine Warte- bzw. Einwirkzeit von 4 Stunden eingehalten werden!

    Bitte um eine (seriöse) Quelle zu dieser Behauptung. Wenn vor einem einzelnen Waffengschäft eine Schlange war, dann nur wegen der Abstandsregeln. Die "Zeitung" Österreich macht dann halt a story draus...

    Hab damals einen kurzen Fernsehbericht gesehen wo eben genau solche Schlangen gezeigt wurden. Diese war in dem Kurzclip tatsächlich unverhältnismäßig lang und das kam nicht nur mir oder den Reportern seltsam vor sondern wohl auch der Polizei, die war nämlich mit 2 Beamten vor Ort ...

    Das Zitat in der Onlineausgabe des Standard 'Wir wollen der Prepper-Bewegung etwas entgegenstellen, jenen, die sich um Klopapier reißen und wenn nötig mit Waffengewalt ihren Besitz verteidigen' musste ich mir zugegeben 3x durchlesen. Wenn man allerdings als unbedarfter Aussenstehender einen Blick in die Prepper-Szene wirft hat dieses Statement seine Berechtigung wie ich finde: Es existieren unzählige YT-Videos (nicht nur aus den Staaten!), Beiträge in div. Foren (ein paar sicherlich auch hier), Kommentare in sozialen Netzwerken, usw. welche grob diese Abfolge beschreiben: 1/ bereite dich vor, 2/ sammle Vorräte an, 3/ verteidige diese wenn nötig. Man hält sich gerne etwas bedeckt, tauscht sich eher zwischen seinesgleichen aus, usw. Der abrupte Anstieg an Waffen- und Munitionsverkäufen zu Beginn der COVID-Pandemie hier in Österreich ist ein weiteres Indiz hierfür. Verwundert also nicht dass rasch der Eindruck entstehen kann in dieser Szene sei ein Haufen Egoisten am werkeln der nur auf sich selbst schaut ...


    Dass z.B. Vorratshaltung in dem Artikel in Frage gestellt wird hätte ich eigentlich nicht gesehen. Je mehr Leute eine vernünftige Krisenvorsorge betreiben desto weniger besteht im Anlassfall die Problematik dass lebensnotwendige Dinge fehlen od. frühzeitig ausgehen und in weiterer Folge wird sich auch niemand genötigt fühlen seine Vorräte verteidigen zu müssen, ganz einfach weil's keine Begehrlichkeiten hierfür gibt! Der Aufruf zu Nachbarschaftshilfe und Unterstützung im sozialen Umfeld gefällt mir sehr gut, denke dass speziell dieser Aspekt aktuell in der Prepperszene stiefmütterlich behandelt wird. Versteht mich bitte nicht falsch, erwarte hier keinesfalls dass in einer Krisensituation ein paar wenige den ganzen Rest mitschleifen sollen. Bin hingegen der festen Überzeugung dass man Ausnahmesituationen in (Klein-)Gruppen besser meistert als im 'Einzelkämpfermodus'. Hier im Forum konnte ich an zahlreichen Stellen sehen dass man das Thema Kinder, Angehörige, Nachbarn und Freunde mit einbezieht was mich sehr positiv stimmt und dies ist wohl auch ein Grund weshalb ich mich hier angemeldet habe ;-)

    Hab hier ein faltbares 12W Panel (Powertraveller Falcon 12E) mitsamt einer kompakten 10.000mAh Powerbank als portable Lösung, diese Kombi taugt auf alle Fälle fürs Smartphone - mittlerweile lassen sich ja zahlreiche Geräte via 5V USB aufladen wie z.B. div. Stirnlampen, Taschenlampen, Campingleuchten, Digicams, Tablets, Messgeräte, usw. Auf Smartphone & Co sind ja oftmals wichtige Infos in Form von Check- oder Packlisten, Adressen, usw. abgelegt wie oberhalb bereits erwähnt. Zudem kann das Handy für die Wegfindung und Orientierung auch ganz ohne Mobilfunknetz verwendet werden (Navi-App + Offlinekarten vorausgesetzt). Meins lässt sich zudem als UKW-Radio benutzen, die (Kabel-)Freisprecheinrichtung dient dabei als Antenne.


    Die Ladeleistung dieses 12W Panels finde ich ok, zuvor hatte ich mit dem Solarmonkey Adventurer ein Kombiteil aus kl. Powerbank + aufklappbarem Panel und dieses Ding war unterwegs via Solar eigentlich nie vollständig aufladbar. Bei einer Neuanschaffung würde ich auf eine intelligente Laderegelung achten, ist bedeutend wichtiger als die Wattangabe! Die Elektronik soll den Ladevorgang automatisch fortsetzen wenn mal eine Wolke, Schatten, usw. die Sonne verdeckt ohne dass man gleich die Kabel am Handy aus- und wieder einstoppeln muss ... Für mobile Verwendung stellt sich halt die Frage wo unterbringen? So robust sind die allermeisten Panels nach wie vor nicht dass man sie bedenklos in den Rucksack stopfen könnte. Aussen dran befestigen geht zwar immer, dann sollte man halt nicht stürzen oder irgenwo dagegen schrammen während man in Bewegung ist. Für stationären Betrieb (Stromausfall, etc.) spielt das natürlich keine große Rolle und ich hab mich eben für die Minilöstung auf Basis 5V USB entschieden da ausgewachsene 12/230V Powerbanks + dazu passende Solarpanels aktuell kaum leistbar sind und ich hierfür auch nicht den dringenden Bedarf sehe ;-)

    Weiter geht's wegen Bilderlimit ....


    Selbst die Petroleummodelle sind mit einer Vorheizschale ausgerüstet und die Verwendung der Brennspiritus-Methode ist gegenüber dem 'Rapidzünder' schonender für den Glühstrumpf, also generell die empfehlenswertere Variante. Die Regulierung der Leuchtstärke mittels Reglerrad funktioniert leidlich, d.h. die Lampe könnte sich durchaus besser dosieren lassen. Neben sehr hellem weißen Licht geben Starklichtlampen im Betrieb auch ein typisches Geräusch ab, was einiges zum angenehmen Ambiente beiträgt. Damit Verbrennungsabgase abziehen können und sich kein CO ansammeln kann sind Innenräume entsprechend zu belüften, also ab und zu Fenster auf damit Frischluft rein kann! Zum Abstellen wird das Reglerrad einfach wieder um 180° retour gedreht so dass die Nase nach unten zeigt. Meist brennt/ leuchtet es aber noch ein Weilchen nach, ist also normal und hat nix mit Undichtheiten zu tun. Erst nachdem die Lampe vollständig ausgekühlt ist kann der Druck aus dem Tank abgelassen werden - einfach die Rändelschraube aufdrehen. Mit drucklosem Tank lässt sich eine Starklichtlampe auch problemlos transportieren.


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    Glühstrümpfe sind echt ein leidiges Thema bei Lampen dieser Art. Sie sind ein sehr filigranes Gebilde und entsprechend empfindlich - schon die Berührung mit einem Finger kann sie beschädigen und Löcher verursachen, unsanftes Abstellen detto und sie gehen wesentlich leichter kaputt als die Gläser. Durch entstandene Löcher brennt es dann ungehindert raus was nicht nur die Lichtausbeute reduziert sondern auch zur Überhitzung von Bauteilen führt, was auch schon mal den Bruch des Schutzglases verursachen kann ... Vor der ersten Verwendung eines neuen Glühstrumpfes soll dieser 'verascht', also einmal abgebrannt werden. Die Glühstrümpfe werden wie vorgesehen am Brennerkopf festgebunden und sollen möglichst gleichmäßig ausgerichtet werden wobei sie nirgends streifen dürfen. Da dieses 'veraschen' mit viel Rauch und Gestank verbunden ist empfiehlt sich das im Freien durchzuführen. Der Glühstrumpf zieht sich dabei zusammen und nimmt hoffentlich eine schöne, möglichst kugelrunde Form an und verrichtet dannach seinen gewohnten Dienst.


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    Es empfiehlt sich auf alle Fälle gleich mehrere Ersatzglühstrümpfe parat zu haben, man benötigt die meist schneller als einem lieb ist. Typ. Wartungstätigkeiten sind das schmieren oder austauschen des Pumpenleders, das reinigen der Benzindüse, etc. Bei Starklichtlampen verrußt das Glas allerdings nicht ganz so rasch wie bei normalen Petroleumlampen, trotzdem sind letztere pflegeleichter wie ich finde.


    Gebrauchte Starklichtlampen welche von der Schweizer Armee ausgemustert wurden bekommt man nach wie vor für ca. 100 Euro. Eine Funktionsgarantie gibt's kaum - die können (so wie meine) tadellos funktionieren, können aber auch Macken aufweisen was oftmals eine kostspielige Fehlerbehebung nach sich zieht. Hab meine ein paar Mal auf div. Campingplätzen verwendet, zuletzt stand sie allerdings mehrere Jahre herum und darum wurde sie inzwischen wieder verkauft. Fabriksneue Starklichtlampen z.B. von Petromax kosten ca. 180.- Euro, div. Fernost-Nachbauten sind teils deutlich preisgünstiger, eine Coleman Powerhouse Lantern als Alternative ist zwar preiswerter aber bei weitem nicht so robust ausgeführt wie die Geniol 250 HK. Bei Petromax gibt es auch Zubehör wie z.B. einen Brenner oder Radiatoreinsatz um eine HK500 für dezitierten Koch- oder Heizbetrieb umzurüsten.


    Daten & Features:

    Modell: Geniol 250 HK, orig. Swiss Army

    Hersteller: Franz Heinze KG

    Betriebsstoff: Tankstellenbenzin, Reinbenzin, Aspen 4

    Leuchtleistung: Max. 250 Candela

    Abmessungen (H x B x T): Max. ca. 35x19x17cm

    Gewicht: Ca. 2.5kg

    Starklichtlampen wurden hier im Forum schon an der ein- oder anderen Stelle erwähnt, ihnen haftet ein Hauch von Nostalgie an, sie sind richtig Old-School und damit prädestinierte Off-Grid Leuchtmittel! Sie lassen sich überall dort betreiben wo kein Strom zur Verfügung steht wie z.B. auf Berg- oder Jagdhütten, in der Bug Out Location, auf Expeditonen in abgelegene Gebiete, am Campingplatz oder bei Stromausfällen - also in div. Krisen- und Katastophenszenarien. Zudem sind sie sie Universalgeräte, sie geben im Betrieb neben Licht auch einiges an Wärme ab und können somit kleinere Räume beheizen bzw. lassen sie sich mit wenig Umrüstaufwand in Notkocher verwandeln.


    Im Vergleich zu Petroleumlampen a la Feuerhand Baby Special 276 welche drucklos betrieben werden können sind Starklichtlampen wesentlich komplexer aufgebaut, dafür ist allerdings auch die Leuchtleistung bei letzteren besser. Ihr Funktionsprinzip ähnelt stark typischen Mehrstoff-Kochern: Der Treibstoff im Tank wird unter Druck gesetzt und im heißen Generator verdampft/ vergast. Nachdem er gasförmig aus der Düse austritt vermischt er sich mit Luft und gelangt durch ein gebogenes Rohr von oben in den sogen. Glühstrumpf wo er verbrennt. Der Glühstumpf fungiert dabei als Katalysator, verstärkt also die Lichtausbeute beträchtlich - ohne würden da nur Flammen raus schlagen wie man das von Gas- oder Benzinkochern her kennt. Eine Starklichtlampe muss daher ähnlich einem Multifuel-Brenner vorgeheizt werden, im Betrieb reicht die Abhitze des Glühstrumpfes locker aus um den Treibstoff im Generator in den gasförmigen Zustand überzuführen.


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    Als Anschauungsobjekt muß eine Geniol 250 HK herhalten, dieses Modell vom Hersteller Heinze wurde offiziell an die schweizer Armee ausgegeben. Die Zahl in der Typenbezeichnung ist der Indikator für die Leuchtstärke und eine 250iger hat eine Leuchtintensität welche 250 Kerzen entspricht, das sind 250 Candela. Eine 150iger verfügt demanch über eine Leuchtstärke von 150 Candela, usw. Sie weist viele Gemeinsamkeiten mit Petroleummodellen z.B. von Petromax bzw. deren Derivate auf (Aida & Co), so manches Einzelteil ist sorgar direkt austauschbar/ baugleich wie z.B. das Schutzglas, die Pump- oder Manometereinheit. Die Geniol 250 unterscheidet sich aber auch in einigen Details doch recht deutlich von einer herkömmlichen 250iger Petromax:

    1/ Die Geniol 250 HK wird mit Benzin betrieben und nicht wie üblich mit Petroleum!

    2/ Rein äußerlich fällt der wuchtige Tank der Geniol 250 auf, dieser stammt nämlich vom großen Bruder HK500 und reicht für stundenlangen Betrieb

    3/ Der Gasgenertor ist ein schlichtes Messingrohr welches aufrecht in der Lampe steht, ein zusätzliches Wendel wie bei den Petroleummodellen üblich fehlt

    4/ Auf den sogen. 'Rapid-Starter' wurde bei der Geniol 250 ebenso verzichtet, da ein typisches Bauteil der Petroleumvarianten. Dies ist eine Startvorrichtung, bestehtend aus Flammrohr, Kipphebel u. Düse mit der die Lampe vorgeheizt und auf Betriebstemperatur gebracht werden kann. D.h. Treibstoff kommt mit Druck aus dem Tank, muss entzündet werden und verbrennt wobei die Vorheizflamme auf das 'Generatorrohr' ausrichtet wird und dieses erhitzt

    5/ Der Glühstrumpf wird auch von der Unterseite durch einen Stützbügel gehalten was ihn etwas unempfindlicher gegen Erschütterungen macht - dafür sind Ersatzglühstrümpfe schwerer zu finden

    6/ Das Reglerrad ist anders herum eingebaut, die 'Nase' zeigt im Betrieb nach oben und nicht wie bei Petromax üblich nach unten

    7/ Die mattgraue Farbe ist zurückhaltend und sehr unauffällig, kann aber mit den sehr edel anmutenden Chrom- oder Messingbeschichtungen ziviler Starklichtlampen keinesfalls mithalten


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    Auf den Einfüllstutzen für den Treibstoff sitzt das Manometer, dieses wird zur Betankung einfach abgeschraubt. Die Geniol 250 HK läuft mit bleifreiem Tankstellenbenzin, Waschbenzin, Aspen 4 oder diversem Spezialbenzin wie sie z.B. Hersteller von Outdoorkochern anbieten und ist nicht wirklich anspruchsvoll was die Benzinquali anbelangt. Benzin hat gegenüber Petroleum niedrigere Flamm- und Siedepunkte, daher sollte man noch mehr Sorgfalt walten lassen als beim Umgang mit Petroleumlampen. Es muss einem klar sein dass sich im Tank zu jedem Zeitpunkt zündfähiger Treibstoff befindet, selbst wenn dieser nicht unter Druck steht! Hantieren mit offener Flamme bei geöffneter Tankbelüftung oder div. andere Leichtsinnigkeiten sind zur eigenen Sicherheit tunlichsts zu unterlassen!


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    Die von simplen Petroleum-Dochtlampen bekannte Taktik 'Glas hoch-Docht raus-anzünden' funktioniert bei einer Starklichtlampe zunächst nicht, sie muß wie oberhalb bereits erwähnt vorgeheizt werden um sie zum leuchten zu bringen, was mit Aufwand verbunden ist. Um die Lampe in Betrieb zu sezten ist folgende Prozedur erforderlich:

    1/ Regler schließen, das heißt die 'Nase' am Verstellrad muß nach unten zeigen (also genau anders herum als bei Petromax & Co!). Das Druckablassventil am Manometer muss geschlossen sein, die Rändelschraube ist zuzudrehen

    2/ Pumpe entriegeln und pumpen bis das Manometer etwas über die rote Markierung geht


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    3/ Brennspiritus in die Vorheizschale geben, am Gehäuse ist ein größeres Loch angebracht um einfacher ran zu kommen. Hierzu gäbe es spezielle Plastikfläschen mit langem Messingrohr welche die Befüllung der Schale erleichtern, sowas besaß ich allerdings nie. Als Ersatz taugen aber auch div. Spenderflaschen aus dem Chemiebedarf. Es schadet nicht wenn der weiße Docht etwas Spiritus abbekommt. Auch hier gilt Vorsicht beim hantieren mit leicht entzündlicher Flüssigkeit

    4/ Der Spiritus wird entzündet und soll ca. 1.5 Minuten brennen damit das Generatorrohr auf Temperatur gebracht wird. Durch die Hitze verdampft das zunächst flüssige Benzin im Rohr, es bildet sich Bezindampf

    5/ Wenn das Messingrohr, also der 'Generator', heiß genug ist drückt es oft etwas Benzin aus der Düse raus. Man kann dies nicht direkt sehen, da die Düse vom oberen Gehäuseteil verdeckt ist, erkennt das aber daran dass der Glühstrumpf dabei leicht aufleuchtet


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    6/ Das Aufleuchten des Glühstrumpfes ist das Signal um den Regler um 180° zu drehen so dass die Nase nach oben zeigt. Die Düsennadel wird dadurch im Inneren des Generatorrohres nach unten bewegt, der Benzindampf kann aus der Düse ins Mischrohr ausströmen und gelangt weiter zum Glühstrumpf wo das Benzindampf- Luftgemisch verbrannt wird und durch die Katalysatorwirkung helles Licht abgibt


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    Unser Quartiergeber war gut vorbereitet. Zwei Stromgeneratoren versorgten Stall und Haus mit der notwendigen Energie.

    Die Speisekammer war gut gefüllt.

    So kenne ich das auch von anderen Gebieten: Wo öfter mal die Natur zuschlägt und heftige Gewitter, Winde oder Schneeerignisse ab und an für Stromausfälle sorgen sind die Leute drauf eingestellt. Manchmal sogar bemerkenswert gut, ohne dass diejenigen dies als Krisen- oder Katastrophenvorsorge bezeichnen würden. Das gehört halt zur 'Normalität' ;-)

    Angeregt durch die Fäden 'Reduzierter EDC-Rucksack', 'EDC-Rucksack klein aber fein', 'GHB in Miniformat oder EDC' sowie diverse weitere hier im Forum möchte ich mein minimalistisches Get-Home-Bag, Maxi-Survivalkit, BOB, Scoutpack, EDC oder wie man immer sowas betiteln möchte vorstellen. Als Vorlage für Ausstattung, Bestückung und Inhalt diente damals der Buchklassiker '98.6 Degrees - The art of keeping your ass alive' von Cody Lundin. Dieser Rucki stand jahrelang gepackt bereit, sozusagen als Go-Pack, wurde aber dennoch eher selten, also meist für div. kürzere Tageswanderungen und Spaziergänge benutzt.


    Die Basis bildet ein CamelBak M.U.L.E. in der taktischen Version aus ultrastarkem 1000D Cordura in Farbe woodland-camo. Der Hersteller gibt ein Packvolumen von 8 Litern an und ich bin immer wieder aufs neue erstaunt was in dem kleinen Teil so alles untergebracht werden kann. Der Aufbau ist schlicht, dieser Minirucki besteht aus einem durchgehenden Trinkblasenfach direkt am Rücken und 2 aufgesetzten Vortaschen wobei in der unteren ein praktischer Organizer untergebracht ist. Die 1-Liter Cola-Flasche auf dem Foto soll als Größenvergleich dienen:


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    Der gesamte Inhalt wurde an meine Bedrüfnisse angepasst und es kam bevorzugt Gear hinein das bereits vorhanden war. Wichtig: Marken- und Produktbezeichnungen sind zweitrangig, also als beispielhaft zu verstehen - schließlich kommt es drauf an was man mit den einzelnen Teilen machen kann bzw. zu welchem Zweck sie zu diesem Kit hinzugefügt worden sind und nicht welches Label der Hersteller dran geklatscht hat! Das beste Gear nützt einem wenig wenn man nicht weiß was man damit anfangen soll/ kann ... Besonderer Wert wurde auf Multi-Use gelegt und einige Sachen sind redundant, also mehrfach vorhanden was aber nicht zwingend sein muss.


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    Im unteren Fach, also in jenem wo das Organizerpanel eingearbeitet ist befand sich folgende Ausrüstung:


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    1/ Linealkompass Recta DT120: Für Orientierung/ Navigation (versteht sich, oder?), die in der Grundplatte eingebaute Lupe kann z.B. für feinmechanische Tätigkeiten oder als Brennglas zum Feuermachen benutzt werden


    2/ Stapel besteht aus Signalpfeife v. Fastex, im kleinen Zip-Loc befindet sich eine Mylar-Rettungsdecke sowie ein leichter Acrylspiegel. Der Spiegel kann z.B. für Signalzwecke in Notsituationen (Sonnenschein vorausgesetzt) bzw. zur Suche nach Zecken an Körperstellen wo man nicht direkt hinsieht verwendet werden


    3/ Wasserdicht verpacktes EH-Kit von Ortlieb mit üblichem Inhalt wie z.B. 2x Mullbinden, div. Pflaster in verschiedenen Größen, kleine Rolle Heftpflaster, Zeckenpinzette, paar Tabletten: Ibubrufen 400 (Painkiller), Aspro (Vitamin-C b. Erkältungserscheinungen), usw. Sämtliches Sanmaterial wird ausschließlich für den angedachten Zweck eingesetzt und nicht zweckentfremdet!


    4/ Nalgene Everyday 0.5L Weithals-Trinkflasche m. Edelstahltasse Zebra Head 7cm Mug. Die Minitasse kann direkt ins Feuer gestellt werden um z.B. Trinkwasser abzukochen. Sie passt satt und damit platzsparend sowie wackelfrei direkt an den Boden der 0.5L Trinkflasche wie man dies von der Kombi Nalgene Everyday 1L u. Tatonka-Tasse her kennt


    5/ Schreibzeug, bestehend aus Notizheft, Bleistift, Faserschreiber und 2x Edding in Signalfarben. Letztere können in einem Notfall zum Anbringen von Hinweisen f. Suchmannschaften usw. benutzt werden


    6/ Leuchtmittel, batteriebetrieben: Angetagte Petzl Tactikka Stirnlampe - mittlerweile gibt's deutlich leuchtstärkere mit wesentlich längeren Batterielaufzeiten. Rechts davon ein Leuchtstab der mit 3 kleinen Knopfzellen betrieben wird. Kann in der Dunkelheit auf Straße in die MOLLE-Schlaufen gesteckt werden und dient sozusagen als Positionslicht zur Warnung von hinten herannahender Autofahrer. Solche Leuchtstäbe kann man z.B. auch Kindern geben, die fuchteln damit gerne herum was die Signalwirkung/ Erkennbarkeit nochmals verstärkt


    7/ Div. Kleinigkeiten zur Körperpflege: Kl. Kamm, 40ml Tube Sonnencreme SF20 (beides selbsterklärend), die Zahnseide kann z.B. auch als Bind- oder Nähfaden verwendet werden und ist damit multifunkional. Der Blistex Classic Lippenstift besteht besitzt einen hohen Vaseline-Anteil und hat dadurch zig-Verwendungsmöglichkeiten, wie z.B. als Zunder, zur Fettung klemmender Reißverschlüsse od. Dichtungen an Multifuel-Kochern, als Schuhcreme, zur Pflege von Hautabschürfungen, usw.


    8/ Nylon-Packbeutel mit 1/3 Rolle Toillettenpapier wobei die innere Papphülse heraus genommen wurde für kompakteres Packmaß. Im Beutel befindet sich ein Müllsack (leider nicht am Foto zu sehen, sorry) der sich unter anderem als Sitz- oder Knieunterlage, zur regensicheren Stauung von Gear usw. eignet


    9/ Paracord # 550, ca. 15m in einem Stück also ungekürzte Länge. Eignet sich nicht nur zum Lagerbau od. als Wäscheleine sondern auch zum improvisieren bei gerissenen Schuhbändern, uvm.


    10/ Faserverstärkte Klebeband Tesa extra Power, kleine Rolle f. Reparaturen aller Art; Wurde zusätzlich in kleines Zip-Lock Sackerl gegeben damit bei Wärme der Kleber nicht austreten kann und alles andere verpickt womit er in Berührung kommen kann


    11/ Anzündhilfen, oberhalb ein großes BIC Gasfeuerzeug unterhalb ein Light-My-Fire Army Firesteel m. Schaber als Backup; Ein Feuerstahl wird zwar als die ultimative Anzündhilfe bezeichnet erfordert aber zugegeben Übung und stellt höhere Ansprüche an den Zunder als Feuerzeug od. Streichhölzer, daher ist das Feuerzeug für mich die bevorzugte Variante


    12/ Links in der 60ml Plastikflasche m. grüner Verschraubung befinden sich (Sturm-)Streichhölzer m. 3x Reibflächen als Anzündhilfe falls das Feuerzeug bei leerem Gastank od. klemmendem Reibrad mal versagen sollte. Rechts in der 30ml Plastikdose befinden sich Wattebälchen welche in Vaseline getränkt sind - ist der perfekte Zunder in Kombi mit dem Feuerstahl ;-)


    13/ Klappmesser Buck Bucklite 426 m. Cordura-Etui


    14/ einfacher Schleifstein in Plastikhülle; Genügt zwar für den 420HC Stahl des Klappmessers od. für das Multitool, richtet aber bei div. Hochleistungsstählen heutiger Messer nicht viel aus. Da im Multitool eine Backupklinge vorhanden ist würde ich den Schleifstein nicht mehr einpacken


    15/ Gerber Multi-Plier MP 400 Compact Sports m. grünem Pohlforce Etui; No-Nonsens Bestückung und dabei klein und leicht - daher ist das 400ter eines meiner Lieblings-Multitools; die Minischere ist wohl eine der besten am Multitool-Markt. Die Zangenfunktion ist eine nette Ergänzung, muss aber nicht zwingend sein. Übliche Schweizer Messer sind adäquater Ersatz für Multitools dieser Art


    16/ Dosenöffner P-38; Einmal ein Gegenstand aus Army Surplus Beständen der gut funktioniert und dabei auch klein und leichtgewichtig ist; Dient ebenfalls als Backup zum Can-Opener am Multitool


    Das obere Rucksackfach ist etwas kleiner und nicht unterteilt, hier war vor allem Textiles untergebracht:


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    17/ Knicklichter auf Chemiebasis; 2x als Signalmittel im Notfall


    18/ Beanie; olivfarbene Haube aus Wollgewebe und dabei warm, preiswert & schlicht


    19/ Handschuhe; aus Woll-Mischgewebe, einfaches Surplus-Modell, etwas kratzig aber dafür billig in der Anschaffung


    20/ Regenponcho in Nylon-Packbeutel; Orig. US Army Poncho aus Nylon-Ripstopgewebe und wohl einer der besten und funktionellsten Ponchos aus Surplus-Besänden; Mit ca. 650g das schwerste Einzelteil im Minirucksack. Nicht nur als Regenschutz sondern auch als Unterlagsplane, Lean-To Shelter, Tragetuch f. div. Material, usw. einsetzbar


    21/ Baumwoll-Bandana in signalrot; Als Signalpanel für Notsitiationen, Grobfilter f. Trinkwasser, Stirnband, Dreiecktuch-Ersatz, usw. zu verwenden


    Das flache Rückenfach welches für eine 3L Trinkblase vorgesehen ist war im Prinzip leer da die CamelBak Omega-Blasen zu jener Zeit zwar robust aber keinesfalls geschmacksneutral waren, d.h. schon nach kurzer Zeit hatte das Wasser den typischen Plastikgeschmack angenommen. Wohl einer der Gründe weshalb ich nicht wirklich Fan von Trinkblasen bin, zudem waren die CamelBak (Beiß-)Ventile nicht besonders dicht. Die aktuellen CB Trinkblasen sollten zwar besser sein was die Geschmacksabgabe ins Wasser betrifft, hab jedoch noch keine ausprobiert.


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    22/ Im Trinkblasenfach war lediglich ein kleiner Strohhalm-Wasserfilter untergebracht, Modell Frontier von Aquamira. Das Filterelement basiert auf Aktivkohle wobei ich die Filterleistung als eher unterdurchschnittlich einstufen würde und das nicht nur wegen der kleinen Größe. Er ist auch schon in die Jahre gekommen, weiß daher nicht wie 'aktiv' die Aktivkohle noch bzw. wie 'abgereichert' sie bereits ist, daher wird er nicht weiter benutzt. Gibt kompakte Alternativen mit fortschrittlicherer Filtertechnik nicht nur vom selben Hersteller, z.B. eignet sich der Sawyer Micro Squeeze od. div. Modelle von Livestraw ebenfalls für Minikits


    Der kleine MULE hat ein Leergewicht von ca. 680g, mitsamt Gear (jedoch ohne Wasser) wiegt er 1590g, mit befüllter Trinkflasche ca. 2090g was dank komfortablen Schulterträgern auch für längere Wegstrecken zu verkraften ist ;-) Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein dass ein Gutteil des Equipments der Survivalecke zuzuordnen ist, es eigenet sich aber dennoch für 'normale' Anwendungsfälle wie z.B. Tagestouren, Stadtbummel, usw. Selbstverständlich ist so ein Set-Up nicht in Stein gemeißelt und ich hatte über die Zeit auch den ein- oder anderen Gegenstand ausgetauscht, weggelassen oder hinzugefügt. In den letzten Jahren hab ich einiges von meinem militärisch-taktisch angehauchtem Equipment verkauft, deshalb wurde vor ein paar Monaten dieser tarnfarbene MULE weggegeben, die Petzl Strinlampe ebenso - der Camo-Look gefiel mir einfach nicht mehr. Dieses Pack existiert in der hier präsentierten Form also nicht mehr. Abgesehen von der Farbe war ich mit dem Rucki mitsamt Inhalt zufrieden, einige Bemerkungen und Alternativen zu div. Einzelteilen wurden oberhalb gemacht als Info oder Anregung für jene die sich gerne ein kompaktes Pack zusammen- oder ein solches umgestalten und ergänzen wollen.

    Sind diese Gefriergetrockneten Gerichte nicht schon fertiggekocht? Die braucht man doch nur mehr einweichen?


    Die Knorr Gerichte müssen noch gekocht werden. Ist nix für mich, ...

    Mit einigen dehydr. Fertiggerichten aus dem Supermarkt geht auch die Instant-Methode solange man einen Pot-Cozy, also eine Isolierung für den Kochtopf zur Verfügung hat. Bei einem meiner Camping-Kochsets ist sowas original mit dabei, im Prinzip ist dies eine Hülle aus Cordura-Stoff in der innen eine alubedampfte Folie eingearbeitet ist. Für den Deckel ist eine Scheibe aus Aluminium-Luftpolsterfolie dabei. Hab hier einige Gaskartuschen die beinahe leer sind und nicht mehr tourentauglich sind. Um das Gas restlos zu verbrennen hab ich mal was mit einem 6-Minuten Nudelgericht probiert:


    Das Nudel-Pulvergemisch aus der Packung wurde in kaltes Wasser eingerührt und danach erhitzt bis das ganze aufkochte. Sobald es sprudelte wurde der Topf vom Kocher genommen in den Pot-Cozy gestellt. Er verblieb dort für ca. 25 Minuten wobei die Restwärme den Garprozess übernimmt. Nach dem öffnen des Deckels musste ich erkennen dass es wohl klüger gewesen wäre zwischendurch mal kurz umzurühren, die Nudeln waren allerdings schön durch und weich. Die Pastasauce hatte nicht die gewohnte Konsistenz und ist zu suppig geraten. Etwas weniger Wasser reinzugeben als auf der Packung empfohlen wird ist bei dieser Garvariante offensichtlich nicht verkehrt ...


    Man benötigt mehr Zeit und kann im Gegenzug einiges an Brennstoff einsparen. Auf Wandertouren lassen sich z.B. schlichtere Reis- oder Linsengerichte ähnlich zubereiten: Den Brenner nach kurzer Kochzeit vorzeitig abstellen und den Topf an einer wingeschützten Stelle platzieren damit das Gericht durch die Restwärme fertig gegart wird. Eine Pot-Cozy Isolierung kann man sich leicht selber basteln oder mit Hilfe von z.B. Alufolie und trockenen Handtüchern improvisieren. Wem diese 'Instant-Methode' noch immer zu viel Brennstoff verbraucht kann mal das sogen. Cold-Soaking ausprobieren wo die Nudeln lediglich für ca. 2.5 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Ein Kochgerät ist hierfür gar nicht mehr erforderlich - wohl bekomms ,-)

    Zum Beispiel aus Skandinavien oder Osteuropa.

    Was Skandinavien betrifft fallen mir 2 Marken ein:

    1/ Real Turmat von drytech; Die Norweger vakuumieren so manches Packerl ihrer dehydrierten Trekkingnahrung zusätzlich, was wohl für deren lange Haltbarkeit verantwortlich ist. Derlei Packungen sind allerdings vergleichsweise steif und auch nicht so ideal was kompaktes Packmaß betrifft weil halt unflexibel. Bevor sich jemand einen größeren Vorrat davon anlegt würde ich probieren, den geschmacklich sprechen die Rezepturen wohl eher norwegische Gaumen an was nicht unbeingt österreichischen Gourmetvorstellungen entsprechen muß. Mit der sog. ‘Arctic Field Ration’ bzw. dem ‘Arctic Field Meal’ (wurde oberhalb schon genannt) haben sie kalorienreichere Pakete im Programm welche auch an norweg. Armee und div. Natoeinheiten ausgegeben werden.


    2/ Blå Band von Continental Foods Sweden; Das schwed. Pendand ist geschmacklich mehr ‘mein Ding’ (verglichen mit Real Turmat). Bei Blå Band gibt’s 2 Produktlinien, einerseits Trekkingnahrung welche nur mit heißem Wasser zubereitet wird und alternativ eine Art Astronautennahrung. Diese Variante ist breiförmig und eignet sich wegen dem höheren Wasseranteil nicht so gut für unterwegs, da halt schwerer und voluminöser vom Packmaß.


    Preislich sind beide Anbieter keine wirklichen Schnäppchen, pro Packung muß man mit ca. 7-9 Euro rechnen, die ‘Arctic Field Rations’ sind meist noch teurer, sofern man sie hier überhaupt bekommt.

    Hängematte bei Kälte und Schnee wurde mal ausprobiert, bei nicht mal -10°C und kaum Wind hab ich mir damals beinahe den Arsxx abgefroren - normalerweise wird mir zuerst an den Zehen kalt ;-) Am Start war ein fetter Winterschlafsack mit -18°C KomfLimit (an dem lags nicht!) und ein großes 4x3m Tarp das rund um die Hängematte relativ kompakt und geschlossen aufgebaut war. Die mit R-Wert 2.1 etwas schwachbrüstige Isomatte stellte sich dabei als Knackpunkt heraus. Sowas macht nur Sinn wenn ein entsprechend warmes Underquilt verfügbar ist das sich gut an die Hängematte anschmiegt. Selbst dicke Isomatten sind suboptimal, oftmals verfügen sie auch nicht über die erforderliche Breite welche notwendig ist um sowohl die Unterseite als auch seitlich vor der Kälte zu schützen den dort wird die Schlafsackfüllung durch die Hängematte zusammengepresst. Zu guter Letzt hat man immer das Problem wo man die Ausrüstung geschützt vor den Elementen zwischenlagert.


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    Die Zeltvariante ist wohl die bequemere Version fürs Wintercamping. Wenn dabei die Apsis großzügig bemessen, das Außenzelt bis zum Boden runter reicht, die Lüfter schneedicht verschlossen werden können und das Innenzelt möglichst wenig Moskitonetz hat ist das beinahe schon perfekt ...