Beiträge von Ad Lib

    Was bei mir größtenteils rausgeflogen ist, ist getrocknete Nahrung, da ich mir in der Krise nicht noch Gedanken über zusätzliches Wasser machen möchte. Auch unter der Prämisse, wenn man unterwegs ist.

    Verzeih, wenn ich da kurz klugscheißere, aber: Um Wasser muss man sich in der Krise ja ohnehin definitiv Gedanken machen; da kommt's auf das, was man braucht, um Trockennahrung genießbar zu machen, wohl nicht an. Aber das nur als kurzen Einwurf - jede/r soll natürlich machen wie's am besten passt.

    Bei mir sind erstens "Langzeit-haltbare Kekse" (ich glaube es waren Haferkekse) rausgeflogen, weil die relativ kurz nach MHD ("relativ", will heißen, weniger als 1 Jahr ;) ) schon ranzig und ungenießbar waren, aber außerdem selbst frisch nicht wirklich interessant sind.


    Und zweitens Fischdosen, denn die sind zwar super haltbar, aber haben dermaßen viel Histamin, dass die inzwischen einzige andere Person des Haushalts, für die diese Bevorratung primär gedacht ist, davon nichts essen würde/dürfte. Histamin ist zwar bei vielen länger gelagerten Lebensmitteln - und vermutlich so gut wie allen Konserven - ein Problem, aber bei Fisch ganz besonders. Daher haben wir die auch nicht gut rotiert, daher noch mehr Histamin... sprich keine Fischdosen mehr (außer ein paar, die heb ich mir für den Thread "Lebensmittel lange nach dem MHD noch genießbar" auf 8) )

    Kenn ich - ich hab beruflich als Consultant mitunter Business Contingency Plans von Unternehmen geprüft und verbessert. Ein Business Contingency Plan beschreibt, was in einem Unternehmen im Fall von Notfall A, B, C... genau zu tun ist, also zB

    • wer wen anruft wenn das Internet nicht geht und eine wichtige Information dringend im ganzen Unternehmen verbreitet werden muss
    • wo welcher Schlüssel hinterlegt ist wenn das Zutrittssystem nicht funktioniert
    • welche Vereinbarungen mit welchen Lieferanten bestehen, wenn über Nacht sämtliche Geräte gestohlen wurden

    Das muss auf die Firma zugeschnitten sein und auch gelegentlich getestet und aktualisiert werden.


    Es ist durchaus sinnvoll und unter Krisenvorsorgern sicherlich auch nicht ganz unüblich, ähnliche Pläne für Privathaushalte zu haben. Allerdings sehe ich keine besonders große Übereinstimmung zwischen den BCPs, die ich gesehen habe (von Unternehmen mit einigen hundert bis tausend Mitarbeitern) und einem Notfallplan für einen Privathaushalt. ;)

    Die Massenmedien können nicht anders, als die großen schlimmen Ereignisse überproportional sichtbar zu machen. Ich meine damit überhaupt nicht, dass derzeit "business as usual" herrscht - die Situation ist fraglos bedrohlich und komplex.


    Aber was ich meine, ist: Gerade weil es viele große schlimme Ereignisse (nicht alle davon menschgemacht) gibt und die Medien dies noch zusätzlich in der Wahrnehmung verstärken, bemühe ich mich, in meinem kleinen Umfeld durch positive Haltung ein wenig gegenzusteuern.


    Und ja, natürlich sind Vorbereitungen auf unterschiedliche Szenarien, die mein lokales oder nationales Umfeld deutlich oder massiv betreffen können, noch relevanter geworden. Ich sehe für Wien aber derzeit keine hochwahrscheinlichen Ereignisse, die (m)ein bug-out Szenario triggern würden, sondern "nur" einen sich beschleunigenden graduellen Verlust an Wohlstand, Stabilität und Sicherheit.


    Mir macht zB der aktuell bevorstehende Arbeitskampf (Inflation, Gehälter, Streiks im Gesundheitswesen usw.) und das Bröckeln des Generationenvertrags (Pensionen) in Österreich nicht weniger Sorgen als Krieg und Krisen in Europa und im Nahen Osten.

    Zitat

    Wie ein Schwamm saugt ein neu entwickeltes Material namens „SHCP-10“ Wasser aus der Luft, berichten Wiener Chemiker. Es gibt das Nass wieder frei, wenn die Sonne darauf scheint. Selbst aus trockener Wüstenluft könne man damit pro Tag literweise Trinkwasser gewinnen.

    Quelle: https://science.orf.at/stories/3221483


    Ich fang schon mal an zu sparen - klingt nach einer feinen Ergänzung für Krisenvorsorge-Equipment. 8o

    Nachtrag: habe gestern eine Glasflasche "Vöslauer prickelnd" (MHD ist mit Okt. 2023 angegeben) aus dem Keller geholt und war etwas enttäuscht: das "prickelnd" hat sich als eher "mild" präsentiert. Entweicht das CO2 bei einer Glasflasche durch den Metall-Schraubverschluss ????? :/

    Wird wohl etwas entweichen, und außerdem löst sich CO2 je nach Temperatur in Wasser (es entsteht H2CO3, die eigentliche "Kohlensäure"), auch dadurch ist dann beim Öffnen evtl weniger gasförmigen CO2 wahrnehmbar, aber die haltbar machende Eigenschaft wäre trotzdem erhalten, solange nicht fast alles entwichen ist.

    Lässt euch die (sinnvolle) Debatte über Plastik

    die Bevorratung in PET Flaschen überdenken?

    In der Tat; ich habe anfangs nur PET-Mineralwasser eingelagert, bin aber seit einigen Jahren zu Glasflaschen übergegangen. Das ist teurer und mühsamer (Gewicht), aber die Erkenntnisse bezüglich Freisetzung krebserregender Substanzen haben mich dazu bewogen. Abgesehen von der gesundheitlichen Thematik sehe ich mit PET aber aktuell keine Probleme. Entsorgung in der "Gelben Tonne" oder irgendwann mal als Pfandflasche.

    Danke für das Rezept! In meinem Umfeld gibts mehrere Sänger und Sprecher, die bei Stimmproblemen der Einfachheit halber dies hier verwenden (Kopf in den Nacken, Mund auf und direkt reinträufeln):


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    Der Beitrag darf hoffentlich hier rein, weil "Fenchel + Thymian" für mich irgendwie nach "Hausmittel" klingt, auch wenns ein kommerzielles Produkt ist.

    Nur in Ausnahmefällen werden Goldmünzen in der Krise direkt für Alltagseinkäufe sinnvoll sein; wie Berichte aus verschiedenen Krisenregionen unserer Zeit zeigen (zB https://www.bullionstar.com/bl…-gold-in-times-of-crisis/ ) ist physisches Gold entweder als Wertspeicher oder aber für größere Zahlungen im Einsatz, evtl auch für Tauschhandel höherwertiger Gegenstände. Ausnahmen (im verlinkten Report zB Zimbabwe, wo Goldstaub für Alltagseinkäufe gesucht wurde) bestätigen die Regel.

    Ich hab kein Platin im Portfolio (wohl aber Gold). Meinem Dafürhalten ist der Platinmarkt "zu klein" und daher in schweren Krisensituationen instabil (hat 2008 zwischenzeitlich über 60% Wertverlust durch Panic selling erlitten). Auch denke ich, dass Platin primär durch Industrienutzung nachgefagt wird und daher zwar längerfristig gut inflationsgesichert sein dürfte, aber keine zuverlässige Krisenwährung darstellt; ich hätte Sorge, in der Krise Käufer für mein Platin zu fairen Preisen zu finden.

    Erscheint mir nicht unrealistisch. Bei mir gabs schon eine Zeit, wo meine Frau meine Vorsorge-Aktivitäten durchaus kritisch gesehen hat ("du mit deinen Weltuntergangsfantasien", "müssen wir wirklich dieses ganze Zeug im Keller haben"...) und ich Jahre gebraucht habe, um klarzustellen, dass nur geringe Gefahr besteht, dass ich ein verrückter Eremit werde. Durch die Pandemie hat sich ihre Sichtweise dann schlagartig deutlich verändert ("er hatte Masken und Klopapier auf Lager... wie vorausschauend und schlau"), und mit meinen eh durchaus moderaten Vorsorgemaßnahmen ist sie inzwischen völlig d'accord.


    Von daher betrachtet denke ich schon, dass Krisenvorsorge ein potenzielles zusätzliches Gefahrenpotential für eine Partnerschaft darstellen _könnte_, wenn sie nämlich von den Partnern gänzlich anders beurteilt wird. Und natürlich gilt das besonders für massenhaftes Sammeln von Dingen, die absehbar in diesem Umfang nie sinnvoll nutzbar sein werden. Aber diese Gefahr besteht wohl bei jedem "exzessiven Hobby" eines der Partner, nicht nur bei Krisenvorsorge.

    Billiges Maiskeim-Öl für Kochen/Braten, gelagert kellerkühl und lichtgeschützt in transparenter Plastikflasche: MHD 12/2016, geöffnet 01/2023, seither immer wieder verwendet, heute leer. War die ganze Zeit über gut brauchbar; ganz geringer "muffiger" Geruchsanteil, aber zu keinem Zeitpunkt ungewöhnlicher oder gar unangenehmer Geschmack.


    Ich hatte damit gerechnet, dass es direkt nach dem Öffnen noch brauchbar sein würde; aber dass es dann noch drei Monate lang offen verwendet werden kann, hat mich positiv überrascht.

    ... weshalb sogar in Fachkreisen die Symptome viel zu oft als "psychisch bedingt" abgetan werden und die Grenzen zum Burn Out verschwimmen.

    Danke! Das hab ich jetzt schon so oft an verschiedenen Stellen gelesen. Ich frage mich bzw dich: Gibt es denn da irgendwelche zentral gesteuerten Ausbildungsmethoden, damit medizinisches Personal in solchen Fragen up to date gebracht wird? Vermutlich nicht als "push"-Methode, sprich die müssen nicht alle paar Jahre eine verpflichtende Schulung besuchen, sondern nur als "pull", d.h. jede/r überlegt selbst, ob und wie man sich weiterbilden will. Und deshalb werden solche neuen obwohl eigentlich weit verbreiteten Gesundheitsprobleme dann vielerorts falsch diagnostiziert oder behandelt... :(

    Tatsächlich! *staun*

    Zitat

    Mit der Starlink-Technologie der zweiten Generation werden die Mobiltelefone direkt mit den um den Erdball kreisenden Satelliten verbunden. Diese wiederum können untereinander kommunizieren und das Signal an der gewünschten Stelle wieder auf die Erde bringen. Da für die Verbindung zwischen Smartphone und Satellit herkömmliche Mobilfunkfrequenzen verwendet werden, sollen bestehende 5G-Geräte kompatibel sein.


    ...

    Dabei fragt sich in Anbetracht auf die relativ kleinen Antennen in Smartphones und den Distanzen von bis zu 500 Kilometer zu den Satelliten, wie hoch die Bandbreite sein wird. Eine ähnliche Ansage wie Salt hat T-Mobile in den USA bereits letzten Sommer gemacht. In diesem Zusammenhang hat Elon Musk auf Twitter geschrieben, dass vorerst 2-4 Mbit/s pro Zellenzone möglich sein werden. Dies soll für Text- und Sprachdienste ausreichen, nicht aber für Breitband-Internet.

    (Quelle: https://www.dschungelkompass.c…r-schweiz-zu-sorgen.xhtml)

    Wenn man da was Krisenversorger-relevantes daraus lernen möchte, dann vielleicht: Es kommt meistens ganz anders als gedacht, man kann sich auf nichts wirklich verlassen. Ich verfolge die News intensiv und versuche auch, direkt aus der Ukraine von Betroffenen Infos zu erhalten (wegen direkter Hilfeleistung, aber auch aus Interesse, wie Menschen in so einer Krise agieren); und wir wissen ja, dass sehr vieles von dem, was wir uns hier im "Trockentraining" überlegen, in der Realität auch SInn macht - Vorräte, Powerbanks, Resilienz, Aufmerksamkeit.


    Und für mich sehr wichtige Thematik: Gegenseitige Hilfe! In der Krise sich einzuigeln und seine Vorbereitungen möglichst vor der Umgebung geheimzuhalten mag eine Strategie sein, aber was ich sehe und höre, ist, dass die Menschen nach Kräften einander helfen. Und das finde ich sehr positiv und bestätigt mir meine persönliche Einstellung, wie ich im Krisenfall vorgehen möchte.