Sehr viel Text, sehr viel geschafft, Glückwunsch!
Ein paar Gedanken dazu: Mir ist nicht klar, ob Du dem Thema MHD ausreichend Beachtung gewidmet hast. Einige Produkte haben ihr MHD aus rechtlichen Gründen und sind problemlos länger haltbar. Andere erreichen das Ende des Verfallsdatums nur mit knapper Not, hier wird das MHD aus Marketinggründen oder auf Drängen des Handels so weit wie möglich gepusht.
Rotation ist wichtig und gut und wie Du das handhabst, wirst Du sicher wissen. Fakt ist: H-Milch hat klassisch 6 Monate MHD und danach willst Du die auch nicht mehr trinken. Änliches gilt für Müsli, Corn Flakes und so weiter, das Zeug wird dann gerne ranzig. Grundregel: je unbehandelter, desto länger haltbar.
(Leitungs-)Wasser ist auch so ein Thema: ich wage zu bezweifeln, daß nach 6+ Monaten die Qualität im Eimer oder Kanister noch 100% ist. Dem Poly gebe ich hier bessere Chancen, aber länger als 2-4 Wochen auch nicht. Zum Waschen wird das alles gehen, vor Verzehr würde ich das dringend testen und zwar idealerweise vom Profilabor! Ich glaube nicht, daß das Wasser faulig oder brackig wird und umkippt, allerdings kann ich mir Verkeimung und gfls. auch Legionellen vorstellen. Abkochen oder Aufbereiten erscheint geboten.
Unser Ansatz ist, den regelmäßigen Bedarf an LM mit 100 oder 200% Back-up zu fahren und regelmäßig zu rotieren. Zusätzlich haben wir LM mit "Endlos"-MHD für rund 8+ Wochen. Die können auch länger stehen als die 24 Monate, mit denen sie ausgezeichnet sind. Außerdem natürlich TK, was zuerst verbraucht wird, wenn der Generator nicht für den benötigten Strom sorgt.
An Wasser bzw. Getränken haben wir regelmäßig 10-15 Kästen im Haus. Leitungswasser hängt mW nicht am Strom, somit sollte es bis zur Mangellage dauern. Außerdem haben wir einen Brunnen, der bislang der Gartenbewässerung diente. Auch hier wäre die Wasserqualität noch laboratorisch zu prüfen, aber lt. Teststreifen ist sie ok.
Dein Leid zum Thema Holz kann ich nachvollziehen. Wir haben 10 SRM 33er-Scheite in 20 Mannstunden rund 50m in Schubkarren transportiert und gestapelt. Das muss ich nicht jedes Jahr haben, fürchte aber, so wird es kommen! Als Ofen haben wir ein Modell mit Backfach gewählt, um bei Bedarf backen und erwärmen, ja sogar kochen (auch Wasser) zu können.
Deine Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit sind interessant, ich weiß nur nicht, ob sie standhalten. Solltest Du alles durchtauschen, dann vielleicht, solle aber ein Großteil der Lagerware ablaufen, verderben oder aus anderen Gründen nicht konsumiert werden, dann wohl eher nicht. Zumal bestimmte Produkte im Kostenbereich übergebührlich zu Buche schlagen wie z.B. Ei- und Milchpulver oder Dosenbrot. Sollte im Krisenfall Brot verfügbar sein und der Preis sich z.B. verdoppeln, dann ist das immer noch günstiger als Dosenbrot. Ja, mit Dosenbrot braucht man nicht raus
Sollte man in die Situation kommen, 3, 6 oder mehr Monate Selbstversorgung betreiben zu müssen, dann ist mE die Überlegung, woanders hinzugehen, geboten.